Sehr schöne Bilder, Willi Und das Ganze dann auch noch schwimmfähig! Das muß sehr beeindruckend gewesen sein, dieses Schiff bei schönem Wetter in seinem Element sehen zu können.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Das war es, Alexander, das war es und das ist der Motor, der mich antreibt, damit ich meine Fregatte auch auf das Wasser bekomme. Diese Fregatten sind für mich die bestmögliche Vereinigung von Schönheit und Zweckdienlichkeit und so sehr ich an meinen bisher gebauten Schiffchen auch hänge, waren sie doch von Beginn an eigentlich nur Fingerübungen auf dem Weg zu diesem einen Ziel.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich habe eine vergleichbare Aufgabe auf dem Planungstisch und bin für mich zum Schluss gekommen, dass ich einen Kunststoffrumpf bauen werde, der mit entsprechendem Furnier beplankt wird, um nach außen hin den Holzcharakter zu zeigen. Die wasserdichte Schale liegt also unter der Beplankung. Auch vor dieser Bauweise bin ich schon gewarnt worden, man bekäme die Planken nicht vernünftig befestigt...
Die zweite Technik, die ich bei den Minisail-Leuten gesehen habe und die ich verwenden möchte, ist das Trennen des Rumpfes von dem Deck und Schanzkleid, an dem die Takelage komplett aufgebaut ist. Arbeiten am technischen Innenleben sind so einfacher möglich.
Das bedeutet aber auch, dass der Rumpf anders als sonst aufgebaut wird: zuerst wird die Schnittstelle zwischen dem unteren Rumpf und dem Oberen Rumpf mit Deck gebaut. Davon ausgehend wird dann der Rumpf aufgebaut... Versucht man es auf die übliche Weise (Kiel, Spanten, Planken, vom Kiel zum Deck) wird es schief gehen, weil kaum einer so exakt baut, dass man die Verbindung zwischen Trennstelle und dem jeweiligen Rumpfteil wirklich hinbekommt.
Hallo Thomas Die Teilung des Rumpfes macht die Mimik im Inneren sicherlich wartungsfreundlicher, die Wartung war für mich aber nie das herausragende Problem. Das ist eher der Transport und damit verbunden die Notwendigkeit, das Modell auf- und abzutakeln, ohne dass sich zu viel verheddert, und ohne dass die Takelei zu lange dauert. Dazu soll möglichst wenig davon zu sehen sein. Außerdem sollte der Außenballast demontiert werden können. Die Rumpfteilung trägt überhaupt nicht zur Lösung dieser Probleme bei, da das Decksteil mit den Masten ja immer noch komplett aufgetakelt und damit so sperrig ist, wie eh und je, also habe ich davon Abstand genommen und baue "herkömmlich" (guckst Du hier). Meiner Ansicht nach verkompliziert die Rumpfteilung nur den Bau und macht ihn auch noch anfälliger für eindringendes Wasser. Insofern: alea iacta est (guckst du hier
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
gerade Großsegler sind da ja nicht ganz einfach.... Im Vergleich zu solchen Arbeitsseglern, die von Haus aus legbare Masten hatten - und eine entsprechende Anzahl und Führung von stehendem und laufendem Gut, so dass nicht alles verheddert und auch schnell wieder einsatzbereit ist.
Wie willst Du denn das stehende Gut und das laufende Gut aufbauen, so dass Du die Masten mit übersichtlichem Aufwand legen kannst ? Vor allem denke ich an die Übergänge zwischen dem Rumpf mit den Winschen unter Deck und dem sichtbaren Gut . Ich stelle mir das ausgesprochen schwierig vor.
Eben wegen dieser Überlegungen hatte ich auch schon mal daran gedacht, ein Modell so zu bauen, dass es als Ganzes in das Transportfahrzeug passt - fertig aufgetakelt, etc. . Eventuell braucht man dann eine Modellgröße, die mit Hilfskiel arbeitet, den man vor dem Einsatz noch anstecken muss. Vorteil: Das Modell ist eher handlich, es ist relativ spontan einsatzbereit Nachteil: Das Modell ist eher klein, abhängig vom Transportfahrzeug.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man für den Transport des Modells gar nicht erst versucht, es Kofferraumfreundlich zu machen, sondern von vorn herein mit einem passenden Anhänger plant: Die Dinger sind vor allem Gebraucht nicht so teuer und 2m lang und 1,4m hoch bekommt man da noch ganz gut hinein. Nächstes Thema: Wie kommt das Modell dann in die Wohnung an seinen (dekorativen) Standplatz ?
