folgt hier nun der Baubericht für ein Modell einer Kaag im Maßstab 1:150. Das Wasserlinenmodell aus Karton und Papier soll später von einem anderen Modellbauer abgeformt werden.
Ich plane, das Urmodell später mit Porenfüller zu streichen. In der Hoffnung, dass der Füller keine Details – wie bspw. Fugen zwischen den Planken– »ersaufen« lässt. Vom Abformen habe ich bislang weder Ahnung noch Erfahrung. Das wird spannend werden!
Auf geht's:
Aus den skalierten Plänen habe ich das Deck und eine gegisste Wasserlinenfläche auf den Karton einer Tiefkühlpizza - manchmal esse ich sowas - aufgezogen. Zwischen den Teilen steht ein Mittelspant der den Decksprung vorgibt.
Die Deckplanken sind eingeritzt. Das ist ein Beispiel für ein Detail von dem ich hoffe, dass es nach dem Abformen sichtbar bleibt. Das Deck hat natürlich auch einen Balkenbucht bekommen und ruht auf zwei Spanten. Zwei sollen reichen!
Achtern entsteht die Plicht des Rudergängers. Auch die Ladeluke ist mit ihren Süllen und Frontseiten für die tonnenförmigen Deckel eingebaut.
Klabauter
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Jetzt kommt die ganz alte Schule ins Spiel: Da ich keine Lust habe am Computer aufwändige Abwicklungen zu konstruieren, habe ich mein Gerippe über die Längsseite zunächst über ein Stempelkissen und dann über Papier abrollen lassen. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz genau, mit Augenmaß und Gefühl ergibt sich aber eine ganz gute Basis für eine Abwicklung die sich händisch anpassen lässt. Vorn und achtern habe ich ein wenig Überstand gelassen um mehr Spielraum zu haben.
Klabauter
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Die blaue Farbe des Tintenkissens stört mich gerade nicht. Wie geschrieben soll vom Rumpf ja ein Abguss gemacht werden.
Nach dem Anpassen auf das Gerippe habe ich auf meine Rumpfabwicklungen klinkerartig, den Schwung des Rumpfes mitnehmend, Kartonplanken aufgeklebt. Die Überstände vorn und hinten wurden dann von der Rückseite her abgeschnitten.
Klabauter
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Man kann nun zumindest erkennen, dass ein Schiffsmodell entsteht! Von der Form her könnte es auf den schnellen Blick auch fast ein modernes Sportboot, ein Jollkreuzer zum Beispiel, werden. Wäre nicht die Plicht achtern...
Klabauter
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Der Rumpf hat eine Länge von 10,00 Zentimeter und eine Breite von 2,50 Zentimeter. Da ich meist in 1:250 baue, aktuell in 1:350, ist dies für mich mal ein großer Maßstab!
Klabauter
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Die Lukendeckel habe ich herausnehmbar gestaltet. Vielleicht ist es dem Abgießer später möglich, die Deckel als einzelnes Teil herzustellen? Der Modellbauer könnte die Kaag dann entweder mit offener Luke und Ladung darin zeigen - um sie leer zu zeigen ist das Wasserlinenmodell nicht tief genug -, oder die Luke ist teilweise geöffnet oder ganz einfach komplett geschlossen.
Genauso möchte ich beim Roof verfahren. Das Roof soll ein eigenes Teil sein welches dann entweder aufgesetzt wird oder fortgelassen werden kann. Man kann damit aus einem Modell verschiedene Schiffe gestalten.
Klabauter
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Die Elemente sind erfolgreich mit Porenfüller behandelt und mit Fixogum fürs Foto zusammengesetzt.
Wenn es keine Einwände gibt (bezüglich fehlender Teile die abgeformt werden müssen) würde ich das Staffelholz an den Ideegeeber weiterreichen (sprich: das Gebaute zur Abformung geben und sehen, was daraus weiter entsteht). Die Pinne und die Rückseiten der Seitenschwerter haben genug »Fleisch« um sie nach der Abformung noch ein wenig in Form zu bringen. Besonders die Schwerter sollten Innen ein konvexes Profil bekommen (wäre zumindest schön)
Klaus
Klabauter
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Mit Klaus' freundlicher Erlaubnis setze ich den Baubericht hier fort. Es geht jetzt um den Versuch der Umwandlung eines Urmodells aus Karton in ein Resin-Modell. Klaus hatte das Modell mit einem Porenfüller imprägniert, und ich habe gleich eine Form erstellt, um zu sehen, was passiert. Dabei erwies sich das Schanzkleid als zu dünn zum sicheren Abformen, deshalb habe ich es mit Spachtelmasse von innen her verstärkt. Gravierender waren die Probleme bei der Oberfläche/Außenhaut des Modells. Es kommt immer wieder einmal wieder, dass beim Abformen Materialien (oder auch nur Reste davon) miteinander reagieren. Dann ergibt es zum Beispiel eine irgendwie klebrige Oberfläche der Form bzw. des Abgusses. Manchmal kriege ich das in den Griff, indem ich einfach mehrere Formen bzw. Abgüsse produziere, wobei die störende Substanz allmählich abgebaut wird. Darauf wollte ich es diesmal nicht ankommen lassen, das Verfahren funktioniert auch längst nicht immer. Deshalb habe ich einen Abguss außen plan geschliffen und die (geklinkterte!) Plankenstruktur durch ein in Schichten übereinandergeklebtes Abklebeband wieder aufgebracht. Außerdem habe ich die Barkhölzer durch Polystyrolprofile ersetzt.
Ich hoffe von diesem Zweitmodell eine zuverlässigere Form herstellen zu können.
hast Du die Technik, aus einem Urmodell ein Resinduplikat zu machen, schon mal irgendwo in einem Thread genauer vorgestellt? Bin zwar noch lange nicht so weit, so was in nächster Zeit selbst machen zu können, aber ich kann ja schon mal ein bißchen vorausdenken.
Zum Thema Silikon, Resin und Abgusstechnik habe ich in einem anderen Forum (Wettringer Modellbauforum) eine ganze Reihe von Beiträgen verfasst, unter dem gleichen Forennamen. Sollte das besonders gewünscht sein, kann ich die Quintessenz meiner Erfahrungen gerne auch hier einmal mitteilen.
Die neue Form für die Kaag funktioniert ohne chemische oder physikalische Probleme. Hier ein frischer und ein bereits grundierter Abguss.
Nach der Grundierung ist die Plankenstruktur der Bordwand recht gut zu erkennen. Bei der abschließenden Behandlung mit Ölfarbe wird sie, wenn man das will, noch stärker hervortreten können.