Technische Zeichnungen zu lesen und es im Kopf richtig darstellen sind durch meinen Beruf generell kein Problem. Das Problem ist nur, dass der Plan hier und da nicht richtig dargestellt ist, wie es dann im fertigen Teil sein sollte. Stur nach dem Plan das Teil anzufertigen wäre hier zum scheitern verurteilt, was schade ist. Trotz allem bin ich ja dankbar für solche Pläne. Dann bleibt wenigstens das Hirnschmalz aktiv:) Trotz allem ist das Bauteil nun falsch, da die hintere abgesetzte Fläche nicht an der Sponung liegt. Wenn ich hier die Nut noch weiter ausfräse, ist das komplette Bauteil zu weit hinten und der obere Absatz müsste wieder angepasst werden. Dann wärs aber nicht nach Zeichnung.
Hallo Andreas Ich wünschte, ich könnte Dir aus meinen Erfahrungen mit dem Bau der La Vénus eine Lösung anbieten, das kann ich aber leider nicht.
Mit dem Heckbalken und den Füllworpen, wie Fissore sie gezeichnet hat, ist im Heckbereich kein glaubwürdiger Plankenverlauf möglich.
Nicht nur der Heckbalken, der Dir aktuell Schwierigkeiten bereitet, sondern auch die Teile darunter können so nicht stimmen. Ihre Position ist zu weit von der hinteren Sponungskante weg.
Bei Dir zeigt das vorletzte Bild aus #44, dass die untere Kante des Heckbalkens vor der oberen Kante des darunter liegenden Balkens liegt. Eine Planke würde hier also ein kleines Stück nach vorne zurück verlaufen.
Nach meinem Verständnis für die Dinge müssten die Füllstücke am Heck alle erst unmittelbar vor der Sponung zu Nichts verlaufen. Ich habe damals versucht, nach Abschluss der Arbeiten am Heck die ganze Struktur als Einheit so zu beschleifen, dass doch noch ein halbwegs glaubwürdiger Plankeneinlauf möglich wäre.
IMG_20250210_092937_7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Gelungen ist mir das nicht wirklich, da tröstet es auch nicht, dass das nur einem Sachkundigen auffällt, das Forum ist schließlich voll mit solchen Experten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Vielen Dank Willi für deinen Beitrag zu diesem Thema Planzeichnung:) Da gebe ich dir in allen Punkten recht und ich bin ja froh dass dieser Bereich nicht beplankt wird. Trotzdem will man es ja richtig machen, was der Plan es etwas schwierig gestalten lässt. Wie du damals geschrieben hast, für den ersten Spantenbau ist die Venus nicht geeignet. Dennoch hab ich mich dazu entschieden und freu mich ja trotzdem weiterhin auf die Fortschritte:)
Nächste Fehlerreihe entdeckt. Ich gebe dazu keinen Kommentar ab, ich bin echt am überlegen die Monographie ins Regal zu stellen und diese auch dort zu lassen. Planfehler sehe ich ein, aber wie bei Willis Baubericht die Diskussion schon war, als Neuling sollte man sich einigermaßen auf den Plan verlassen können und sich nicht alles selbst rausmessen müssen. Dann brauch ich auch keinen Plan!
Mir ist bewusst dass ich als Neueinsteiger in den Spantenbau nicht meckern sollte, aber ich musste das kurz loswerden! Man freut sich so aufs bauen und wird immer gestoppt und schafft im grunde nichts am Tag.
Das ist in der Tat ärgerlich. Ich hoffe für Dich (und uns als Mitleser) nicht, dass es so weitergeht. Vermutlich haben alle Pläne irgenwo ihre Tücken und Herausfordeungen, lass Dich nicht entmutigen! (..nicht ganz uneigennützig gemeint...)
Danke Stefan für die Mutzusprechung. Aber sowas ist schon lästig und entmutigend. Willi, z.b der Spant 00AR. Hier müsste die Nut für den falschen Kiel zwei Linien haben. Eine durchgezogene für den vorderen Spant und eine gestrichelte Linie etwas tiefer für den Spant dahinter. Auf der unteren Zeichnung sieht man, dass die Nut des hinteren Spants tiefer liegt. Nicht dass dieses in der Zeichnung fehlt, auch generell ist die Nut maßlich nicht korrekt eingezeichnet, wenn man von der unteren Zeichnung den Abstand zwischen Gegenkiel und falschen Kiel misst. Diese Linie auf dem Spant in der Zeichnung liegt irgendwo dazwischen. Vll mach ich's mir wieder einfach und zieh die Nut durch den kompletten Doppelspant und lasse die einzelnen Erhebungen vom Kielschwein weg. Aber dann ist es nicht nach Plan und auch nicht historisch angedeutet.
