Ja, Balkweger und Setzweger haben unterschiedliche Aufgaben. Also Balkweger-Laschungen können sehr wohl schräg sein. (Allerdings hat das untere Batteriedeck lt. Certern ohnehin 2 Balkweger übereinander). Bei Setzwegern glaube ich das aber nicht. Und beim HZ geht´s eben darum, eine Kopie eines Modell zu bauen. Ich sehe hier keine Schräglaschungen. Übrigens: Die Ab Hoving Zeichnung ist eine Interpretation; muß nachsehen, ob Witsen solche Schräglaschungen der Weger irgendwo erwähnt.
Ich wüsste jetzt nicht warum Schräglaschungen unbedingt da sein müssen wo die Kamera hinzeigt. In einigen Bildern ist es schon unmöglich hinter dem Gewirr von Balken und Holzteilen etwas auszumachen. Aber ich habe was gefunden. Wie der Zufall es so will ist diese dunkle "Schräge" im gleichen Winkel wie der Pumpenschwengel davor. Ich glaube jedoch nicht, dass dieser dunkle Strich etwas mit dem Schwengel zu tun hat, da er auf dem Steunder rechts daneben nicht mehr zu sehen ist.
Zitat von ara im Beitrag #1306Ja, Balkweger und Setzweger haben unterschiedliche Aufgaben. Also Balkweger-Laschungen können sehr wohl schräg sein. (Allerdings hat das untere Batteriedeck lt. Certern ohnehin 2 Balkweger übereinander). Bei Setzwegern glaube ich das aber nicht. Und beim HZ geht´s eben darum, eine Kopie eines Modell zu bauen. Ich sehe hier keine Schräglaschungen. Übrigens: Die Ab Hoving Zeichnung ist eine Interpretation; muß nachsehen, ob Witsen solche Schräglaschungen der Weger irgendwo erwähnt.
Habe ich da was falsch verstanden? Ich habe fast nur englischsprachige Bücher, mit den deutschen Bezeichnungen mit ich nicht so vertraut, da bin ich auf Mondfeld und Ketting angewiesen. Denen entnehme ich, dass Balkweger die deutsche Bezeichnung für die Deckclamps ist. Wenn du von 2 Balkwegern übereinander sprichst, stimmt das ja auch mit den von Goodwin angeführt zwei (oder mehreren) Strakes überein.
Setzweger ist doch das was man auf Englisch carlings (die in mehreren Reihen über die Schiffsbreite in Längsrichtung laufenden Hölzer) bezeichnet, liege ich da falsch?
So wie ich das verstanden habe, geht es hier nicht um die Setzweger, Peter spricht (bzw. schreibt) doch eindeutig Balkweger, das ist auch den Bildern zu entnehmen.
Zitat von AnobiumPunctatum im Beitrag #1303Ist der untere Trempel etwas zu kurz oder hast Du die Planke zu tief ausgeschnitten? Kaschierst Du das noch mit einer Leiste?
Es wird beim Original wohl noch Teil des unteren Rahmens gewesen sein. Alle Pforten haben das.
Hier sind einige Beispiele aus dem William Rex Modell mit recht eindeutigen Stumpflaschungen an Setzbord und Balkweger. Und dazu noch der stumpfe Balkweger des Genter. Meine Augen sind leider nicht scharf genug, um im HZ-Bild unter dem Pumpelschwengel eine Lasche zu erkennen. Die liegt viel zu hoch, an der Unterkante des Decksbalkens - schau mal genau, wo das helle Balkenknie rechts positioniert ist. Man kann im Foto anhand des Schwengels gut abschätzen, wie lang diese Schräglasche sein müsste, bis sie die Unterkante Balkweger erreicht. Insgesamt erinnert mich dieser Befund an den Modellen auch wieder daran, dass alle drei Modelle Vereinfachungen aufweisen (wir haben ja schon etliche entdeckt). Daher ist mein Rat: Lass diese Schräglaschen sausen, denn Du baust eine Kopie eines Modells.
S (1790).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (1791).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (1792).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ara, die Innenaufnahmen der William Rex sind schon toll. Inwieweit das Modell als eine historische Vorlage dienen kann, kann ich nicht beurteilen. Mein kleiner Mann im Ohr sagt mir es ist ein Modell eines Prunkschiffes das in dieser Form nie gebaut wurde - so schön wie es auch ist. Gibt es an der William Rex nur eine einzige schräge Lasche? Auch an der Außenhaut? Ich glaube nicht. Ich werde mich in Zukunft darauf beschränken die Stöße der Balkweger und Setzborde auf meinem Modell hinter Knie und Steunder anzulegen, so dass sie nicht sichtbar sind.
