wie ich bereits im "Willkommen"-Thread erwähnte, habe ich mit dem Bau der Bounty schon vor einigen Jahren begonnen. Nach zwei längeren Pausen habe ich letztes Jahr den Bau schließlich wieder aufgenommen.
Zunächst einmal also eine kurze Retrospektive:
Da die Qualität der Bausatzteile von Del Prado mittlerweile nicht mehr meinen Ansprüchen genügt, habe ich mich dazu entschlossen, die Bauteile größtenteils durch selbstgefertigte zu ersetzen. Auf der Suche nach einem Holzlieferanten kam mir ein zufälliger Fund entgegen:
Als ich vor einiger Zeit Kaminholz aus dem Stapel nahm, sind mir einige Scheite besonders ins Auge gefallen. Ein Hartholz von tiefdunkler rötlichbrauner Farbe mit sehr feiner Maserung: Pflaume.
Nach Bearbeitung der Scheite -zunächst mit der Band-, dann mit der Kreissäge - war ich schließlich in Besitz eines Kartons voller Pflaumenholzbrettchen und -leisten.
Sir Henry Darby
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Beste Grüße Bastian
"Kleinigkeiten sind die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit." (Michelangelo Buonarroti) In der Werft: HMAV Bounty 1:48
@Tarjack: Eine wahrlich feine Sache. Leider kann auch ich sie nicht mein Eigen nennen. Sie gehört einer Schreinerei, deren Maschinenpark ich freundlicherweise nutzen darf (fürs Grobe).
Beste Grüße Bastian
"Kleinigkeiten sind die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit." (Michelangelo Buonarroti) In der Werft: HMAV Bounty 1:48
Zum ersten Mal kam das Pflaumenholz bei der Ladeluke und den Niedergängen zum Einsatz. Da mir das Ergebnis nach Bauplan überhaupt nicht gefiel habe ich alles noch einmal neu gebaut.
Sir Henry Darby
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Beste Grüße Bastian
"Kleinigkeiten sind die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit." (Michelangelo Buonarroti) In der Werft: HMAV Bounty 1:48
Wirklich schön, das Holz, das wäre viel zu schade für den Ofen gewesen. Interessant ist die Farbe. Ich hatte auch schon Pflaumenholzstücke in der Hand, bei denen die Färbung schon in Richtung violett ging. Vielleicht stellt das Holz ja für den Einen oder Anderen eine Alternative für Mahagoni dar, man sehe sich nur das letzte Bild mit dem Lukendeckel (?) an. Es muss eben nicht immer Tropenholz sein.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ein leider viel zu früh verstorbener Kollege aus Gersthofen bei Augsburg, hat ein Modell einer "Biscine" (Chasse Maree Fischereischiffe, Frankreich) aus Pflaume in Spant gebaut; Ich hatte dann die Ehre, dieses Modell fertig zu stellen (Modell aktuell: Deutsches Technikmuseum, Berlin)
Sehr schönes Holz, aber nach ein paar Jahren Lagerung "Bockhart" und nur noch mit Metalbearbeitungswerkzeug zu bändigen.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Das musste ich auch feststellen: Pflaume ist ein extrem hartes Holz; man muss höllisch aufpassen, dass das Sägeblatt nicht stumpf wird und ausglüht.
Beste Grüße Bastian
"Kleinigkeiten sind die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit." (Michelangelo Buonarroti) In der Werft: HMAV Bounty 1:48
Der Bausatz sah originär eine Decksbeplankung aus Irokoholz vor, das nach meinem Geschmack viel zu grobfaserig ist. Daher entschied ich mich dazu, das Deck neu mit Ahorn zu beplanken.
Nach einiger Überlegung habe ich mich dazu entschieden, die Ahornleisten direkt auf die alte Beplankung zu kleben. Zwar kommt das Deck nun insgesamt etwas höher; da die alte Beplankung aber nur aus sehr weit runtergeschliffenem Furnier besteht, hält sich der Unterschied in Grenzen.
Für die Kalfaterung nutze ich schwarzes Papier. Ich habe mehreres ausprobiert und im Kunstbedarfshandel schließlich durchgefärbtes Papier gefunden, das nicht auseinanderfasert und auch beim Schleifen keine unansehnliche Verfärbung der Ahornplanken hinterlässt.
Ich presse zunächst mehrere Planken mit einer Klemmzwinge zusammen, um diese dann mit einem Papierstreifen zu bekleben. Mit einem Skalpell trenne ich die einzelnen Planken schließlich wieder voneinander.
Sir Henry Darby
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Beste Grüße Bastian
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Durchgefärbtes schwarzes Papier ist auch das Mittel meiner Wahl, wenn es um die Darstellung der Kalfaterung geht, allerdings achte ich ganz im Gegensatz zu Dir extra darauf, dass das Papier auffasert. Bei kleinen, unvermeidbaren Unregelmäßigkeiten in der Fugenbreite werden diese dann wunderbar ausgefüllt. Zu der Wahl des Ahornholzes kann ich Dich nur beglückwünschen, das sieht gut aus.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die Planken für den Wassergang habe ich zunächst auf Länge gekürzt und dann die Laschung mit dem Skalpell geschnitten. Für die Biegung der Wassergangsplanken habe ich im Vorfeld eine Schablone angefertigt.
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Beste Grüße Bastian
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Zur Kalfaterung hab ich mal noch ne Frage, gibt es bei der Papiervariante nicht das Risiko, daß sich Teile dessen beim Schleifen nachträglich lösen? Und wenn das passieren sollte, gibt es dafür ein spezielles Handling um es wieder auszugleichen?
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
mit einem nachträglichen Ablösen des Papiers während des Schleifens hatte ich bisher keine Probleme. Dies hängt sicherlich stark vom Papier ab. Mit normalem Tonpapier zum Beispiel habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, da sich bei diesem nach dem Aufkleben zum Teil die einzelnen Faserschichten voneinander lösen und beim Schleifen zudem ein schwarzer Schleifstaub entsteht, der die Ahornplanken "verschmutzt". Zum Aufkleben benutze ich "Scotch Strong & Precise Glue".
Beste Grüße Bastian
"Kleinigkeiten sind die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit." (Michelangelo Buonarroti) In der Werft: HMAV Bounty 1:48
Danke Dir Bastian, denke mal, wenn's bei mir soweit ist, werde ich wohl mal Versuche damit machen.... allerdings wird bis dahin wohl noch ein Jahr ins Land gehen
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de