Apropos Plexiglas: die Sorte GS (= gegossen) sollte isotrop sein, im Gegensatz zur billigeren Sorte XT (= extrudiert). Nach dem warmen Biegen sollte man die Teile noch tempern, d.h. einige Zeit über der Form in einem Ofen bei entsprechender Temperatur belassen, damit sich die durch das Biegen entstandenen Spannungen abbauen können und es nicht zu Spannungsrißkorrosion kommt. Wenn Plexiglas matt geworden ist, kann man es sehr gut mit den grünen Silikon-Polierstiften wieder auf Hochglanz polieren. Auch Metall-Poliermittel wie Sidolin gehen. Daneben gibt es im Uhrmacherbedarf bzw. auf ebay Polierpasten für Kunststoff-Uhrgläser.
Sind die Fenster in gerader Ausführung schon eine Meisterleistung für sich. Jetzt macht der auch noch in rund ... Unfassbar, was alles möglich ist, vorausgesetzt man kann es und hat die notwendige Ausdauer. Respekt!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Servus Kollegen, langsam geht es weiter mit den Heckfenstern. In dem nachfolgenden Bild stellt der rote Strich das Seil dar, mit dem der unter Schiebeflügel über eine im schräg stehenden Heckbalken sitzende Umlenkrolle und Gegengewicht nach oben geschoben werden konnte.
Schiebefluegel mit Seil.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Aus Peaks S.300 Abschnitt F
James Peake 1874.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor ein paar Tagen ist hier im Forum auch schon das nachfolgend Bild aufgetaucht
aus Oliver Blaise.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der ober äußere Teil des Fenster ist im Original fest stehend und bildet mit dem hinteren Teil den Fensterstock. Dann wurden wie bei dem untern Teil das Glas wieder vorbereit und mit Rahmen und Sprossen versehen.
Festverglasung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der ober Teil wurde eingepasst, verleimt und verschliffen. Nach dem beizen fehlt jetzt nur noch unten der Wetterschenkel.
In dem Buchtext wird beschrieben, dass die Munion die Fenster abschließen und die Gewichtesmechanik der Schiebefenster abdecken. Aber das ist doch nur z. T. wahr, denn ganz zentral war zwischen den Fenstern ja auch das Tragwerk / die Balken der Spanten des Heckspiegels, die natürlich abgeschlossen werden mussten.
Jürgen hatte Dir geraten, nicht alle Fenster als Schiebefenster auszuführen. Hatte er denn eine Idee, welche Fenster ohne Schiebefunktion liefen - oder ob es gar "blinde"/fake-Fenster gab?
Vielleicht habe ich es überlesen - sind Schiebefenster denn wirklich belegt für die Fregatte? Es böte sich ja auch ein "Hochklappen" zur Decke an - ich meine, so ist das aktuell an der USS Constitution, wenn die Stückpfortendeckel hinten geöffnet sind.
Aber nochmal: es ist einfach ein sagenhaftes Modell!!
Ganz fantastisch, Robbie. Wo ist denn das Bild mit den Umlenkrollen her?
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Die Spanten des Heckspiegels sind die Munion. Die Munion begrenzen die Fenster seitlich.
Da bei der Thetis die in Längsrichtung angebrachten Schottwände auf die Fenster4 und 5 treffen sind diese als Blindfenster ausgebildet. In der Konstruktion ähnlich wie die beiden äußeren Fenster. Hier mal ein Bild vom derzeitigen Bauzustand:
Blindfenster.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die äußeren Blindfenster sind fertig. Die inneren Blindfenster sind im Bau. Als Anschlag für die inneren Blindfenster sind die normalen Fenster eingebaut. ( entgegen den Ratschlag von @Collingwood , trotzdem vielen Dank für den Austausch ) Damit kann innen die Schottwand auf das Fenster treffen und von außen das Blindfenster.
Es sollte auch die Thetis in einem späteren Zeitpunkt 2 Fenster nach Angaben von @Andreas von Mach ganz verschlossen worden sein. Vielen Dank für die Info im neuen Gröner.
Belegt sind die Fenster im oben abgebildeten Peaks, Fincham und Steel. Oder auch weiter oben vom Modell der HMS Diamond Hier auch mal ein Bild von der Trincomalee
HMS Trincomalee Heckansicht mit geöffneten Fenster.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es sollte auch die Thetis in einem späteren Zeitpunkt 2 Fenster nach Angaben von @Andreas von Mach ganz verschlossen worden sein. Vielen Dank für die Info im neuen Gröner.
Robbi
Diese Angaben Stammen von Dr-Fischer (Bootsmannsmaat)
Sein Kommentar von Heute
Zitatich weiß nicht, wie die Zeile "vor Weltreise neue Brücke vor Besanmast, Reduzierung der Heckfenster" zustande gekommen ist, ergänzt hatte ich das Datum 05.59 (vor Weltreise) und (siehe Beiskizze) gestrichen. In meinen Unterlagen und in den Akten kann ich keine Quelle dazu finden. - In der Skizze der Thetis im Gröner Ausgabe 1982 ist die Brücke eingezeichnet, ebenso fehlen hier die seitlichen Heckfenster, während Bohlayer in der neuen Ausgabe Thetis ohne Brücke und mit seitlichen Heckfenstern darstellt. Ich bin mir nicht sicher, ob der oben angeführte Satz nicht von anderer Seite eingefügt wurde. Nach den Zeichnungen dürfte der der obige Satz aber stimmen.
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Die Herstellung der Blindfenster erfolgt mittels Holzeinlegearbeiten. Als Trägermaterial wird 1 mm Sperrholz verwendet. Darauf habe ich Birnenholzfurnier in einer Breite von 4,23 mm gesägt und mehrere Streifen aufgeleimt. Nun wurde das Blindfenster in die Öffnung eingepasst. Dann wurden auf der Kreissäge die waagrechten Sprossen eingesägt. Die obere und unter Sprosse sind 0,5 mm breit. Die breite Nut in der Mitte mit 1,2mm stellt den Rahmen des oberen Schiebefenster dar.
Gesägt wurde mit der Querschneidlehre und einem Hilfsanschlag aus Holz. Darauf wurde in dem Winkel der Sprossen Führungsleisten aus Holz aufgeleimt. Mit einem Niederhalter ( Arbeitsschutz ect.) wurden die Blindfenster fixiert und die Nuten quer eingesägt.
Querschneidlehre mit Niederhalter.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann wurden die senkrechten Nuten für die Sprossen eingesägt. Für die Darstellung des äußeren Fensterrahmens wurde auch auf der Kreissäge der Falz gesägt.
Putzen 12.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Farbgebung bei der Thetis ist schwarz/weiß. Darum wurden die „Glasscheiben“ schwarz gebeizt und die weiß gebeizten Sprossen im Querschnitt von 0,5mmx0,8mm dazwischen eingeleimt. 12 Putzen schwarz.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 12 Putzen s,w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun werden die weiß gebeizten Rahmenteile angeleimt. Anschließenden wurde das Blindfenster wieder eingepasst.
Puh! Schöne Idee, einfach aber wirklich gut. Gemerkt! Für gerade Fenster als Schablone merke ich das mir. Aber das als Blindfenster zu machen und dann auch noch mit allen Rundungen... aber halloooooo! Großartig! Die Blider sind sehr sehr schön. Bewundere diese Bauweise, den Fortschritt und deine Kenntnis.
Grüße sendet Mr. Christian
In Arbeit: die Le Hussard von Artesani Latina von 1848 Im Dock: die Gjøa von constructo Unter Deck: ...freu mich drauf: die Fram von Occre...