Zitat von Thommie im Beitrag #20Nächstes Thema: Wie kommt das Modell dann in die Wohnung an seinen (dekorativen) Standplatz ?
Diese Frage habe ich früher schon mal so beantwortet:
Zitat von Thommie im Beitrag #20Wie willst Du denn das stehende Gut und das laufende Gut aufbauen, so dass Du die Masten mit übersichtlichem Aufwand legen kannst ? Vor allem denke ich an die Übergänge zwischen dem Rumpf mit den Winschen unter Deck und dem sichtbaren Gut .Ich stelle mir das ausgesprochen schwierig vor.
Ja, einfach ist das nicht, aber machbar. Vorgesehen ist, die Masten komplett abzunehmen und nicht nur zu legen. Das Legen hat sich zwar beim Kutter einigermaßen bewährt, ist aber für ein Vollschiff kaum realisierbar. Das vollständige Abnehmen der Masten funktioniert z.B. bei meiner Yacht "Kirsten"sehr gut und hat auch den Vorteil, dass das Modell zu Hause als Rumpfmodell präsentiert werden kann, ohne zuviel Platz zu benötigen.
Dazu müssen natürlich alle Wanten, Stage, Brassen und Schoten so konzipiert werden, dass sie bequem lösbar sind. Ein paar Konzepte z.B. für die Wanten habe ich schon, welches es wird, weiß ich noch nicht sicher, das werde ich dann aber noch hier (bzw. im Bericht über den Bau meiner Fregatte) vorstellen. Für die Brassen hat sich bewährt, sie einfach mit einem festen Auge über die Rahnock zu legen und dann die Toppnanten auf die gleiche Weise anzubringen. Das Auge der Toppnanten verhindert dann, dass das Auge der Brasse auf der Leeseite von der Rah rutschen kann. Trotzdem kann beides leicht von der Nock gestreift werden. Für die Schoten der Vorsegel, des Besansegels und der übrigen Stagsegel kommen wahrscheinlich Knebel und Karabinerhaken aus dem Angelbedarf zum Einsatz.
Zitat von Thommie im Beitrag #20Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man für den Transport des Modells gar nicht erst versucht, es Kofferraumfreundlich zu machen, sondern von vorn herein mit einem passenden Anhänger plant: Die Dinger sind vor allem Gebraucht nicht so teuer und 2m lang und 1,4m hoch bekommt man da noch ganz gut hinein.
Das ist sicher eine Möglichkeit, sie kommt aber für mich nicht in Frage. Ich baue Modelle so, dass sie in mein Auto passen, kaufe aber mein Auto nicht danach, dass meine Modelle hinein passen, ich hätte dann das Gefühl, eine Grenze überschritten zu haben. Grundsätzlich gilt, dass mein Hobby sich meinem übrigen Leben unterzuordnen hat und nicht umgekehrt (und wie man weiß, gibt es keinen Grundsatz ohne Ausnahme, Prinzipienreiterei soll man mir auch nicht nachsagen). Zu klein sollen die Modelle dann aber auch nicht werden, je kleiner das Modell, desto schlechter die Segeleigenschaften. Ab einer gewissen Größe kann man kaum noch von Segeln sprechen, eher von einem mehr oder weniger kontrollierten Dahintreiben.Ein Kurs am Wind oder gar Kreuzen ist dann kaum noch möglich, denn dazu braucht man einen gewissen Winddruck, der bei kleinen Modellen schnell so groß wird, dass sie sich bei dem wenigen Ballast, den sie zu tragen im Stande sind nur noch auf die Seite legen, ohne ihn in Fahrt voraus umwandeln zu können.
"Le Cerf" und die Yacht "Kirsten" haben eine Länge von ca. 110 cm (LWL) und damit eine Verdrängung von ca. 16 kg. Die Fregatte ist in der Wasserlinie 10 cm länger und wird also eine etwas größere Verdrängung haben. Mir stehen zwei Außenballastgewichte zur Verfügung (6,3 und 7,8 kg), beide sind mit 3 Gewindestangen ausgestattet und die Aufnahmeröhrchen dafür in den Rümpfen haben in all meinen Modellen den gleichen Abstand, so dass beide Ballastgewichte für alle Schiffe verwendbar sind.
