existiert eigentlich ein Plan deinerseits, wie man dieses wunderbare Innenleben eines Tages noch sehen kann, außer durch die Stückpforten oder verschwindet alles eines Tages in totaler Finsternis?
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Was hälst Du denn von Miniaturcameras die dann auf Deiner Homepage das Innenleben vorführen. Na das wäre dann Over the Top. Sonst vermag ich dem nix hinzuzufügen. Da ich nun an meinem Modell die Größen exakter abschätzen kann fällt mir prompt keine Steigerungsmöglichkleit des Lobes mehr ein. Ist einfach Mega Geil was Du da an den Tag legst. Mal schauen ob ich wenn ich so weit bin auch ein paar Hölzer in die Form bekomme, um das Aussehen des Decks so zu gestalten. Ich weiß nicht ob meine Finger diese Details auch nur annähernd herausarbeiten können. Lassen wir uns überraschen. Auf jeden Fall ist das von Dir gezeigte Miniaturwunderland einsame Spitze.
Das kleine Thorglätzchen kam in des dafis Schlafstube und fragte:
"dafi, warum hast du so ein langes Ankerkabel gemacht?"
Darauf ertönte aus der Tiefe des umhüllenden Kopfkissens nur
"...hihihihihihihihi..."
Worauf das kleine Thorglätzchen weiter fragte
"dafi, warum hast du die Mangerbretter harausnehmbar gemacht?"
Wieder ertönte aus der Tiefe des umrahmenden Kissens nur ein
"...hihihihihihihihi..."
Doch das kleine Thorglätzchen gab nicht auf und fragte
"dafi, warum hast du ....?"
Doch da kam aus der Tiefe ein hysterisches "...jajajajajajaicherzählesdirjaschon..."
Wir wissen nicht was dieses freundliche dafi dem kleinen Thorglätzchen erzählt hat, wir erzählen euch aber folgende kleine Geschichte...
...hihihihihi...
Es war ein Mal vor langer Zeit ...
... als eine Reeperbahn noch nicht ein Platz des feucht-fröhlichen-warm-feuchtgebietigen war sondern ein trockener Ort des knochentrockenen Seilschlagens. Diese Orte waren schmale Häuser mit mindestens 300 Meter Länge. Da sich Seile beim Schlagen um ein Drittel verkürzen ergaben sich Seile von 180 bis 200 Meter, was durch Vereinheitlichung zum Längenmaß von einer Kabellänge führte, im englischen die Cable Lenght von 183 Meter und die je Nation leicht variieren.
Da meine persönliche Reeperbahn - die knochentrockene - eine Länge von nur 2,5 Meter hat, ist meine persönliche Kabellängeneinheit 1,6 Meter, das längste Tau, das ich im Moment schlagen kann. Und darum habe ich so ein langes Taus geschlagen ;-)
Und dann hab ich noch einen Manger gebaut, bei dem man die Seitenteile entnehmen kann, einfach so, als kleine Fingerübung, einfach sooooo ;-)
...hihihihihihihihihi...
... das war vor langer Zeit, doch wie geht die Geschichte weiter?
Und was macht man, wenn man fast eine Kabellänge Ankerkabel und bewegliche Mangerteile hat? Natürlich, man probiert es aus :-)
Und was? Die letzten Bilder mit den gespannten Ankerkabel sieht man selten, aber man sieht sie. Sieht alles schön übersichtlich, geräumig und aufgeräumt aus. Mit den üblicherweise ausgerannten Geschützen sowieso, mit den festgelaschten ,wie bei meiner Vic zu sehen, geht es schon bedeutend enger zu :-)
Aber was jetzt wenn die Ankerkabel zum Anker werfen vorbereitet werden? Hihihihihihihi...
Also dann mal frisch drauf los, das war das letzte Bild ...
... frisch gespannt und die Kabel liegen sauber über den Mangerbrettern. Doch schon früher habe ich die ketzerischen Fragen gestellt:
- die Bretter sind nicht so konstruiert, dass ein schweres Ankerkabel drüberrubbeln sollen müssen können dürfte? - warum sind die Bretter laut diverser Quellen entnehmbar? - wann ist es nötig diese zu entnehmen? - warum werden die immer nur eingebaut gezeigt?
Wer suchet der findet und Goodwins neues Buch Victorys "Owners´ Workshop Manual" gibt genau die richtigen Hinweise auf die Vorbereitungen zum Ankerwerfen, klassischerweise zuerst der Steuerbordanker:
- Das Deck von allen Hindernissen befreien. Dabei gehe ich Mal von schlechtem Wetter aus und möchte nicht alle 10 vorderen Steuerbordgeschütze flach an die Wand stellen, wozu man sie losmachen müsste. - Die Mangerseiten werden auf der steuerbordseite entnommen! HA!!!Deswegen habe ich die Teile beweglich gemacht, ich wusste es!!! - Das Steuerbordankerkabel ist im Orlopdeck verstaut und zwar backbords, damit es einfacher gehandhabt werden kann. So wird das backbordsverstaute Steuerbordankerkabel auf das untere Batteriedeck gebracht und dort in langen Schlaufen so ausgelegt, dass es ohne Verstrickungen auslaufen kann. HA!!!Deswegen habe ich das Kabel so lang gemacht, da habt ihr es!!! - Bei der benötigten Länge wird das Ankerkabel um die Ankerbeting geschlagen und noch mit diversen Stoppern - also kurzen Tauen an Augbolzen u.ä. - zusätzlich belegt (die fehlen hier noch) - Wenn noch nicht vorher geschehen wird es mittels eines dünneren Kabels/Taus durch die Ankerklüsen zum Anker geführt und dort angeschlagen.
Jetzt erfolgt eine Reihe verschiedener Segelmanöver und im richtigen Moment wird der Anker fallen gelassen. Das Ankertau kann jetzt frei über das untere Deck auslaufen, rubbelt nicht über eine Mangerwand und wird an der vorgegebenen Länge von den Betings gehalten. Wunderbar, das passt jetzt endlich für mein Verständnis!
Und das Ganze sieht dann so aus: Die steuerbords herausgenommene Mangerwand ...
... und die über das Deck liegenden Schlaufen des Taus.
Und weil es so schön war, hier noch ein paar Buildn.
Und plötzlich sieht das Ganze nicht mehr so frei und übersichtlich aus ;-)
Als Orientierungsgröße gilt, dass das Kabel dreimal die Wassertiefe haben sollte. Bei meinen 150 Meter Kabel - abzüglich des Teils, der im Schiff ist - sollte dies dann für knapp 40 Meter Wassertiefe reichen, wenn ich es richtig verstanden habe. Bei tieferen Wassern werden zwei Ankerkabel zusammengespleißt. dann würden auf dem Deck ca. 9 Schlaufen liegen an Stelle der 5 wie jetzt, das sollte auch noch passen.
ich muss Euch erzählen, dass ich Gestern dafi kurz besucht habe. Die Teile und Männekäns, die hier so schön groß zu sehen sind, sieht man in Natura kaum. Ich musste meine Lesebrille anlegen um die Schnitzelbahn zu sehen. Unter diesen Umständen fällt mein Respekt noch größer aus. Auch die Takelung der Kanone , die Blöcke so was von klein, meine Güte, da haste die Latte aber hoch angelegt. Aber wir kriegen dich, irgendwann,ja,ja, wir arbeiten dran :-))
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)