Nach viel Schaffen hab ich in letzter Zeit immer Mal wieder einige kleine Momente gefunden, um meine kleine Dicke etwas weiter zu treiben. Immer Mal wieder einige Lafetten anmalen, die Rohre lackieren und als Belohnung als genügend fertig waren gab es dann Mal Passprobe ...
... und dann auch gleich ein Auge riskieren :-)
Man sieht auch, wie wenig Platz bei zurückgeschobenen Geschützen in der Mitte übrig blieb ...
... vor allem im Bereich der Pumpen.
Lafetten sind hier erst grundiert, trotzdem schick nisch?!?
Nächstes Thema sind die Tampions:
Vorne auf dem Rohr wie heute in Portsmouth zu sehen oder innen wie es Arming und Fitting und andere Quellen andeuten? Also eine Version bündig mit der Mündung und ein Mal hineingeschoben. Auch der Haltetampen hab ich an der Lafette und am Rohr selber befestigt ausprobiert.
So sehen die Varianten dann von außen aus ...
... und das Ganze mit Deggelschen. Der kleine rote Klecks in der Mitte des Rohrs macht sich optisch ganz gut - da hatte der Captain wohl noch etwas Kohle von der Weihnachtsgratifikation übrig :-)
Und sogar bis zu den Rädern kann man sehen ...
... und das Ganze von innen.
Hei-ho macht doch gleich Laune :-)
Aber es geht auch anders ...
Und der Irrsinn geht weiter ...
Drama, Wahnsinn und Verzweiflung ...
... und kein Moment zum Verschnaufen blieb! Dann wollte ich das Deck endlich einkleben.
Pattex hatte sich in den Tests als ganz brauchbar erwiesen. Also Deck und die Pappunterseite meiner Decks eingesifft.
Und dann das: Das Deck hatte ich vor Urzeiten mit Humbrol gestrichen und danach mit Revell Aquacolor überstrichen ...
... und der blöde Pattex löst einen Teil der Farbe wieder an ...
... schöne Wellenbildung und keine echte Idee wie ich das wieder wegbekomme - Also Augen zu und die drei Deckteile hinein. Mittendrin nach zwei Teilen noch gestört worden ...
... und es hat trotzdem gut ausgesehen ...
... bis zum nächsten Tag, an dem mir das dritte Teil entgegenkam :-(
Also vorsichtig das D(r)ecksteil rausoperiert. Und den alten Pattex mit steifen Fingern runtergerubbelt ...
... und die Unterseite der Pappe abgeschliffen :-)
Dann den Teil neu eingebäbbt und es häbbt :-)
[size=8]- zumindest bis jetzt -[/size]
[size=24]Aber es geht auch gleich brutal weiter: [/size]
*Disclaimer - wie üblich warnen wir sensitive Modellbauer vor den folgenden verstörenden Bildern *
Das Heck hatte ich vor all zu langer Zeit brav im Stil der Seiteninnenbords verkleidet. Wollte ich aber mittlerweile schöner haben :-)
Also die darunter liegenden Balken angezeichnet und juch-hui hinein!
Warum sehen meine Bastelmaßnahmen nur immer nach Gefechtsschäden aus ?!?
Und natürlich war dann mein Deck latürnich gleich mal um diese frisch gewonnenen 5 mm zu kurz, so musste gleich ein Mal ein kleines Ausgleichsstück angefertigt werden ...
... und das gibt doch einen prima Kliffhänger bis zum nächsten Update!
Und es geht brutal weiter ...
... ein neuer Spiegel wird auf das Grausamste geschlachtet ...
... und was hat das mit der Vic zu tun???
Aaaaaahhhh, damit die große Kamera in die Tiefen meines Schiffes kommt :-)
Doch zuerst ein paar Bilder von außen: Der Zahnarzt hät gesagt: Gosch auf, Zäh´zoigt ...
... da meine Dicke ja ein anständiges Mädchen ist, will sie ja nicht alles was sie hat schamlos zur Schau stellen, deswegen soll sie ja kein Stachelschwein werden, trotzdem konnte ich nicht widerstehen, sie einmal so gesehen zu haben. Und weil´s so schön aussieht noch ein Mal ein paar Close-Ups ...
