Hallo Johann, nach langer Zeit konnte ich nun endlich mal deinen Baubericht nachlesen und deine tollen Bilder betrachten!
Ich bin begeistert von deinen Ergebnissen und von deinem kleinen Büchlein... naja, sowas wie dein Büchlein habe ich in den Katakomben meines Hirns, denn dort klappt es mit den Skizzen besser als auf dem Papier ;-)
Ich hoffe dir noch lang zusehen zu können!
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
die Verbindungen beim Hartlöten ( z. B. mit Silberlot) sind um ein vielfacher stabiler als beim Weichlöten ( z. B. mit Zinnlot). Insbesondere bei filigranen Teilen, wo keine großen Verbindungsflächen gegeben sind, ist diese Methode wesentlich haltbarer.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
die Verbindungen beim Hartlöten ( z. B. mit Silberlot) sind um ein vielfacher stabiler als beim Weichlöten ( z. B. mit Zinnlot). Insbesondere bei filigranen Teilen, wo keine großen Verbindungsflächen gegeben sind, ist diese Methode wesentlich haltbarer.
Hallo Johann,
Vielen Dank für die Info. Hatte mich in der Vergangenheit beim Lesen der verschiedenen Bauberichte das schon öfters gefragt , wann man wohl welche Methode am Besten anwendet. Hilft mir sehr. Auch danke für deinen tollen Baubericht
Grüßle und schönen Sonntag
Karlheinz
Gruß Charlie1805
„ alles ist Schwierig, bevor es Leicht wird „ „ Home is where the Anchor drops „
Projekte : HMS Fly 1776 M 1:64 ( Amati ) HMS Fly 1776 M 1:48 HMS Fly 1776 Querschnittsmodell M 1:24 HMS Atalanta M 1:48
Fortsetzung: Herstellung der Abstützungen für die Rüstbretter Als Ergänzung zu meinem Beitrag #2157, möchte ich hier kurz auf das in Form feilen der Rundstützenenden zur Vorbereitung zum Verlöten mit den flachen Teilen eingehen. Die Rüstbrettabstützungen bilden ein Dreieck. Der entsprechende Winkel muss natürlich auch im Bereich der Eckverbindung an der runden Stütze vorhanden sein. Das zu berücksichtigen erfordert, dass die Rundstütze mit dem Dorn mit einer Nadelfeile in Form gebracht wird. Um immer die gleichen Winkel bei 26 Stützen zu gewährleisten bediente ich mich einer ganz einfachen Vorrichtung, wie auf dem folgenden Foto zu sehen ist. IMG_9895_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich denke beide Versionen der Jungfern sind legitim diese zu zeigen. Das Problem taucht auch bei den Werft-Modellen von anderen Kriegsschiffen mit ihren häufigen Umbauten immer wieder auf, wo sich dabei aber dann meist nicht nachweisen lässt was alt oder neu. Leider können wir Herrn Boudriot bezüglich dieser Details nicht mehr selbst fragen, warum er auf Seite 154 die Jungfern konträr zum Original-Modell so gezeichnet und in seiner Monographie auch veröffentlicht hat.
Wir können jedenfalls nicht ausschließen das bei Bedarf eine entsprechende Nachrüstung mit den neuen Jungfern um 1833 stattfand, was für die Flotte zu dieser Zeit durch Anordnung zur Vervielfältigung der Pläne und Verteilung mittels Lithographie ja nachweislich geschehen ist.
La CREOLE 1838.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: Beschuss des mexikanischen Küsten-Fort`s SAN JUAN DE ULUA (27.11.- 5.12.1838) durch die 24 Kan. Korvette LA CREOLE als Teil eines Geschwaders von 16 französischen Kriegsschiffen. Nach Horace Vernet, MUSEES DE LA MARINE, Paris
Bei näherer Betrachtung des Gemäldes sind auch die runden Jungfern und "Püttings" nebst "eisernen Rüstknien" gut zu erkennen. In manch anderen technischen Details unterscheidet sich zudem aber das O.-Modell von dem Gemälde, das wohl in den Jahren um 1839 entstanden ist ganz erheblich.
