La Creole 1827 Jeder hier im Forum kennt Johann's Arbeit, bewundert sie, schätzt sie, und erwartet mit Ungeduld die weiteren Fortschritte. Ich habe sie ebenfalls verfolgt, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihm in dieser seiner selbstauferlegten Perfektion nie werde folgen können. Wenn ich mich also diesem Thema nähern wollte, dann müsste es in anderer Weise geschehen. Weder verfüge ich über dieses grossartige technische Wissen , noch- und vor allem- habe ich nicht die Geduld, die er an den Tag legt. Vor einiger Zeit erschien jedoch ein Bild, das mich faszinierte. Ich weiß gar nicht mehr, wer es eingestellt hat, jedenfalls zeigt es die La Creole auf See, umgeben von etlichen anderen Schiffen, und dieses Bild ließ mich von da an nicht mehr los.
Nun habe ich etwas Ähnliches schon einmal versucht, damals ging es um ein Gemälde von Bakhuisen, und in dieser Form wollte ich mich auch dem Gemälde der La Creole nähern. Dabei geht es weniger um modellbauerische Finessen, vielmehr wird angestrebt, dem "Bild" möglichst nahe zu kommen. Johann's Werk habe ich mir sehr genau angesehen, und ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel, wenn ich in macherlei Hinsicht auf seine Arbeit Bezug nehme. Das Bild selbst gibt zuwenig Aufschluss über technische Besonderheiten, Aufnahmen aus dem Musee de La Marine sind diesbezüglich ebenfalls wenig aufschlussreich, deshalb habe ich mich bei vielen Details an seiner La Creole orientiert. Allerdings sieht sein Modell ganz anders aus als das im Bild dargestellte Schiff, insofern musste ich mich also wieder an andere Vorbilder halten.
All zu weit gekommen bin ich noch nicht, aber der Rumpf in 1:196 lässt vielleicht schon etwas erkennen, jedenfalls hoffe ich das. Die nächsten Wochen werden jedenfalls sehr aufregend sein! walter
walter
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Hallo Walter, erst hatte ich gedacht du hättest dich beim Maßstab vielleicht verschrieben. Aber dann steht im Text weiter unten nochmal 1:196. Klasse! Das scheint mir ein etwas ungewöhnlicher Maßstab zu sein. Wie kam es dazu?
Ich nehme jedenfalls in der 1. Reihe platz und sehe dir gespannt zu. Hoffentlich fangen die Herrschaften auf den hinteren Rängen nicht wieder an zu mosern weil ich ihnen die Sicht versperre.
ich dachte ich sehe nicht richtig, aber steht da nicht der Titel zu einem neuen Thread in dem die LA CRÉOLE im Zusammenhang mit dem Maßstab 1:196 erwähnt wird? Das klingt äußerst interessant dachte ich, das muss ich sofort lesen!
Es freut mich ungemein, dass Du Dich mit der LA CRÉOLE beschäftigst und ein Modell davon baust. Es ehrt mich natürlich, wenn Du Bezug auf mein Modell der LA CRÉOLE nimmst.
Allerdings darf ich Dich darauf hinweisen, dass das Bild auf das Du Bezug nimmst nicht die LA CRÉOLE sondern die LA FAVORITE von 1830 darstellt. Dieses Aquarell hat der französische Marinemaler François Geoffroy Roux 1811-1882 gemalt.
Das es sich hier auf dem um die LA FAVORITE handelt ist aber nicht entscheidend, denn gleichzeitig mit der Kiellegung der LA CRÉOLE erfolgte nach den gleichen technischen Spezifikationen der Bau der LA FAVORITE in der Werft von Toulon, welche auch noch 1829 vom Stapel gelassen werden konnte. Der Plan für die LA CRÉOLE galt damals als Standardplan zum Bau für Korvetten mit 24 Kanonen, der sogenannten Créole-Klasse. Da von der LA CRÉOLE meines Wissens keine brauchbaren Abbildungen existieren, hat auch Jean Boudriot für die Monographie das Bild der LA FAVORITE von Roux für den Bucheinband verwendet.
Im Internet habe ich schon vor längerer Zeit nur noch diese Abbildung der LA CRÉOLE gefunden, welche bei weitem nicht so detailreich ist wie das Aquarell von Roux. gustave-allaux.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Dieses Bild ist vom französischen Maler Gustave Louis Michel Alaux (1887 - 1965).
Der Rumpf lässt eindeutig erkennen, dass es sich hier nur um die LA CRÉOLE handeln kann. Da ich meine LA CRÉOLE nicht farblich behandle, fehlt natürlich die auf dem Bild so markante schwarz-weiße Bemalung, welche das Erscheinungsbild dominiert. Aber prinzipiell sollten die wesentlichen Merkmale der LA FAVORITE bis auf wenige Details denen der LA CRÉOLE entsprechen. Insofern kannst Du getrost auf die Details der La CRÉOLE zurückgreifen.
So lieber Walter, jetzt nehme ich mal in der ersten Reihe neben den anderen beiden Herren …. … Platz und harre der Dinge die da kommen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Der Maßstab, geschätzter Thorsten, ergab sich eher zufällig. Da war zuerst einmal dieses Gemälde, an dem sich die Gedanken festkrallten, dann beginnt man zu suchen und findet eine Draufsicht des Decks. Wenn man sich dann überlegt, wie groß das Modell werden soll, ergibt sich eine Länge über Deck. Irgendwo fand ich dann Originalmaße, und habe meine Baulänge damit verglichen, heraus kamen dann die 1: 196.
