Als Kuhdorf würde ich Augsburg nicht bezeichnen. Auch, weil es Parallelen gibt. Dort Jakob Fugger, hier Heinrich von Gagern. Ein Jurist, FDPler, Kriegs- und Fußverletzter bei Waterloo, Burschenschaftler mit Duellnarbe, Präsident der Nationalversammlung 1848. Dort das Nutzfahrzeugunternehmen MAN, hier Rothenberger - Tools for Life - ein Marktführer und Weltunternehmen.
Zur Verlotterung kann ich wegen nur sporadischen Visiten wenig sagen. Ein beschaulicher Ort am Fuße des Taunusgebirges -nicht hochwassergefährdet- hat natürlich mehr Charme.
Erfreulich ist auch, dass ich fast fertig bin mit dem Epoxieinsatz. Das Achterdeck muss ich noch ein 2tes Mal einlassen. Mache ich morgen, wenn das Harz durchgetrocknet ist. Wenn nicht, dann halt später.
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Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Sloop "Union" passierte Staten Island (Isla de los estados) am 29. Januar 1795 und befand sich nur 120 Meilen südlich von Cap Hoorn. Hier traf sie auf die Barkasse des britischen Kriegsschiffes "Wager" mit rund 42 Schiffbrüchigen. Diese waren vor Monaten an der Südküste Chiles gestrandet und auf dem Weg nach Brasilien. Ihr Schiff hatte bei der Passage durch die Magellanstraße heftig gelitten. Kapitän Boit war bereit die Briten ans Festland zu bringen. Diese wollten jedoch nicht auf spanischem Hoheitsgebiet landen, sondern forderten nach Rio Alegre (portugiesisches Kolonialgebiet) befördert zu werden. Dazu war John Biot nicht bereit, denn er hätte eine lange Wegstrecke zurückfahren müssen. Auch waren ihm die Engländer zahlenmäßig weit überlegen und hätten vermutlich die Sloop übernommen. So versorgte er die Briten mit Segeln und Stengen, dazu Kleidung, Verpflegung und Trinkwasser. Davon hatte er reichlich, da er sich auf den Falklandinseln hatte versorgen können. Über dieses Zusammentreffen hat der Autor David Grann in seinem Bestseller "Der Untergang der Wager " nicht berichtet. Eigentlich schade. Vielleicht hat er es nicht gewusst?
Gruß Jörg
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Die Angaben im Text (betreffend Untergang der Wager) widersprechen jedoch den Tagebucheintragungen des Barkassenführers Bulkeley. Er erreichte mit 30 Schiffbrüchigen den Rio Grande (Brasilien) bereits am 28.Januar 1742.
1742 - Untergang der "Wager" 1795 - Umrundung von Kap Hoorn durch die "Union".
Ein Zusammentreffen der Besatzungen wäre eine mathematische Anomalie, wir vom Fach nennen es zeitliche Schleife. Es ist ein Handlungselement, das in der Belletristik gelegentlich eingesetzt wird. Nur Volker und ich haben es erkannt. Und ewig grüßt das Murmeltier DSCI0690.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Jörg
PS.: Auf dem Fahrbild (Beitrag 32) ragt der Bug der Bark weit aus dem Wasser. Sobald ich die Akkus und den Empfänger eingebe, ist sie auf Wasserlinie. Bei einem so kleinen Modell macht das viel aus.
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Die Dollborde sind gesetzt, Verzierungen wurden gemalt. Die Replik der Mayflower (1957) auf dem Buchumschlag hat auch keinerlei Holzschnitzereien, sondern nur farbliche Akzente. William Baker hat an der Rekonstruktion entscheidend mitgewirkt.
Gruß
Jörg
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Bevor ich mit dem Rigg anfange, - viel ist da nicht - muss an Deck noch einiges komplettiert werden: die Pinne, die Pumpe, die Leitern, die Nagelbänke und die Mannschaft.
Gruß Jörg
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Es sich Stützstrümpfe, durch einige ruppige Aufsetzer hat sein landing gear Schaden genommen.
Ich habe mir Gedanken gemacht. Verschiedene Barken wurden von Schaluppen/offenen Booten begleitet. Diese hatten nur wenig Tiefgang, konnten anlanden und so Kontakt mit Eingeborenen aufnehmen oder Trinkwasser/Verpflegung befördern. So hatte die Barkasse der verunglückten "Wager" ein Begleitschiff und auch die "Indeavour" auf Neufundland. Da ich mich bei der Rekonstruktion nach diesem Modell ausgerichtet habe, wird mein Beiboot eine Dory sein (1). Dieser Schiffstyp war schon lange vor der Koloniegründung (1610) hier bekannt. Die saisonalen Kabeljaufischer bauten jedes Jahr zunächst ihre Fangboote. Es mussten sehr einfache, rudimentäre und leichte Fahrzeuge sein und dafür eignet sich ein Knickspantrumpf. Der Boden besteht aus zwei miteinander verdübelte Planken, die symmetrisch enden. An den Boden sind 2 - 3 Seitenbretter angesetzt. Ob die damaligen Fischerboote den späteren Dories des 19 ten Jhs. optisch entsprachen, weiß ich nicht. Man musste sie immer wieder neu bauen, denn nach der Abreise der Fischer zogen die Eingeborenen durch die verlassenen Siedlungen und nahmen alles, was irgend einen Wert hatte, an sich. Die Boote mit in die Heimat zu nehmen, hätte weniger Ladung bedeutet. Im zweiten Bild ist das Beiboot fast fertig. Es muss noch gestrichen werden. Die Mannschaft ist an Bord, Pinne und Pumpe sind vorhanden. Robert Hallidays Modell (Recherche, Beitrag # 7) zeigt uns auf jeder Schiffsseite mindestens 3 Dollen. Die Bark konnte also auch gerudert werden. Das Muster der Verzierung aus weiß/roten Dreiecken war zu Beginn des 16. Jhs. offenbar in Mode. Die Barentszjacht ist gleichfalls so geschmückt.