... den Gag mit der besetzten Admiralspforte möget ihr mir bitte verzeihen ;-)
Alles Gute, Daniel
[size=36]PS: One more thing ... [/size] [size=24]Ich vergaß ja noch den Kliffhänger der letzten Woche aufzulösen ... [/size]
... sooo sah das Mal zwischendrinnen aus ...
... und das kam dann finalemente raus:
Ein bisschen mehr Übersicht ...
... und aus Deckshöhe mit meinem tollen neuen Spiegel :-)
Und damit die Relationen zu meinem Monstermaßstab stimmen anbei noch das große 1 Cent-Stück ...
Ihr wisst ja, für mich sind viele Teile in sich selber schon wunderschöne Modelle und geile Teile in ihrem eigenen Sinne, die Judasohren hatten wir ja schon :-)
Also was ist dieses tolle Teilchen hier?
Das hier unten war übrigens die erste Fassung, bis mich Achilles auf einen Fehler hinwies. Deswegen darf der nicht mitspielen ;-)
Hier einfach ein paar Arbeitsschüsse. Zuerst brauch ma mal nen ganzen Packen Stützen für das Unterdeck. Also 2 mm Leistchen in den Dremel und mit der Feile drauf ...
... und hier die Ausbeute noch nicht abgelängt.
Hier mein berühmt-berüchtigter Um-die-Ecke-Bohrer in Aktion um einen Augbolzen zu setzen:
Und dann brauchte ich einige Führungen. der erste Versuch rechts oben als Sandwich war viel zu dick ...
... darum die Profilchen, aus denen auch schon die Rigols gemacht sind, auf einem Papier mit Sekundenkleber zusammengebappt und – heureka.
Und wozu die schicken Teilchen?
... das sind die hinteren und vorderen Führungen für den Manger ..
... hihihihihi ...
... die Teile kann man nämlich herausnehmen - was hättet ihr denn gedacht?!?
:-)
Und hier noch das Ganze von weiter hinten ...
... und das Ganze im Grundriss.
Manchmal, ja manchmal kommt es vor, dass sich die Dinge ganz anders entwickeln als geplant, so wollte ich die ganzen hängenden Knie (Knies? Knien? Kniee? Knieen?) ja nur andeuten ...
... einfach ein Stäbchen unten rund und hineein, da man durch die Pforten im Winkel doch evtl Dickenunterschiede sieht. Aber es kam wie es kommen musste, das Thema hat sich verselbstständigt ...
Der Deckbalken lässt sich so am Modell schlecht befestigen, die Enge der Geschützmannschaft kann man auch nicht sehen und der modellbauerische Reststandard hat sich auch weiterentwickelt :-)
Also Arbeitsablauf ausgetüftelt und viel kleine Helferlein erdacht ...
... die Schablone zum Anzeichnen der Grundform, die Spriketting-Schablone zum Erstellen der Aussparungen am Knie, Knierohling und mit Farbe und Sprikettingaussparung, die Klebehilfe backbord und steuerbord, die Höhen-/Winkelkontrolle, der Höhenanschlag für die Decksbalken, die Decksbalkenhalter und die Stützen.
Die Knie innen mit dem Zylinderschleifer ...
... die Außenecken mit der Scheibe ...
... und zum Versäubern der Rundschleifklotz.
Danach ...
... 1- die Klebehilfe mit Höhenanschlag und senkrechter Anlagekante ... 2- Höhen und Winkelkontrolle, ob der obere Abschluss parallel zum Balken ist ... 3- das Knie häbbt ... 4- und der Decksbalken wird eingespannt, mit Sekundenkleb an der Seitenwange des Knies befestigt und mit Klammer gehalten. In der Mitte des Balkens befinden sich immer die Stützen, die eine Millimeter länger sind als die Befestigungshöhe das Balkens an der Bordwand, und so den Balken seitlich von unten an den Höhenanschlag drücken und die Wölbung des Decks erschaffen.
Und so sieht es dann aus:
Die Balken kommen erst bei Beendigung der Decksarbeiten rein, zum Ausrichten verwend ich einfach Stäbe, die durch die Stückpforten gehen und außen mit Gummibändern gehalten werden.