Jörg, Du hast recht, es war eine längere Pause, in welcher ich manches aufgearbeitet habe, was schon länger auf Erledigung wartete ( sortieren, ausmisten, Steuererklärung etc.). Man gerät leicht einen manischen modellbauerischen Hyperaktivitätsstrudel hinein, so als gäbe es nichts anderes mehr auf der Welt, zumindest mir geht es so, dem wollte ich durch eine Pause entkommen. Auch die Überlegung nach der Sinnhaftigkeit dieser Beschäftigung stelle ich mir zuweilen. Da stehen dutzende Modelle herum, und nun stelle ich noch eines dazu.... Mit dem Bezug zu diesem Bild ergibt sich doch eine etwas andere Zielrichtung. Eines ist aber gewiss: So richtig glücklich macht es mich immer wieder, wenn aus "nichts" etwas entsteht ( wie immer verarbeite ich Holz-, Karton- und Papierreste).
Geschätzter Johann, vielen Dank für den Hinweis, da bin ich doch glatt in eine Falle gestolpert! Na, immerhin waren sie Schwestern, und zurück kann ich jetzt auch nicht mehr...…
walter
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Bester Walter, nach der Sinnhaftigkeit dieser Beschäftigung zu fragen, ist nicht zielführend. Ich habe so 80 Fahrmodelle, die meisten davon sind Segler. Einige segeln sehr schön, andere tun sich schwer. Ich könnte die ganze Fahrsaison jedes Mal mit einem anderen Modell am Teich sein. Dennoch baue ich weiter. Weil es mich glücKlich macht, wie aus ein paar Leisten ein Schiffchen entsteht.
So bauen wir halt weiter ohne zu hinterfragen.
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
ich ziehe meinen Hut vor diesem Projekt, an das du dich hier ranwagst! Bei einem Vorbildmodell, welches auch in diesem Forum entsteht und an Perfektion scheinbar nicht zu überbieten ist, stellst du dich unverzagt dieser Aufgabe. Und natürlich wirst du eine ganze andere La Creole bauen, eine typische Walterei, vermute ich, und was Waltereien angeht, bist und bleibst du unser aller Nummer 1.
So, genug geschleimt - ich hocke mich hier mal in die erste Reihe und bin gespannt wie ein Flitzebogen, was hier so alles geschieht.
In Johanns Baubericht hast du eine Frage aufgeworfen:
ZitatGeschätzter Johann, nachdem Bug und Heck auf meiner Creole soweit gediehen sind bin ich dabei, die übrige Decksausstattung zu fertigen. Dabei fiel mir auf, daß es keine Aufstiegshilfe auf die Plattform der Poop gibt, auch nicht für das Einordnen der Hängematten in den Kästen, obwohl das doch sehr hoch ist. Was meinst Du, wie das von statten ging? walter
Ich kenne dieses Problem, auch bei meiner Mercury ist Gelenkigkeit, Kraft und Können gefragt, um auf das Vordeck zu gelangen. Ich habe mir sagen lassen, dass das durchaus nicht unüblich war, man sieht es bei verschiedenen Schiffen. Bei der Behändigkeit der Seeleute denke ich aber, dass sie auf der Reeling entlangliefen oder auf die Kanonen gestiegen sind, die am weitesten vorn in der Kuhl standen. Ist ja schließlich kein Ausflugsdampfer!
Einen schönen Nachmittag wünsche ich allen Anwesenden! Vielen Dank für alle Eure netten Kommentare, das gibt einem Mut, weiterzumachen!
Dieses Deck ist verteufelt kurz, und es macht große Schwierigkeiten, alle vorgesehenen Teile unterzubringen, ich glaube, ich werde da einige Kompromisse machen müssen. Im Fundus fand ich 4 von diesen kleinen Relingskanönchen, die kamen mir gut zupass. Die Steurungsanlage habe ich versucht so zu bauen wie Johann, und jetzt könnte ich gewiss die alte Weisheit von der vermaledeiten Makrofotografie anstimmen, das mache ich aber nicht, mein Riesencent soll für sich sprechen, und besser ging es halt nicht. Mit leisem Gruseln denke ich an die 2 cm langen Boote, die noch entstehen sollen....aber schließlich zwingt einen ja niemand, in 1: 196 zu bauen, also selber schuld. Soweit bin ich bis jetzt gekommen:
Einen schönen Guten Morgen wünsche ich allen Anwesenden!
Die letzten Tage habe ich mich den "Wummen" gewidmet; vorher entstanden schon verschiedene andere Teile der Decksmöblierung, aber die getraue ich mich noch nicht herzuzeigen, daran muss ich wohl noch arbeiten.
Ein Problem ergab sich jeweils bei den vordersten und hintersten Kanonenpforten, da ist einfach kein Platz. Ich habe mich auf die Brooktaue beschränkt, aber vielleicht kommt da noch was.
Ein herzlicher Gruß an alle Anwesenden! Das Deck hat sich gefüllt, es wird immer enger..... Die kleinen Boote sind 20 mm lang, das war eine Herausforderung, aber nun hängen sie. Bei der Decksausrüstung musste ich auf so manches verzichten, sonst kann man sich überhaupt nicht mehr rühren. Ausnahmsweise habe ich heute einmal Bilder mit Blitzlicht gemacht, das Wetter lässt z. Z. nichts anderes zu, aber bitte seht selbst: