vielen Dank für Deine ausführliche Zusammenstellung. Ich bin sicher, dass auch viele andere interessierte Modellbauer hieraus ihren Nutzen ziehen werden. Zur Fig. 19 der Jungfern die zu den Taljereepen dienen, werden so nicht am Pariser Modell gezeigt, wie Du richtigerweise schon festgestellt hast. Habe hierzu alle einschlägigen Unterlagen nochmals genau durchgesehen. Die Jungfern sind aber immer rund ausgeführt. Was ist der Grund dafür?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Die Figur 19 hat zwei Abb. der Jungfernseiten nebenstehend, diese jedoch mit zwei unterschiedlichen Keepen-Breiten!
Die schmälere Keep der Jungfer ist dabei für den "Rundeisen-Stropp" der Jungfer und die breitere Keep für ein "Wanttau".
Die ovale Form an der Unterseite der "Püttings-Jungfern" hält damit den Eisenstropp auseinander, um den Biegeradius des Eisenstropps aus Festigkeitsgründen nicht zu klein zu machen. Es fällt zudem auf, das die Keepen in der "Rüste" relativ breit sind, da der eiserne Stropp erst unter der "Rüste" in den obersten "Püttingsschalm" ansetzt.
Persönlich würde ich Dir aus fertigungstechnischen Gründen auch zu kreisrunden Jungfern raten, deren Aussehen sich für Eisenstropp und Want-Tau dann nur in der Breite der umlaufenden Keepen unterscheiden würde!
Bei späteren französischen Zeichnungen, etwa aus dem Jahr 1854, zeigen alle Jungfern dagegen diese nur mit kreisförmig gedrechselter Konstruktion, jedoch die Anordnung der Taljereeps-Bohrungen unter der Block-Mitte und im Dreieck gebohrt, blieb weiter verbindlich.
@peternavalis Peter, Danke für die schnelle Beantwortung meiner Frage, auch für die tolle Erklärung der ovalen Form. Die Fertigung dieser ovalen Jungfern wäre schon eine Herausforderung ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Ergänzung weiterer Details auf dem Oberdeck Wie bereits angekündigt waren die Kugelracks noch anzufertigen. An anderer Stelle im Baubericht (LINK) bereits behandelt, hatte die La Créole insgesamt 140 Kugeln in Racks im Bereich des Wassergangs untergebracht; davon 118 Kugeln für die 30-Pfünder Carronaden (Ø 15,9 cm; 1:48 = 3,3 mm) und 22 Kugeln für die 18-Pfünder Kanonen (Ø13,5 cm; 1:48 = 2,8 mm). Das Schwärzen der hierzu verwendeten Stahlkugeln habe ich bereits im Baubericht beschrieben (LINK). Zur Ausbildung der Mulden zum Einlegen der Kugeln habe ich mir passende Kugelfräser Ø 3,3 mm bzw. 2,9 mm besorgt. IMG_9847_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier in der Gesamtschau alle Kugelracks. IMG_9850_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Weiteren werden sie noch abschließend mit Ballenmattierung behandelt und dann mit Kugeln bestückt. Das Einkleben der Kugeln erfolgt dabei mit Sekundenkleber. Eine abschließende Bemerkung im Zusammenhang mit den Plänen von J. Boudriot sei an dieser Stelle erlaubt. Die allgemein als sehr gut zu bezeichnenden Pläne von J. Boudriot bringen hin und wieder doch kleine Ungereimtheiten zu Tage, zumindest hier bei der La Créole. So auch hier: Beim Bau des Rumpfes mit dem Anlegen der Speigattöffnungen wäre ich gut beraten gewesen, deren Lage mit denen der Kugelracks abzugleichen. Da ich mich natürlich auf die Pläne verlassen hatte, muss ich nun an einigen Stellen improvisieren. Mit diesem Hinweis will ich keines Wegs die Qualität dieser Bauunterlagen schmälern. Damit will ich nur den Modellbauern die Möglichkeit geben, diese kleinen Fehler zu vermeiden. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fertigstellung der Kugelracks Zwischenzeitlich wurden die Kugelracks bestückt und liegen zum Einbau bereit. IMG_9852.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So z. B.sind auf dem nächsten beiden Bilder die bereits steuerbordseitig montierten Kugelracks für die 18-Pfünder zu sehen. IMG_0856.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_0859.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier noch ein ein Bild zu einem Kugelrack für 30-Pfünder-Carronaden im Vorschiffbereich. IMG_0864.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie geht es weiter? Jetzt werde ich mich an die Fertigstellung der Rüsten machen. Im ersten Schritt sind dazu die Jungfern anzufertigen. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, Da bedroht mich seit meinem devoten Beitritt in dieses schöne Forum dieser Brutalo aus Augsburg mit diesen Gerät. Und nun auch Du. Ich bin verstört. Auch wegen dem Matthias sein Posting. @Tarjack
Fahre dann doch lieber an den Teich! Trotz Regen !!!!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
ich trau´s mir gar nicht zu sagen ... die Fotos habe ich ausnahmsweise mit dem I-Phone gemacht, und das Licht war auch nicht optimal. Ich gelobe Besserung!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, toll wie immer. Trotz der nicht so guten Fotos meine ich aber trotzdem zu erkennen, wie die Kugellöcher langsam immer dunkler, also verbrannter geworden sind. Daher rein interessehalber die Frage: haben die Fräser so schnell abgebaut, oder hat es einen anderen Grund? Hat aber gar nichts mit Deiner Qualität zu tun, da man die Innenseite der Racks mit den Kanonenkugeln bestückt sowieso nicht mehr sieht. Wirklich nur Interessehalber.
an der Drehzahl kanns nicht gelegen haben, da ich mit der geringsten Drehzahl gefräst habe. Ich hätte einfach langsamer (Vorschub) und mit Pausen fräsen sollen, um eine zu starke Erhitzung des Fräskopfes zu vermeiden. Wenn ich nach längerer Pause wieder gefräst habe, klappte es auch ohne Verbrennen des Holzes. An der Qualität der Fräser liegt es meines Erachtens nicht. In der Zusammenfassung würde ich feststellen, dass der Maschinenführer vielleicht in Zukunft besser aufpassen sollte ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner