Generell soll man natürlich auf den Maserverlauf achten. Aber hat dies bei den 2 Teilen so einen erheblichen Einfluss darauf, wo doch hier auch keine Kräfte wirken?
Ich sehe den Verlauf etwas ambivalent in beide Richtungen. Meine Meinung: Die Stabi wirds nicht gefährden, sehen wird man's nicht... so what? Aber klar, das ist wie mit meiner Inneneinrichtung bei der Indy. Wo anfangen, wo aufhören...
Zitat von Cpt.Barbossa im Beitrag #28 Wenn es nur zwecks der Optik ist, werde ich es wohl so lassen
Ist ok, darum schrieb ich "ich würde" und nicht "Du solltest", ist ja schließlich Dein Modell und Du bestimmst, welchen Aufwand Du für welches Detail betreibst. Zwar hat @AnobiumPunctatum in #29 recht, aber wenn Du diesen Bereich nicht beplanken willst, dürfte nichts passieren. Ich selbst habe z.B. bei den Knien der Decksbalken auch nicht immer auf die Maserung geachtet, einfach weil meine Buchsbaumvorräte nicht genug Stellen aufweisen, die den richtigen Verlauf gehabt hätten. Die alle rauszuschnibbeln hätte auch unglaublich viel Abfall erzeugt und Verschwendung will ich vermeiden. Die Maserung mit der Hauptlänge des Bauteils auszurichten sollte man sich aber schon zur Gewohnheit machen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich baue die Transoms gerne aus zwei Teilstücken die ich in der Mitte bei der Befestigung des Kiels zusammenklebe. Auf diese Weise passt die Richtung der Holzmaserung prima. Und am fertigen Modell ist von dem Trick eh nichts zu sehen. Als Beispiel hier mal ein Bild eines Spants meiner Alert, bei der ich die gleiche Technik beim floor timber verwendet habe.
Alert-011.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Um am Heck weiter zu machen habe ich den letzten Doppelspant 33 angefertigt und mit ca. 1mm überstand gestrakt. Die Vorgehensweise wird an anderer Stelle mal erklärt. Alles weitere erklären die Fotos. Sieht ehrlich gesagt ziemlich rustikal aus was die Oberflächen angeht, aber zum Glück bleibt das nicht so. Es ist nur aufgesetzt und der hintere Teil vom Spant wird sowieso noch zum Teil abgesetzt. Wobei ich in der Begleitbroschüre eine andere Methode entdeckte, wo Füllkeile eingepasst werden. Dazu aber ein andermal mehr. Die Baufotos in der Broschüre decken sich nicht mit dem Plan, aber irgendwie werd ich mich schon durchwurschteln.
Da ich gern das Spantengerüst nicht wie in der Broschüre mit der gezeigten Vorrichtung zusammensetzen möchte, werde ich den Linienrißplan kopieren und die Spanten aufzeichnen. Danach eine Heling bauen wie man es sonst gängig zu sehen bekommt. Ob das Vorhaben gut ist wird sich zeigen.
Zitat von Cpt.Barbossa im Beitrag #35Wobei ich in der Begleitbroschüre eine andere Methode entdeckte
Anhand der Fotos in der Begleitbroschüre lässt sich zeigen, dass dort mindestens zwei verschiedene Modelle verwendet wurden, die den Plan in einigen Details recht unterschiedlich interpretieren. Diese Fotos sind daher mit Vorsicht zu genießen und ich würde sie daher bestenfalls als Vorschlag ansehen. Dein Plan, eine andere Helling zu verwenden, kann ich nur begrüßen. Ich habe damals gegen die Ratschläge aus diesem Forum eine andere Methode gewählt und es sehr bereut. In Deinem Maßstab ist eine gute Helling noch wichtiger. Je kleiner der Maßstab, desto größer ist bei z.B. 1mm Abweichung der Fehlerquotient, will heißen, dass dieser eine Millimeter in 1:48 vielleicht noch verzeihlich wäre, in 1:72 aber nicht akzeptabel.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Dann lieg ich doch nicht so falsch mit der Wahl einer anderen Art der Heling wie in der Broschüre. Ich hoffe ich bekomm das hin mit der übertragung der Spanten auf den Linienplan usw.
Zitat von Cpt.Barbossa im Beitrag #37Ich hoffe ich bekomm das hin mit der übertragung der Spanten auf den Linienplan usw.
