Die Kanonen sind fertig getakelt und für die Marschfahrt seefest gezurrt. Da ich aber hier irgendwo gelesen habe, dass die Kanonen immer geladen waren, denke ich darüber nach, sie noch mit Pfropfen auszurüsten. Mal seh'n. Erstmal bin ich froh, diesen Part bei geistiger Gesundheit überstanden zu haben (glaube ich jedenfalls...)
Für den Fahrbetrieb gibt es noch ein paar Dinge zu regeln. Auf dem nachfolgenden Bild sieht man ein paar lose herumliegende Leinen, die sich um die Kanone winden.
Die Kanone ist einer der beiden 8-Pfünder und die Leinen sind die Luvschoten der Vorsegel. Das würde sicher ein sehr kurzer Törn, wenn ich das so ließe. Da ist eine Wuhling vorprogrammiert. Vielleicht lässt sich die aber verhindern, wenn ich für den Fahrbetrieb den Betingpfosten und die Poller im Schanzkleid mit ein paar Leinen verbinde, um die Schot vom Deck und der Kanone fern zu halten.
Die Ankerkabel, die Kleidung des Ankerrings und die Perturleine sind die einzigen Teile mit altem Tauwerk, die ich nicht erneuert habe.
Der Ankerring gehört zu den Teilen, die ich auch schon vor 25 Jahren mit einiger Sorgfalt ganz gut hinbekommen habe. Die in einer gestreckten Spirale um den Ring geführte Kleedung habe ich noch nicht besonders oft an Modellen gesehen.
Damals habe ich sogar einen echten Stoppeknoten für die Perturleine geschafft (Durchmesser 3mm). Das waren noch Zeiten mit guten Augen und ruhiger Hand
Die Lagerung der Anker, wie ich sie hier zeige ist natürlich für Marschfahrt nicht richtig. Bei einem Anker mit eisernem Stock sollte dieser an den Schaft gelegt werden. Das bekomme ich aber nicht schadensfrei hin, also muss es jetzt eben so gehen.
Bleiben noch die Ankerbojen, wobei ich noch nicht weiß ob und wann ich die mache, und Flagge zeigen will ich ja auch noch....
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
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Zitat von Dubz im Beitrag #286Im Endeffekt kommen die alle aus China und werden hier (irgendwie gelabelt) teuer vertickt, warum also nicht gleich da kaufen ;-)
Die Ankerboje Der Grundkörper besteht aus mehreren Lagen Sperrholz, um die Korklagen zu simulieren. Die Verwendung von Sperrholz kann ich nicht empfehlen. Der Körper muss ja noch gedrechselt werden, das Kleben selbst ist nicht das Problem, aber die Lagen des Sperrholzes sind nicht so fest miteinander verbunden, dass sie bei kleiner werdenden Durchmessern noch genügend Halt hätten. Vielleicht war das Sperrholz von minderer Qualität, ich weiß auch nicht mehr, wie oft mir das Werkstück um die Ohren geflogen ist, aber letzlich ging die Bohrmaschine kaputt und ich musste meinen Freund Gerold Schnebbe um Hilfe bitten. Der hat es schließlich mit einer Drehbank und einigen Griffen in die Trickkiste des gelernten Modellbauers (ich meine tatsächlich den Lehrberuf) geschafft. zwei Kegel herzustellen, die, aufeinander geklebt, die Bojenform ergaben.
Die Bojenstroppen habe ich lange vor mir hergeschoben. Mehrfach war ich kurz davor, die Brocken hinzuschmeißen, wollte ich doch, wie Marquardt es beschreibt, gekleidete Stroppen. Es ist mir dann doch noch einigermaßen gelungen. Die zahlreichen Fehlversuche führten schließlich zu folgender Herstellungsmethode (die Bilder sprechen wohl für sich):
Das Ganze wurde jetzt mit verdünntem Weißleim eingepinselt und damit gesichert. Das trocknet jetzt vor sich hin, demnächst kommen noch Bojenreep und Kattenstert dran und gut is. Jetzt bin ich erstmal ziemlich ausgelaugt, eine weitere Boje für den zweiten Anker muss vorerst warten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Klasse. Auf dem 2. Und 3. Bild ist die Kleedung schön gleichmäßig, auf dem 4. dagegen sieht das untere Ende etwas gröber als das obere Ende aus, ist das beabsichtigt ? Lieben Gruß Frank
Nein, Frank, meine Sorgfalt stand in direkter Beziehung zu meinem Nervenkostüm... Die offenen Stellen hatte ich aber gesehen und hoffentlich beseitigt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Ich kann Dich und dein Nervenkostüm verstehen. Ich versuche ab und an mal ein Tau zu kleeden, so wie ihr es hier hinbekommt bin ich noch ganz weit weg. Noch mal zu Deinen Bildern in #321. Hast Du 2 verschiedene Durchmesser zum kleeden benutzt? So schaut es auf dem 4. Bild für mich aus. Lieben Gruß Frank
Nein, zum Kleeden habe ich einen Durchmesser verwendet. Die Längsstroppen wurden aber separat hergestellt (s. a. Bild 1). Da war es leichter, die Kleedung dicht und gleichmäßig auszuführen. Die Querstroppen wurden am Objekt gekleedet, das war nicht so einfach und ist etwas unregelmäßig geworden. Allerdings haben sich Unregelmäßigkeiten an allen Leinen eingeschlichen. Kann man nix machen...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich habe tatsächlich die zweite Boje fertig bekommen und das auch noch vergleichsweise entspannt. War bei der ersten wohl einer dieser Tage, an denen man besser im Bett liegen geblieben wäre. Mit besserer Laune ist die zweite dann auch etwas besser gelungen, glaube ich, auch wenn auch bei dieser Boje ein paar Unregelmäßigkeiten dabei sind. Macht nix, das bin halt ich.