Jetzt hatte ich so schöne Erfahrungen mit dem Teeren der Takelage gemacht und mir einen 1kg Eimer Kiefernholzteer gekauft um damit die Wanten zu behandeln und stelle fest, dass das Material sehr viel dickflüssiger ist, als das was mir damals @archnav zu Verfügung gestellt hatte. @Eddie hier steht auf der Verpackung dass das Kiefernholzteer mit 1/3 Lackleinöl / Leinölfirnis und Terpentin verdünnt werden kann. Ich denke das heißt Lackleinöl ODER Leinölfirnis (beides bekommt man bei Ebay). Was würdest du empfehlen?
Ich werde diesmal die Wanten nicht einpinseln sondern für längere Zeit in der Teermischung tränken.
Terpentin bzw. Terpentinersatz ist das eigentliche Lösungs- und Verdünnungsmittel für das Zeug. Das andere sind nur mögliche Zusatze, auf die du aber verzichten kannst. Auch diese strikte 1/3-Mengenangabe ist für die Katz´, weil man sowas nach Gefühl verdünnt.
Teste einfach aus, welches die beste Mischung mit Terpentinersatz ("Pinselreiniger") ist, damit der Holzkohleteer nicht mehr wie Honig klebt, aber immer noch genügend färbt. Ansonsten würde ich noch die Zugabe von etwas Trockenbeschleuniger empfehlen, den du im Künstlerbedarfsladen bekommst. Das nennt sich "Malmittel 1" von der Firma Kreul und dient in der Ölmalerei dem schnelleren Trocknen der Farben. Aber aufpassen, es gibt auch Trockenverzögerer, nicht verwexxeln! :-)
Stimmt, Terpentin ist das richtige Material, nimm aber Terpentin und nicht Terpentinerstz, das Zeug ist anders. Wegen der Erhitzung. Im Malerhandwerk hat man früher, bei kalter Witterung, die Ölfarben in ein Wasserbad gestellt, dann wurden sie flüssiger. Es reicht also ein Tauchsieder-Für das Wasser-dann müßte es eigentlich funktionieren.
Zum besseren Trocknen, man nennt diese Beschleuniger Sikkative, fals du noch einen Fachausdruck benötigst.
Im Netz bin ich auf den Hinweis gestoßen, dass man Teer auf keinen Fall mit Terpentin-Ersatz verdünnen soll, da die Mischung nicht austrocknet.
Peter
Deswegen auch das Sikkativ, also der Trockenbeschleuniger. Ich persönlich versuche Balsamterpentin eben möglichst zu vermeiden, weil die Dämpfe nicht besonders gesund sind und ich sofort Kopfschmerzen bekomme, wenn ich damit arbeiten muß. :-(
Zitat von Eddie im Beitrag #3158Dieses Video hatte dafi mal irgendwo gepostet; es zeigt auch das Teeren von Tauwerk. Eine Riesensauerei, mach dich auf was gefasst! ;-)
Nach drei Tagen wurde das Kabel wieder aus dem Teereimer entnommen:
Es ist viel zu dickflüssig. Viel dickflüssiger als die Mischung die im Film zu sehen ist. Die Teermischung im Film dampft sehr stark; sie muss sehr heiß sein.Toller Film! Danke für den Link.
Terpentin wird aus Erdöl destiliert, Balsamterpentin wird aus dem Harz von Tannen gewonnen Terpentinöl weiß ich leider nicht. Aber: ganz wichtig. Balsamterpentin ist giftiger als normales Terpentin.
FÜR SEHR GUTE LÜFTUNG SORGEN
Lumpen auslüften lassen, Selbstentzündungsgefahr-übrigens bei allen Lösungsmitteln
Es ist viel zu dickflüssig. Viel dickflüssiger als die Mischung die im Film zu sehen ist. Die Teermischung im Film dampft sehr stark; sie muss sehr heiß sein.Toller Film! Danke für den Link.
In dem Video wird das Tau auch nur kurz durch die Pampe gezogen und dann gleich straff aufgerollt, womit das überschüssige Teer weitgehend entfernt wird. Du musst also keine drei Tage warten, denn "nasser als nass" kann das Tauwerk nicht werden.
Ich gehe mal davon aus, daß du gerade das hellere laufende Gut bearbeitest. Das stehende solltest du vielleicht ebenso behandeln und erst wenn´s montiert ist nochmal fett teeren, damit es dieses Aussehen bekommt..:
Die Kardeele sind durchgehend mit Stockholmer Teer imprägniert, während eine unverdünnte oberflächliche Holzkohleteerschicht das Äußere schützt. Wie gesagt können solche Taue hart wie Holz sein, was ihre Funktion aber nicht beeinträchtigt. Und dieses tatsächliche "Teeren" muß natürlich mit heißem Teer erfolgen, da er sich erst ab einer ziemlich hohen Temperatur verflüssigt, ähnlich wie das Bitumen bei Straßenbauarbeiten.
Ähhm, Terpentin wird ähnlich wie Naturkautschuk durch Einschneiden der Rinde von Nadelbäumen gewonnen. Je nach Baumart und dadurch unterschiedlichem Geruch und unterschiedlicher Viskosität kommt es als Terpentin, Balsamterpentin, Kanadabalsam etc. in den Handel.
Terpentinöl ist ein Destillat des Terpentins und dient als Lösungsmittel in der Farb- und Lackherstellung.
Terpentinersatz wird durch Destillation fossiler Kohlenwasserstoffe, vulgo Erdöl, gewonnen. Es ist mit Waschbenzin oder Testbenzin verwandt. Ursprünglich sollte es das echte Terpentin, das durch die manuelle Arbeit teuer in der Herstellung ist, ersetzen. Da echtes Terpentin(öl) aber offenbar karzinogen ist, ist dies ein weiterer Anreiz diesen fossilen gegenüber dem erneuerbaren Rohstoff zu bevorzugen.
Wirkt ein Sikkativ (ein Oxidationsmittel) tatsächlich auch auf Holzteer und nicht nur auf Teer-Leinöl-Mischungen wegen des Gehaltes an Leinöl ?
Der sogenannte "Stockholmer Teer" besteht ja nicht nur aus Holzkohleteer, sondern auch aus Leinöl, möglicherweise mit Fischöl und anderen Ingredienzien verfeinert (Talg?). Jedenfalls benutzten die Batavia-Werftarbeiterbeiter das Zeug auch als Niveacreme-Ersatz. :-)
Etwas anderes ist der reine Holzteer, der bei Raumtemperatur knochenhart ist und seine zähflüssige Konsistenz erst beim Erwärmen bekommt..:
Hier habe ich mal eben eine herumliegende Packschnur geteert. Das Schöne an Holzkohleteer ist ja, daß das Zeug mit dem Abkühlen trocknet bzw. wieder hart wird. Wobei er hier viel zu zähflüssig ist und entsprechend verdünnt werden müsste.
Ist das wirklich Stockholm-Teer und nicht Bitumen ? Sieht irgendwie zu schwarz aus und reiner Holzteer sollte doch eigentlich eher die Konsistenz von Honig bzw. Kunsthonig haben.