Soviel für heute zu meinem Fernsteuerkonzept. Tut mir leid, kürzer bekomme ich es nicht hin. Das Thema ist einfach zu komplex und von zig Faktoren beeinflusst und es ist schwierig, nicht ins Schwafeln zu kommen, aber auch nichts Wichtiges zu vergessen. Im weiteren Verlauf meines Bauberichts zu meiner Fregatte werde ich sicherlich noch detaillierter auf verschiedene Aspekte eingehen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Ich habe heute in diesem Thread gelesen und so viel gefunden was mich auch beschäftigt. Ideale Segelbedingungen, die so selten sind, das Hantieren mit der Fernsteuerung und der Kamera (meine Frau zu Hause: Die Bilder sind doch alle unscharf. - dabei war es schwer das Schiff überhaupt drauf zu kriegen!) Dei Kutter fährt ja nun nicht mehr, schade. Man muss immer auf jede Verletzung und jeden Spalt unter der Wasserlinie achten, da tut sich was. Mir ist beim Ausladen aus dem Auto die Bleibombe vom hölzernen Schwert gefallen. Das Holz war in diesem Bereich total durchgefault. Wären das beim Segeln passiert, hätte ich die Bleibombe und vielleicht auch das Modell (Hamilton) verloren. Ich hatte den Schaden vorher nicht gesehen.
Probier Dein neues Modell erst mit kleiner Besegelung aus! Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Willi, nun habe ich mir den Bericht und die Bilder Deines Marinekutters nochmals angesehen. Ein schönes Schiff! In vielen Dingen stimmt er ja mit meiner Renard überein. Was mir auffällt. 1. Du hattest das obere Rahsegel nur geborgen ausgeführt. Warum? 2.Wie hattest Du die Anlenkung des Rahsegels gelöst? Über Zugseile vom Bugspriet her? 3.Du hast später die Rahsegel weggenommen und ein Gaffeltopsegel hergestellt. War es, weil Du vom Ufer aus die Stellung des Rahsegels nicht kontrollieren konntest? War es, weil das Boot zu sehr kränkte?
Ich bin gespannt, wie sich mein Kutter anstellt. Vielleicht werde ich einen längeren Zusatzkiel -längerer Hebelarm - bauen müssen, denn oben ist sehr viel Segelfläche.
Das ist, warum ich immer wieder ein neues Modell anfange. Ausprobieren wollen, was möglich ist. @Willi
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Anfangs hatte ich zuviel Schiss, das obere Rahsegel von vornherein zu setzen, ohne zu wissen, wieviel Stabilität das Modell aufweist. Die ersten Fahrversuche ergaben dann ein Krängungsverhalten, das mich davon Abstand nehmen ließ, es doch noch zu setzen. Am Teich ist der Wind durch die nahen, unregelmäßig bewachsenen, bzw. bebauten Ufer sehr unsteht und böig. So musste ich immer mit einer stärkeren, seitlich einfallenden Bö rechnen, das war mir zu riskant, zumal ich nur sehr selten gefahren bin, was wenig geeignet ist, im Umgang mit dem Modell etwas Übung zu erlangen.
Die Unterrah wurde über einfach gefahrene Brassen nach achtern gedreht. Es gibt zwar auch Konterbrassen, die an die Bugspritnock fuhren, diese laufen aber genau, wie die Bulins des Rahsegels nur über eine Scheibe im Block am Bugsprit auf die andere Seite der Rah. Sie sind nur da um zu zeigen, dass es sie gab.
