Das ist die erste Planzeichnung, die ich gesehen habe, wo das Oberdeck achtern richtig dargestellt ist. Es endet nämlich immer etwas oberhalb der Mitte des untersten Hackbordes (van Yk).
Wer das das Gießen mir Polyurethanharze in Silikonkautschukformen kennt, weiß was das für ein elendes Gematsche sein kann. Ich hatte eine neue Kartusche gebaut mit knapp 9mm Durchmesser und die schien nun richtig zu sein. Ich habe dafür eine Wanne gebaut in der ich die Kautschukform gießen wollte, habe mich aber wohl leider mit dem Mischungsverhältnis vertan, so dass die Form bis heute nicht ausvulkanisiert ist. Somit kam ich gestern darauf alle Kartuschen einzeln aus Holz (dafür ohne Gematsche) herzustellen. Das fand ich schon sehr verlockend auch wenn es lange dauern würde. Insgesamt werden ca. 40 Kartuschen für den Konstapelkammer benötigt also wurden 40 Dübel mit 9mm Durchmesser aus Birnenholz gedreht.
Und hier sind die Deckel und Halterungen der Trageseile der ersten Kartuschen in Vorbereitung:
Scheint was gebracht zu haben. Ich hatte anhand der Durchgänge jeweils links und rechts neben dem mittleren Regal erkennen können, dass das Regal zuerst zu klein war da die Durchgänge breiter als hoch waren. Also in den sauren Apfel beißen und neu machen! Ohnehin habe ich bei diesem Projekt festgestellt: was auch immer gemacht werden muss: mach es drei mal! Das dritte Exemplar ist immer das Beste! In der Tat ist dies das dritte Kartuschenregal das ich gebaut habe.
Ich bin heute um fünfe aufgestanden; erst mal ein Kaffee und dann ab in die Werkstatt. Ihr werdet's nicht glauben: ich habe das vierte Regal des Konstapelkammers gebaut! Jetzt passt alles. Jetzt geh ich frühstücken!
Im Bild auf der Wikipediaseite des Hohenzollernmodells sieht man, dass das Modell mal beflaggt war. Bis dass Heinrich Winter seine Dokumentation aufnahm waren die Flaggen verschwunden. Es sieht so aus als wären am Groß- und am Sprietmast die Flagge der Vereinigten Sieben Provinzen. Am Fockmast ist vielleicht ein Stander? Kann mir da jemand mehr zu sagen?
Zeigt Deine Aufnahme tatsächlich das Originalmodell aus dem Arbeitszimmer von Kaiser Wilhelm II, bzw. HOHENZOLLERN-MUSEUM, oder ist dass ein kleinerer Nachbau als Hänge-Modell im ehemaligen Festsaal des Emdener Rathauses gewesen?
Das Modell zeigt eindeutig einen FLÖGEL am Fockmast während das Berliner Modell nur blanke FLAGGENTOPPEN an der FLAGGENSTENGE hatte! Ferner scheint auf der Flagge am Großmast des Hängemodells erkennbar, ein Emblem aber stark verblasst vorhanden gewesen zu sein!?
Die Flaggen schauen sehr steif aus. Originale würde ganz runterhängen (wenn doch das Modell überall so authentisch gebaut ist). Mein Bauchgefühl sagt mir, das sind spätere Zutaten. Einige solche Zutaten am Modell haben wir ja schon früher identifiziert (z.B. der schwarz gepinselte Heckbalken plus Wappen drüber u.a.). Winter erwähnt, das mal die Flaggenstenge des Großmastes fehlte (ENTOS-Ausstellung in Amsterdam), dann aber wieder da war. Man hat manchmal mit dem Modell Sachen gemacht. Stehende oder halb stehende Flaggen wirken unnatürlich (Copyright: Alfred Albert).
@peternavalis Das Bild stammt aus "Das Hohenzollern-Museum im K.Schlosse Monbijou. Zwölf Tafeln in Lichtdruck mit erläuterndem Text" Berlin, Wasmuth 1878.
Es dürfte mit ziemlicher Sicherheit das Hohenzollernmodell im Bild sein.
Hier eine Aufnahme aus dem E.N.T.O.S Katalog der Ausstellung vom 5.6 - 30. 9. 1913 zu Amsterdam. Damit ist auch eine präzise zeitliche Zuordnung möglich und der damalige Zustand des Modelles erkennbar ! Winter hat das mit den Flaggen also schon richtig bemerkt.
Es bleibt daher die Frage nun auch nicht mehr offen, ob dass Modell-Foto aus dem Jahre 1878 von Peter eingestellt, das O.- Modell ist! Das zweite Hänge-Modell dahinter, dürfte in etwa den selben Maßstab haben und scheint vielleicht ebenfalls holländische Provenienz zu haben ?
Das zweite Modell ist dem Katalog zur Folge ein "Königlich Preußisches Schiff aus der Zeit Friedrichs des Großen". Auf dem Bugspriet steht vermerkt "Modelliert von Oberstleutnant Petri 1768". Die auffallend hohe Seitentasche ist auch in der Abbildung oben gut zu erkennen.
Wenn das erste Modell vergrößert wird, kann man schon den HZ erkennen. Allerdings werde ich nicht vollständig ausschließen, dass die Flaggen gegebenenfalls Originale sein könnten. Auch halte ich die Wappen im Wulf nicht für spätere Ergänzungen.
Nachdem zeitgenössische Museums-Aufnahmen des Originalmodelles gewissermaßen Raritäten darstellen, hier noch zwei Aufnahmen aus den frühen "Zwanziger Jahren"
aus: Koester: Schiffsmodelle, Berlin: 1928
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Das Modell steht hier auf einen provisorischen Ständer der wohl benutzt wurde, wenn das Modell zu konservatorischen Zwecken aus der erst seit 1913 vorhandenen Glas-Vitrine entnommen wurde.
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Die aussagekräftige Museums-Aufnahme des Hecks dürfte zudem ebenso Gelegenheit bieten, im Vergleich zum späteren Winter-Foto, eventuell vorgenommene und entsprechende farbliche Veränderungen am Modell zu erkennen.