dann wird es also mal Zeit für meinen ersten Baubericht...
Nach ersten bescheidenen Erfahrungen im Holzmodellbau mit dem hier ja nicht ganz unbekannten "Arbeitsboot von 1920" und einer kürzlich erfolgten Komplettumgestaltung des (so nenen wir es euphemistisch) Arbeitszimmers mit beachtlichem Platzgewinn (Nähtisch für sie, Basteltisch für ihn ), wird es mal wieder Zeit für ein Bötchen. Die Wahl fiel wieder auf ein Modell von GK Modellbau, nämlich die Holsteinische Jacht von 1857. Nicht zu gross, nicht zu klein, sieht hübsch aus. Obwohl natürlich ein paar mehr Kanonen auch nicht schaden könnten...
So wieht der Bausatz aus...
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... und die dazugehörige Malle plus Beiboot.
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Die Bauanleitung ist anfangs recht ausführlich und erklärt im Detail den Aufbau des Spantengerüsts und der Beplankung, später geht es dann eher nach dem Motto "... und dann alle Teile gemäß Übersichtsplan zusammenkleben". Na ja, etwas übertrieben, aber so schön Schritt für Schritt, wie man es aus dem klassischen Plastikmodellbau kennt, ist es eben nicht. Aber das wird bestimmt...
Was auffällt: so ganz gerade sitzt die Malle nicht auf dem Sockel:
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Ok, das Bild selbst ist aus auch etwas schräg, aber die Malle, auf der schon mal der Kiel steckt, ist nicht ganz horizontal auf der Unterlage. Da muss ich wohl später aufpassen, wenn ich den Heckspiegel anpinne, damit das Ding nicht schief wird.
Du willst eine hosteinische Jacht bauen. Du wirst Höhen und Tiefen erleben. Damit Du nicht baden gehst, schicke ich Dir diese beiden Bilder. So als Motivation. Diese Fahrzeuge der Kleinschifffahrt sind besonders reizvoll.
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Bau. Man kann aus diesen kleinen Booten in endlicher Zeit wunderbare Ergebnisse erzielen, die sich sehen lassen können. Ich freue mich auf deinen Baubericht.
zur Einstimmung: Die Arbeitsweise bei dieser Art Bausatz besteht ja darin, die gewässerten Spanten mit einer heissen Lötkolbenspezialspantenbiegespitze auf der malle in Form zu bringen und mittels Sekundenkleber am Kiel zu verkleben. Jene Spitze war seinerzeit auch Bestandteil des Einsteigerpakets, aus dem mein Erstlingswerk entstanden ist (kommt bald in die Galerie). Also: zuerst Spitze suchen. Nach inzwischen zwei Umzügen gar nicht so trivial, und natürlich ist keine Biegespitze zu finden... Also wird eine mitbestellt. Und es kommt, wie es kommen musste: Kurz vorm Loslegen schaue ich nochmal in die Tüte mit dem Lötkolben, und was kullert mir frech entgegegen...?
Aber ich schweife ab...
Kiel fixiert, und Spanten biegen. In der Bauanleitung steht was von einem Knie zwischen Kielleiste und Heck:
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In der Malle fehlt aber die entsprechende Aussparung. Aus irgendeinem Grund habe ich darauf verzichtet, eine reinzuraspeln und beschlossen, das Knie nachträglich einzuubauen. Bin nicht so ganz sicher, ob das eine gute Idee war. Aber da das ganze erst nach der Beplankung von der Malle gelöst wird, sollte das stabil genug sein, um das Knie noch nachträglich einzufügen.
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Irgendwie kamen mir die Spannten etwas störrischer vor, als ich das von meinem ersten Bau in Erinnerung hatte. Aber dass mag auch daran liegen, dass der Rumpf hier eine vielleicht etwas schwierigere Form am Heck hat. Man sieht ja auch, dass mindestens ein Spant angeknackst ist - vielleicht beim schon zu trocken geworden. Aber macht nichts, das lässt sich leicht beheben. Zur Mitte hin wird es einfacher, am Bug dann wieder eng.