Die Innenwände der Konstapelkammer sind soweit fertig. Bevor ich hier beginne alles hellgrau anzupinseln, noch eine Frage: Ist es so wie hier dargestellt richtig? Kann man von der Konstapelkammer aus auf die Vorderseite des Achterstevens blicken? Heinrich Winter und Otte Blom haben es so gezeichnet. Auf der Vasa gibt es hier ein Knie, wenn es beim HZ hier ein Knie gegeben hätte, hätte HW das sicherlich so dargestellt.
Welche Art von Farbe kommt denn zum Einsatz? Am praktischsten und authentischsten wäre ja die wasserlösliche, nach dem Abbinden aber wasserfeste Kaseinfarbe von "Plaka". Wobei diese die Eichenfasern aufstehen lässt, die dann nach dem ersten Anstrich wieder verschliffen werden müssten. Und das Grau natürlich nicht nur aus schwarz abgetöntem Weiß mischen, sondern immer etwas Ocker und eventuell auch wenig Rotbraun dazugeben, sonst wird´s zu bläulich und zu kalt. :-)
Hallo! Hier ist eine kleine Fotomanipulation deines Fotos. Die Tümeler, also die Rahmenbalken der Heckpforten, haben an der Vorderseite eine Lasche. Der Beschuss von achtern würde sie ja (so wie sie bei dir eingebaut sind) sonst zu leicht ins Schiffinnere rutschen lassen. Ein sitzendes Knie wie bei der Vasa gibt´s hier nicht, keine Sorge deswegen - hat mit der großen Höhe des Vasa-Achterstevens zu tun, und weil das oberste Stevenstück angelascht wurde, also um diese Schwachstelle zu stärken. Was ich nicht begreife, ist, warum du den Heckbalken überhaupt so geformt hast. Seine Unterkante hat keine Abstufung bei den Pforten, sondern einfach nur vorne eingelaschte Tümeler. Und außen oben muss seine Aussenkante natürlich gleich sein mit der Außenkante der Spiegelplanken. Darunter folgt eine halbrunde Ornamentierung (dunkel gezeichnet), ein gehöhlter Streifen, das sog. "vleckingh", und dann die Sponung für die Spiegelplanken (sieht an ja am Winter-Foto des Unterspiegels). Gibt´s eine Möglichkeit, diesen Heckbalken zu entfernen und neu zu machen? Ansonsten muss hier eine Menge kaschiert werden; natürlich machbar, aber sieht das gut aus? Heckbalken und Worpen sind ca. 1/3 Heckbalkendicke in den Steven eingelassen mit einer Mittelnut an den Balken in der Breite des Stevens.
ara
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Dieses Foto des dänischen Prinz Wilhelm Modells vom Jahrhundertende ist deswegen interessant, weil neben französischen und dänischen Features auch holländische präsent sind. Wir sehen die zwei schweren Horizontalknie an Heckbalken und erster Worpe. Winter hat das untere Knie vergessen einzuzeichnen. Die achterste kleine Luke geht in die Kugelkammer; das Genter Modell hat sie, das HZ nicht. Aber ein sitzendes Knie wie bei der Vasa stört hier offensichtlich. Wir sehen einen Binnenachtersteven bis an die Oberkante der ersten Worpe; kein holländisches Feature. Der Wassergang der Batterie ist gleich geformt wie der Oberdecks-Wg. des HZ - weil hier nämlich keine Steunder mehr eingebaut sind.
Es tut mir leid, Peter, aber da hast Du einen fundamentalen Irrtum begannen. Du hast nämlich übersehen, das der Heckbalken des HZ eine ungewöhnlich große Höhe hat. Deswegen ist die Sponung der Spiegelplanken am Heckbalken doppelt so hoch wie üblich (gelb mit einem Pfeil eingezeichnet). Siehst Du über der Pforte den schmalen Querstreifen? Das ist einfach eine kleine Füllungsplanke - selbe Dicke, selbes Material wie die Spiegelplanken. Eingehängt ist die Pforte im gehöhlten vlecking, dann kommt aber die Höhe des Füllungstreifens dazu und dann erst die Oberkante der Heckpforte. Kann man alles bei genauem Hinschauen erkennen. Das HZ hat einen ganz normalen Heckbalken, nur mit der Ausnahme, dass er außergewöhnlich hoch ist. Das Genter hat einen Heckbalken in normaler Höhe. Wir haben ja schon beobachtet, das man bei diesen Modellen etliche Teile überdimensioniert hat. Oben hat der Heckbalken auch eine kleine Sponung für die Wulfplanken.