Meines Wissens waren bei der Vic auf dem Mitteldeck keine weitere Pumpe. Die beiden Gatts für die unteren Kettenpumpen fehlen noch da ich die beiden Dales innen noch richtig positionieren muss. Wenn ich zwei Öffnungen habe, muss ich die Treppe außen anschneiden, das macht mir auch noch etwas Kopfzerbrechen, sieht schon an der heutigen Vic komisch aus ...
Die Pumpen im Mitteldeck sind mir komplett neu. Ist dies bei deiner Queen so?!?
Nicht nur bei der Queen Ch., auch bei der Princess Royal sind auf dem Mitteldeck ein weiteres Paar angeordnet. Auch Lavery (The Arming and Fitting, S.69) erwähnt diese Zusatz-Ausstattung bei Schiffen mit mehr als 70 Kanonen ab 1740 aufwärts. Bei mir müssten, unter Berücksichtigung des Planes, die Speigatts dieses Mitteldeckpumpenpaare bugwärts vor der Aussentreppe zu liegen kommen
Keine Ahnung. Hier würde ich jedoch nach dem commom sense vorgehen: Es durfte nicht gepumpt werden, wenn die hohen Herrn auf der Treppe waren oder, die dales wurden abgewinkelt vor bzw. hinter die Treppe verlegt?
Treppe geht vorne bis an die Pforte, und hinten bleibt nicht viel Platz, eigentlich nur für ein Loch. Ich mach noch Mal ´nen Aufriss und Bilder, dann kann man das besser beurteilen.
Ich bin tief beeindrukt,- es ist ein "Wunderbares" Modell und dein Baubericht mit den vielen Fotos ist wirklich Klasse. Dass die Unterlagenforschung für dich genauso wichtig ist wie dein Hang zur Perfektion, zeigt, dass du nicht nur Modelle baust, sondern diese auch als einen Teil der Zeitgeschichte betrachtest. Ich ziehe meinen Hut vor dir.
Grüsse Willi
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
So nachdem ich etwas zerknautscht von der Jahresendzeitstimmung im Büro war, das Wetter bescheiden und ich nur noch in der Lage etwas anspruchsloses zu tun, endlich das, wovor ich mich schon sooooooo lange gedrückt hab...
Die restlichen Lafetten!
Die alte Kardinalfrage lautet ja immer: Schon am Gießast bemalen oder erst zusammenbauen? Hab ich in meiner dafinistischen Weisheit zerschlagen wie Alexander den Gordischen Knoten:
Erst zusammenbauen und dann am Gießast bemalen. Klingt einfach ist es einfach auch ;-)
Die Achsen wurden ihrer halbrunden Kappen beraubt ...
... zum Entfernen der Feilspäne ist ein Stück Filz ganz gut ...
... da meine Schlüsselfeile zu groß zum Entfernen der Farbe ist, hab ich einen Diamantfräser in den Bohrerhalter eingespannt ...
... und da stehen sie dann und warten auf den weißen Abbrusher und auf ihrer Rohre :-)
Mittlerweile hab ich meinen kleinen Werftarbeiter mal kurzerhand zum Neueinkleiden geschickt ...
... und scheinbar hatte er auch schon einige harte Arbeitstage hinter sich :-)
Viel Mühe hab ich mir auch bei der Treppenpausarbeitung gegeben, aber seht selbst:
Nachdem man im Schiff schlecht messen kann, ein Masking Tape an die richtige Stelle, markiert und man kann in Ruhe draußen messen :-)
Dann die Treppenstufen auf Tape ...
... damit man alles schön auf eine Länge bekommt. Dahinter übrigens ein erster Versuch V1 aus den Anfängen des Baus.
Dann das ganze hochkant neu zusammengespannt - hätt ich mit etwas mehr Weitsicht gleich so machen können - und die Nut für die Mittelzarge gemacht.
Ein Anschlagssystem erdacht (nein, nichts Terroristisches!!!), unten in der Mitte die Zarge, im Vordergrund das Stufenbündel ...
... die Trittbretter eingeklebt ...
... und mit der Mittelzarge stabilisiert, ehe die andere Außenzarge draufgeklebt wurde.
