So, ich war im Copy shop und habe meine Materialien. Der Mallenabstand beträgt gerade mal 3 cm und die Bark wird im Vergleich zur Sloop recht klein. Sie soll auch nicht um die Welt segeln, sondern nur an der Ostküste entlang, zu den Bahamas oder in die Karibik. Robert hat mal wieder bei der Planerstellung gehudelt. Die Mallen an den Schiffsenden lässt er spitz enden, obwohl sie noch mit dem Kiel konjugieren. Das hätte ihm jemand sagen sollen (1). Ich hab es ohne Aufheben zu machen berichtigt. Der Großmast wird von einem großen Servo geschwenkt werden können, der Platz ist vorhanden-die rote Linie zeigt die Höhe des Decks. Wie ich das Getriebe des Fockmastes unterbringen werde, weiß ich noch nicht. Den apfelförmigen Bug bilde ich ja gewöhnlich aus Massivholz und das geht diesmal so nicht. Das kleine Seteesegel am Besan wird einen eigenen Servo bekommen. Hansi sieht das Ganze recht entspannt. Er meint, dass die Bark recht flott sein wird, da das gewaltige Großsegel viel Vortrieb produzieren wird. Jedenfalls wird es wieder eine Herausforderung.
PS.: (1)Dieser Robert heißt mit Nachnamen Halliday und der lebte von 2009 - 20010, jawohl! Wer mehr über die coloniale Bark erfahren möchte, möge die Recherche studieren.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Wir schreiben das Jahr 1607. Es ist Frühsommer in Virginia und die Galeone "Susan Constant" dümpelt im James River. Sie liegt ein Stück flussaufwärts und hinter ihr sieht man die Insel mit dem Fort und den ersten Gebäuden von Jamestown. Die Siedler rechnen mit spanischen Überfällen und haben daher ihren Stützpunkt nicht direkt am Meer errichtet. 4 bis 5 Geschütze sollen das Lager schützen. Im Vordergrund entsteht gerade eine Bark. Der Größenunterschied zur Galeone ist auffällig, obwohl ich das neue Modell bereits um ein Viertel "aufgeblasen" habe. Eine solche Bark ist für das Überleben der Kolonie lebenswichtig. Man kann sie zum Fischfang einsetzen, zu anderen Niederlassungen Kontakt aufnehmen oder Hilfe anfordern.
Nein, in Jamestown wird keine Bark gebaut und dafür gibt es 2 Gründe. 1. Ca. die Hälfte der 104 Siedler sind "gentlemen" und die arbeiten physisch nicht. Wollen die nicht. Diese Verweigerungshaltung wird mit zu der starving time im Winter 1609 - 10 beitragen. 2. Die Rückfahrt nach England werden nur die "Susan Constant" und die "Godspeed" antreten. Da ist noch die "Discovery", 11,5 m lang, 20 Tonnen Traglast. Die Virginia Company hat sie von der East India Company gekauft. Sollte sie ursprünglich ums Kap der Guten Hoffnung segeln? Jedenfalls traut man ihr die Rückreise nicht mehr zu. Sie soll als Versorgungs- und Erkundungsboot in der Chesapeake Bucht dienen und dort verbleiben. In Wikipedia wird die "Disvovery" als flyboat klassifiziert, während W. Baker sie als Bark ansieht. (Recherche zur Colonial Bark , Eugens Beitrag 11, 2. Quellenhinweis). Ein Flyboat kann ein Sprietsegel oder mehrere Rahsegel führen, die Besonderheit ist die sehr flache Ausführung. Das Schiff muss nämlich das Vlie, eine Flachstelle passieren können, um von der Zuiderzee in die Nordsee gelangen zu können. Das neue Schiff wird wieder nach der gewohnten kelkschen Methode erstellt. Über Kopf auf einer Bauhelling. Pro Seite sind 2,5 Stringer verbaut. Die grün markierte Leiste liegt in Höhe des Hauptdecks, die rote Leiste ist in Höhe des Achterdecks eingenutet. Morgen wird geraspelt und gestrakt.
Im ersten Bild sehen wir die Bark aus der Hansiperspektive. Der Rumpf wirkt hier recht gestreckt, schön gefällt mir der tulpenförmige Heckspiegel.
Im zweiten Bild sieht man die Unterbeplankung aus 2 mm starkem Balsaholz. Das Dollbord ist aus Lindenholz und auch die letzte angebrachte Leiste ist aus Lindenholz. So wird vermieden, dass die Beplankung zu dünn geschliffen wird.
Gruß Jörg
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Die Unterbeplankung wurde ausgeführt, überschliffen und mit Holzkitt egalisiert. Der Vordersteven, der endgültige Kiel und die Verstärkungen bei der AKF wurden angesetzt. Die Wasserlinie wurde angezeichnet und der Rumpf mit Epoxydharz gestrichen. Bin recht zufrieden. Morgen will ich das "Schloss" für die AKF anfertigen und die Teile von Conrad ordern.
Gruß Jörg
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Ja, Matthias, ich vermisse die Filialen auch. Oft will ich das gewünschte Teil erst sehen, die Proportionen abschätzen und das fehlt mir jetzt. Kriegst alles nur noch aus der Cloud und aus dem Reich der Mitte.
Gruß Jörg
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Der Überwasserteil wurde mit 1 mm starken Lindenholzleisten beplankt. Diese Leisten wurden in einer Lade geschnitten, gewässert, feucht angepinnt und gebeizt. Später wurden sie mit Ponal wasserfest angeleimt. Der Übergang zum unteren Teil wurde mit Kitt geschaffen. Die Berghölzer wurden ebenfalls gewässert, usw... Morgen werden die Berghölzer festgeklebt und der Rumpf außen wird mit Epoxyharz gestrichen. Die Teile von Conrad sind eingetroffen.
Gruß Jörg
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Die Barke wurde mit Epoxi behandelt, der untere Teil zusätzlich mit Gewebe laminiert. Weil ich schon mal dabei war, habe ich auch das Ruder mit Epoxi wasserfest gemacht und Butzenscheiben hergestellt. Frischhaltefolie, Fliegengittergewebe, Epoxi. Die Folie verhindert, dass die neuen Scheiben am Trägermaterial festhaften. Das Gewinde für die AKF muss in dieser Bauphase mit einer Schraube geschützt werden, damit mir kein Epoxi reinläuft. Die Schraube muss in Bälde wieder raus.
Gruß Jörg
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Die Bark steht richtig rum, die formgebenden Mallen wurden entfernt. Der Innenteil wurde mit Polyesterharz gestrichen und so gegen Wasser geschützt. Die Heckkabine hat auf jeder Seite ein Fenster erhalten. Der Schiffsständer wurde hergestellt und wird morgen gebeizt. Morgen will ich das Modell außen schleifen - dafür war es heute noch zu früh - und den/das Unterwasserteil mit Spritzspachtel versehen.
Das zweite Bild zeigt es deutlich: Ich kann den Fockmast ganz weit vorne aufstellen. Ich hatte nämlich die ganze Bugpartie mit Frischhaltefolie versehen, und darüber geplankt. Heute konnte ich das Massivholz zerlegen. Es hatte ja keine Verbindung mit der Beplankung.