Soooooodele, ich bin hiermit an der Stelle angekommen, an der sich der Bau befindet. Auf persönlichen Wunsch unseres heiß geliebten Bibliothekars und Victorianer-Kumpel hier ein kurzer Werftüberblick:
Masten, Heckspiegel, Oberdeck, vordere Schott und das kleine Deckstück sind nur gesteckt ...
... und da geht das Schiff los ...
... und da hört es auf :-)
Ich hoffe, ihr hattet auch eure Freude am Gezeigten.
So, damit ich auch das Gefühl nicht verliere, dass ich ein Segelschiff baue, hab ich mich zur Abwechslung ein wenig mit dem ersten Rundholz beschäftigt.
Hier die Ausbeute der letzten Tage; Das Eselhaupt seitlich verbreitert, ...
... überflüssige Vertiefungen beseitigt.
Den Originalfuß abgehackt, erste Passprobe mit den Partnern ...
... genaue Längeneinstellung ...
... fixieren ...
... auffüttern ...
und Achtkant feilen und anschließend runden.
Dann auf der Rückseite des Eselshaupts den Durchbruch des Außenklüvers verschlossen und die Nut für die Gösch gefräst. Danach an der Violine die beide vorhandenen Durchgänge zu Langlöchern erweitert und mit dem Quadratlochbohrer zwei zusätzliche kleine Quadratlöcher für Hilfs- und Notstage gebohrt ...
... und den Klüversattel die Klammern verbreitert.
Ob der Leitkragen drankommen soll weiß ich noch nicht, da eruiere ich noch ...
Ach ja, der Bugspriet hat auch neue Reifen bekommen ...
... laut Steel ca. 10 cm hoch und 1,5 cm dick ...
... und fünf unten, neun in der Mitte und zwei in der Violine wie es sich für einen Erstklässler gehört.
Auch der Stampfstock ist auch nach den offiziellen Maßen aus Holz neu entstanden - nicht mehr so kicki wie der Originale von Heller :-) Das Holzstück war bloß als Muster für ein Messingteil gedacht, ist aber mit seinen 2 mm Durchmesser oben so stabil, dass es gleich seine eigene Daseinsberechtigung erlangt hat.
Und ich hab da Mal immer noch meine Frage: Was war mit dem Leitkragen???
Steel zeichnet und beschreibt ihn. Seite 33: "The saddle for the running-rigging is similar to the above (der Sattel der Oberblinde), and nails on the bowsprit just without the gammoning, but not till the bowsprit is rigged. It has several holes bored through fore and aft, through which the rigging is led claer into the bow"
Lee erwähnt ihn scheinbar als bis 1805 verwendet, Marquart und Schrage zeigen und beschreiben ihn, Longridge hat ihn am Modell und auf seinen Plänen, selbst bei den McKay-Zeichnungen im McGowan hab ich ihn mittlerweile gefunden ...
... nur auf den zeitgenössischen Modellen ist er scheinbar nicht zu finden ...
Die Frage des Leitkragens konnte dann insofern geklärt werden, das keine Gegenanzeigen gefunden wurden. Lee erwähnt ihn als bis 1805 üblich, Steel erwähnt ihn sogar nach 1818 noch. Auch den Gammoning Fish legitimierte Lee, da er ab 1801 für große Schiffe mit zwei Zurrings gefahren wurde.
Nun denne - weitermachen :-)
Und das kam dann bei der Bäschtelei raus:
Bei Lee hab ich noch zwei hübsche Details gefunden. Das mit Leder ausgeschlagene Loch im Eselshaupt für den Klüver mit dem sichtbaren Rand und der Sattel für die Blindehanger, der mit Blei beschlagen war, damit sich das Tau nicht durch den Bugspriet sägt.
Vorne der Stampfstock mit zwei Bändern befestigt ...
... und die Gösch in ihrer Nut und der Schelle.
Die Violine hatte zwischenzeitlich auch ihre richtige Form erhalten.
Noch die benötigten Augbolzen ...
Und nachdem ich die Gösch wahrscheinlich nicht benötige ...
Hallo dafi, ich bin immer wieder baff wenn ich die Bilder sehe. Deine Ideen, Deine Geschicklichkeit, Deine Nähe am Orginal, einfach umwerfend! Ich überlege mir, ob ich die Rigols auf Deine Art mache. Könntest Du mir nochmals den Link zum Architekturbedarf angeben?
