einerseits, es gibt z.B. Fallbleistifte mit 0,3 mm Mine.
Andererseits, bei den wirklich empfehlenswerten Beiträgen von Kudin begeistern mich die manchmal unkonventionellen Methoden der Herangehensweise. Eine davon ist, Fugen mit einem heißen Lötkolben nachzuziehen. Du könntest in Erwägung ziehen, das mal an einem Probestück zu testen. Mit einem Stahllineal sollte das gut klappen.
Last but not least, einfach eine weitere Schicht Leisten mit entsprechender Kalfaterung aufbringen, ich favorisiere für sowas die Papier-/Papp-Methode, farbiges Papier gibt es in Bastelläden schon ab 80 g/m² was etwa 0,1 mm Stärke entspricht.
Die zusätzlichen 0,5mm zusätzliche Stärke des Decks würden mich weniger stören - da bin ich bei einem Schiffchen wie diesem, das ja eher einen "Typ" darstellt, recht schmerzfrei. Und bei diesem Modell ohnehin, da es mir hier mehr darum geht, alles mal auszuprobieren, und ein Gefühl für die TEchniken zu bekommen. Aber der Decksverlauf ist recht kurvig, und bei einer weiteren Lage könnte ich mir vorstelle, dass es schwierig wird, das Deck an die Rumpfform anzupassen. Ich denke daher, ich werde es mal versuchen die Fugen irgendwie nachzuziehe, mit Skalpell/Farbe oder vielleicht mit dem Lötkolben, aber ich glaube, das wird knifflig...
Bei sehr dünnem Furnier muß man auch aufpassen, was man bekommt. Es wird i.d.R. durch 'schälen' (wirklich mit einer langen Art Hobelmesser vom rotierenden Stamm) hergestellt, was zu einem tangentialen Stammschnitt und vorallem zu einem Zerreißen und einer Auflockerung der Zellstruktur führt. Besser wären Sägefurniere, die aber nicht so einfach zu bekommen und durch den hohen Verlust beim Sägen viel teurer sind.
Bugsprietknecht zurechtgeschnitzt, mehr schlecht als recht, und eingesetzt. Der Bugspriet muss nach der textlichen Beschreibung eigentlich in eine noch zu erstellen Kerbe am Bug, aber das hat mit Bordmitteln nicht recht funktioniert, also habe ich ihn, wie es auf dem Plan auch bildlich dargestellt ist, seitlich versetzt angebracht.
Die Decksplanken lasse ich jetzt so wie sie sind, also durchgehend. Danke für eure Tipps, aber das einzeichnen bzw. einritzen hat bei meinen Versuchen kein wirklich befriedigendes Ergebnis erbracht. Was sicher an mir liegt und nicht an euren Vorschlägen...
Etwas Farbe aufgebracht. Das Makro ist grausam.... Da werde ich gegen Ende auch noch mal drüber. Der Rumpf ist übel, aber es wird eine Yacht "am Ende ihrer Tage", und ich will ja was lernen um es beim nächsten Mal besser zu machen...
Einige der Aufbauten sind schon drauf, die grosse Ladeluke bekommt auch noch eine Verkleidung.
Der Handlauf fehlt noch. Ich habe es nicht vermocht, mit meinen Mitteln die 1,5x3mm Leiste entsprechend der Krümmung am Bug zu biegen. Trotz aller Vorsicht bricht es dann doch irgendwann. Ich werde mal versuchen, das mir der Laubsäge aus einem passenden Holz auszusägen.
Jetzt das Ruder. Hierzu gibt es allerlei Nägel und Beschläge.
Die Beschläge sind für das Ruder schon mal zu gross... Mal sehen, ob ich die kürzen kann, ohne sie vollends zu verunstalten. Die messingfarbenen Nägel sind wohl für die Scharniere gedacht und auch zu groß. Ich vermute, die kleineren kupferfarbenen Nägel sind als "Befestigungsnägel" für die ohnehin anzuklebenden Scharniere gedacht, die müsste man natürlich auch stark kürzen, sonst kommen sie auf der anderen Seite ja wieder raus... Die Abbildung auf dem Bauplan ist von der Größe der Beschläge auch komplett anders.
Insgesamt finde ich das etwas schade, dass hier die Teile so gar nicht zum Bausatz passen... Das ist wohl Einheitsgrösse, die für alles herhalten muss...
Das mit den Beschlägen und Nägel ist sehr ärgerlich. Meine Bracera ist auch von GK Modellbau, da hat alles sehr gut gepasst und war stimmig. Ich war angenehm über die Qualität und Ausstattung des Bausatzes überrascht. Und die Bracera ist ein einfacherer Bausatz wie deine Jacht. In meiner Bauanleitung ist bei jedem Bauabschnitt die Positionsnummer, des Materials aus der Stückliste genannt. Schau da doch noch mal nach, nicht das du einen gedanklichen Fehler machst. Bestimmt hast du das schon überprüft, wollte nur einen Tipp geben.
