Ich hätte mittlerweile übrigens längst zugeben sollen, dass das Bild ein reines Zufallsprodukt ist. Links hat im Laufe dieses Sommers eines unserer Lorbeerbäumchen den Giebel des Nachbarhauses überwachsen, natürlich nur in perspektivischer Hinsicht. Die Aufnahme war nicht beabsichtigt, eigentlich wollte ich die linke Seite wegschneiden – und da präsentierte sie sich mir plötzlich als ein echtes Aloha he!
Hier noch einmal die Originalaufnahme und zwei Bearbeitungen. Bei der ersten ist der Horizont mit dem Stempelwerkzeug aufgeweicht. Bei der zweiten ist der dem Horizont nächste Teil des „Wassers“ zum Bereich erklärt und aufgehellt worden, anschließend wurden die Kanten mit dem Stempelwerkzeug fließender gestaltet. Ich glaube, das sollte in Zukunft die Technik der Wahl sein. Was meint ihr?
Gestern war es endlich soweit, und ich konnte den lange gehegten Plan einer Außenaufnahme realisieren, bei der entschieden bessere Bedingungen herrschen sollten als bei meinen bisherigen Versuchen aus dem eigenen Garten heraus. Worum ging es: Die hintere Kante der Wasserplatte sollte mit einem möglichst weit entfernt liegenden, „realen“ Horizont zur Deckung gebracht werden. Was macht man zu diesem Zweck, wenn gerade kein Meer vorhanden ist? Man sucht sich im norddeutschen Flachland eine der selten auftretenden Erhebungen; bei uns sind das die Baumberge zwischen Havixbeck und Billerbeck. Dort gibt es einen Wirtschaftsweg, von dem aus man Richtung Süden so weit über Nottuln schaut, dass man ein realistisches Bild des „Gesamthimmels“ vor Augen hat. Außerdem kann man den entfernten Baumbestand gegebenenfalls als Küstenlinie knapp über der Kante der Wasserplatte erscheinen lassen. Guter Plan! Und die Realität? Das Wetter spielte mit, dann aber auch wieder nicht, weil es eine Vielzahl von sommerlich gestimmten Spaziergängern hervorzauberte, denen ich nicht allen zu ihrer Zufriedenheit vermitteln konnte, warum ich mit dem Auto einen Wirtschaftsweg befuhr. Dafür durfte ich einigen sehr ausführlich erzählen, was für komische Sachen ich da gerade machte. Außerdem brachte das Wetter Wind mit, der sich unter die Wasserplatten aus Styrodur setzen und sie lustigerweise vom Dach des Autos wehen wollte, wo sie nach Plan eigentlich still und glatt liegen und von meiner linken Hand ausgerichtet werden sollten, während die rechte die Digitalknipse hielt. Tatsächlich brauchte ich aber zwei weitere Hände, um sowohl die Platten als auch die leider viel zu leichten, dafür aber vergleichsweise üppig besegelten Modelle festzuhalten. Um es gleich zu sagen: Es ist nichts kaputt gegangen. Aber es war verdammt knapp davor! Ich zeige eines der entstandenen Fotos, es ist lediglich seitlich beschnitten. Titel: Traditionssegler vor holländischer Küste.
Ich habe gestern viel gelernt: Im Prinzip funktioniert der Plan. Natürlich nur bei entsprechendem Wetter, und besser nicht am letzten warmen Sonntag im Jahr. Außerdem sollte ich nach einem entsprechenden Ort suchen, der mehr Richtung Norden ausgerichtet ist, damit ich auch Licht von schräg hinten bekomme. Außerdem müssen die Modelle beschwert oder mit Nadeln auf der Wasserplatte befestigt werden, ebenso die Platten auf ihrem Gestell, vielleicht wieder mit Klettband, wie ich das anfangs schon einmal gemacht hatte. Außerdem dräut die Anschaffung einer leistungsfähigeren Digitalknipse sowie eine entsprechende Ausbildung des Fotografen. The beat goes on. Schmidt
Schoen! Vielleicht sollte du noch etwas nachbessern: die ferne Kueste ist ziemlich 'out of focus', aber dass wasser ist bis die Rande 'in focus'. Dadurch ist die grenze zwischen Wasser und Kueste ziemlich hart.
Ihr habt natürlich Recht. Sowohl was die Aufnahmetechnik als auch was die Nachbehandlung per Photoshop angeht, habe ich noch einiges zu lernen. Ich denke jetzt darüber nach, die Wasserplatten so zu gestalten, dass sie im hinteren Bereich weniger bis keine Wellen haben und so das Licht diffuser reflektieren. Mal sehen, ob das funktioniert. Und dann werde ich wohl den Canossa-Gang in ein Fotogeschäft antreten und mich dort beraten lassen müssen. Ich arbeite misslang mit einer Kanon Ixus 95 IS, nicht gerade das Neueste auf dem Markt. Ich brauche aber für meine Aufnahmetechnik eine sehr leichte und handliche Kamera mit einer gut funktionierenden Automatik, da ich wahrscheinlich nicht imstande sein werde, gleichzeitig die Platte zu positionieren und die Kameraeinstellungen anzupassen. Dieser Baubericht endet hier mit drei weiteren Aufnahmen. Ich bedanke mich für das Interesse.
Das letzte Bild sieht aus wie echt. Du experimentierst nun schon lange mit der Möglichkeit der fotografischen Darstellung auf einer Wasseroberfläche. Bei diesem Bild sieht man, dass sich die Arbeit echt gelohnt hat. Ich hätte nicht gedacht, dass man so kleine Modelle so realistisch in Szene setzen kann.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali