Einen schönen guten Tag wünsche ich allen Anwesenden!
Auf der Pequod- Werft wurde letzte Hand angelegt. Es gibt da ein vermutlich für Walfänger typisches Detail: Vielleicht um die Boote rasch bei der Hand zu haben wurden sie nicht nur an Außendavits gehängt, sondern ruhten auf waagrechten Stützen, die aber für das Aussetzen eingeklappt werden mussten, auf der Huston- Pequod ist das gut zu sehen. Dem Takeln dieser Vorrrichtungen habe ich den heutigen Vormittag gewidmet. Damit bin ich wohl mit dem Rumpf fertig, verschiedene Takelteile fehlen aber noch, und vor allem diese vermaledeiten Relingpoller aus Walzähnen. Bis jetzt habe ich noch nicht einmal einen Prototyp gebaut, die Dingerchen dürfen ja kaum höher als 3 mm werden.....
Guten Abend wünsche ich allen Anwesenden! Vielen Dank für alle wohlwollenden Kommentare! Heute konnte das Stehende Gut abgeschlossen werden, Rahen und Segel werden das nächste sein, bevor ich mich endlich den vier Booten und dem Riesenfisch widmen kann.
Bei näherer Betrachtung Deines kleinen Kunstwerkes wäre jetzt der Herman von 1841 sicherlich auch höchst zufrieden! Die Pottwalzähne schauen so wunderbar echt aus und in keinster Weise kariös. Vom Zahnarzt Deines Vertrauens oder dem Metzger um die Ecke? Dein kleiner Moby Dick kriegt also von Dir wahrscheinlich doch noch eine originalgetreue Prothese incl. Kukident- Haftcreme verpasst.
T O L L, ganz ehrlich das ist wirklich Modellbau vom Feinsten! denn das AGEING und Feeling hast Du wirklich im Griff.
Wir dürfen also sehr gespannt sein wie es weitergeht !
Vielen Dank, meine Herren, ich freue mich, dass Euch meine Bastelarbeit gefällt, möchte aber unbedingt eine Einschränkung machen:
Sauberer Schiffsmodellbau schaut anders aus, davon gibt es mehr als genug Beispiele hier in diesem Forum. Das Bemühen mancher Forumsmitglieder um absolut korrekte und saubere Arbeit nötigt mir immer wieder Respekt ab bei Dingen, zu denen mir die Geduld fehlt. Ich bin aber wie mir scheint der Einzige, der realistisch baut, jetzt nicht auf die historische Wahrhaftigkeit bezogen, sondern auf das allgemeine Aussehen der Schiffe, und die Pötte waren nun einmal nach kurzer Zeit dreckig und versieft.......
Ich habe da so einen Topf mit Farbe, ich nenne sie die "Unfarbe" oder "Nichtfarbe", darin landet jeder Pinsel vor der endgültigen Reinigung, das ergibt im Laufe der Zeit ein unbestimmbares schmutziges Grau- Blau, ein ideales Alterungsmedium, auf diesen Topf bin ich sehr heikel.....
Ich erinnere mich da an einen meiner Lieblingsfilme, "Wie klaut man eine Million" heißt er, darin wird das Schaffen eines Bildfälschers geschildert, und der ist tagelang mit dem Abschaben von Staub auf alten Leinwänden beschäftigt, der dann in seine Werke Eingang findet, er nennt ihn den "Van Gogh- Staub", daran muß ich oft denken.....
Auch ich habe früher auf äußerste Sauberkeit bei der Arbeit geachtet, aber bei 1: 160 verschwimmen die Grenzen leicht, nicht zuletzt deshalb habe ich beschlossen, mich nicht länger damit zu quälen, sondern die Wirklichkeit- so wie ich sie sehe- abzubilden. Wenn Ihr mir also Beifall zollt, dann in der Kategorie "realistischer Modellbau", damit ist eine Unterscheidung zum "idealistischen Modellbau" gegeben, und den haben sich die Idealistiker verdient.
Ich erinnere mich noch genau daran, als ich das erste Mal dieses Buch von Philip Reed in die Hand bekam, "Period Ship Modelmaking". Da hatte ich schon einige Sachen gebaut, aber diese Fotos waren eine Initialzündung. Zwar ist Reed kein Alterungsfanatiker, aber von seinen Methoden ist es nur ein kleiner Schritt in diese Richtung, und die Bilder finde ich absolut realistisch, so etwas wollte ich auch machen.
