nicht ärgern, Robert - wenn dein Exemplar einen Hardcover-Einband besitzt, ist es schon eine Rarität - denn diese Neuauflagen haben teilweise dann auch qualitative und inhaltliche Mängel. Hatte ich zuletzt bei der Neuauflage von Witsen "Shipbuilding in the Dutch Golden Age" erfahren müssen, urspünglich beiliegende Pläne waren als Seiten im Buch und über den Bund gedruckt, schlechtere Papierqualität und diverse Infoboxen wurden weggelassen. Da wurde früher mehr wert auf Qualität gelegt, als bei manchen heutigen Neuauflagen oder Print-On-Demand-Ausgaben.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Mein Exemplar ist der Nachdruck von 1973 mit Hardcover, und den habe ich für viel Geld erstanden. Mir sind gedruckte Werke sowieso lieber. Was ich auf Papier in Händen halte, hat für mich einen reellen Wert, und wenn das abstürzt, brauche ich es nur aufheben ....hehe
LG
Robert
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Ich staune jedesmal mehr über diese vollendete Kunst! Und sag auch mal, die Kabinenböden mit den schönen Rosetten, das sind doch nicht wirklich Einlegearbeiten, aus demselben Material?? Also wenn ja, dann gibt's dafür kaum noch Worte
Viele Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von schiffebastler im Beitrag #35Ich staune jedesmal mehr über diese vollendete Kunst! Und sag auch mal, die Kabinenböden mit den schönen Rosetten, das sind doch nicht wirklich Einlegearbeiten, aus demselben Material?? Also wenn ja, dann gibt's dafür kaum noch Worte
Viele Grüsse, Joachim
Aber ja doch. Den Bericht darüber bringe ich hier zu gegebener Zeit
@foxtrott
Danke Alex
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Eigentlich hätte dieser Bericht schon viel früher kommen sollen. Aber besser später als nie. Nicht wahr?
Nun denn Leinen los den Sessel gerade gerückt und aufpassen jetzt kommt´s..............................
So meine Herren und Damen, genug mit Holz sägen, leimen und schleifen……. Knochen voraus- meldet der Ausguck. Um mit der Verarbeitung der Knochen ein Gefühl zu bekommen habe ich erst mal das Großdeck gelegt. Also: Schablone anfertigen; den Umriss auf Fliegersperrholz übertragen; Decksplanken (aber jetzt - aus Knochen)sägen…..der Sägestaub war unbeschreiblich. Ich sah aus wie ein Müller; und meine Werkstatt auch!! Also erst mal alle Systeme auf Standby!
Absauganlage aus altem Stabsauger gebaut und weiter geht’s ……… nach 2!! Tagen.
Also ohne Staubsauger sollte man sich das Knochensägen überlegen. Ich konnte erst nach 2 Tagen Werkstatt säubern weiterarbeiten. Um eine Vorstellung zu bekommen: allein für das Grossdeck wurden 15! Knochenröhren verarbeitet. Der nutzbare Anteil für Planken aus einer Knochenröhre beträgt sagenhafte 15 - 20% der Rest geht durch den Sägeschlitz und Abfall. Gesägt wurde und wird immer noch mit einer „Mödl-Säge“ mit ordentlichen 2,4 PS Motor;
Die Leisten auf die kopierte Decksschablone aufleimen (wasserfester Holzleim). Öffnungen für Grätings; Mastdurchführungen; etc. natürlich freilassen bzw. herstellen. Das Deck wird der Länge nach mittschiffs halbiert; - So lässt sich das Deck später fugenlos einpassen- Das fertige Deck mit Schablone auf den Sperrholzrohling aufleimen (Holzleim) Soweit ging es ja noch ganz gut… aber das schleifen- glätten der Oberfläche- will geübt sein. Zum Glück hatte ich ja genug Material dazu. Der zweite Glücksumstand war die rege Anteilnahme meiner Modellbaukollegen. (Augsburger und Münchner Stammtisch) Die dort erfahrenen Tipps und Anregungen haben maßgeblich zum Gelingen der Startphase beigetragen. Das wichtigste Schleifwerkzeug ist der Bandschleifer von Böhler (jetzt „kaleas“ minitool). Das zweitwichtigste „Glättmittel“ sind Glasscheiben;… jawohl Glasscheiben. Ich verwende schon sehr lange zum Abziehen von Holz nach!! dem Endschliff mit Schleifpapier Korn 600, Glasklingen. Die besten Glasklingen erhält man aus Diarahmen. Das Glas in den Rahmen lässt sich ganz leicht herausdrücken. Man kann auch Laborgläser dazu verwenden. Gibt’s in jedem Medizinhandel. Das Glas wird in Zugrichtung schräg gehalten und unter LEICHTEN Druck über die Holzoberfläche gezogen. (üben, üben, üben, üben, und nochmal …… üben, üben). Damit wird die Holzoberfläche glatt wie ein Kinderpopo. Und dieses System funzt auch bei Knochen!!! Damit war die wichtigste Frage geklärt: Die berühmte glatte Oberfläche an Knochenmodellen.
Das Deck in der Deckskajüte hat ein besonderes Medaillon bekommen.
Auf den Zeichnungen im AOTS Buch „Royal Yacht Caroline 1749“ von Bellabarba ist ein höchst kompliziertes Deck zu sehen. Allerdings hat der Autor nicht erwähnt, dass das ein Teppich!! ist. Einen Teppich dort hinzulegen war mir für das Modell zu profan. Also habe ich in die Mitte des Decks ein kreisförmiges Medaillon mit achteckigen Stern eingearbeitet. Der Rest außen herum geht strahlenförmig zu den Seiten weg.
Die Strahlen sowie die eckigen Elemente innerhalb des Kreises wurden auf der Kreissäge hergestellt. Für die Strahlen habe ich eine Sägeschablone gemacht. Mit dieser Schablone ist gewährleistet, dass die einzelnen Streifen im gleichen Winkel geschnitten werden. Damit die Inneren Elemente besser zu sehen sind, werden die Ränder vor dem zusammen leimen mit Plakafarbe geschwärzt.
In der Eignerkabine/Königskabine ist der Boden mit einer Windrose ausgestattet. Die schwarzen Elemente sind aus Ebenholz. Bei der Mastfischung hat´s mir sauber das Mass verzogen *Ascheübershauptgegossenundweinen*
Die Rundungen waren die erste Herausforderung bei diesem Modell. (Im Nachhinein gesehen .-lächerlich-.) Dass dieses Deck nicht an einem Nachmittag entstanden ist, versteht sich von selbst.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
wenn mein Kinn nach dem harten Aufschlag auf der tischplatte wieder eingerenkt ist, betrachte ich die Bilder noch einmal. In Holz wäre die Intarsienarbeit schon mehr als außergewöhnlich, aber in Deinem bevorzugtem Material...
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
wenn mein Kinn nach dem harten Aufschlag auf der tischplatte wieder eingerenkt ist, betrachte ich die Bilder noch einmal. In Holz wäre die Intarsienarbeit schon mehr als außergewöhnlich, aber in Deinem bevorzugtem Material...
Soll ich Dir was verraten.........mit diesem Material ist es einfacher zu machen, weil die feinen Enden stehen bleiben und nicht wie in Holz wegbröseln
Alles Gute für deine Beisserchen
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
meine ganze Familie wartet auch immer schon, dass es mit diesen genialen Bildern weitergeht
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de