Mit der Form des Rumpfes meiner kleinen Karavelle bin ich ganz zufrieden, mit der handwerklichen Ausführung in diesem kleinen Maßstab aber nicht, drum habe ich beschlossen, das (fast gleiche) Schiffchen noch einmal doppelt so groß zu bauen, und zwar gleich zwei mal. Zweimal deshalb, weil ich es einmal für mich möchte und das zweite in schwimmfähiger Ausführung (mit leicht vereinfachter Takelage) für meinen Enkel. Die Kleine werde ich auch noch fertig machen, aber keinen Betrachter näher als 1m ranlassen Die schwimmfähige Ausführung baue ich in gleicher Bauweise wie die 1 : 128 Version (gemische Bauweise, unter der Wasserlinie Schichtbau, darüber Spanten), und werde sie als Quersegelkaravelle takeln, das zweite Modell in PoB Bauweise, ob als Latein- oder Quersegelkaravelle getakelt habe ich mich noch nicht festgelegt.
Maßstab: 1 : 64 Ich habe Maße gegenüber der 1:128 Variante etwas geändert, auf die Größe des Originalschiffs und den verwendeten (selbst gezeichneten) Plan und verwendete Unterlagen werde ich unter "Recherche" noch näher eingehen. Rumpflänge: 326 mm Bauweise: gemischt bzw. PoB Material: Ahorn, Sperrholz und Abachi für Schichten, Modellspanten, Füllklötze und Füllstücke Birne für alle sichtbaren Holzteile
Bau des Rumpfes bei der gemischten Bauweise: Der Rumpf ist bis knapp unter das Deck (bzw. im Achterschiff bis an das Achterdeck) in Schichtbauweise erstellt, darüber in Spantbauweise. Die untersten zwei Schichten sind je 5 mm stark, die unterste ist in zwei Teilen mit einem Spalt für die Aufnahme des Keils dazwischen, die nächsten 3 Schichten sind 1 cm stark. In den Positionen der Spanten habe ich Schlitze bis auf Höhe 2 zur Aufnahme der Teilspanten eingeschnitten. Über Deckshöhe habe ich die (später sichtbaren) Auflanger aus Birnenholz an die Spanten geklebt. Zwischen den Auflangern habe ich Füllklötze eingeleimt, die nach dem Straken bzw. vor dem Beplanken wieder entfernt werden.
Rumpf als PoB Modell: Alle Modellspanten habe ich auf eine Referenzhöhe verlängert, die 5 mm dicken Modellspanten sind teilweise aus Sperrholz, teilweise aus Ahorn (ich verwende dazu was auch immer ich in meinem Holzabfallvorrat finde), die Trägerplatte ist aus 5 mm starkem Sperrholz. Alle später sichtbaren Auflänger werden aus Birne gefertigt.
Die Berghölzer haben einen Querschnitt von 4 x 3 mm. Zum Biegen habe ich ein Ahornbrettchen entlang einer Kurve, die etwas enger ist als der benötigte Bogen auseinander geschnitten, die Birnenleiste einige Minuten eingeweicht, mit der Heißluftpistole angewärmt und dann mittels Schreibstock zwischen den beiden Ahornteile in die Form gepresst. Nach einigen Stunden Trocknung hat die Birnenleiste dann fast die Form der Kurve des Ahornbrettchens, etwas feder sie zurück.
nach dem Anbringen des steuerbordseitigen werde ich das Plattgatt beplanken und dann vom Kiel weg nach oben bis Deckshöhe (oder kanpp darunter) beplanken. Dann kommt eine Schwimmprobe, ich nehme an dass ich etwas Ballast einbauen muss, bevor ich das Deck beplanke.
Hallo Klaus, ich baue ja in 1 : 35, Dein Fahrmodell für das Enkelkind ist nur in 1 : 68, ist also recht klein. Deine Idee, es mit Rahsegeln auszustatten, ist vernünftig, Lateinersegel sind bei einem Fahrmodell schwierig. Du wirst wohl an jedem Mast nur ein Segel anbringen, so wird wenig Segelfläche zusammen kommen. Ich nehme an, dass Du auf den Einbau eines Servos für die Rudersteuerung verzichtest. Sollte das Boot im Wasser zu rank sein, könntest Du auch den recht tiefen Kiel wegschneiden und durch ein Bleistreifen ersetzen. So hast Du viel Gewicht weit unten. Ich nehme an, dass das Enkelkind das Modell an einer Leine führt oder auf einem kleinen Teich/Pool einsetzt.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #3.... Ich nehme an, dass Du auf den Einbau eines Servos für die Rudersteuerung verzichtest. Sollte das Boot im Wasser zu rank sein, könntest Du auch den recht tiefen Kiel wegschneiden und durch ein Bleistreifen ersetzen. So hast Du viel Gewicht weit unten. Ich nehme an, dass das Enkelkind das Modell an einer Leine führt oder auf einem kleinen Teich/Pool einsetzt.
Hallo @Gebbi Jörg, das wird eher ein Badewannenmodell oder höchstens für einen sehr kleinen Teich. Für ein richtiges Fahrmodell ist mein Enkel noch zu klein. Ich bin eigentlich deshalb auf die Idee dieses schwimmfähigen Modells gekommen, weil bei seinem letzen Besuch bei uns hat mein Enkel das Modell meiner Berlin gesehen und aufgeregt ausgerufen "ein Piratenschiff" (das er aus dem Playmobil Katalog kennt) und daraufhin hat er noch geäußert, dass das in Wasser gehört, dafür bin ich weniger zu begeistern. Im Hinblick auf Ballast: ich werde in die untersten Schichten (die je nach Position 1 bis 2 cm dick sind) einige Löcher bohren und dort kleine Bleigewichte einkleben um etwas mehr Eintauchtiefe zu bekommen und gleichgzeitig den Schwerpunkt tiefer zu legen., das müsste reichen. Ich habe neulich schon einmal den Rumpf (der ja in der derzeitigen Form nicht unbedingt dem Wasser ausgesetzt werden sollte) in eine Plastiktüte gesteckt und so probehalber schwimmen lassen, er ist nicht ganz bis zur vorgesehen Wasserlinie eingetaucht und abgesehen von einer leichten Hecklastkeit, die ja keine Fehler ist, schön gerade im Wasser gelegen . Auf Grund seiner Rumpform (der Rumpf wird über der Wasserlinie immer breiter) gehe ich davon aus, dass das Schiffchen ziemlich stabil im Wasser liegen wird. Falls sich mein Enkel später einmal dafür begeistert, baue ich das Ding vielleicht noch einmal größer (ev. 1 : 32) mit ferngesteuerter Ruderanlage. Kommt Zeit, kommt Unrat!
Zitat von Model Mariner im Beitrag #4[quote=Gebbi|p118248].. . Auf Grund seiner Rumpform (der Rumpf wird über der Wasserlinie immer breiter) gehe ich davon aus, dass das Schiffchen ziemlich stabil im Wasser liegen wird Klaus
Das mag zutreffen, aber wohl auch nur, weil noch keine Masten installiert sind. Sobald das der Fall ist, ist es aus mit der Stabilität.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die obersten Berghölzer sind beidseitig angebracht. Die Auflanger habe ich bei diesem Modell (im Hinblick auf die vermutlich etwas rauhere Behandlung durch Kinderhände) etwas stärker dimensioniert als ich sie beim zweiten Modell ausführen werde. Nach dem Beplanken der Bordwände und des Decks werde ich dazwischen noch zusätzliche Auflanger einkleben. Der Abstand entspricht dann ungefähr 60 cm in Originalgröße, ich denke, dass das bei einer Karavelle in dieser Größenordnung nicht unrealistisch ist.
Heckbalken und Achtersteven sind angebracht, der Kiel ist noch nicht angeklebt. Das Heck habe ich über den Schichten mit horizontalen eingeklebten Leisten verschlossen, darüber kommt noch die sichtbare Beplankung, über dem Heckbalken horizontal, darunter unter 45 Grad. Das Plattgatt ist steuerbordseitig fertig beplankt, es fehlt noch der Feinschliff.
Zitat von Gebbi im Beitrag #8Eine wundervolle Form. So eine Karavelle ist ist einfach schnittig.
Danke Jörg! Ich bin mit der Form ganz zufrieden, ich glaube ich werde aber bei der 2. Version den Bug eine Spur völliger und das Achterschiff dafür etwas schärfer machen. Das Heck ist bis auf den obersten Bereich (da muss ich noch die Stützen für die Reling einarbeiten) fertig beplankt
Zeit für einen kleinen Update. Viel Fortschritt gibt es nicht. Ich habe das Hauptdeck als Vorbereitung für die Beplankung zum größten Teil mittels dünnen Abachi Brettchen geschlossen und Aufnahmen für Fock und Großmast eingeklebt. Diese bestehen aus quadratischen Schächten (entsprechend dem Mastdurchmesser), für den Großmast senkrecht, für den Fockmast entsprechend dem Fall des Mastes leicht vorwärts geneigt.
Fock- und Großmast habe ich aus Ahorn gefertigt, die Masttops habe ich noch quadratisch gelassen (Abmessung wie max. Mastdurchmesser. Wie ich die Masttops endgültig mache, weiß ich noch nicht. Das ist wieder einmal eines der vielen Details, über die wir nicht wissen, wie die im Original ausgeführt waren. Das Ahornholz werde ich noch gelblich einfärben, so dass es ungefähr den Farbton von in der Sonne nachgedunkeltem Nadelholz entspricht.
Das nachstehende Bild zeigt links wie die Masttops der Karavellen sowie Fock- und Besanmast der Santa Maria im Buch von Pastor (bzw. wie von Martinez_Hidalgo entworfen) gezeichnet sind, rechts aus dem gleichen Buch der Masttop des Mataro Modells. Mondfeld lässt sich in seinem Kolumbusbuch über die Masttops gar nicht aus.
Die linke Darstellung impliziert, dass der obere, eine Scheibe beinhaltende Teil, aus dem vollen (bis oben hin ziemlich dicken) Stamm herausgearbeitet wurde. Da erscheint mir eigentlich ein aus mehreren Teilen zusammengesetzter Top wahrscheinlicher.
Das Achterdeck werde ich etwas länger machen, als ich es bisher vorgesehen (und bei meiner M 1:128 Ausführung gemacht) habe. Dazu muss ich noch zwischen Spant 6 (der hinterste der niederen) und 8 (der erste der hohen Auflanger) die Auflanger von Spant 7 und einen diese verbindenden Decksbalken einsetzen. Dort hin kommt dann ein Halbschott.
Der Wassergang entlang der Bordwand ist teilweise angebracht, nach dessen Fertigstellung werde ich die Außenbeplankung weiter machen und dann das Hauptdeck.
Das Halbschott im vorderen Modell ist nur für das Foto provisorisch eingesetzt. Vor dem Halbschott sind alle Auflanger eingebaut, hinter dem Halbschott werde ich auch noch einige einsetzen, soweit man die durch die Öffnung später sehen kann. Die Spielzeugvariante mache ich noch etwas robuster, der Rumpf bekommt zwar die gleiche Form wie der des anderen Modells, jedoch lasse den vorstehenden Kiel weg, damit das Modell im Trockenen eben stehen kann. Statt dem Halbschott bekommt dieses Modell ein geschlossenes. Dieser Rumpf muss in der Mitte noch etwas gerundet werden, da sieht man am Bild in der Mitte noch einen unschönen Buckel.
Die Decks habe ich deshalb noch nicht ganz geschlossen, damit ich nach dem Beplanken des Unterwasserschiffs eine Schwimmprobe machen kann und etwas Ballast zum Austarieren einsetzen kann.
Decksbeplankung: Nachdem ich die ersten 6 Planken in der Mitte angebracht habe, habe ich eine Schablone für die Krümmung der Margin Plank (wie heißt die auf deutsch?) aus dünner Pappe gemacht und die Planken und die Margin plank eingezeichnet.