Deine Bedenken verstehe ich nicht ganz. Einen Wasserlinienplan gibt es ja in der Monographie. Den kopieren und auf die Basisplatte kleben. Eine zweite Kopie auf eine weitere Platte kleben, deren Oberfläche über der Basis ausgerichtet und exakt(!) auf Höhe einer Wasserlinie justiert wird. Genau diese Wasserlinie entlang wird die obere Platte ausgesägt. Das ist im Wesentlichen schon eine sehr einfache aber bei entsprechend sorgfältiger Arbeit eine hochpräzise Helling.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Diesbezüglich habe ich keine bedenken, aber ich hätte gerne die einzelnen Doppelspanten mit auf diesen ausgeschnittenen Plan, um die Spanten dann daran auszurichten. Wie hier auf dem Plan von Rüdiger (Lucius) zu erkennen:
Hier mal meine Methode: Man nehme zwei gleiche MDF-Platten. Die Mitten aller Seiten werden ermittelt und markiert. Auf die erste Platte wird ein Plan mit einer Draufsicht und der Spantsetzung geklebt. Bei der La Vénus könnte man z.B. den Plan XXV dazu hernehmen. An den Markierungen auf der kurzen Plattenseite wird die Mittellängsachse ausgerichtet. An den Markierungen der langen Seite die Mitte des Hauptspants (Spant 00). Diese Achsen können auch leicht auf dem Wasserlinienriss (Plantafel I) gefunden, bzw ermittelt werden Auf der 1. Platte werden noch Klötzchen aufgeleimt, die den Kiel zwischen sich halten und für Vor- und Achtersteven Anschlagsleisten. So sind Kiel und Steven an ihrer Position fixiert.
Der WL-Riss wird auf der zweiten Platte genauso ausgerichtet, wie zuvor bei der ersten Platte beschrieben.
Die zweite Platte bekommt einen Ausschnitt, dessen Ränder von der Wasserlinie mit dem größten Umfang gebildet wird (in der Monographie dürfte das die WL 15 sein).
Jetzt stellst Du eine Anzahl von Stützen her (6 Stück sollten schon reichen). Diese müssen exakt gleich hoch sein und zwar so hoch, dass sie die Oberfläche der 2. Platte auf das Niveau der WL 15 bringt. Dabei natürlich die Dicke der 2. Platte mit einberechnen.
Die Stützen werden auf die 1. Platte geklebt/befestigt. Auf die Stützen wird die zweite Platte geklebt, und zwar so, dass die Mittenmarkierungen der beiden Platten exakt senkrecht übereinander zu liegen kommen.
Jetzt sind die Platten auf einander ausgerichtet. Mit einem Rechten Winkel werden nun die Spantpositionen vom unteren Plan auf die 2. Platte übertragen und markiert.
Im Prinzip ist die Helling nun fertig. Du könntest sie natürlich noch erweitern, indem Du z.B. einen großen Haufen Klötzchen zurecht sägst, die alle genau die Stärke der Spantzwischenräume haben. Diese auf die 2. Platte aufgeklebt, so dass sie ein bisschen in den Ausschnitt hineinragen helfen, die Spanten genau auszurichten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ist nur meine Methode, wie ich eingangs schrieb. Wichtig ist wirklich genaues arbeiten. Das fängt schon bei den beiden Platten an. Sie müssen absolut im Winkel sein, dürfen nicht verzogen sein (darum MDF, aber vllt gibt es bessere Materialien dafür) und alle Maße müssen genau übereinstimmen.
In einigen Berichten ist die untere Platte größer als die obere, so dass sie Platz bietet für eine verschiebbare Brücke über das Modell, auf der eine Markierung für die Mittellängsachse angebracht ist. Die Brücke könnte in gefrästen Nuten oder auch in aufgeschraubten U-Profilen aus Alu geführt werden. Diese Brücke ist z.B. sehr hilfreich um zu prüfen, ob die Mitte eines vorgefertigten Decksbalkens auch genau in der Mittellängsebene liegt.
So etwas gut zu bauen finde ich aber schon recht schwierig.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Diese Art der Heling habe ich auch in den verschiedensten Berichten sehen können. Anfangs habe ich auch überlegt eine Heling zu bauen, die man auch für zukünftige Projekte hernehmen kann. Gleich etwas größer mit entsprechenden Winkel mit Langlöcher um sie den jeweiligen größen anzupassen, mit U-Profilen für den Schlitten der Brücke usw. Hierzu fehlen mir aber die nötigen Mittel und Werkzeuge. Wie du schreibst muss da alles sehr gut passen und im Winkel sein. Mal sehen. Vielen Dank für deine Zeit und Mühe alles niederzuschreiben.
Ein weiteres Heckteil wurde angefertigt. Dies hat es insofern in sich, da es keine einzige gerade hat. Aus der Zeichnung bin ich nicht ganz schlau geworden, da man hier oft durchgezogene Linien vorfindet, wo eigentlich gestrichelte sein sollten. Zumindest hab ich das so wahr genommen. Trotz der genauen Abfolge nach der Zeichnung habe ich oben diesen Spalt. Das heißt die Nut ist zu groß. Hinterseite fließt auch nicht in die Sponung, was aber lt Plan der Fall sein sollte. Da muss ich nochmal nacharbeiten.
Ich studiere auch schon meine nächsten Pläne und habe das auch festgestellt. Ist die Linie durchgezogen neigt sich die Fläche zum Betrachter und ist somit sichtbar. Ist die Linie gestrichelt, ist die Fläche vom Betrachter abgeneigt und die Linie liegt nicht sichtbar dahinter. Denke ich.... Auf jeden Fall schaut das von Dir angefertigte Bauteil sehr komplex und sehr schön angefertigt aus.