danke für die Infos. Diese gebrochenen Farben, die Du durch die Mischung erreichst, haben schon das gewisse Etwas. Und die Humbrol-Farben finde ich auch erstklassig und verwende sie häufig. Gibts leider fast nur noch im Internet zu kaufen.
Mein nächstes Projekt, was ich momentan im Auge habe (sowas kann sich ja immer noch ändern) hätte ein ähnliches gemaltes Fries. Da hatte ich mir überlegt, das auf Papier zu malen und dann erst aufzukleben, wie Du es ja auch als Möglichkeit beschrieben hast. Da befürchte ich dann aber, daß man die Kleberei dann sieht. Direkt malen kommt schon sauberer rüber...
Ich wünsche ebenfalls einen guten Rutsch, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Rätselhaft bleibt mir bei der malerischen Ausschmückung des Heckbereichs die auf zeitgenössischen Modellen häufig bevorzugte "Vorhangimitation" auf der unteren Gillung und, statt des Schiffsnamens (mit weinigen Ausnahmen), die barocke Verzierung auf der 1. Gillung. Hat jemand eine Erklärung hierzu?
achilles
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erstmal möchte ich Dir auf diesem Weg ein gutes Neues Jahr und Gesundheit wünschen. Und nun zu Deinem letzten Thread: Wieder einmal meisterhaft umgesetzt und mit einer herrlichen Fotoaufnahme dargestellt. Leider kann ich zu Deiner Frage nichts beitragen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Volker, die Malerei an Deiner Queen Charlotte würde ich der sog. Trompe-l’œil-Malerei zuordnen. Sie entwickelte sich in der Renaissance und dauert eigentlich, über alle Kunstrichtungen hinweg, bis heute an. Ein Trompe-l’œil (frz. „täusche das Auge“) ist eine illusionistische Malerei, die mittels perspektivischer Darstellung Räumlichkeit vortäuscht, wie an den Vorhängen in der Gillung gut zu sehen ist. Dein Foto zeigt auch, dass die Queen Charlotte von 1790 stilmäßig dem Klassizismus zuzuordnen ist. Große leere Flächen an Gebäuden, Einrichtungen, Gegenständen und auch solchen komplexen Gebilden wie ein Schiff, waren für die damaligen Menschen ungewohnt oder sogar ein Greuel. Daher war man bestrebt, vorausgesetzt man hatte die Möglichkeiten und Mittel (Zeit spielte weniger eine Rolle), Flächen an wichtigen und schönen Dingen zu gliedern und auszuschmücken. Doch Reliefs oder gar Vollplastiken waren teuer. So war die Trompe-l’œil-Malerei oft ein Ersatz und wenn sie gut ausgeführt war, der plastischen Ausschmückung durchaus ebenbürtig. In der Kunst gibt es viele berühmte Beispiele dafür.
Danke, Johann, für die guten Wünsche und Anerkennung. Gleiches natürlich an Dich zurück. Auch Rainer vielen Dank für seine ausführlichen, interessanten Erläuterungen. Wenn ich es richtig verstehe, war der "Vorhang" also ein Stilmittel seiner Zeit? Bliebe nur noch die Frage offen, warum man nicht gleich den Schiffsnamen auf die obere Gillung gepinselt hat.
Ich war ja schon begeistert von der Malerei an den Simsen der Balkone, aber der Seitenfries und die Dekoration an den Gillungen setzen dem Ganzen die Krone auf.
Ich würde mir wünschen dieses tolle Modell einmal in Natura betrachten zu dürfen, wenn du damit fertig bist .
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Die Modelle wurden der Admiralität oder gar seiner Majestät vorgestellt und daher möglichst prunkvoll erscheinen. Die Abweichungen zum Original hat man dann in Kauf genommen. Ein gutes Beispiel sind die Marshall-Gemälde. Ob z.B. der Kutter Alert jemals die aufwendige Bemalung hatte, darf bezweifelt werden. Wenn man sich bei einem Modell für eine realistische Darstellung entscheidet, gehört der Name ans Heck des Schiffes. Wenn man sich dagegen wie Du das klassische Modell als Vorbild nimmt, gehört die aufwendige Bemalung dazu. Diese setzt Du bei Deinem Projekt meisterhaft um.