Super Modell, super Ausführung. Bin doch ganz schön erstaunt, was mann aus sonem Plastbausatz machen kann. Ich glaub ich hab mit der Soleil zu schnell aufgegeben. Na was solls. Auch dein Baubericht, ganz grosse Klasse. Da sind allerhand gute Anregungen dabei, von denen nicht nur ich profitieren werde. Danke dafür.
mein Profil ist ein 1,5 x 1,5 mm L-Profil, dass ich aus unserem lokalen Architektur- und Modellbauladen hatte. Gebogen habe ich alles kalt mit den beschriebenen Schablonen, warm hat nichts gebracht. Die spitzen Rigols sind aus den normalen entstanden, einfach in der Mitte auseinanderschneiden und leicht gegenbiegen und zusammen ankleben :-)
Und weiter ging es mit meinem neuen Hobby: den Rundhölzern - diesmal der Fockmast :-)
Zuerst ein Mal alle alten Mastringe heruntergeschliffen, dann alle Kanten neu graviert, die Scheuerleiste etwas nach unten verlängert und mit neuen Mastreifen ergänzt ...
... den größten Umbau erfuhr aber das Masttop: Die konische Verjüngung ist endlich dran ...
... der Bereich zwischen den Backen neu aufgebaut, der Aufbau des Masts im Bereich des Tops wurde angedeutet, die Klampe für die Yard-Sling ist dran ...
... die Scheuerleisten neu aufgebaut, die Backen graviert und die Bolzen gesetzt. Hier in Vergleich immer mit dem Hauptmast im "Original"-Zustand. Auf dem letzten Bild sieht man an der Saling den unterschiedlichen Winkel der Masten :-)
Und weil´s so schön war noch einige Ansichten ...
Und die Krabbelkiste freut sich wieder auf zwei Neuzugänge :-) Hier noch als Nachtrag der Stampfstock: Original und Fälschung.
Lieber Gruß, Daniel
Edit: Und für´s Protokoll: Mit den beiden schwarzen Klampen am Masttop sind endlich Mal wieder zwei Teile ooB verbaut worden ;-)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Ab heute hab ich offiziell einen Schweizer Vic-Käse: 54 Speigatts zusammen mit den beiden Badewannenstöpsen durchlöchern mittlerweile das Schiff. Zuerst kam das Wohlfühlprogramm mit Akupunktur, dann das Aufbohren der 3,5 Zoll, der 5,5 Zoll und der 6,5 Zoll Speigatts ...
... hin-und-wieder Entscheidungsschwierigkeiten, das untere Loch wurde wieder mit Gießast verschlossen ...
... da mich Druxey im MSW hingewiesen hat, und wie man so schön sehen kann, alle Öffnungen und Befestigungen immer in der Mitte eines Holzes liegen müssen.
Deshalb auch gleich die beiden Augbolzen am Bug für die Bugspriet-Backstage die ich - damals ganz stolz - auf die Fuge gelegt habe rausoperieren wollen ...
... und Glück hatten ich dann auch noch, da als beim Zerren der Bolzen brach - aufgrund solider Bauweise hatte ich schon eine große Zugkraft aufgebaut. Das Schiff machte einen Satz zur Seite, der labile Heller-Ständer brach, das Schiff macht einen Sprung zur Seite und ich fange es gerade noch, ehe es einen eleganten Abflug über das Emporengeländer in das 3 Meter tiefer gelegene Wohnzimmer macht!
Nach kurzem Durchschnaufen dann die neuen Bolzen gemacht und in der Mitte der Planke befestigt. Und fertig ist der Schweizer Käse ...
... rundum ...
... und dafür hab ich mehr als 18 Monate recherchiert ...
Man Daniel, da hast Du aber nochmal Glück gehabt, stell Dir mal vor, das Schifchen 3 meter...... stells Dir lieber nicht vor!!!! 54 Speigatten, na ja eht noch, da kann ja ruhig mal eine verstopfen, gibt ja genung. Waren es bei Dreideckern wirklich 54??? Die sollte ich ja dann auch....
Hallo dafi, was mir jetzt erst beim eigenen Bau auffällt: Hatte die Vic nicht auch auf den Mitteldeck noch eine weitere Kettenpumpe? Demgemäß müsste auch hier noch eine große Speigattöffnung zu sehen sein? Gruß Volker