Und da steht er nun mein kleiner armer Werftarbeiter vor Treppe V2 und schüttelt den Kopf ob der zu eng gesetzten, ungleichmäßigen und zu dicken Stufen und schickt den Zimmermann wieder zurück zu seinen Leisten, denn da geht doch bestimmt noch was ...
Fazit: Hat versucht sich im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten zu bemühen
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Bestandsaufnahme: Links Heller, Mitte V1, rechts V2, eher eine Schalousie als Treppe ...
Hier die 0,5 x 2 mm Leistchen, die dank Mondfelds 6 Meter Theorie noch übrig waren ...
... rechts zwei Tests zur Überprüfung des Stufenabstands: die linke 2 mm und die rechte 2,5 mm. Rechts is´ recht :-)
Und juchhui, der erste schnelle quick´n´dirty Test einer neuen Montagetechnik :-)
Sieht vielversprechend aus, ich denke das könnte funktionieren. Für die Wange sollte es wieder das etwas dickere Material sein, die Stufen passen für mein Dafürhalten. Ich dokumentiere das dann noch für euch wenn ich am WE hoffentlich den ersten Typ baue.
Also ich arbeite ja bekannter Weise gerne ohne großen Maschineneinsatz, hier muss dann aber doch mal das schwere Gerät raus: die Mikrofräse ...
Und meine Universalwaffe ist sofort eingespannt, ein Ureolblock, genau im Winkel der Treppenabgänge zugeschliffen. Stufenabstand ist genau 2,5 mm, das haben die Tests im Vorfeld - die zwei wüschten Stangenwälder - schon ergeben. Laut CAD ist auch die Tiefenzustellung pro Stufe schnell ermittelt: 1,9 mm.
Und dann geht´s schon los - frisch, froh, munter und wagemutig mit dem 0,6 er Fräser die Anschläge für die 0,5 er Leisten in den Block gefräst ...
... einen Mittelkanal als Auswurfhilfe gefräst und die Kanten angeschrägt, da das Probeteil Probleme mit in die Schlitze laufendem Klebstoff hatte ...
... und noch Auflager für die Seitenwangen an die Seite geklebt. Dann die Stufen - wie schon vorher gezeigt mit Nut auf der Rückseite - in die Schlitze gesteckt ...
... seitlich ausgerichtet, mit Klebeband fixiert ...
... einen Fußanschlag eingeschoben, Seitenwangen dran und verklebstofft, die Mittelzarge dank Sergios Hinweis diesmals hinten ...
... und wieder ein Teil für´s Familienalbum :-)
Und weil´s dann doch ganz schön gelungen ist sogar von nah ...
Was für ein Auftritt :-) Die Trittflächen mein ich ...
Die Schablone hab ich noch etwas überarbeitet: Die breitere Mitte macht das Entformen leichter und ich kann jetzt auch die schmaleren Treppen drin bauen. Damit geht das Treppenschmieden flott wie das Katzenmachen :-)
Auch Reparieren geht mit der Schablone. Eine Stufe, die schief war einfach rausoperieren, Treppe wieder eingespannen und Neue reingekleben - zum Glück mach ich immer eine Stufe mehr so hatte ich eine in der richtigen Länge auch schon parat. Klappt hervorragend :-)
Das einzig tricky ist die Nut für die Mittelzarge bei den breiten Treppen. Zum gut Verpacken halte ich die Teile mit der Schieblehre zusammen - mein Lehrmeister hätt´ mich dafür erschlagen ...
Die Pakete neigen trotz dicker Umklebung im Schraubstock dazu sich aufzuwölben und dann - da dadurch die Einspannung nicht mehr richtig funktioniert - durch den Fräser zur Seite gedrückt zu werden. Deshalb gut eingespannt ...
... und den patentierten dafi-Niederhalter eingesetzt.
Und hier die Ausbeute der letzten Tage für das Unter- und Orlopdeck ...
... und auch in der Schräge ein wunderschöner Anblick.
So now you can call me MotS, Master of the Stairs, Bezwinger der Zargen und Auftritte, Meister der Leitern und Stufen ;-)