habe die Heemskerk Pläne gerade nicht vor Augen. Stehen die beiden Pumpen achtern? Dann hätte sich hier im Plan ein Fehler eingeschliechen. Witsen beschreibt die achteren Pumpen sogar als Hauptpumpen, bei großen Schiffen gab es zusätzlich noch eine am Großmast. So ist es beispielsweise am Hohenzollernmodell zu sehen. Die Abflüsse kurz über der Wasserlinie sind tatsächlich realistisch. Da waren von außen Schläuche aufgesetzt. Schlägt Wasser von außen dagegen, werden diese zusammengedrückt und schließen. Von innen kann das Wasser aber durchfließen. Das sind bei meinem Modell die hellbrauen Teile zwischen den unteren Berghözern Beispiel Schläuche
beide haben die pumpen jeweils am gross- und besanmast. die am grossmast an deck und backbords davor. bei der zeehaen ist die pumpe backbords hinter dem besanmast (da habe ich gestern die beiden vertüdelt), bei der heemskerck davor, beide unter deck. in hoeckels plan ist nur eine pumpe am grossmast unter deck. nun habe ich sie aber an deck platziert ich weiss noch nicht, ob ich eine zweite imaginäre neben dem besanmast mit entsprechender öffnung und gummischlauch annehme. obwohl das sicherlich sinn machen würde, denn eine pumpe kommt mir zu wenig vor und ausserdem hat mein modell ja die entsprechende achterlastigkeit, von der du schon geschrieben hast. übrigens hat hoeckel im plan auch etwas achterlastigkeit. habe gestern einen ständer gebaut und muss, damit der grossmast einigermassen im lot ist (ich weiss, ist er nicht genau), die im foto ersichtliche nehmen. übrigens habe ich von den gummischläuchen noch nie etwas gelesen, auch nicht hier bei all den koryphäen, ist schon erstaunlich. na ja, bin ja auch noch neu hier. dein modell habe ich mir schon etwas genauer angesehen und bin hin und weg : chapeau hoch drei !!! diese detailgetreue und dann noch so winzig. bist du - oder warst du mal - uhrmacher? mir ist besonders aufgefallen, dass deine aborte auf dem galion rückenlehnen haben. habe ich noch nie gesehen, ist aber sicherlich historisch verbrieft, oder ?
vielen Dank für die Blumen! Mit Uhren habe ich beruflich nichts zu tun, wäre aber nicht abgeneigt einem Uhrmacher mal über die Schulter zu schauen. Aus Gummi waren die Schäuche damals zwar nicht, kannst sie aber getrost anbringen, es wäre kein Fehler. Man kan sie auf zeitgenössischen Zeichnungen durchaus finden. Das mit der Rückenlehne habe ich bei einem Modell gesehen und fand es gut. Im Rahmen der Edam oder deren Zeitgenossen kann ich keinen Nachweis aus dem Ärmel ziehen. Das ist also reine künstlerische Freiheit.
Dein Modell schaut sehr gut aus. Wie baut sich denn solch ein Fleutenheck? Oder sind die Herausforderungen dem Bug so ähnlich, daß man ohne weiteres zurande kommt, wenn man den Bug gemeistert hat?
danke für die blumen, bin auch recht zufrieden. als nächstes kommt das ruder dran und da sehe ich bei deinem modell, jörg, keine sorgleine - oder ist sie steuerbords? und gleich noch eine frage: auf hoeckels plan ist keine hecklaterne. die zeehaen hat eine. gab es überhaupt fleuten ohne? da muss ich auch noch mal bissel rumstöbern. und wie baut man am besten so ein schmankerl? die beiden delphine habe ich schon ausgesägt. da wartet dann noch eine schnitzerei mit lupe - a la uhrmacher;-) - auf mich. das fleutenheck, holger, fand ich schwieriger als den bug, weil die rundung nicht so gleichmässig verläuft. und da war ich froh, dass ich füllklötze und eine lindenbeplankung drunter hatte und dass die eichenleisten der zweiten beplankung (würde ich nicht noch mal nehmen) in der sponung fanden halt fanden. woraus waren die pumpenabflüsse? aus segeltuch? und im übrigen : es lebe die künstlerische freiheit, sonst verbiestert man ja.
