hier noch das Foto vom Heck (allerdings immer noch mit Handy). Leider ist mir von der 0,6 mm Birnbaumplatte beim Schleifen ein kleines Stück am Rande abgebrochen und ich musste es mit einem kleinem Keil wieder füllen. Am Ende kommen allerdings unter die Heckkgalerie noch weiteren Stützhölzer, so dass ich vermute, dass es nicht so sehr auffallen wird.
Die zweite Beplankung ist aus Birnenholzleisten, die ich ebenfalls mit Titebond-Leim verklebe. Ich hoffe, dass die selbstgebauten Plankenhalter den gewünschten Effekt bei der Befestigung und Verleimung bieten.
Zunächst habe ich mit breiten Leisten die Ideallinien markiert, um so eine Vorlage zu haben, die Leisten zu stracken oder per Schablone zu schneiden und damit nicht quer verbiegen müssen. Die ersten Lagen sind dazu noch unkritisch, sowohl am Kiel als auch unterhalb des Schanzkleids können die ersten 3 Reihen ohne Bearbeitung verlegt werden.
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Am Heck habe ich nach meinen schlechten Erfahrungen mit dem kompletten Verkleben ganzer Leisten umgestellt auf ein anderes Verfahren. Leisten werden passend geschnitten, am Ende gewässert und für den Heckspiegel in Form gebracht und dann nur das Ende angeklebt. So konnte ich einen sauberen Abschluss am Heckspiegel sicherstellen. Es kommt zwar am Ende noch eine Zierleiste an die Kante, aber mit der Methode laufe ich nicht Gefahr, dass das Heck vielleicht doch zu große Spalten aufweist.
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Ich habe noch nicht das komplette Plankenschema aufgezeichnet, sondern mache dies für jede „Bauphase“ separat. Dann kann ich ggf. noch korrigieren, falls die eingezeichneten Linien nicht passen. Die Hilfslinien geben mir einen ersten Anhaltspunkt und dann werden 2-3 Plankengänge geplant und eingezeichnet.
Wenn der Rumpf fertig beplankt ist, wird erst einmal wieder geschliffen. Ich möchte den oberen sichtbaren Bereich des Holzes mit Leinfirnis behandeln, der Unterwasserbereich wird gekupfert. Die Kupferplatten werde ich wahrscheinlich mit Sekunderkleber aufbringen. Kann mir jemand sagen, ob bei dieser geplanten Weiterbehandlung das Auftragen von Schnellschleifgrund vor dem Schleifen möglich ist, oder würdet ihr davon abraten, da dann bspw. der Kleber nicht vernünftig hält, oder das Leinfirnis sich nicht mit dem Schleifgrund verträgt?
die selbstgemachten Befestigungsklammern gefallen mir sehr gut, da sie offensichtlich ihren Zweck erfüllen und leicht angepaßt werden können!
Bei den durch 'breite' Leisten markierten Ideallinien, bei denen diese "Straklatten" über Vorder-und Achtersteven gerade hinausschießen, habe ich Verständnisschwierigkeiten. Sie folgen ja nicht der Schiffsform, sondern eher ihrem natürlichen Widerstand gegen Verbiegung und Verdrehung. Warum überhaupt der nicht unerhebliche Mehraufwand in der Zweitbeplankung, wenn dann doch gekupfert werden soll?
Leinöl und Schnellschleifgrund auf Nitrobasis vertragen sich nicht und wäre auch doppelt gemoppelt. Dito halten Cyanoacrylatklebstoffe nicht auf öligen Untergründen (auch wenn es sich um oxidierte Öle, wie bei Leinöl, handelt).
Ich würde zum Verkleben der Kupferung einen Kontaktkleber verwenden. Diese Art von Klebstoffen halten am besten auf Untergründen, die eine gewisse Porenstruktur haben (damit sich der Klebstoff darin festklammern kann) und 'atmungsaktiv' sind (damit das Lösungsmittel aus dem Kontaktkleber verdunsten kann).
Wahrscheinlich wäre es am besten, die Wasserlinie abzukleben, die Schnellschleifgrundierung aufzutragen und dann zu schleifen. Das genügt u.U. schon, anderenfalls kann man noch mit Schellackmattierung behandeln und dann mit feinster Stahlwolle abziehen.
Falls man doch Leinöl vorzieht, wäre es besser, dies erst nach dem Aufkleben der Kupferplättchen aufzutragen.
Cyanoacrylatkleber hinterläßt übrigen häßliche Spuren auf dem Kupfer und schon deshalb sollte man ihn dafür nicht verwenden.
@Compagnon: Die Ideallinie dient lediglich als Markierung und Hilfslinie. Beim Planken versuche ich dann aus einer Kombination Schiffsrumpf und Ideallinie einen Kompromiss zu finden, der das Verdrehen der Planken zusammen mit Blindgängen und Übergangsschablonen auf eines Mindestmaß verringert. Ich habe bei meinen bisherigen Projekten (HM Cutter Trial und kleine Beiboote) mit diesem Verdrehen immer ordentliche Schwierigkeiten gehabt. Trotz der Kupferung benutze ich die 2 Plankenlagen auch im wesentlich dazu, das Planken zu lernen und möglichst zu verbessern. Mein Gefühl sagt mir, dass mir das auch ein wenig gelingt. Beim Cutter Trial war die erste Lage eine Katastrophe, die zweite einigermaßen ok, kleinere Unschönheiten konnten durch die Kupferlage kaschiert werden. Hier finde ich meine erste Lage schon deutlich besser und wenn die zweite dann auch noch mal besser wird, bereue ich vielleicht sogar meine Entscheidung zu Kupfern .
