Ob die Schoten von Klüver und Aussenklüver so korrekt sind, bin ich mir nicht so sicher, aber ganz nach hinten durchführen möchte ich sie auch nicht, da fehlen mir dann die Belegstellen. Dadurch, dass ich die Takelage gegenüber dem ursprünglichen Plan doch deutlich erweitert habe, sind Belegnägel an der richtigen Stelle ein knappes Gut.
Ich frage mich gerade, wie ich Fall und Toppnanten (ich hoffe, ich verwende hier die korrekten Begriffe) der Breitfockrah einigermaßen gespannt bekommen. Die Brassen ziehen ja sehr nach hinten/unten, ob das ausreicht?
Normalerweise, gibt es eine Art Stag, das unter den Wanten auf den Absatz im Mast gelegt wird und dann den Mast entlang nach unten läuft. Es wird am Mastfuß mit zwei Herzkauschen und einem Drehreep steifgeholt. Um die Mitte der Breitfockrah (dort wo sonst ein Rack wäre) läuft ein Stropp mit einem Auge im Ende. Das Stag wird durch dieses Auge gefädelt. Dieses Arrangment erlaubt es die Rah vorzuheißen/zu fieren ohne, daß ein Rack mit den Ringen bzw. der Klau des Großssegels in Konflikt gerät. Wenn man dieses Stag riggt, kann man mogeln und das Auge an ihm festsetzen, so daß man Fall und Toppnanten steifholen kann.
Ich sehe übrigens, daß diesem Bausatz auch solche unselige braune Segel beigegeben wurden. Ich kenne eigentlich keine Abbildung einer Jacht, auf der getante Segel dargestellt sind.
Beim Vergrößern des Bildes habe ich einen Fehler entdeckt, den man vielleicht noch korrigieren kann: die Läufer der Backstagen sind durch die falschen Löcher der Blöcke gezogen, sie müßten so geführt werden, als ob sie über die Scheiben in den Blöcken liefen. Dito bei der Großschot.
Genau so ist es, habe mir gerade die Fotos von der Thetis noch mal angeschaut, und da ich nun weiß, wonach ich suchen muss - auf einem der Fotos ist genau dieses Arrangement abgebildet. Hm, mal überlegen, ob ich da noch was basteln kann. Ist inzwischen natürlich etwas knifflig...
Eberhard, ich weiß, dass die Läufer der Talljen der Backstage falsch fixiert sind - ich habe das analog zu den Wanten angebracht, was natürlich keinen Sinn macht, da diese ja bei Bedarf gelockert bzw. festgeholt werden. Klarer Fall von erst knoten, dann denken. Steht auf der Liste, falls mir nach Fertigstellung langweilig wird....
Meinst Du das? Ansonsten laufen sie ja über die imaginären Rollen der Blöcke.
Da bist Du nicht der Erste und Einzige ... das kann leicht bei diesen Blöcken mit symmetrischen Bohrungen oben und unten. Wenn die Blöcke Rollen drin hätten, wäre es offensichtlich wie das Tau laufen muß.
Im Grunde ist es falsch, daß die Herstellern den Blöcken an beiden Enden Bohrungen verpassen. In Wirklichkeit ist das ja ein Schlitz, in dem die Scheibe läuft und an einem Ende sitzt die Scheibe fast im Gehäuse - da paßt kein Tau durch.
Mal sehen, wie ich in drei Tagen darüber denke, aber momentan tendiere ich dazu, es so zu lassen...
Abgesehen von dem kleinen Mini-Arbeitsboot ist das ja mein Erstlingswerk, und steckt voller Sachen, die ich falsch gemacht habe, anders machen würde und - inzwischen, hoffe ich - besser machen könnte. Wenn ich jetzt anfangen würde, zu korrigieren, was es alles zu korrigieren gäbe... Außer uns beiden weiß es ja keiner, also bitte nicht weitersagen.
Ohnehin sind die Blöcke ja recht unansehnlich, egal wie rum man sie einbaut. Im Regal liegt noch ein Bausatz von Master Korabel, an dem man sieht, wie es auch anders geht.
Gerade habe ich eine Rundmail des Herstellers erhalten. Es gibt von der Jacht inzwischen eine überarbeitete Version. Der Bausatz an sich scheint unverändert, aber die Bauanleitung ist nun deutlich ausführlicher und erklärt auch die weiteren Schritte, die auf den Einbau des Decks folgen, sehr ausführlich. Das war ja auch bei anderen Modellen des gleichen Herstellers ein häufiger Kritikpunkt. Vielleicht liest hier ja jemand mit...? :-D
Ich will eigentlich nicht immer der 'bad guy' sein, erlaube mir aber noch ein paar kleine Anmerkungen:
- was ist der Ruderpinne zugestoßen ? Der Ruderkopf müßte über die Reling hinausragen, so daß die Pinne vom Deck aus bedient werden kann.
- die Führung der Großschot ist irgendwie merkwürdig und wäre mechanisch recht ineffizient. Es gab dafür unterschiedliche Lösungen, z.B. je ein einfacher Block z.B. auf den Bootdavits und ein Doppelblock am Baum - beide Enden der Schot werden am Schanzkleid in der Nähe des Rudergängers (meist der Besitzer selbst) belegt und die jeweilige Luvschot bedient. Zwei Doppel- und ein Dreifachblock wäre auch möglich. Alternativ könnte ein unterer Doppelblock mit einem Läuferring in einen Leuwagen über der Ruderpinne eingehakt sein.
- man könnte auch noch diverse typische Ausrüstungsstücke ergänzen: meist gab es ein Trinkwasserfäßchen, das im Heck auf Deck gelascht war und an einer Stelle, die vom Mann am Ruder eingesehen werden konnte war ggfs. auch ein Kompaßschränkchen auf das Deck gelascht.
Keine Angst, Eberhard, Du bist noch der 'good guy'
Ruderpinne ist noch da, die fehlt natürlich auch noch. Der Ruderkopf ist auch hoch genug, habe die Pinne noch nicht aufgesetzt, da sie mir nur im Weg gewesen wäre.
Das mit dem Grossschot - hier habe ich schon alle möglichen Variationen gesehen. Sehr effizient schien es mir auch nicht, aber ich habe vom Segeln auch keine rechte Ahnung, und habe mich hier an den Plan gehalten. Die Version mit den Blöcken an den Davits hatte ich kurz angedacht, mich aber dann doch anders entschieden...
Ja, vielleicht kommen noch ein paar Accessoirs an Deck. Oder ein paar Besatzungsmitglieder, die verwundert am Grossschot stehen...