Danke. Das Argument kann ich gut verstehen, deshalb werde ich die Bauschritte in einer Doku festhalten - ein erweiterter Baubericht also. Andererseits, ein Modell ist für mich ein 'Fernbild' der Realität - und deshalb werde ich, wie im wirklichen Leben, den Rumpf auch innen beplanken, den Innenausbau vornehmen und mit dem Oberdeck 'schließen'. So jedenfalls ist der Plan. Wenn ich ein Schiff im Hafen oder auf See sehe, sehe ich auch nur dann nach innen, wenn ich an Bord gehe....und an dieser Stelle soll die Dokumentation einsetzen.... Gruß Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
....noch ein paar Details: das Schanzkleid wurde mit Buchsbaumholz - von Charlie1805 - beplankt, der Rumpf mit Kirschholzleisten.
ca. 180 Schablonen entstanden beim sog. 'Spiling', dem Abnehmen der Krümmung einer bereits befestigten Planke, um diese auf die nach oben oder unten anschließende Planke zu übertragen:
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als äußerst hilfreich erwies sich auch ein Beplankungsschema, um Realität und Theorie in Einklang zu bringen:
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sodele, das nächste Update kommt nach dem Kupfern.
Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
[quote=Kingsley|p174922]....noch ein paar Details: das Schanzkleid wurde mit Buchsbaumholz - von Charlie1805 - beplankt, der Rumpf mit Kirschholzleisten.
Hallole, Es ist soweit - der derzeitige Bauzustand rechtfertigt die Fortsetzung des Bauberichts: Thema des vergangenen Halbjahres war - nein, das nicht! - der Innenausbau.
voila, die Wegerung bis zu den Balkwegern der Unterdecksplattformen, die Planken sind aus Kirschholz und, so wie sich das gehört, mittels Schablonen eingepaßt.
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Zu erkennen sind die Durchlässe für die Pumpen und die Bilgebretter mit Handlöchern; und hier die Unterkonstruktionen der Vor- und Achterschiffplattformen incl. Mastspuren und Auflagen für die Betinge; die Innenbeplankung war inzwischen bis zum Balkweger Oberdeck fertiggestellt
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die achtere Plattform, Planken aus Ahornholz, ist drin, die Öffnungen für die Luken, Masten, den Pumpenschacht und für die seitlich davon vorgesehenen Kugelkästen
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beide Plattformen
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die Lukendeckel und die Grundlinien für die Kajüten, achtern entsteht der obere Teil des Pumpenschachts, der in den Raum zwischen den Decks ragt
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und hier das ganze von oben:
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soweit mal, das nächste wird dann tatsächlich die Kupferung sein, damit ich den Rumpf für den weiteren Aus- und Aufbau von der Hahnschen Helling lösen, d.h. absägen kann. In diesem Sinne: Fortsetzung folgt
Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
Es ist Zeit für die Fortsetzung des Bauberichts: der Kupferung des Unterwasserschiffs.
Ausgangspunkt waren Gespräche mit dem AK-Kollegen Horst Kostewa, der eine großartige Idee zur Herstellung eines Prägegeräts für Kupferplatten französischer Schiffe aus dem Zeitraum nach 1780 im Maßstab 1:48 hatte - und Einzelteile dazu, die bei ihm bereits in der Schublade lagen. Daraus zauberte er mit bewunderungswürdiger Professionalität das fertige Prägegerät, das er mir zum Praxistest zur Verfügung stellte. Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt!!!
zunächst also die bildliche Vorstellung des Geräts:
die Presse:
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Gerät zum Schneiden der Folie:
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Stempel:
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von der Kupferfolie zur geprägten Kupferplatte 1:48:
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als Matrize diente eine Metallplatte und ein aufgeklebtes Stückchen Masking Tape - reicht!
Fortsetzung folgt.
Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
und nun die Umsetzung: ausgerüstet mit den Erfahrungen aus Frölichs 'Die Kunst des Modellbaus', dem Kupferungsschema von Boudriots Monographie zur Brigg 'Le Cygne' als Vorlage, der Entscheidung, die Platten an der Wasserlinie beginnend zum Kiel hin anzubringen - damit den Franzosen folgend - stand die Frage nach dem Material im Raum. Bei eBay gibt es reichlich Auswahl, von NoName-Produkten der Firma Dondo bis zur Firma 3M, auch von Dondo vertrieben. Letzlich fiel die Entscheidung zugunsten von selbstklebender Kupferfolie 10mm, die Rolle zu 5m, von 3M, da mir die Farbe des Kupfers passender erschien. Im Klebeverhalten waren alle Folien ähnlich, bei der Stärke ist Vorsicht geboten, unter 0,05 wird das Handling schwierigst. Der Rumpf wurde mit Stahlwolle glatt wie eine frisch polierte Glatze, Azeton nahm das Restfett weg, Plattenschema gezeichnet, Stracklinien angebracht usw. auf gehts:
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an dieser Stelle beschloß ich, den aufdringlichen Wohnzimmerglanz der Folie mittels eines matten Sprühlacks zu versachlichen:
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und dann gings zur Sache: genau an den Stellen, an denen die Platten übereinander lagen, das sind 0,5 - 1,0 mm in der Modellbaurealität, ging der Kleber in die Knie. Langsam lösten sich diese Verbindungen, zuerst in den stärkeren Rundungen, den engeren Radien, des Rumpfes - dieser 'Schuppenbildung' konnte ich noch mit fein dosierten Sekundenklebereinsätzen Einhalt gebieten. Allerdings war die erste Freude etwas angekratzt - und der Ablöseprozeß ging weiter. Schlußendlich beobachtete ich den weiteren Verlauf dieses Prozesses mit zunehmendem inneren Abstand und der Fage: soll ich oder soll ich nicht? Horst beobachtete diesen Vorgang via Bilder aus der Ferne und wußte relativ schnell, wie die Entscheidung ausfallen würde.....