Vielleicht finde ich ja wieder zur "reinen Lehre" zurück, aber ich habe meine Zweifel......
Zurück zur Peqquod: Auf diesen Walfängerschiffen gab es, neben dem üblichen Ausguck, Beobachtungsposten auf der Spitze des Vormastes, kleine Plattformen, von denen dann der Ruf erschallte:"Da bläst er!" Das mußte die Pequod natürlich auch haben, und es wird auch im Film so dargestellt, allerdings mußte ich in meinem Figurenfundus lange suchen, bis ich etwas Passendes fand. Alle 1: 87- Figuren waren zu groß, aber bei den Kindern wurde ich fündig ( hoffentlich kommt mir jetzt keiner mit der "Kinderarbeit"!). Selbst diesem kleinen Kerl mußten vorher die Beine operiert werden, bis er hineinpasste.....
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walter
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Vermutlich meinst Du ein solches Objekt. Kaum wage ich es zu zeigen, nachdem sich der ungestüme Pavavan @dafi in dem Thread "Zeigt her eure Werft" so verletzend darüber geäußert hat. Das war nicht schön! Auch ich verwende dieses Substrat gerne zur Alterung. Am Teich fahren all diese Modelle rum, hochglanzlackiert, markellos. So war das nicht. Es ist aber sehr, sehr schwer eine überzeugende Alterung hinzubekommen,, Kyrill kann das und einige wenige andere. Dein "Kahn" ist bereits jetzt großartig!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
ich staune über dein "Können" Modelle so aussehen zu lassen, wie sie als Arbeitsschiffe halt aussehen, nach vielen Wochen und Monate auf See. Ich möchte keinem Modellbauer zu nahe treten, der sein "Schiff" wie geleckt anmalt.... Dein Walfänger ist von dir so toll umgesetzt, da kann ich nur staunen und "Danke" sagen, es ist ein Augenschmaus, ich warte mit Ungeduld auf die Fertigstellung.
Ich hatte 1996 einen österreichischen Buddelschiffbauer aus Graz kennengelernt, der hatte auch das Könne und die Handfertigkeit wie du. Er hatte nie was mir der Seefahrt zu tun, konnte aber die kleinen Buddelschiffsmodelle so darstellen und bauen, als wenn er sein Leben lang zur See gefahren wäre.
Geschätzer Willi/ Onno, der Einsatz von "Abwaschwasser" im Schiffsmodellbau ist, so scheint es, eine recht weit verbreitete Technik, so hat auch unser aller Vorbild/ Multireeder/ Löhrer Jörg/ Gebbi ein Fässchen mit dieser Wunderwaffe in seiner Werkstatt herumstehen....da schau' ich aber....
Ich sehe es mehr als eine Weltanschauung denn als ultimative Farbgebung an; böse Zungen behaupten sogar, man habe diese Technik nur entwickelt , damit auch die "Schmieranskis" etwas zustande bringen, und ich kann dem gar nicht widersprechen....
Andererseits gab es doch die Schiffskonstrukteure, die ihren Geldgebern ein wunderhübsches Modell unter die Nase hielten, damit sie den Auftrag bekamen; wenn die mit Dreckwasser hantiert hätten, wären sie wohl kaum zum Zug gekommen. Man sieht also, beides hat eine Daseinsberechtigung, "chaque un a son gout" oder wie das heißt.....mein Französisch ist eingerostet....
walter
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Walter, auch du bist bei mir hoch geschätzt, auch wenn ich mich nicht immer mitteile, bei deinen wunderschonen Dioramen.
Bei mir am Ort wohnt ein Modellbauer, der altert auch seine Segelschiffmodelle, doch er mag seine Modelle nicht im Forum darstellen, leider!!!!
Da du ja auch zeitweise zur See gefahren bist und diesen oder jenen Seelenverkäufer mit eigenen Augen gesehen hast, es gibt eben nur super glänzene Schiffe im Yachtbereich, aber ein Arbeitsschiff bleibt ein Arbeitsschiff, ich bin ja auch 19 Jahren auf Binnenschiffen gefahren, wir haben auch immer auf das Aussehen unseres Schiffes geachtet, jedes Jahr neu anstreichen, die Aufbauten nur mit bester Lachfarbe, der Rumpf aussen mit Teer, das war damals noch erlaubt. Deinen anderen Ausführungen kann ich nur beiplichten.
Leben und leben lassen.
Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche