Kann mich Jan nur anschließen, außer mit dem kaputtmachen. Ich meine mich zu erinnern, daß du irgendwo in einem Beitrag mal erwähntest, daß du eine Beleuchtung nicht so prickelnd findest. Da die damals nur Öllampen hatten und LED´S zuhell wären.<--- kann das aber auch verwechseln. Aber sind ja nur Kabel.
Genau das hast du richtig verstanden. Ich will keine Titanic im Untergang, hell erleuchtet. Sieht man oft in sonst wunderschönsten Segelschiffmodellen. Sieht meiner Meinung nach einfach bescheiden aus. Was ich mir vorstellen kann - ich sage kann :-) - ist eine sehr dezente lichttechnische Unterstützung um die wahrscheinlich sehr reizvollen Einblicke durch die Gunports zu unterstützen. Und das geht nur mit Ölfunzelcharakter.
Im Eisenbahnerbedarf hatte ich vor langer Zeit auch schon klassische Glühlampen gefunden, die genau die Größe der Laternen haben, die bei Sir Archibald in der Seitentasche hängen. Bloß 3,50 Euro pro Stück war mir bisher bei Weitem zu viel. In letzter Zeit haben die RCler bei Wettringer einige LEDs gezeigt, die von der Größe passen würden, aber ob man die ohne Flackern dimmen kann weiß ich nicht. Vielleicht genügt auch eine schöne Schmutzschicht in der richtigen Farbe. Wichtig wäre mir dabei, dass man erst auf dem zweiten Blick erkennt, dass hier dazugeleuchtet wird. Es soll eventuell nur einfach etwas heller werden an den dunklen Orten.
So war ja der Stand meiner Mastenorgie, jetzt zur nächsten Stufe ...
Lee beschreibt in seinem Buches Masting and Rigging of English Ships of War eine Variante der Masttops die "made of two halves" für "tops of large ships". Somit stimmen sowohl Zeit als auch Zielgruppe für meine 1805er Vic (great repair 1800-1803), Grund dort einmal genauer hinzuschauen.
Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass auf der Oberseite zwei Querhölzer anlog zu den Querhölzern der Saling angebracht werden, das Top quasi als Sandwich eingespannt wird. Dementsprechend ist auch die Anordnung der Battens, also der Rippen anders
Klassicherweise wird auf den Dreideckern dieser Periode das "klassische" Layout der Marsen gezeigt, mit radial angeordneten Rippen. Auch die Vic in P. zeigt diese Anordnung, wie auf Fotos zu erkennen ist.
Sowohl Marquard wie Schrage zeigen diese Anordnug nicht, laut Lee war dies aber Anordnung/Option seitens der Admiralität.
Und da Bilder besser erklären als viele Worte, habe ich "mal kurz" ein Muster gebaut und mit der klassischen Variante verglichen.
Schön zu sehen sind die verstärkenden Querstreben und die anders angeordneten Rippen. In Lees Buch gibt es auf Seite 24 eine Aufsicht und einen rudimentären Schnitt. Diese beiden passen aber meines Erachtens nicht zusammen, im Besonderen ist der Schnitt meines Erachtens nicht richtig.
Und folgende Unklarheiten versuche ich noch zu klären:
Ist die Rückseite des Gunwhale offen wie in der klassischen Variante? Wie sieht das mittig aufgesetzte Span Piece aus? Geht es bis auf den Rim runter oder ist es wie hier nur aufgesetzt?
Bei der klassischen Variante nehmen alle Battens zur Mitte hin in der Höhe ab - eine Reminiszenz an die Knie, die ganz früher die Seitenwände der Krähennester getragen haben und die über die Zeit nur schmaler und niedriger wurden. Die Battens dieses Tops sind im Längsschnitt mit durchgehender Höhe gezeichnet, was Sinn macht, da sie bugwärts und achtern zwischen Rim und Querholz eingefasst sind. Die Battens, die zum Soldatengatt führen, habe ich traditionell angeschrägt. Wäre dies korrekt? Wie sieht das Span Piece aus, dass vorne mittig aufgesetzt wird? Werden darunter die Füllstücke weggelassen wie im klassischen Top? Oder geht das Span Piece bis auf den Rim runter?
Auch die Frage, ob die oberen Quershölzer durchgehend gleiche Höhe haben, oder ob sie sie die unteren gegen den Rand schmaler werden.
Kennt jemand noch bessere Informationen zu diesem Toptypus?
Manchmal arbeiten meine zentralen Prozessoreinheiten einfach etwas langsam ...
Hab gerade auf Seite 21 in Goodwins HMS Victory: her construction, career and restauration gefunden, dass er erwähnt, dass die Vic beim Great Repair von 1800 bis 1803 anscheinend mit den neuen Masttops "in two halves to make repair easier" ausgestattet wurde. Das müsste die von Lee erwähnte Version sein :-)
Also werd ich an dem Thema mit Freude weiterbuddeln :-)
Nachdem ich einige Tage die neue Fassung angeschaut habe, bin ich der Meinung, dass die oberen Querhölzer viel zu dick sind. Ich hatte die Dicke des Mittelteils der unteren als Basis genommen, aber erstens verjüngen sich diese nach außen und zweitens trägt das obere Querholz nichts und dient nur der Stabilisierung.
Haben die Span Pieces außer der Stabilisierung der Kante noch andere Funktionen? Aus Stabilitätsgründen bin ich der Meinung, dass diese bis zum Rim runtergehen sollten, also vor allem im heckwärts die Löcher darunter somit entfallen müssten.
Auch meint Lee, dass zeitgleich mit der Einführung dieses Tops die Verwendung der Krähenfüße zum Stag für den Schutz des Segels entfallen wären.
Und wurde dieses zweiteilige Top auch auf dem bedeutend kleineren Besan-Top verwendet oder war dort weiterhin der klassische Einteiler??
Die Hälfte meiner Fragen wird bei Lee zwei Seiten später im 1815er Ausführung beantwortet, nur sind die oberen Querhölzer diesmal im Text nicht mit Upper Crosstrees sondern mit Sleepers bezeichnet ...
Woher soll ich das denn auch wissen ...
Also, die Sleepers der Oberseite hatten genau die gleiche Form der Unterseite, waren aber nur halb so hoch. Damit haben sich drei meiner Annahmen - Sleeper Version 1 zu dick, nach außen dünner werdend und Span Piece bis auf den Rim runtergehend - bestätigt, auch gut für´s Ego ;-)
Also ruff uff die Fräse und die Sleeper auf die Hälfte gefräst, schief eingespannt und die Dickenabnahme nachgefräst ...
... noch die Ecken gerundet und andere Säuberungsaktionen, sieht gleich harmonischer aus und da kann er sich freuen, ...
Ich bin noch nicht bei den Masten - Schiff ist noch schlecht getrimmt ;-) (Schitt Werkseinstellungen)
Bei schlechtem Wetter waren da bis zu 8 Mann dran :-0
Und zum Auftakt von Trafalgar haben die Franzosen es geschafft mit einem Kunstschuss das Ruder zu zerlegen ohne die mindesten 4 Rudergasten anzukratzen ...
Das Schöne an elektrischen Geräten ist: Man kann sie auch ohne Strom betreiben :-)
Wie schon früher angesprochen werden ja einige der überbewerteten Kanonenrohre aufgebohrt. Diesmal mit etwas mehr Sorgfalt eingespannt, ein Filz leistet gute Dienste ...
... scharfer Blick von vorne und das Gleiche von der Seite ...
... und rechte Hand spielt Motor und linke Hand stellt zu ...
... und sieht schon viel besser aus.
Und siehe da, das reicht für meinen bescheidenen OBB-Bau :-)