Das ist soweit klar, Willi. Trotzdem ist das Kielschwein gestuft, genauso wie der Gegenkiel. Bei den Spanten sind die Abstufungen eingezeichnet. Nicht aber bei der Spantenzeichnung wo die Nut fürs Kielschwein eingesetzt wird. Unabhängig von der Ausrichtung jetzt. Jedoch danke ich dir Willi und es findet sich sicher ein Gedanke dazu...
Du hast es schon gelesen, dabei habe ich mich vertan. Die Zeichnungen sind doch aufeinander abgestimmt. Dennoch sehe ich in der Tiefe der Nut in den Spantzeichnungen und der Darstellung der Kielsektion keinen Widerspruch. Die Av Spanten werden in der Ansicht von hinten nach vorne gezeigt. Die Spanten AR von vorne nach hinten. Spant 00AR: In der unteren Nut sind drei Linien zu sehen. Zwei durchgezogen, eine gestrichelt. Die beiden durchgezogenen Linien gehören beide zum vorderen Teil von 00AR. Sie zeigen an, dass der Boden der Nut zum Betrachter von hinten/unten nach vorne/oben geneigt ist. Die gestrichelte Linie zeigt die Nut des hinteren Spantteils, die, wie auch die Seitenansicht der Kielsektion zeigt, erhöht auf dem Gegenkiel steht. Die Oberkante der Bodenwrange des vorderen Teils von 00AR hat keine Nut. Das bedeutet nicht, dass das Kielschwein an dieser Stelle auch keine haben muss.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Mensch Willi, jetzt versteh ich's. Die Nut oberhalb der Bodenwrange ist dann quasi zur AR-Seite die Nut des zweiten Spants (hinteren). Auf das bin ich gar nicht gekommen, dass der vordere Spant keine Nut aufweist. War ich zu voreilig
Übrigens: Von Span 19AR auf 20AR wechselt die Darstellung. Bis 19AR wurde die vordere Nut richtig mit durchgezogener Linie gezeichnet, ab 20 AR mit gestrichelter. Das wird deutlich, wenn man sich die Spanten 28AR und folgende ansieht. Diese Spanten haben im vorderen Teil einen Zapfen und der setzt im Spantenriss an der gestrichelten Linie an. In der Seitenansicht des Kiels fehlt die Darstellung der Zapfen der Spanten 28 u. 29, bei 30-33 ist sie da. Aber lass Dich nicht entmutigen. Du schaffst das.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Vielen Dank nochmal Stefan und Willi für die Motivation und vorallem Hilfestellung. Wahrscheinlich bin ich schon an dem Punkt angelangt wo ich zu kompliziert denk oder zuviel im Kopf hab bzgl Schiff
Anbei den Spant 00AR hergestellt und wird morgen noch mit etwas überstand geschliffen. Auf die Schnittlinien in Bild 2 nicht achten. Den hinteren Spant hab ich falsch geschnitten und landete im Abfall.
-Zeichnung kopieren und je aufs Brett kleben (zuvor beschriften und farblich kennzeichen. Bei mir vorne grün, hinterer Spant Rot)
-Teile aussägen und die Stoßseite auf dem Tellerschleifer genau zuschleifen, anschließend auf Schmirgelpapier abziehen.
-Nuten der Bodenwrange ausfräsen (mit vorgefertigten Stäbchen in Kielbreite die breite überprüfen)
-auf die dritte Kopie Teile nacheinander ausrichten und verleimen. Das obere letzte Stück wird zum Schluss an den Vordruck angepasst.
-wenn beide hälften trocken sind, werden die Leimreste entfernt, mit der "Gegenkiel"-lehre ausgerichtet und verleimt.
Vielen Dank an dieser Stelle für euer großes Interesse!
Die innere Seite habe ich mit der Dekupiersäge zurechtgesägt, aussen am Tellerschleifer. Jeweils mit etwas Überstand. Soweit passt alles, ich denke aber dass ich die einzelnen Teile von vornherein nicht zu großzügig aussäge, so erspar ich mir die nachträgliche Schleifarbeit.
Hallo Andreas Auch ich musste diese Erfahrung machen. Hatte meinen Plan beim Copy-Shop von 1:48 auf 1:75 verkleinern lassen und nicht gemerkt, dass zwei Pläne anscheinend auf einer anderen Maschine verkleinert wurden und merkbare maßliche Abweichungen hatten. Hab das leider aber gaaaanz spät gemerkt, so dass ich bis heute immer wieder improvisieren muss. Aber man lernt daraus und macht dann wieder neue Fehler. Gruss Norbert.
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot