Im Bereich der Takelage fehlen jetzt nur noch die Brassen der Segel des Besanmastes. So will ich diese jetzt fertig stellen. Danach sind nur noch die Anker und die kleinen Schanzkleidkanonen (auch Drehbrassen genannt) und die Taupuppen zu erledigen. Doch dafür muss ich mir noch ein wenig einfallen lassen.
Die Brassen der Besan der Besanrah wurden nach vorne geführt. So wurde ein Doppelblock am unteren Teil des Großmastes angebracht. Der stehende Part wurde nun oberhalb dieses Blocks am Großmast befestig, führte dann durch die Brassenschenkel an der Rah, dann durch den Block am Großmast wieder zurück und wurde am Deck belegt. Die stehenden Parts der Brassen von Besanmars und Besanbram werden an der Gaffeltop des Besansegels befestigt und laufen mit dem holenden Part über die jeweiligen Brassenschenkel und Blöcke am Gaffeltop zu den Belegnägelbänken im Bereich des Hecks seitwärts und werden dort belegt. Doch nun ein paar Bilder davon.
Natürlich dürfen hier auch die Übersichten nicht fehlen. Doch nun bin ich mit der geplanten Takelage wirklich fertig, doch es kommen noch kleine Ausstattungen, die in der Regel bei meinen Segelschiffen noch notwendig sind.
Zunächst einmal allen, denen meine Beiträge "gefallen" einen recht Herzlichen Dank!
da es nun an die Ankerherstellung geht, habe ich zunächst einmal mir die Möglichkeiten, die der Originalbogen bietet angesehen. Dort sind jeweils für den Anker an sich für jeweils 2 x 6 Ankerhälften vorgesehen. 4 davon waren auf normalen Karton und hatten ein feines schwarzes Karomuster auf weißem Grund und wirkten dadurch grau farbig. 2 x 2 Ankerhälften fanden sich auf ca. 80 g Papier. Für die gleiche Zahl an Ankern fanden sich jeweils nötige Ankerschaufeln der gleichen Ausführung. Die Ankerteile selbst sollten auf 1 mm Stärke verdickt werden und die Schaufeln auf 0,5 mm. &Anker für das Schiff erschienen mir zu viel. Für den Ankerschaft waren jedoch nur Teile für 4 Anker zu finden. Die mittleren Teile sollten auch auf jeweils 2 mm insgesamt verdickt werden. Für die braun ausgeführten Außenteile gab es keine Angaben. Nun ja, ich beschloss zunächst ein Referenzanker zu bauen und zwar gemäß o.g. Angaben (links auf den beiden Bildern). Zusätzlich wurden die aufgedruckten Bindungen der Ankerstöcke durch eine Umwicklung mit schwarzem Garn ersetzt. Das Ergebnis seht Ihr im folgenden Bild.
HMS Granado70104182019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Fertigstellung erschien mir der Anker ein wenig klobig für dieses Schiff. So habe ich mir mal die Anker meiner früher entstandenen „Revenge“ betrachtet. Diese waren dünner, nämlich halb so stark. Der Anker selbst also im Original bei o.g. also 20 cm und bei dem der „Revenge“ ca 12 cm. So wurde nun auch von diesem ein Referenzanker.
HMS Granado70204182019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
da mich beide Versionen nicht direkt überzeugen konnten, habe ich noch eine dritte Version als Reverenzmodell gebaut. Hier wurden die reinen Ankereisen von dem Bogen der Granado genommen und auf insgesamt 1,5 mm verstärkt. Dabei sind aber beide Außenteile eingeschlossen. Auch die Ankerschaufeln wurde aus diesem Bogen genommen. Der Ankerstock wurde von der „Revenge“ genommen und auf die benötigte Dicke verstärkt. Das Ergebnis seht Ihr in der Mitte. Hinten ist der originale Anker vom Bogen und vorne der von der „Revenge“.
ich habe mich zu dieser Version entschlossen und so müssen vier Anker in dieser Weise erstellt werden. Das folgende Bild zeigt alle 4 Anker in unterschiedlichen Teilen der Herstellung und die Teile die noch verarbeitet werden müssen.