Quelle: DE Kerhallet, GUIDE DU MARIN, (Seite 208/206), Paris, 1863
Zeitgenössische Technische Zeichnung (um 1830), einer Rüste mit Jungfer im "Püttingsstropp", dem einzelnen "Püttingsglied" einer sog. "Schalme", sowie der "Püttingsklappe" die mit ihren beiden Befestigungsbolzen zu sehen sind. Dabei handelt es sich bei dem oberen eingeschlagenen Bolzen um den "Püttingsbolzen" und beim unteren, um dem "Klappbolzen". Das gußeiserne "stehende Rüstknie" wegen seiner vertikalen Stellung auch "Drücker" genannt, ist hierbei gut erkennbar. Die ältere Version solcher Rüstknie sehen wir dagegen am Original-Model, wo die hölzernen "gesägten Kniee" noch zusätzlich mit Eisenbändern armiert waren, um darauf die Bolzenköpfe der "Rüsteisen" zu verklinken. Es gibt auch durchaus engl. Quellen u.a. Modelle, welche dies ebenfalls sogar schon vor 1750 zeigen!
mit besten Grüßen Peter und schönen Sonntag - Peternavalis
@peternavalis Hallo Peter, vielen Dank für die wieder sehr interessanten Erläuterungen mit dem Hinweis auf den GUIDE DU MARIN. Das Buch habe ich mir natürlich sofort im Internet besorgt.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Die Briten hatten schon seit dem 18. Jh. mit dem Problem zu kämpfen, daß es alte Bäume immer rarer wurden und dementsprechend die Beschaffung gewachsener Knie schwierig. Man ist deswegen schon frühzeitig auf eiserne Knie umgestiegen, zumal ja auch die englische Eisenindustrie bereits weit entwickelt war.
Im Fall das bezüglich der Jungfern noch keine Entscheidung gefallen ist, hier noch eine Werkzeichnung und hochwertige Quelle als Ergänzung mit Proportionsmaßen zu normalen runden Jungfern!
ATLAS_7_0036.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es mag hier auch noch angemerkt sein, daß die hier gezeigte Ausführung von Jungfern für die 1. Hälfte des 19 Jh. in Aussehen und Proportion, auch als international gebräuchlich angesehen werden kann.
Zwischen den Jungfern mit 3 oder 4 Löchern (ca. um 1840 +) für die "Taljereepen" besteht in den Proportionen kein Unterschied, nur dass bei 3 Löchern dieses einzelne nur in die Achsenmitte wanderte. Erkennbar hier auch das Vorhandensein eines "Jungfern-Herzens" wo für die Auflage eines "Wantauges" auch die umlaufende "Tauwerks-Keep" vorher entsprechend endete.
Das Grundmaß ( 1,00 ) ist der Tauwerks-Durchmesser! Zum auffinden einzelner Maße ist stets mit der Proportions-Angabe durch Multiplikation mit dem Tauwerksdurchmesser das Detailmaß zu ermitteln.
ATLAS_7_0042.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: Auszug aus dem Atlas Du Genie Maritime von 1855.
Die drei Jungfern zeigen in den Ansichten von rechts nach links:
1. Gewöhnliche Wantjungfer,
2. Dreiteilige genietete Jungfer mit flachen Eisen-Stropp, (Verwendung im Rigg)
3. Püttingsjungfer mit geschweisster Pütting, (statt mit offenen Püttingsglied)
herzlichen Dank für die ergänzenden Informationen und Abbildungen zu den Jungfern. Diese Zeichnungen sind sehr hilfreich. Insofern kann ich diese in eine CAD-Zeichnung übertragen, und entsprechend der benötigten Größe für die Jungfern skalieren.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Herstellung der Abstützungen für die Rüstbretter Sämtliche Rüstbrettstützen, 26 Stück an der Zahl, wurden nun soweit zusammengelötet. Wie bereits schon erwähnt, ist für diese filigranen Lötverbindungen Hartlot in Form einer Paste sehr gut geeignet. IMG_9909_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das nächste Bild zeigt im Hintergrund die bereits zusammengelöteten Rüstbrettstützen. Im Vordergrund ist eine bereits ausgerichtete und gereinigte Stütze mit den Verbindungsbolzen zu sehen. IMG_9901_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem letzten Bild wird die erste Rüstbrettstütze, bereits am Modell eingebaut, gezeigt. Da das Einbauen der Stützen von unten erfolgen muss, erfordert diese Arbeit viel Geduld. DSC03037_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Guten Morgen, auf deinem Modell ist alles so sauber verarbeitet, die Details so klar erkennbar - ein Bau, an dem man lange Zeit verweilen und entdecken kann.