Danke, Werner! Jörg, in K.H.M.'s Buch finden sich mehrere dieser Darstellungen, es muß also schon was dran sein, die Frage ist nur, in wie weit das auch bei großen Schiffen gemacht wurde. Letzten Endes kann ich auch keinen praktischen Nutzen erkennen, bestenfalls ästhetische Gründe, eben eine modische Eigenart. Muß nachdenken..... walter
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Hallo Walter, der praktische Nutzen ist auch für mich nicht vorstellbar. Aber machs halt gebogen. Werner hat zeitgleich gepostet. Eine Erklärung , die Sinn macht.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das Nach-vorne-Stagen der Masten könnte, neben Tradition/Mode, auch praktische Gründe gehabt haben: es wird ja hauptsächlich mit den Marssegeln gearbeitet - andererseits sind die Marsstengen relativ dünn und werden nur durch die Stengewanten und Pardunen abgestützt. Daher ist ein gewisser Bauch nach vorne der Mars- und Bramstenge bei entsprechendem Winddruck zu erwarten - das Marsegel ist ja am Topp der Marsstenge befestigt. Eine gewisse 'Vorspannung' (wie das der heutige Ingenieur nennen würde), würde diese Biegung (teilweise) kompensieren).
Vielen Dank, meine Herren, vielleicht war da wirklich seefahrtstechnisch etwas herauszuholen, ich hätte mich allerdings früher darum kümmern müssen, um auch die Bramstengen einbeziehen zu können, jetzt muß ich mich mit einer Andeutung an den Flaggenstöcken begnügen, ist auch schon geschehen- mit viel Bauchweh.... walter
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ist ein wirklich tolles Diorama, das Du hier baust, verfolge ich immer mit großem Interesse. Ist schon fantastisch, wie Du aufgrund eines Gemäldes solch tollen Ergebnisse zauberst.
Übrigens, das mit der Trimmung des Mastes gibt es noch heute auch auf den modernen Segelyachten. Für mich als Fahrtensegler von untergeordneter Bedeutung, aber wenn's wirklich drauf ankommt, kann doch noch etwas mehr rausgeholt werden. Auch wenn durch die Trimmung nicht wirklich mehr Druck auf die Segel entsteht, kann es helfen, die Luv- oder Leegierigkeit zu kompensieren sodaß das Ruder idealerweise in Neutralstellung gebracht werden kann und man muss mit dem Ruder nicht dagegen halten, denn ein eingeschlagenes Ruder bremst ungemein. Zudem hab ich bei dauerhaft eingeschlagenem Ruder zum Ausgleich der Gierigkeit das Problem, daß ich dann Kursänderungen in diese Richtung, und sei es nur zum Ausgleich des ständigen Schwingens, nur schwer durchführen kann.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Guten Morgen, Joachim, und alle Anwesenden! Es ist schon seltsam, wie betriebsblind man wird: Jetzt habe ich Stunden damit verbracht, dieses Bild zu studieren und zu verinnerlichen, wobei mir natürlich diese schwungvolle Neigung der Bram- und Flaggenstengen nicht entgangen ist, und trotzdem habe ich mich erst jetzt- und viel zu spät- damit auseinandergesetzt. Ich glaube, es liegt an diesen eingefahrenen Denkmustern, wie "Alles muß stramm, gerade und adrett" aussehen.....Dabei bräuchte man nur mehr Aufmerksamkeit auf Fotos aus der Mitte des 19. Jh. zu verwenden um zu sehen, daß die Realität oft anders aussah, schiefe Spieren, fetzige Segeln etc., eben den Umständen geschuldet....
Freut mich, daß Du Gefallen an meinem Werk findest, nur- bis zum Diorama ist noch ein weiter Weg; z. Z. bin ich beim Segelbändigen an der Hauptmast- Bramstenge angelangt, hoffe, heute mit dem Rest fertig zu werden, dann Brassen, Halsen, Buliens etc., eben "step by step"....
walter
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Hallo Walter, schon länger verfolge ich Dein Projekt. Den Vorrednern kann ich mich nur anschliessen, das ist absolut faszinierend, was Du da treibst. Alleine schon auf den Gedanken zu kommen, so ein Diorama nah einem Bild zu bauen. Was mir allerdings beim ersten Ansehen des letzten Bildes etwas irritiert, sind die Hecklaternen, die finde ich ein bissle zu dominant. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Schönen Gruß, Matthias
Da hast Du sicher recht, Matthias, bei den Proportionen hapert es wohl insgesamt ein wenig..... Das Vorbildhinterteil ist wohl ein wenig breiter, insgesamt vielleicht gedrungener, und meine Beleuchtungskörper dominanter. Vor kurzem wurde hier über die wahre Größe dieser Teile geschrieben, und die waren echt "Elefantiös".
Ist ja nur ein unzulänglicher Versuch, aus dem Bauch heraus, wie sagt Dafi immer so schön: ".. er will doch nur spielen!"
walter
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Na ja Walter, Du machst ja keinen Scale-Modellbau, sondern Dir geht es, wie ich meine, darum ein Bild stimmig hin zu kriegen. Wie bei einer Theaterkulisse, bei der jeder weiß warum es letztendlich geht. Du überzeichnest, vereinfachst und das Endergebnis ist stimmig. Ich bin Comic-Fan und ich liebe diese, Deine Art der Darstellung. Deine Hafenszene ist mir noch in guter Erinnerung. Mach weiter!
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Die Takelage kommt im Vergleich zum Bild gut rüber. Ich finde ebenfalls, daß du auf dem richtigen Weg bist. Wie schaut denn das komplette Ensemble mit den vielen Booten nun aus?
Vielen Dank, die Herren, für Euren Applaus! Tut viel guuut! Nach der Bändigung dieses störrischen Bramsegels war ich heute so müde daß ich mich zur Abwechslung den Flaggen und Fahnen der Eendracht gewidmet habe, das entspannt. Holger möchte was sehen vom kompletten Ensemble, kann ich gut verstehen, möchte ich auch schon gerne.....Morgen versuche ich eine 1. Stellprobe, heute ist es schon zu dunkel. Holger, was meinst Du mit dem Takelage- Vergleich?
walter
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