HMS Granado71404252019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Für die Befestigung sind nun noch die Ankerbojen herzustellen. Gemäß von Mondfeld waren nur die beiden vorderen Anker mit Ankerbojen versehen. Der Bogen enthält keinerlei solche Bojen und so muss ich sie mir selbst erstellen. Dazu werden mit Hilfe eines Zirkels Kreise mit einem Radius von 0,9 cm geschlagen und daraus Kreissegmente geschnitten. Insgesamt werden 8 Segmente gebraucht, da ich sicherheitshalber 4 Bojen erstellen will. Nachdem diese Segmente zu Kegeln zusammengefügt sind, werden jeweils zwei Kegel zusammengefügt.
HMS Granado71504252019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses „Innen“bojen“ werden nun von Hand gekleedet d.h. eng mit hellem Garn umwickelt.
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nun geht es also an die Anbringung der Anker. Zunächst einmal werden die vorderen beiden angebracht und damit Ihr seht, wie so etwas in der Ünbersicht aussieht, gibt es zunächst einmal folgende Bilder.
wo die Ankerbojen anbringen. Bisher landeten sie immer in den Wanten des Fockmastes. Nun gibt es bei der Ketsch-Takelung keinen Fockmast. Nun ja nach langen Hin und Her kam ich zu folgenden glorreichen Schluss:
HMS Granado73704282019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Doch dieses soll nicht das einzige Bild sein, das ich Euch hier zeige.
Doch wie sollte es weiter gehen mit den Ankern? Ich hatte ja 4 gebaut und auch 4 Ankerbojen. Letztere hatte ich eigentlich in den Wanten des Großmastes aufzuhängen gedacht. Doch dann stieß ich beim Buch von „von Mondfeld“ darauf, dass diese immer nur an den vorderen Ankern waren. Dann habe ich die 2 Anker mal probehalber hinter die vorderen an der Bordwand angehalten. Direkt dahinter kam es zu Kollision mit der ersten Kanone. Also etwas weiter nach hinten. Irgendwie störten sie das Gesamtbild. So habe ich mich erst einmal entschlossen diese weg zu lassen. Also werde ich die Granado zunächst einmal nur mit 2 Ankern ausrüsten.
Nun kam noch einmal die Armierung an die Reihe. Bei der Granado sind noch kleinen Falkonetten auf vorhandene Halterungen und zwar jeweils 6 Stück an Back- und Steuerbord anzubringen. Auf dem Bogen fanden sich wieder nur Rollvorlagen für diese ohne jeden sonstigen Teil. Zunächst hatte ich vor die Kanonen von meinem Vorgängermodell weiter kleiner zu skalieren, doch dadurch wurden sie so klein, dass ich mir Probleme beim Bau ausrechnete. Die Bänder hätte ich sicher auch nicht ausschneiden können, doch da hatte ich einen Plan. Also kam mein Versuch mit den Rollenteilen. Der erste Körper wurde nach meinem Rollen viel zu dick für meine Falkonetten. Also frisch gewagt, die Rollstrecke musste verkürzt, also verkleinert werden. So klappte das Grundgerüst des Kanönchenkörpers. Die notwendigen Bänder wurden, wie auch beiden skalierten Kanonen geplant, mit Fäden gebildet. Den Werdegang zeigen die folgenden Bilder. Die Makroaufnahmen sind unscharf und zeigen alle kleinen Unschönheiten brutal. Ich habe sie nach den Bildern, so gut es ging, verbessert.
Dann mussten sie nur noch schwarz gepönt werden. Außerdem wurde, wie beim Referenzmodell oben noch einen Handführung aus Messingdraht erstellt und angebracht. Den Handgriff habe ich durch einen Tropfen Weißleim verdickt. Im folgenden Bild seht Ihr 10 fertige Falkonetten.
HMS Granado77105012019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
natürlich will ich Euch die angebrachten Falkonetten nicht ganz vorenthalten. Wie Ihr seht, habe ich auch begonnen die Seilpuppen herzustellen und anzubringen. Doch dazu später noch einiges.
meinst Du die »Drehbassen«? https://de.wikipedia.org/wiki/Drehbasse Als »Falconette« sind mir bisher nur die langrohrigen Feldkanonen der Renaissance untergekommen Wie auch immer: Dein Modell strotzt nur so von vielen tollen Details!