ich habe mal eine kleine Skizze angefertigt, in der die wesentlichen Beschlagteile und Dimensionen erkennbar sein sollten. Ob die Bodenplatte immer geteilt war, wie in diesem Beispiel, bin ich mir nicht sicher. Dies dürfte jedoch sowieso am Modell kaum sichtbar sein. Das Bodenbrett war teils gerundet, teils gerade. Insofern nach deinem Gusto.
Liebe Grüße Volker
achilles
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Lafette.JPG
Hallo @achilles , Volker , Lieben Dank für die Skizze , das heißt dann auch das zu dieser Zeit 2 Rückholtakel darzustellen sind, richtig? oje, dann muss die Blockmacherwerkstatt nochmal geöffnet werden denn bisher bin ich von einem Rückholtakel ausgegangen. Die Lafette ist aber trotzdem vorn schmaler als hinten? Lieben Gruß Frank
Sind die Rückholtakel zu dieser Zeit schon belegbar? War es nicht so, dass die Ringe an Deck vorhanden waren, aber noch keine speziellen an den Lafetten?
Zwei Stück glaube ich weniger. Vor allem nicht für die kleinen Dinger oben, die sichtbar sind.
Hallo Frank, bis heute ist man sich über die Zahl und Position der Beschlagringe unsicher, da aus dieser Zeit keine beweisbaren Funde von erhaltenen Lafetten vorliegen. Bis Ende des 17. Jahrhunderts waren 2 Ringe für die Rückholtakel sicher notwendig, da die hinteren Räder der Lafetten fehlten und aus sogen. "dead trucks" bestanden (rund geformte Holzklötze). Ein seitliches Einrichten des Geschützes wäre ohne entsprechende Seitentakel äußerst mühsam gewesen. Für später weisst vieles darauf hin, dass die Anzahl der Ringe u.a. vom Kanonengewicht abhängig waren (schwere Geschütze 2 Ringe, leichte Geschütze 1 Ring). Falls das Bodenbrett tatsächlich geteilt war, wäre allerdings nur ein Ring mittig an der Brettkannte aufgrund der prekären Stabilität kaum anzunehmen. Insofern muss diese Frage offen stehen. Richtig ist, dass sich die Seitenwände der Kanonenform anpassten und daher vorne schmäler als hinten gesetzt waren.
Liebe Grüße Volker
PS. zu dafis Anmerkung: Die "tail rings" (= Ringe für die Rückholtakel) wurden bereits seit 1640 erwähnt als Fixierhilfe "when the ship was firing to leeward". PSS. Im Windsor Castle soll noch eine Lafette von 1679 stehen, die mit 2 Rückholtakelringen ausgestattet ist.
Hallo Daniel , Der Plan von Euromodell sieht bei den Oberen Decks nur ein Ringbolzen pro Geschütz an Deck vor, Von den Unteren Decks gibt es keine Details. Mondfeld schreibt das kontinental 2 Rückholtakel und englisch nur ein Rückholtakel vorhanden war. @McCool hat hier mal ein Bericht über Kanonen gezeigt geht aber nur auf die Lafetten ein wo es keinen durchgehenden Boden mehr gab ab Beginn des 18.Jhd gibt aber keine genaue Jahresangabe an. Volker spricht von 1721. Gruß Frank
Anmerkung: Wenn ich vom Gewicht der damaligen Geschütze (z.Bsp. 32er 2,5 t; 12er 1,5 t) ausgehe und die Belastung der Rückholtakel (Fixierung der Kanonen bei Leeeinsatz) überdenke, erscheinen mir 2 Ringe einleuchtender.
Hallo zusammen,Hallo @achilles , Volker Ich habe mal Deine Skizze als Vorbild genommen und erst mal eine Lafette zusammen gebaut. Ja, die Räder stehen noch etwas schief und die Beschläge,Ringe und Bolzen sind auch noch nicht dran. Passt das jetzt so? 20171206_204055.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo zusammen , Nach einigen Rückschlägen bei der Lafettenherstellung (falsche Form, dann zu groß) habe ich gestern und heute die ersten 28 Stück für das untere Batteriedeck fertig gestellt. Erst wurden die Räder hergestellt. Die habe ich aus kleinen Brettchenstücken im Spanndorn auf der Drehbank auf 7 bzw.6mm abgedreht. Die Achsen sind ein wenig geschummelt und sind auch unter der Lafette rund und sind aus Zahnstocher, auf 1,6mm durch ein Zieheisen gebohrt, hergestellt. Dann habe ich mir eine kleine Lehre gebastelt wo die einzelnen Achsen mit den Rädern verleimt wurden und anschließend die Lafette komplettiert werden konnte. Nach Fertigstellung der 28 Lafetten konnte ich nicht wieder stehen und habe sie mal probehalber an Deck gestellt. Die vorgefertigten Decksbalken aufgelegt und die Höhe scheint gut zu passen. Danke nochmal an @achilles , Volker für die Unterstützung. Hier die passenden Bilder. RW 459.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
hervorragende Umsetzung deiner Recherchetätigkeit! Zudem bewundere ich deine Ausdauer und den Mut zur Änderung. Auf diese Weise entstehen "wahrhaftige" und exzellente Modelle! Chapeau!
Zitat von achilles im Beitrag #762 hervorragende Umsetzung deiner Recherchetätigkeit! Zudem bewundere ich deine Ausdauer und den Mut zur Änderung.
Meine Recherchetätigkeit beschränkt sich leider nur auf deutschsprachige Literatur. Daher muss ich hier im Forum immer wieder und viel nachfragen. Die englisch sprachige Literatur und auch die Foren wie z.B. MSW bleibt mir leider verschlossen, muss über kurz oder lang doch noch englisch lernen aber ob ich dann alles verstehe. Und mit der Ausdauer und den Mut zur Änderung , alles Lehrgeld. Gruß Frank
Hallo zusammen , Hallo @achilles , Volker, Danke für Dein Lob. Ich habe mal versucht eine passende Kanone zu drehen. Da mir das entsprechende Messing fehlt habe ich einen Versuch aus einem Buchenrundstab gemacht. Als Vorbild habe ich eine für die WvH gekaufte und einige Bilder hier im Forum genommen. Die Maße entsprechen den Abmessungen im Plan von Euromodell. Wo ich mir nicht sicher bin ob die englischen Kanonen so ausgesehen haben. Mondfeld zeigt nichts eindeutiges und Napoleon Forum sind nur französische dargestellt. Vielleicht könnt Ihr mir mit einer Aussage, Bilder oder Vorlagen weiterhelfen. Die größe scheint gut zu passen. Hier mal einige Bilder vom stolzen Dreher Kanone 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)