Gruß
Hans-Günter
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
Danke für den Tipp. Das Ruder bzw. dessen Einzelteile waren zusammen in einem Beutelchen, das passt auch mit der Nummer der Stückliste. Form und Größe des Ruderblatts passen auch. Ich denke, das kürzen der Beschläge sollte hoffentlich kein großes Problem sein.
Die Bauanleitung verliert nach ausführlicher Beschreibung der Beplankung schnell an Schwung. Bis zum Anbringen des Handlaufs wird eigentlich nur kurz erwähnt, was nun zu tun ist, aber nicht mehr wie... Zum Ruder sagt sie eigentlich nichts. Und nach dem Deck heisst es dann praktisch nur noch: Masten, Rüsten, Takelage entsprechend den Fotos und dem Plan....
Das mit der Bauanleitung stimmt, ist mir auch aufgefallen. Hat mich an meine Schulzeit erinnert. Bei den Aufsätzen im schon ausführlich und detailliert begonnen und als die Zeit zum Abgabetermin knapp wurde schnell noch versucht das wichtigste reinzupacken.
Gruß
Hans-Günter
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
Handlauf ist angebracht. Im hinteren Teil aus dem ursprünglichen dafür vorgesehenen Holz. Für den vorderen Teil habe ich drei 1mm-Leisten einzeln gebogen und zusammengeklebt.
hl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das sieht man zwar, aber nach Glattschmirgeln und etwas Lasur macht es meiner Meinung nach keinen allzu schlechten Eindruck.
Zwischendrin auch schon mal ein wenig am Beiboot gearbeitet...
Die Jachten waren eigentlich fast vollständig gestrichen. Lediglich das Barkholz war blangeschrapt und geölt. Der Anstrich variiert aber mit der Mode der Zeit. In den 1830 und 1840er waren sie deutlich 'bunter' als später. Ab den 1850er Jahren überwiegend schwarz und weiß, wobei allerdings das blanke Barkholz beibehalten wird. Daneben gab es häufig grüne oder blaue schmale gänge.
Binnneborts wurde häufig hellgrün, hellblau oder hellocker gemalt. In der gleichen Farbe dann auch Bäume und Gaffeln oder nur deren Nocks. Später wurde dann eher nur noch Weiß verwendet.
Da auch der Handlauf gestrichen war, bräuchtest Du Dir eigentlich keine Gedanken darüber zu machen, wie das Holz darunter aussieht.
Hier mal als Beispiel ein Modell aus dem Altnonaer Museum, die Jacht THETIS von 1842:
Danke für den Link, den hattest du ja auch schon in einem früheren Post erwähnt. Ich werde mich mit der Bemalung etwas zurückhalten, da das Thema aus bekannten Gründen ja eher "die Yacht am Ende ihrer Tage" ist....
Gut gefällt mir an der Thetis, dass der Mast nicht diese absurde Krümmung an der Spitze aufweist, wie sie in meinen Plänen des Modells dargestellt ist. Ich hab ja keine Ahnung, wofür das gut ist, aber es erschien mir etwas stark. Bei dem Gedanken, meinen Mast in diese Form zu biegen, kommt auch keine rechte Freude auf....
Der gekrümmte Masttopp ist (leider, aus Deiner Perspektive) ein wesentliches Entscheidungsmerkmal, zusammen mit dem sehr ausgeprägten Sprung, der Schleswig-Holsteinischen Jacht gegenüber z.B. der dänischen Jacht und anderer ähnlicher Fahrzeuge des Ostseeraumes.
Manche der Jachten, auch dänische, scheinen sehr alt geworden zu sein. Die dänische DE FIRE BRØDERE stammte aus dem 18. Jh. und war noch in den 1940er Jahren in Betrieb. Die Tendenz bestand, überall schwarze Farbe bzw. Kohlenteer draufzuschmieren, damit das abgenutze Holz darunter geschützt war und besser aussah.
Zitat von wefalck im Beitrag #44Der gekrümmte Masttopp ist (leider, aus Deiner Perspektive) ein wesentliches Entscheidungsmerkmal, zusammen mit dem sehr ausgeprägten Sprung, der Schleswig-Holsteinischen Jacht gegenüber z.B. der dänischen Jacht und anderer ähnlicher Fahrzeuge des Ostseeraumes.
Das die Antwort kommt, habe ich befürchtet.... 😶😁 Wäre schade, wenn nach aufwändiger Verjüngung der Mastspitze das Ding beim vorsichtigen Biegen bricht, aber ich habe noch 1m Rundstab in Reserve... Das reicht für ein paar Versuche....