20210304_162132.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Sooo sieht das bei Eriksen aus (LINK). Leider macht er keine Angaben zu der Stärke der Taue .. Und sorry, dass das Bild jetzt auf der Seite liegt
Zitat von Windgesicht im Beitrag #675sind die Taue der Bootstaljen nicht zu dick ?
Sie sind anscheinend nicht zu dick, wenn man sie mit den Zeichnungen von Eriksen vergleicht. Vielleicht wirken sie dicker (sperriger) als sie sind, weil sie keinem straffenden Zug unterliegen. Aber vielleicht fällt das sowieso nur auf, wenn man darauf focussiert ist.
Mich würde eher irritieren, daß sie nicht durchgeholt sind. Normalerweise werden alle Enden durchgeholt, um ein Schlagen in Wind und Seegang zu verhindern. Durch das Schlagen werden Haken, Kauschen und Schäkel unnötig belastet, von der Lärmentwicklung abgesehen.
Was das Durchholen angeht -auch wie beim Bild (Zeichnung) von Marcus-,würde die Jolle unmittelbar an der Taffrail hängen und man würde auch meine Ornamentik nicht mehr sehen . Ich kenne es aber so, wie es auf meinem Bild dargestellt ist und zwar mit zwei Leinen über Kreuz gesichert, gegen das Schwingen eben. Damit die Taljen nicht mehr so wirr herumhängen, werde ich sie mit Kunstharzverdünner bestreichen ( Polyestergarn ) und bis zur Trocknung das Boot beschweren und hoffe, dass sie dann ein geordnetes Bild abgeben.
Zitat von wefalck im Beitrag #680Die gekreuzten Leinen (oder als andere Variante Plattlinge) verhindern normalerweise nur das Pendeln, das Boot hängt weiterhin in den Taljen.
Eberhard @wefalck ; in der Takelage 'singt' und klappert es ohnehin, was teilweise noch von dem Rauschen der Wellen übertönt wird, bei Flaute natürlich nicht, aber dann klappert auch nichts außer vielleicht dem Kochgeschirr vom 'Smut' unter Deck . Man hätte die Jolle noch dichter beiholen können, wie hier der Ausschnitt aus Marcus' Beitrag- f264t7612p193466n2_AsPVEHTN (3).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber, wie schon geschrieben, das Schiff liegt auf Reede, in Ausrüstung befindlich und noch nicht 'auf Marsch'.
Die Taue des bisherigen laufenden Gutes an Fock-,Groß- und Kreuzrah wurden eingefärbt. Ich hoffe, man erkennt sie noch einigermaßen. Brassen, Geitaue, Schoten und Halsen in diesem Bereich werden angebracht, wenn die oberen Rahen getakelt sind, da es die Arbeit behindern würde.
SAM_0286 (3).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
SAM_0278 (4).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Als Nächstes folgen Gaffel und Baum in gleicher Manier.
Auch hierbei waren Originalteile nicht zu verwenden, nicht nur weil sie zu grob waren, sondern weil sie auf den Schnaumast des Bauzustandes von 1811/ 1812 ausgelegt sind. Zudem wird der 'Baum' oberhalb des Belegkranzes am Kreuzmast angeschlagen.
Takelung von Gaffel und Baum Man sieht, dass für die Laterne gerade noch ausreichend Platz ist. Gut, dass man damals Taue aus Hanf und nicht aus Polyester hatte, sonst hätte es die Schot durchgeschmort.
Die zuletzt angebrachten Taue sind zur besseren Erkennung noch nicht eingefärbt
Jupp, der knappe Abstand zwischen Laterne und Schot bzw. Baum ist mir auch schon bei meinem letzten Schiff aufgefallen. Ich habe dann die Halterung ein wenig wie ein Schwanenhals gebogen und das Loch so tief es ging gesetzt damit es da nicht kollidierte. IMG_20210309_160708.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
...hier noch einmal mit besserer Ausleuchtung- Das Suchen der richtigen Belegstellen war nervend, diese auch noch grafisch aufzuzeigen, käme einem 'Schnittmusterbogen' gleich ( kennt man noch von Burda- Modeheften )
Ich kenne mich mit der US amerikanischen Takelpraxis des frühen 19. Jh. nicht aus, daher drei Verständnisfragen:
- gab es kein Klaufall ? Ich sehe da nur das Piekfalls (von Dir Heißfall genannt).
- wo wird die Schot des Gaffelsegels belegt ? Normalerweise irgendwo am Baum, damit man die Schot nicht auch noch bedienen muß, wenn man die Baumschot fiert oder dichtholt.
- die Racktalje dient vermutlich zum dichtholen des Racks der Gaffel ? Könnte ein Wissensdefizit meinerseits sein, aber ich ich meine so etwas bisher nur an den Rahen der Racks gesehen zu haben.
Ja, ich fand es auch etwas seltsam, Eberhard @wefalck . Ein Klaufall gab es zu diesem Zeitpunk nicht. Es steht und fällt mit dem Umstand, dass die Gaffel wegen des stark gebänderten Untermastes vertikal so gut wie nicht bewegt wurde. Das Besan wurde nur im Winkel aufgegeit. Und ja, ich hätte es auch daher anstatt Heißfall als Piekfall bezeichnen sollen, da die Gaffel bei diesem Bauzustand in der Regel nicht gefiert wurde.
Die Schot des Gaffelsegels würde ( das Modell bekommt keine Segel ) bei der Baumtalje belegt.
Die Racktaljen sollen ein weites Öffnen der Racks ermöglichen, um eben gut über die Bänder des Mastes zu kommen, falls die Gaffel doch einmal gefiert werden muss.
Die sich hieraus ergebenden und geschilderten Umstände wurden mit dem Umbau und der Überholung 1811/ 1812 in der Form abgestellt, dass man den Pseudo- Schnaumast ansetzte.
Richtig, an die Bänder hatte ich nicht gedacht ...
Demnach wurde das Segel zum Mast hin aufgegeit. Die dazu notwendigen Blöcke wurden aber am Segel angestroppt, so daß sie bei einem Modell ohne Segel natürlich nicht in Erscheinung treten.