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Nun die zweite Kielleiste darübergeklebt und Kielfüllstück eingepasst. Ursprünglich waren die beiden Kielleisten und das Kielfüllstück ein gemeinsames Bauteil - passen also exakt zueinander -, aber da die erste leiste nun eng an der Form liegt und sich dadurch wohl eine leicht andere Form annimmt, war hier etwas Anpassungsarbeit notwendig.
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Jetzt kann es mit der Beplankung weitergehen. Die Form bzw. Verjüngung der ersten Planke ist im Plan angegeben, die übrigen erfolgen wohl nach Gefühl. Da bin ich ja selbst am meisten gespannt...
Ihr seht, ich bin blutiger Anfänger und treibe hier sicher dem ein oder anderen Schweissperlen auf die Stirn. Für schlaue Tipps und gute Ratschläge auch im Vorfeld habe ich jederzeit ein offenes Ohr!
jetzt geht es ja an die Beplankung. Für die erste Planke ist im Plan vorgezeichnet, wie sie an den Enden verjüngt werden muss. Gibt es eigentlich einen Trick/Regel, wie die Verjüngung an den übrigen Planken zu erfolgen hat? Bauchgefühl? Ich tu mich da schwer, vorausschauend eine zweidimensionale Planke für einen dreidimensionalen Rumpf zurechtzuschneiden. Sorry, wenn das jetzt eine gar zu blöde Frage ist...
Endllich bin ich wieder zum Weiterbauen gekommen. Nun war also die Beplankung des Rumpfes an der Reihe. Danke an Tarjack für seinen schönen Link zu diesem Thema, aber nach meinen positiven Erfahrungen mit meinem ersten Modell und da mein Schiffchen ja doch eine Nummer kleiner ist und ja auch keinen Vollrumpf zur Beplankung hat, habe ich mich entschlossen, es einfach etwas mehr frei Schnauze zu probieren. Nach dem Ausmessen, wieviel Platz mir an Bug, Heck und Schiffsmitte zur Verfügung steht, habe ich die Planken entsprechend verjüngt und losbeplankt.
Na ja, das Ergebnis ist durchwachsen. Irgendwie war es ein ganz schöner Kampf, die Leisten in Rumpfform zu zwingen…
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Die Lücken sind schon heftig gross, und einige Beulen hat es auch. Gefällt mir momentan insgesamt ja nicht so sehr. Laut Bauanleitung wird das Ganze jetzt ja mit etwas Holzleim glattgeschliffen, wodurch sich ja dann idealerweise die Lücken schliessen und hoffentlich auch die Beulen etwas an Profil verliegen. Mal sehen wie es dann aussieht. Wenn es denn gar nicht geht, kommen die Leisten wieder ab und es wir nocheinmal versucht. Oder vielleicht eine zweite Beplankung darüber?
habe deinen Baubericht gerade erst "entdeckt" und gleich mal von Anfang geschaut...
Wie ist es dir denn zwischendurch jetzt mit der schiefen Malle ergangen?
Hast du sie irgendwie begradigt? - Solltest Du aber auf jeden Fall!
Ehrlich gesagt, ist das Ding ein Grund es dem Hersteller mal gehörig um die Ohren zu hauen!
In der Bausatzfertigung wird er immer billiger, aber die Qualitätskontrolle ist für die Tonne!
Warum ich so unfreundlich bin? - Nun, weil du mit einer schiefen Malle im Grunde nicht arbeiten kannst!
Wie willst Du damit eine anständige Wasserlinie anzeichnen?
Oder die Oberkante der Reling auf beiden Seiten gleichmäßig hinkriegen?
Da müsstest Du mindestens die Holzplatte vom Gipsteil entfernen, Keile drunter bauen und die Platte wieder befestigen.
Auch wenn man Modellbauer ist, weil man Herausforderungen liebt, DAS ist einfach KERNSCHROTT vom Hersteller!
Bei DEM Preis, solltest Du dir das nicht bieten lassen!
Viele Grüße, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!