@Rainer Danke für den Exkurs - den Namen Trompe-l’œil kannte ich auch noch nicht.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Angeordnet von der Admiralität war die erste Version in eine Kartusche gesetzt - so wie viele Jahre auf der Vic zu sehen und wie von Heller im Bausatz verewigt - und wenige Monate später auf Anweisung in voller Höhe der Gillung so wie heute auf der Vic dargestellt. Später verschwand er auf Anordnung auch genauso schnell wieder.
Die Daten müsste man nochmals bei Goodwin oder Lavery nachschauen. Bis dahin ist der Vorhang nach meinem Verständnis die beste Wahl.
Die in Prachtbauten üblichen Halbreliefs kosteten auch damals ein Wahnsinnsgeld und manche Fürsten hatten die Mittel dazu nicht. Damit das nicht so auffiel, liessen sie dann aufwändige Trompe l'oeil Malereien anbringen, die dem Besucher auf den ersten Blick den Eindruck von Reliefs gaben. Ein Gebäude, wo das auf die Spitze getrieben wurde, ist das Schweriner Schloss.
Wer in der Nähe ist, sollte sich das mal genauer ansehen.
Viele dieser Darstellungen funktionieren nur von einem bestimmten Standpunkt. Je mehr man sich davon entfernt, desto stärker verzerrt wirken die Bilder und irgendwann "merkt" das Gehirn, dass man es doch nicht mit Dreidimensionalen Strukturen zu tun hat, sondern das da etwas nicht stimmt. ;-) Für die Etikette damals bedeutete das, das der Besucher nur auf bestimmten Pfaden durch das Gebäude geführt werden durfte.
Freue mich, Matthias, dass "sie" Dir gefällt und selbstverständlich bist Du jederzeit willkommen. Danke auch an Christian und Daniel für ihre weiterführenden Anmerkungen. Ergänzend ist anzumerken, dass der Namenszug auf englischen Schiffen ab 1771 üblich wurde ("in letters a foot high, and inclosed in a compartment"), 1772 in der Anordnung verändert wurde ("without compartment in letters as large as the counter would admit", n. Laughton: Old Figureheads and Sterns) und bis Ende des Jahrhunderts so beibehalten wurden. Der "Vorhang" auf dem unterem Counter ("drapped curtain") blieb davon unberührt. Kurzfristig verschwanden, zumindest bei Keppels Flotte im Jahr 1778, die Namen sogar wieder. Was mich nach wie vor irritiert sind die großen, auf dem oberen Counter aufgezeichneten Namen (z. Bsp. "Barfleur", 1740; "Royal Oak", 1741) bei einigen zeitgenössischen Modellen in Franklins "Navy Board Ship Models", obwohl sie wesentlich früher als die o.a. Order gebaut wurden und das Fehlen des Namens auf dem Modell (z. Bsp. Queen Charlotte oder Princess Royal), obwohl auf den Konstruktionsplänen der Name des Schiffes schon festgelegt wurde?
kannst Du bitte am besten mit Bildern beschreiben, wie Du bei der Bemalung vorgehst. ich überlege, ob ich die Alert farblich analog zur Darstellung des Marshall Gemäldes bauen soll.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
In Stichworten: Über die leicht grünlich wirkende Blaugrundierung habe ich schon berichtet. Auf diese wird mit weichem Bleistift (6B; Vorteil: Fehlstrich kann mit dem Finger weggewischt werden) die Figur aufgezeichnet; füllen der Umrisse mit Ocker, Schattenseiten mit Braun betonen, stärker dem scheinbaren Licht ausgesetzte Stellen mit Weiß hervorheben. Fertig. Würde ich bei der ALERT auch so empfehlen. Schließlich, um die Majestäten zu ärgern, noch einen Euro-Cent auf die King George Insignen.
Grüße
Volker
achilles
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Eine weitere Folge aus der Serie "The Joy of Painting" mit Bob Ross. Wie sagte er immer so schön: "Let's put some highlights on it, but don't overdo it, less can be more. You see how easy that is? Everybody can do that." Aber ich bin ja nicht everybody
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.