Was Deine dritte Frage angeht: weder noch. In dem Kutter war noch eine ältere Version meiner Rahsegelsteuerung eingebaut. Die war noch recht unzuverlässig. Wenn sie doch funktionierte, dauerte es recht lange, bis das Segel von einem Bug auf den anderen herumgeholt war. Zu lange, um auf die unstehten Winde am Teich angemessen reagieren zu können. Um beim Fühlinger-See-Treffen einmal die Wanderregatta mitsegeln zu können (Inselumrundung), habe ich daher das Rahsegel weggenommen, um die Handhabung zu vereinfachen. Um die Takelung aber nicht zu kümmerlich aussehen zu lassen, habe ich das Toppsegel hinzugefügt. Die Bilder entstanden bei den ersten Probeschlägen, vor der geplanten Wanderregatta. Mit der Handhabbarkeit war ich so zufrieden, wie nie zuvor, aber dummerweise entdeckte ich dann die schwarzen Stellen auf der Unterwasserbeplankung und es blieb nur eine einzige Konsequenz: die sofortige Stilllegung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Dieses wunderschöne Video der Renard habe ich bei meinen Recherchen gefunden. Der französische Modellbauer hat es sich aber leicht gemacht. Er hat die Rahsegel weggelassen. Ein Gaffelsegel ( mit Topsegel) schlägt selbständig um, das Rahsegel muss bedient werden. Alle meine Modelle mit Rahtopsegel sind anspruchsvoller und schlechter/schwieriger zu segeln als reine Gaffelsegler. Und doch reizen sie mich immer wieder.
Zu Deiner "müden" Rahsegelansteuerung. Das Umschwenken muss wirklich schnell gehen, deswegen benutze ich Servos mit doppeltem Hebelarm oder den drehbaren Mast. Ein bauähnliches Gerät wie Deine Ansteuerung habe ich mehrmals gebaut. Sie ist aber langsam und nur für Gaffelsegel geeignet.
Den Bauvorschlag fand ich in einer alten Ausgabe der ModellWerft. Ausgangsmaterial ist ein normaler Servo. Der Poti wird ausgebaut und auf Null gestellt. Die Begrenzungsnocken werden weggefeilt. Der Servo ist jetzt nur noch ein Getriebemotor, der je nach Hebelstellung (am Sender) hin und her läuft. Damit er nicht endlos in eine Richtung läuft, sind diese gelben Perlen ins Seil eingeklebt. Sie stoßen gegen die Mikroschalter und der Strom wird unterbrochen. Eingelötete Dioden geben den Stom in der anderen Laufrichtung wieder frei. Die schwarze Schnur wird hin und her gezogen, d.h. sie wird kürzer und länger. Ist ein brauchbares Teil, aber langsam.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Willi, @Willi Habe heute diesen Cotre a Hunier von 1779 gefunden. Hatte 18 Kanonen , 6 Pfuender. Er gehoerte zur Division von John Paul Jones Steht Le Cerf drauf. Warum er im Museum von Grasse ausgestellt wurde, weiss ich auch nicht. Ja, das zweite Bild ist nicht doll.
Gruss Joerg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #26Ja, das zweite Bild ist nicht doll.
Mag sein, trotzdem ein schöner Fund und ein interessanter dazu, schon auch wegen der ungewöhnlichen Farbgebung. Das was ich erkennen kann, stimmt jedenfalls mit dem Plan von Boudriot überein. Die Farbgebung ist ungewöhnlich. Kannst Du mir sagen, ob das Modell und mit ihm die Farben authentisch sind?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Kann ich nicht. Die Cerf und der Lougre sind wohl vom gleichen Modellbauer gemacht, aehneln sich in der Ausfuehrung und sind recht einfach. Warum sie hier sind, verstehe ich nicht. Mit Admiral Grasse, dem Mittelmeer und den Operationen de Grasse vor Amerika haben sie nichts zu tun. Ich war von der immensen Fuelle der Leesegel beeindruckt.
Gruss Joerg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zwei Fragen zum Schiff brennen mir auf den Nägeln: Welches Kaliber haben die Geschütze an Bord? Sind das vier-pfünder? Oder sechs-pfünder? Allgemien gefragt: Hatten die kleinen Kaliber eigentlich Rückholtakel? Oder waren die Geschütze noch handlich genug um mit Seitentakeln und Spaken bewegt zu werden? Ich frage weil ich an etwas ähnlichen laboriere und mir evt. eine menge Arbeit sparen möchte...
Die Flagge: War die französische Kriegsflagge nicht einfach und lagweilig weiss? Wann wurde das Lilienbanner gefahren? Dieses Banner konnte ich schon bei einigen Modellen finden. Ich kenen auch die Form in der zwei Putten das Königswappen halten. Wann wurden welche Flaggen gezeigt?