Zitatworaus waren die pumpenabflüsse? aus segeltuch?
vermutlich ja, läßt sich auf Abbildungen halt schwer bestimmen Aber im Falle der Batavia Replik hat man es so gemacht.
Danke für deine Erfahrung beim Bau des runden Hecks. Ich habe so etwas bisher immer gemieden, kommt aber gerade in den Niederlanden häufig vor.
Die Sorgleine war meist einfach. Sie ging durch ein Loch im Ruder und war dahinter mit einem Knoten gesichert. Das andere Ende wurde durch eine Öffnung in der Gillung nach innen geführt.
Zitatund wie baut man am besten so ein schmankerl?
Da gibt es hier im Forum einige schöne Beispiele, ad hoc fällt mir dieses ein Revier ab #79
Eine Pumpe auf kleineren (manchmal auch großen wie Vasa) Schiifen war keine Seltenheit, sonder eher normal. Die könte man hoch heben und über den Kielschwein von einem Bord auf den anderen bei Bedarf umschiften. Das Schiff segelt nun mal entwerer nach BB oder StB geneigt :) Dies beschreibt z.B. Werner Jäger in seinem Buch "Die Niederländische Jacht im 17. Jahrhundert". Bei den Engländern war es ähnlich. Hier z.B. haben die Restauratoren fälchlischer Weise einen Spill aufgestellt, obwohl auf dem original Plan eine Pumpe zu sehen ist:
Hallo Gerd, Sorgleine solltest Du anbringen. Macht Sinn, wenn das Ruder ausgehoben wird. Damals, vor 30 Jahren hab ich das noch nicht bedacht. Hecklaterne ? Weiß ich nicht.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von amateur im Beitrag #40Es gibt mehr Abbildungen ohne Lanterne als mit Hecklanterne
Jan
Für mich ist das wieder ein Beispiel, das man die Logik einschalten sollte. Oder steht irgendwo, das die Fleute nur am Tag gesegelt ist? Wenn sich Quellen widdersprechen, hilft nur die Vernunft weiter.
habt dank für die vielen infos, ich habe mal nachgelesen über das schmankerl,holger, und es scheint mir nicht ganz einfach herzustellen zu sein. aber jan (danke dafür) hat mich hier zumindest erst mal davon befreit. an dieser stelle sind ohnehin genug verzierungen und die würden evtl. drunter leiden. --wäre das nicht ne schöne stilblüte : "meine verzierung leidet unter der laterne" (ringelnatz lässt grüssen) ? -- dass die vasa nur eine pumpe hatte, finde ich erstaunlich. habe bisher immer angenommen, dass alle holzschiffe wasser zogen, je älter sie waren, desto mehr. und dann nur eine pumpe ?! und alexander (foxtrott) : konnte man die saugöffnung über das kielschwein umschiften, so wie alexander (alexander) es beschreibt ? das wäre auch ein mögliche erklärung dafür, dass bei der fleute zeehaen beide pumpen auf der bb-seite waren (nach plan). ok jörg, die sorgleine hatte ich schon im visier. grüsse, gerd
hier habe ich ein problem : ich dachte immer, laternen waren nur wichtig, wenn im verbund gefahren wurde, denn zum ausleuchten des "weges" taugten sie ohnehin nicht. gerd
Zitat von dogentee im Beitrag #43 dass die vasa nur eine pumpe hatte, finde ich erstaunlich. habe bisher immer angenommen, dass alle holzschiffe wasser zogen, je älter sie waren, desto mehr. und dann nur eine pumpe ?! und alexander (foxtrott) : konnte man die saugöffnung über das kielschwein umschiften, so wie alexander (alexander) es beschreibt ? das wäre auch ein mögliche erklärung dafür, dass bei der fleute zeehaen beide pumpen auf der bb-seite waren (nach plan). ok jörg, die sorgleine hatte ich schon im visier. grüsse, gerd
Hallo Gerd,
bin jetzt nicht zuhause, dass ich das nachschauen könnte. Ich weiß nicht wo die Pumpe bei der Vasa ansetzt. Zum Schiften war die ganz sicher nicht.
Wegen der anderen Fragen würde ich mich auf Hoeckels Plan verlassen: Dort gibt es eine Sorgleine und keine Laterne. Das mit der Fahrt im Verband ist ganz richtig. Außerdem gab es ja auch tragbare Laternen, die man bei Bedarf verwenden konnte.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)