Mitten im harten Messeeinsatz was sahen dafis entzündete Augen?
Unsere Kunden, was sahen die? Natürlich Tintenfisch-Amuse-Gueules.
Doch was sah der dafi?
Doch, er sah nur die wunderbaren Bambus-Piekser.
Ich musste ein Modell auf der Messe mit Sekundenkleber richten und das sind durch den Knoten hinten mit die weltbesten Sekundenbäpp-Applikatoren :-)
Man war mir nachher schlecht, weil ich so viele von den Stäbchen haben wollte und dadurch das halbe Büffet abgeräumt habe ;-)
Aber was tut man nicht alles für die Kunst!
Sodele und jetzetle,
endlich wieder zuhause und endlich das wegarbeiten, auf das ich mich die letzten vier Wochen schon diebisch gefreut habe ...
... fing ganz harmlos mit etwas Drechselei an und dann, die Weinkenner kennen es von den Spindelkeltern, kam das:
Ein hübsches kleines Gewinde, und natürlich noch ein Klötzchen mit einigen Dornen unten, oben aufgebohrt ...
... mit einem Innendorn versehen ...
... und die Spindel liebevoll hineingedreht.
Und fertig sieht das Ganze mit einigen Eisenbändern dann so aus :-)
Und jetzt die hochnotpeinliche Frage: Was zum Henker ist dies wieder für ein kleines Maschinchen? Data hätte gesagt "fully functional", wenn ihr wisst, was ich meine, hihihihihi ...
Und damit das nächste Rätsel, nicht genug, dass der Herr mit dem Hammer immer noch seiner Bestimmung harrt ;-) (Bis auf Achilles, der wusste es natürlich!)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
- Krakenrufer um an mehr Bambuspikser zu kommen - Saftpresse, die Engländer hießen nicht um sonst Limeys - Weinpresse für des Käptäns Portwein - Wagenheber zum Wechseln des Steuerrades - Folter Streckbett bzw. Daumenschraube - Olivenpresse - Nussknacker King-Size für Kokusnüsse - Müllpresse - Presswerkzeug zum Luftrauslassen im Hafen - Archimedesschraube für die Bilge - Schiffszwiebackentsafter zum Maden verflüssigen - Hosenpresse für Käptäns Uniform - Gerät zur Feinjustage der Wasserlinie - Lecks abdichten / Balken reparieren
Den letzten Punkt hätte ich gerne mit ja beantwortet und zwar ja auch :-)
Aber hier das gute Stück in seiner natürlichen Umgebung:
Es ist tatsächlich ein Schraubstock zum Anheben der Deckbalken um die Stützen ein- und auszubauen, die bei der Betätigung des Spills im Weg sind. Blaise Olivier beschreibt das Ding ganz schön, mit der lakonischen Anmerkung, die französische Variante mit schwenkbaren Eisenstützen wäre praktischer :-)
interessantes Teil - gibt es das auch noch im Original auf der Vic? Oder hast du diese Info nur aus dem Olivier gezogen? Auf jedenfall müsste man dann ja vielleicht noch einmal die Position der Spill überdenken, nun wo mehr Spielraum möglich war.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Es ist der rote Kreis und farbigen Stützenpaare müssen raus :-) Dies ist auch die von Goodwin genannte Länge. Damit passen Position des Spills, Spakenlänge, weggeklappte Geschütze und alles andere zusammen, so wie dafi es mag
Beachte, dass dieses Spill in der Regel nicht zum Anker lichten verwendet wurde.
sorgt das fehlen von so vielen Stützen nicht für erhebliche Probleme in der Deckenstruktur? Ein Balken ohne Stützen kann ja leicht aufgefangen werden, aber auf einer Länge von mindestens 6 Balken und wenn auf dem oberen Deck noch schwere Geschütze standen. Da könnte ich mir doch bei längerfristigen Gebrauch das eine oder andere strukturelle Problem vorstellen, zumal die Balken ja auch jedesmal etwas nach oben gedrückt werden, wenn die Stützen entfernt wurden.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Da das nur kurzfristig gemacht wurde denke ich dass das kein Problem war. Ausgelegt war die Struktur ja für bedeutend schwerere Belastungen bei schwerer See. Und da wurde notfalls der Anker gekappt. Die Geschütze wurden ja zur Seite gedreht und standen damit mit dem Gewicht über den Knie. Inssgesamt ist der Rumpf sowieso keine starre Struktur sondern in sich sehr beweglich. Ich nehme nicht an, dass hier auch tiefe Zapfen der Stützen freigelegt werden mussten, wahrscheinlich nur sehr flache Führungen.
Soviel zum Thema Innenausbau. Ich hatte letztens die Idee mir das Original in England mal anzuschauen. Aber 1000 km sind keine Pappenstil. Dann durch 3 Länder. Dann noch die Fähre oder der Tunnel. Alles leider ziemlich kostspielig. Besser geht das da bestimmt auch nicht, obwohl der Reiz da wäre. Habe im Oktober 12 Tage Urlaub. Mal sehen was ich damit anfange. Wenn ich mir Deine Dafinistischen Einzelheiten betrachte erübrigt sich fast das Original. Die Einzelheiten wie Du sie immer wieder herausarbeitest sind fast schon Motivation und Reiz genug es versuchen Dir gleich zu tun. Hmm ob das klappt --- > ich habe nicht die geringste Ahnung. Na ja nachbauen ist immer etwas leichter. Deshalb Hut ab vor Deiner Leistung bei den Kleinteilen. Weiter so ......
Freu mich schon auf Dein nächstes Rätzel ( Was könnte nun das schon wieder sein ........ ???? )
Danke Stefan, es ist schon ein Erlebnis dort zu sein. Den Schraubstock wirst du dort aber nicht finden ;-)
Aber bevor du dich zu sehr in der Kür der Kleinteile verstrichst, kommt wie üblich von mir der Hinweis, erst kommt die Pflicht und ein sauberer Rumpf, dann kannst du weiter träumen!