Ja, das kommt eben davon, wenn am Beginn einer solchen Unternehmung ein handgeschnitzter Holzblock steht und keine Planunterlage. Rechtfertigen kann ich es nur mit dem Ziel, nämlich dieses Bild darzustellen, und in der Perspektive, wie das Schiff dargestellt wird, ist es ein Detail, das nicht wirklich erkennbar ist, daran muß ich mich halten und ganz fest daran glauben......
Ich bezweifle aber, ob ich nochmals so beginnen würde....
Jörg, bei Deinen Modellen würde das mit dem Kleber nicht funktionieren, Du brauchst Knoten, viele Knoten, hunderte.....
walter
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Frankie, ich glaube, darüber habe ich gar nicht viel nicht nachgedacht; kann mich auch an keine Stelle in meinen Büchern erinnern, wo darauf eingegangen wird. Vielleicht können die Spezialisten dieser Epoche mehr dazu sagen, ich wildere eigentlich in einer mir eher fernliegenden Zeit. Auf dem Bakhuizen- Bild ist das nicht zu erkennen, dafür biegen sich die Bram- und Flaggenstengen ordentlich.... Ich zeige Dir ein Bild, außerdem konnte ich heute alle Stage und Pardunen fertigmachen.
Warum Walter? Deine Eendracht ist eine, nein Deine Schöpfung. Du kannst sie so bauen, wie es dir in den Sinn kommt. Nebenbei bewundere ich deine Vorgehensweise. Nach einem Ölgemälde ein Schiff bauen, das hat schon was. Lass dich nicht vom Weg abbringen. Das Gesamtbild sollte stimmen, nicht die Details. Im übrigen hat es die Ausführung der Flaggenstengen ja auch gegeben. Bin mir aber nicht sicher, wann und welche Nation. Die Niederländer allerdings nicht.
Werner, ich habe 2 Bücher, die sich dezidiert mit "unserer" Zeit beschäftigen: Rolf Hoeckel- Modellbau von Schiffen des 16. und !7. Jh., sowie R. C. Anderson- Das Jahrhundert des Sprietsegels. Habe jetzt nochmals im Hoeckel nachgelesen: Er behandelt die Flaggenstöcke wie jede andere Spiere, spricht sogar von "Salingen der Flaggenstöcke", das ist wohl eindeutig. Bei Anderson, im Übrigen eine sehr aufschlussreiches Buch, in dem sich allerdings die Erkenntnisse eher aus dem Text als aus den eher dürftigen Bildern und Skizzen ergeben, konnte ich keinen direkten Bezug darauf finden; man könnte aber davon ausgehen, daß es den nicht gibt, eben weil er es als selbstverständlich ansieht, das auch die Flaggenstöcke wie Spieren mit Salingen zu bauen sind. Auf Tafel 11 zeigt er ein Modell eines holländischen Schiffes aus dem Science Museum in Kensington von 1665, auf dem man die Eselshäupter der Flaggenstengen erkennen könnte. Auf anderen Bildtafeln ist das eher nicht der Fall, was aber nicht heißt, das es sie nicht gibt, sie sind nur zu unklar. Kein Problem, ich werde sehen, was ich tun kann, vielleicht fällt mir eine Lösung ein. Eines weiß ich aber jetzt schon: Ohne Deine "hints" säße ich ziemlich auf dem Trockenen, deshalb nochmals vielen Dank!
walter
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Habe soeben die alten Stöcke entfernt und durch Neue ersetzt, diesmal bugseitig; ihre Eselshäupter bekommen sie morgen. Vielen Dank, Frankie, für den Hinweis! Was ich immer schon sagte, da sind schon ein paar Leute mit richtigen Adleraugen unterwegs in diesem netten Forum..... walter
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Einen schönen Montag- Morgen wünsche ich allen Anwesenden!
Im Moment bin ich dabei, handtellergroße Papierschnipsel in eine Form zu bringen, die mit dem Bakhuizen- Bild in Einklang zu bringen sind, eine sehr subtile Angelegenheit, schließlich handelt es sich um Serviettenpapier ( wenn mich jetzt jemand fragt, ob man sich da vorher auch abwischen kann, würde ich das nicht unbedingt verneinen, gibt es doch dem Ganzen eine gewisse Patina...).
Bevor diese fragilen Gebilde an die Masten wandern, habe ich aber noch eine Frage zu klären, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt:
Bakhuizen stellt die Eendracht mit leicht nach vorne geschwungenen Mars- und Flaggenspieren dar; auf den ersten Blick könnte man meinen, das sei dem Winddruck geschuldet, aber das mag ich nicht glauben. K. H. Marquardt zeigt in seinem Buch ( Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jh.) tatsächlich holländische Schiffe mit dieser Eigentümlichkeit, aber die sind alle wesentlich kleiner; im R. C. Anderson- Buch ( Das Jahrhundert des Sprietsegels) konnte ich keine Erwähnung finden, lediglich das Modell der dänischen Norske Löve von 1634 zeigt auf einer seiner Tafeln etwas Derartiges, könnte aber auch bloß eine Verbiegung durch ungeschicktes Hantieren am Modell sein.
Die Spieren selbst kann ich jetzt natürlich nicht mehr in eine andere Form bringen, lediglich bei den Flaggenstöcken wäre es möglich, weil die aus Metall sind. Ob mir da vielleicht jemand eine Antwort geben kann, wie wichtig dieses Detail ist, was meint Werner dazu? Vielen Dank im Voraus!
gefühlt würde ich sagen, dass man die Bramstengen eventuell noch ein wenig trimmen konnte. Bin mir aber nicht sicher, ob dieses wirklich möglich war. In meinen Unterlagen habe ich nie etwas darüber gelesen.
Hallo anwesender Walter, diese nach vorn gebogene Mastspitze ist mir auf Abbildungen niederländischer Schiffe auch immer wieder aufgefallen. Ist historisch korrekt. Das Bild ist aus "'Smakken, Kuffen, Galioten" von H. Menzel.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!