Ich denke, dass "Leichter" nur die Funktion des Schiffes bezeichnet. Eine Fregatte kann auch zum Leichter werden wenn sie von einem aufgelaufenen Linienschiff Ausrüstung übernimmt...
Im Link werden verschiedene Formen der Hoy gezeigt. Allen gemeinsam ist die sehr volle Bauweise, der große Tiefgang und die Kuttertaklung. Es gab sie mit Spiegelheck oder dem Heck eine Pink. Was das im Link behandelte Schiffmodell KING OF PRUSSIA zur Hoy macht - und nicht zum Kutter - habe ich noch nicht ganz begriffen.
Jetzt muss ich auch mal kalauern: Wenn ich es verstanden habe, rufe ich Hoyreka....
das kleine Modellchen der Hoy ist fertig. Es ist von der Spitze des Klüverbaums bis zur Aussenkante des Ruderkopfes stolze 9,80 Zentimeter lang. Abweichend von der Planvorlage von af Chapman habe ich das Klüversegel nicht fliegend sondern am Stag gesetzt.
Das Schiff fungiert als Tender. Es hat eben noch ein paar gepresste Seeleute an Bord der VICTORY gebracht. Ein paar Flaschen Scotch für Kapitän Hardy wurden ebenfalls umgeladen. Der Rudergänger steht nun mit wehenden Rockschößen an der Pinne und schaut hektisch, ob er vor dem dicken Dreidecker noch genug Raum bekommt. Der Vormann ist bereit, die beiden Vorsegel vielleicht noch etwas enger anzuknallen... Im hohen Topp weht eine zerfetze Englandflagge, in den Leewanten ist ein roter Wimpel als Verklicker gesetzt (der weht eigentlich nur, weil ich dort reparieren musste... )
Im Grunde ist die Hoy nur aus Abfall gemacht: Papier, Karton, Serafilgarn und Kunststoffborsten eines Besens. Die Rundhölzer habe ich aus Kaffeesticks gezogen. Deck und Segel sind im Computer angelegt und mit Pastellkreiden und Aquarellfarben eingefärbt. Der Mast ist etwas nach vorn gebogen. Das soll später im Diorama etwas mehr Dynamik erzeugen (Winddruck!). Die Hoy steht zum Foto auf dem Diorama. Die Endmontage folgt erst, wenn die VICTORY fertig ist damit das kleine Schiff beim Modellbau nicht im Wege ist.
Klabauter
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Das noch-mastenlose Schiff schwimmt! Nun geht‘s ans Eingemachte: Die Takelung. So intensiv habe ich mit der Materie »Takelung eines Linienschiffes um 1800« noch nicht beschäftigt. So kamen schon im Bereich des Bugspriets – mit dem ich beginne – zig Fragen auf. Gerade rechtzeitig kam ich günstig an den »blauen Marquardt« heran. Für mich der Idealfall: Ich finde ein Buch dass ich nicht einfach aus Interesse kaufe – falls man es irgendwann mal benötigt – sondern etwas habe was mir jetzt und hier Antworten und Lösungen liefert
Klabauter
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Der Plastikbugspriet zeigt sich nun abgestagt. Auch die Butluvs haben Halt bekommen. Die Wasserstage habe ich jeweils doppelt genommen und als gepleißte Tauringe dargestellt. Das untere Wasserstag habe ich dabei vorm Scheg geteilt und unter den Schloiknien in Augbolzen laufen lassen. Die VICTOY in Portsmouth zeigt diese genannte Form der Wasserstagführung nicht mehr. Auf alten Fotos (z.B. im AOTS) ist das aber so zu erkennen.
Klabauter
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Auch mein Sockel hat Aufmerksamkeit bekommen. Umlaufend liegt ein Buchenholzsockel um später einer Glasvitrine Stütze zu sein. Darüber habe ich meinen Shabby-Bilderrahmen mit Packpapier abgeklebt welches in »Stückpforten-Ocker« gestrichen ist (das Packpapier lässt eine an Planken erinnernde Struktur durchscheinen). Das Ganze ist mit Holzöl behandelt.
Klabauter
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Zur Sicherheit will ich nachfragen bevor ich Murks baue:
- Die Blinderah führt 1805 KEIN Segel (auch nicht aufgetucht) und steht auch bei angebrassten Rahen genau quer zur Schiffslängsachse - die Oberblinde fällt 1805 ganz weg da auf Abbildungen (u.a. die Skizzen von Constable und Turner) nicht zu sehen und durch die Stampfstockstage eh unbauchbar
Zitat von dafi im Beitrag #175Ihr habt wieder ein Vertrauen in mein Unwissen. Muss selbst nachschlagen, bin ja noch nicht soooo weit ;-)
XXXDA
Das ist ja das Elend... Ich könnte sonst so schön abgucken...
Was noch fraglich für mich ist:
Die Stampfstockstage: laufen die achtern VOR oder HINTER der Blinderah an den Bugspriet? In AOTS werden die Stage hinter die Blinderah geführt. Wenn man ein Segel setzten möchte, ist eine Führung vor der Rah sinnvoll. Die meisten Modellbeispiele die ich finden konnte, zeigen die Stage eben VOR der Rah angeschlagen.
Reservespieren und deren Stauung: Aus Eigennutz verlinke ich die interessante Diskussion in meinen Bericht (damit ich den Beitrag immer schnell wiederfinde )