Damit komme ich zum Kommentar meines Namensvetters.
@Matthias: Bei der Indienststellung war die Sphinx - wie zu der Zeit (1775) üblich - noch "weiß" gestrichen. Ich möchte das Modell jedoch darstellen, wie es nach einer gründlichen Überholung 1781 im Deptford Dockyard ausgestattet war. Da wurde der Rumpf gekupfert. Entweder zu diesem Zeitpunkt oder aber 1789 im Woolwich Dockyard wurden zu den 20 Kanonen auf dem Vor- und Achterdeck noch weitere Geschütze (i.W. Karronaden) hinzugefügt. Diese Schiffe wurde dann als 24 Kanonen Fregatte geführt. Was ich nicht herausfinden konnte, war, ob das Gaffelsegel dann auch mit einem Gaffelbaum ausgestattet war. Das Modell von VM ist ausgestattet, wie es zur Zeit der Indienststellung also 1775 aussah, damit nur mit Gaffel. Später wurden die Gaffelsegel ja größer und bekamen noch einen Baum, der über das Heck hinaus ging. Hierzu habe ich allerdings keinerlei Hinweise gefunden.
@Eberhard & Robbi: Dann werde ich es mit dem Schnellschleifgrund sein lassen. Ist ja eigentlich eh nur eine Art Arbeitserleichterung. Stahlwolle habe ich mir bereits besorgt. Beim Kupfern des Cutters Trial habe ich Cyanoacrylatkleber verwendet. Im vorsichtigen Umgang gab es sehr wenige Probleme. Wenn tatsächlich mal Spuren zu sehen waren, konnte ich die mit einem Glasradierer entfernen ohne das Kupferblech zu beschädigen. Die Alternative Kontaktkleber behagt mir persönlich gar nicht, da klebt am Ende mehr an den Fingern oder anderen Hilfsmitteln als am Untergrund oder den Plättchen. Ich komme mit der hohen Viskosität der Kontaktkleber bei derartig kleinen Flächen irgendwie nicht zurecht. Vielleicht starte ich dennoch noch einmal einen Versuch.
Vielleicht noch eine Ergänzung. Die 2 Lagen machen auch deshalb Sinn, da die Wasserlinie ja nicht genau dem Plankenverlauf entspricht. Gerade am Heck und Bug wird man am Ende ja noch einige Reihen Birnbaumplanken sehen können.
Hallo Matthias In #33 bin ich darüber gestolpert, dass Du nicht das komplette Plankenschema aufgezeichnet hast, sondern nur einen Teil.
Jetzt ist auf den letzten Fotos etwas erkennbar, was anderenfalls hätte vermieden werden können.
Die verbleibende Lücke zwischen den unteren und den oberen Planken wird mittschiffs breiter, zum Heck hin schmaler und kurz vor Erreichen des Achterstevens wieder breiter.
Das in einem glaubhaften Plankenschema aufzulösen ist kaum möglich. Da Du kupferst, ist das nicht tragisch, hätte aber, wie schon gesagt, vermieden werden können.
Wenn man die Möglichkeit hat, aufzuzeichnen, dann sollte man das konsequent und komplett tun, es offenbart so manche Überraschung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ja, da hast du natürlich Recht. Am Achtersteven habe ich zu früh und zu großzügig "Stealer" eingesetzt. Das hätte ich auch bei kompletter Einzeichnung der Plankengänge gemerkt und verhindern können. Ich hatte auch überlegt, wieder abzureissen. Da allerdings noch eine Kupferschicht draufkommt, sieht man diesen Mehraufwand dann gar nicht mehr.
Was mir dagegen immer noch Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass ich bei dem kompletten Einzeichnen der Plankengänge zwar am Ende ein glaubhaftes Plankenschema erreiche, aber nicht sicherstellen kann, die Planken dann nicht über die Rundungen des Rumpfes über Gebühr quer verbiegen muss und sie sich dann aufstellen. Daher ja auch mein Versuch dies schrittweise zu tun. Eine Lösung habe ich daher immer noch nicht wirklich.
Das hängt natürlich vom Verhältnis von Dicke und Breite ab. Andererseits ist das aber auch ein Problem mit dem im Prinzip die 'richtigen' Schiffbauer konfrontiert waren. Deswegen wurden ja solche Planken aus breiteren Bäumen gesägt, damit man eben nicht gegen die Breite biegen mußte. Das ist ja auch im Modell eine Möglichkeit.
Wenn ich mir so die Heckansicht betrachte, kommen mir die Planken auch reichlich breit vor. Wie groß wäre denn ihre maßstäbliche Breite? Am Ende des 18. Jh. dürfte es schon schwieriger geworden sein, Bäume zu finden, aus denen man Planken von mehr als 30-40 cm Breite zu schneiden. Ich denke, mehr als etwa 5 mm Plankenbreite sollten es im Maßstab 1:64 dann nicht sein. Dadurch reduziert sich auch das Problem des 'Aufstellen' etwas ...