Die Stopper dienen ja zur Kontrolle der auslaufenden Kette. Ihre Achse muß also in gerader Linie auf die Klüse zulaufen, sonst springt die Kette heraus. Ich gehe davon aus, daß auf der THETIS die Kette in alter Weise auf Deck zum Auslaufen bereitgelegt wurde und nicht selbständig aus dem Kettenkasten herauslief. Aus dieser Sicht spielt es ansonsten keine Rolle, wo der Stopper sitzt. Auf moderneren Schiffen würde der Stopper auf gerade Linie zwischen der Bugklüse und der Klüse des Kettenkasten liegen. Letztere wäre auch noch mit einem Kompressor versehen.
Da auf der THETIS die Kette wohl um den Ankerpoller herum belegt wurde, würde ich davon ausgehen, daß der Stopper auf einer Tangente steht, die von der Bugklüse zur Außenseite des Pollers läuft. Die Grundplatte des Stoppers würde sich sicher an dessen Achse orientieren und nicht an der Decksbeplankung, auch wenn das unseren Sinn für Symmetrie stört.
Man muß wohl auch berücksichtigen, daß niemand diesen Blick aus der Vogelperspektive hatte, in der das auffällt, weil sich der ganze Klappmatismus ja unter Deck befand.
wie Du vermutest liegt die Kette auf Deck zum Auslaufen bereit. Die Kette ist am achternen Beting belegt und läuft dann zur Decksklüse, welche mit einem Kompressor versehen ist.
bei der inneren Klüse würde ich Einheit Stopper und Holzunterkonstruktion schräg anbringen.
Deckstopper mit Ankerkette.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bei der äußeren Klüse könnte ich die Einheit auf den Setzweger anbringen.
Deckstopper mit Ankerkette II.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Stellt sich die Frage ob die innere Klüse oder die äußere Klüse die bevorzugte Klüse ist.
Hier noch mal ein Bild des Deckstopper. Deckstopper III.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ob die innere oder äußere Klüse die mehr gebrauchte ist, hängt sicher davon ab, wo welcher Anker gestaut wurde. Ich würde davon ausgehen, daß die Ketten sich nicht kreuzen. Gab es überhaupt vier Buganker oder nur zwei ? Geometrisch würde ich auf die äußeren Klüsen tippen, sieht sauberer aus. Der Stopper muß auch soweit von der Klüse entfernt sein, daß die Kette möglichst horizontal auf ihn läuft, sonst besteht die Gefahr, daß auch bei abgesenktem 'Bremsklotz' die Kette aus der Vertiefung springt.
Deine "Kleinigkeiten" können einfach begeistern! Beneidenswerte Fingerfertigkeit und profunde Recherche schaffen ein wohl einmaliges Modell! Danke, dass Du uns daran teilhaben lässt. Ist zwar nicht Deine Zeit, im 18. Jahrhundert war bei den Engländern jedoch die innere Klüse den Bugankern bzw. "best anchors" (Arbeitsanker) zugeteilt, die äußere eher den Pflichtankern. Bin mir natürlich nicht sicher, ob das in späteren Zeiten beibehalten oder von Nation zu Nation unterschiedlich gehandhabt wurde.
ich lerne halt von den Besten! Halte mich jetzt an den Nares. Hier wird der Deckstopper leicht gedreht, damit die innere Klüse in der von Eberhard @wefalck erwähnten Linie zur hinteren Ankerbeting liegt.
bräuchte mal Hilfe. Bin bei den Kettenpumpen ( chain pump )
Die Größe der Zisterne macht mir Probleme. Anfangs wollte ich 1 Zisterne pro Seite aufstellen. Aber zwischen den beiden inneren quadratischen Holzschächten ( back case ) wird später noch ein Kugelrack montiert. Somit kann ich nur 1 große Zisterne aufstellen für beide Pumpen. Mein Problem ist jetzt die äußere Größe.
Hier mal ein Bild mit dem ersten Versuch in einer kleinen Version. Hier würde das Kettenkabelar an der Zisterne vorbei laufen an der Beting mit der eisernen Umlenkrolle Richtung Spill.
Würde ich die Zisterne größer machen, dann streift das Kettenkabelar an der Außenkante bevor es an der Umlenkrolle der Beting vorbei Richtung Spill geht.
Alternativ könnte die Unterkante der Zisterne etwas nach oben legen, dass die Kette mehr Platz hat. Habe schon das Forum durchsucht aber leider keine Antworten gefunden.
auf den originalplänen sieht man leider nur die Tubes und keine Zisternen. Dienen die Seinteteile wirklich als Füße? Könntest Du die Zisterne auf solche Füße stellen?
nachdem deine Thetis ja eigentlich ein britisches Schiff war, ist es doch naheliegend, sich deren Bauweise näher anzuschauen. Gibt es da keine Unterlagen bei den Briten, zu dieser Zeit? 1850 ist doch sicher gut dokumentiert.
LG, Herbert
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Habe natürlich bei Dir nachgeschaut. Meine aber, dass die Seitenteile ganz an Deck laufen. Hier mal eine Zeichnung von Chain pump 1839 und ein Bild der HMS Queen aus der gleichen Zeit.
vielen Dank für die Hilfe und Likes. Nach dem Stöbern in den Bauberichten von @Alexander , @achilles , @Erwin und @bernd hier nun meine Version von der Chain pump. Im Plan von NMM waren die nachfolgenden Daten zu entnehmen: Höhe der Wheel Axis Durchmesser Sprocket Wheel Lage Back case und Return case
Zur Umsetzung
Durch die mittige Lage der Achse (Wheel Axis) zwischen den beiden Kammern ( case ) wurde die Länge der Zisterne (Cistern) bestimmt. Ebenso war die Höhe aus dem Plan zu ermitteln. Die Breite wurde von Fincham übernommen.
Die Achse habe ich nach den Unterlagen aus AotS Pandora abgeleitet. Die Lagerschalen an der Zisterne sind aus AotS Blandford abgeleitet. Hier nun das Ergebnis:
Cistern Main jeer bitts Lagerung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Cistern Hood.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Etwas unklar sind noch die Abstandshölzer von den bitts. Da die Achse zwischen den Kammern liegt muss ich auffüttern. Ähnlich sieht es bei den Unterlagen bei der Blandford aus.