(1) Ganz zufällig hatte ich noch die Gipsnegativform eines solchen Gefährtes. Daraus entstanden schon 16 Fahrzeuge; 8 für den Gloucester Schoner und 8 für das sizilianische Schwammfischerboot, die Schiffazo. IMG_3748.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3749.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
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Es wurden weitere Details hinzugefügt. Die Rahen, der Bugspriet und die Rute wurden gedrechselt. Die Schablonen der Segel wurden gefertigt und angeschlagen. Die Form des Großsegels (Rechteck) mutet befremdlich an.
Die Blöcke werde ich weitgehend mit Tauen anbringen. Metallverbindungen will ich möglichst vermeiden. Gruß Jörg
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Ich war am Teich mit einem Freund. Praktisch bildbare Schüler:innen der Gesamtschule Oberursel hatten dieses schöne Stillleben aus frischen Kastanien erstellt. Wir haben ihm dann noch den rechten Rahmen verpasst mit passenden Modellen - tasmanische Sloop und Union. Anschließend segelten die Lautello und die Union. Es war schon recht frostig, der Wind war ok. Die Bark entwickelt sich, aber langsam. Die Belegnägel sind angebracht und die unteren Juffen - in Dreiecksform. Die 3 Matrosen werden relokalisiert werden müssen. Sie sollen an den Tauen arbeiten und die kommen jetzt woanders an.
Gruß Jörg
PS.: Unser Steg ist jetzt immer so rein, seit die Nil- und Kanadagänse nicht mehr da sind.
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So wird man die koloniale Bark nie wieder sehen. Bald werden die Segel angeschlagen. Sie sind bereits zugeschnitten, gefalzt, gereiht und getönt. Müssen aber noch mit der Maschin genäht werden und das Liektau muss angebracht werden. Wer in der Vergrößerung genau schaut, sieht auch den Schornstein. Direkt unter dem Bug des Beibootes, wo es warm wird. Ich hoffe, dass das Unterschot von der Fock nicht an den Ankerflunken hängen bleibt.
Die größte Übereinstimmung bezüglich der Besegelung hat die Bark mit der zeitgleichen Buss. Dieses bullige Fahrzeug weist aber noch eine Besonderheit auf. Während des Fischens wurden der Fock- und der Großmast niedergelegt.Sie wurden dann auf den Rahmen gelagert. Der Besan blieb als Treibermast stehen. Trotz der Rumpfform und der Segel lässt sich das Bussmodell recht gut steuern.
Gruß Jörg
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Ich war am Teich, aber nur mit Handy. Fotos sind also noch schlechter als üblich. Das "great boat, small ship" segelt recht flott, kommt auch wieder zum Ausgangspunkt zurück. Ruderwirkung ist voll gut. Ob sie die gleichen Kurse wie ein Gaffelsegler fährt, muss ich noch rausfinden. Sie nimmt schnell Fahrt auf, auch weil sie leicht ist. Sie braucht keinen Innenballast. Unterwegs war auch die Ketsch "Nonsuch". Die steckte dann in den Schlingpflanzen, aber nicht lange.
Gruß Jörg
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Es hat mir keine Ruhe gelassen. Die Bark musste wieder auf Expeditionsfahrt. Das Ergebnis: Richtig gut fährt dieser Rahsegler mit achterlichem Wind. So wie meine anderen Segler mit ausschließlich Rahsegeln; der griechische Holkas oder die römische Corbita. So folge ich dem Modell und hole es dann irgendwo aus dem Wasser, wo es nicht so flach ist (AKF). Er lässt sich auch durch Kreuzen an den Steg zurück navigieren, da die Rahsegel sehr weit angebrasst werden können. Macht man dabei aber einen Fehler, verliert man Höhe.
Anschließend segelte der Überwattfahrer aus Groningen. Er hat weniger Segelfläche, aber mit dem Sprietsegel ein ganz anders Fahrverhalten. Er kommt immer zurück und kann fast alle Kurse fahren.
Das beste Segelverhalten haben Modelle mit einer Kombination von Rah- und Gaffelsegeln. Das war im Original auch so.
...beim dritten Bild ( Reihe ) in #43 sieht es so aus, als wenn sie vor dem Wind ( Kräusel ) flüchtet oder sie bekam dort einen Schubs, um dann auf dem 'Ententeich' alle Flügel hängen zu lassen. Gruß, Peter