ich werde! Dieser Zustand bedarf keines weiteren Kommentars:
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im Moment ist das Unterwasserschiff 'abgekupfert' und die nächste Frage lautet: soll ich, oder soll ich nicht?
Ursachenforschung: These 1: der Kleber haftet unbefriedigend auf Kupfer; These 2: die Spannung in den Radien war für den Kleber zu groß; These 3: ich habe die Platten zu stark angedrückt und damit den Kleber in die Knie gezwungen; These 4: der Sprühlack hat den Kleber gelöst - dem widerspricht, das die Verklebung auf dem Holz gut war und, daß man aus dem zeitlichen Nacheinander keine Kausalität ableiten kann. These 5: noch unbekannnt Kleines Detail am Rande: beim Ruderblatt, bekupfert im gleichen Verfahren, bewegte sich bis zum heutigen Tage nichts! Auf jeden Fall werde ich bei einem zweiten Anlauf die Folie einer anderen Marke benutzen, die Platten sanft(er) andrücken und auf Lack verzichten.
Nach all diesen Erfahrungen beschloß ich, daß nach drei Jahren Arbeit am Modell eine Pause notwendig ist und.....
Fortsetzung folgt
Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
....als Kompensation entsteht gerade aus einem Baukasten ein etwas authetifiziertes Modell eines Internationalen Starbootes aus den 30igern...man ist ja schließlich auch noch Segler...
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in diesem Sinne Fortsetzung folgt
Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
schade, dass die Kupferung nicht gehalten hat. Habe unter meiner Kupferung ( Kupfer mit Pattex verklebt ) das Holz lackiert, damit eine glatte und nicht saugende Oberfläche entsteht.
schade, dass die Kupferung nicht gehalten hat. Habe unter meiner Kupferung ( Kupfer mit Pattex verklebt ) das Holz lackiert, damit eine glatte und nicht saugende Oberfläche entsteht.
Schönen Gruß Robbi
Genauso habe ich es auch gemacht, und schließlich mit Zaponlack konserviert.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, hallo Robbi, mit normalem Pattex? Gibt das nicht einen Klebstofforgie? Wie habt ihr das gemeistert? Ich werde vor einem zweiten Arbeitsgang auf jeden Fall mehrere Versuche bzw. Proben machen. Vielleicht war ich ewas zu blauäugig... Gruß Michael
in Bau: 'Frederick' französische Glattdeckskorvette, Freibeuter, 1781, wurde zu 'HMS Pelican' Baltimore Clipper - Brigantine; um 1832; Cutteryacht 'Foam', by Claude Worth 1890 (gemäßigter Plank-on-Edge-Cutter)
All die Arbeit, die Du Dir umsonst gemacht hast, schade! Ich habe auch mehrmals schon die Unterwasserrümpfe verkupfert. Mit dünnem Material, das ich vorher mit einem Rändelrad strukturiert habe. Die Plättchen wurden mit normalem Pattex geklebt und mit Stahlwolle gereinigt. Es sind Fahrmodelle und im häufigem Einsatz. Die Platten halten ausgezeichnet.
Hier beim Schoner für Port Jackson nach Marquardtplan. Ich habe nicht mit Klarlack oder Zaponlack konserviert. Inzwischen hat sich eine rechte Patina gebildet und das gefällt mir..
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das ist sehr schade mit der Kupferung. Ich misstraue inzwischen allen Klebstoffen. Ausnahmen sind Holzkleber und Epoxy.
Es ist sicher nicht verkehrt, jetzt erst mal etwas Pause mit dem Modell zu machen und zu überlegen, wie du da weiter vorgehst. In der Ruhe liegt die Kraft!
Sehr gut, gefällt mir auch dein Starboot. Welche Pläne benutzt du dafür?
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
habe die beste Erfahrung mit Pattex compact aus der Tube gemacht. Streiche ca 10 Platten und die entsprechende Fläche auf dem Rumpf ein. Kurz abwarten und aufbringen. Überschüssiger Kleber wird mit dem Fingern weggerubbelt. ( nicht ganz optimal, aber geht) Alternativ kann man auch einen Glasfaserpinsel verwenden.
So wurde meine Brigg vor ca. 16 Jahre gekupfert wie auch meine Thetis vor 2 Jahren. Bis jetzt sind beide Kupferungen OK.
Ich habe meine Syren vor 8 Jahren mit selbstklebender Kuperfolie gekupfert, mit Salz/Wein-Gemisch gealtert dann mit Zaponlack versiegelt. Da löst sich nichts ab.