schon wieder eine Sphinx wird manch einer denken. Ist aber nun auch einmal ein schönes Schiff.
Nachdem ich mit dem Modell des Kutters Trial (1790 HM Cutter Trial - Vanguard Models, PoB , 1:64) meine Füße ins Wasser gestellt und erste Schwimmbewegungen gestartet habe, geht es mit dem Modell der HMS Sphinx (ebenfalls von Vanguard Models) in tiefere Gewässer. Ich hoffe, dass ich bei diesem Modell auf meine Erfahrungen bauen kann, die ich bei dem Kutter Trial gesammelt habe. Man darf ruhig Fehler machen, man sollte sie nur nicht wiederholen .
Zur Sphinx ist hier im Forum schon ausführlich berichtet worden, da möchte ich mich nicht wiederholen. Ergänzend zu den Angaben von Alexander in der Recherche möchte ich noch erwähnen, dass die Sphinx in den 1790er Jahren einige größere Dockaufenthalte hatte. Spätestens dort sind die zusätzlichen Karronaden eingebaut worden. Aufgrund der Einsatzgebiete in West- und Ostindien ist es m.E. sehr wahrscheinlich, dass dann auch der Unterwasserrumpf gekupfert wurde. Ich werde das Modell in diesem Ausbauzustand bauen.
Bausatz Vanguard Models Der Bausatz von Vanguard Models ist kein Preisbrecher, aber in gewohnt sehr guter Qualität. Das Modell ist wie alle VM-Modelle im Maßstab 1:64 gehalten.
Die Laser-Cut-Teile waren bei dem Kutter Trial von sehr hoher Passgenauigkeit. Ich hoffe, dies hier auch wieder vorzufinden. Umfangreich ausgestattet ist der Bausatz auf jeden Fall. Hier ein paar Bilder vom Inhalt.
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003 Laser Cut Teile Auszug.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Die reich bebilderte Anleitung umfasst 152 Seiten, dazu kommen noch 23 DIN A1 Planzeichnungen. Ich habe mir trotzdem von Alexander noch seine Pläne besorgt und auf 1:64 skaliert.
Aller Anfang ist leicht in diesem Fall, der Aufbau des inneren Gerüstes. Für die innere Struktur sind MDF-Elemente enthalten, die einfach zusammengesteckt und anschließend mit dem Unterdeck verbunden und verleimt werden. Die Unterlage für das Batteriedeck sowie weitere Leisten um die Stückpforten verschaffen dem Modell schon eine erstaunliche Steifigkeit und Robustheit. Wie auch bei meiner Trial stelle ich fest, dass alles ohne große Nacharbeiten perfekt ineinander passt.
Nachdem die Bulkheads (wie heißen die Dinger eigentlich auf Deutsch?) und Zwischendecks montiert sind, bekomme ich schon ein Gefühl für die schöne Formgebung des Rumpfes. Und obwohl nur eine Fregatte 6. Ranges, ist sie im Vergleich zum Kutter Trial schon ein Brummer. Dazu einige Fotos zum bisherigen Baustand.
Gut finde ich, dass an den Stellen, an denen am Ende zumindest potenziell Sicht in das Innere ermöglicht wird (Niedergänge, offene Planken, etc.), an den unteren Decks Details gezeigt werden (z.B. Grätings und Niedergänge). Das reicht bis zum angedeuteten Orlopdeck. Laut Bauplan geht es jetzt weiter mit der Festigung der internen Struktur. Ich ringe noch mit mir, ob ich den Rumpf füllen soll. Bei dem Kutter Trial habe ich damit nicht nur gute Erfahrungen gemacht.
Zur Füllung des Rumpfes: Es ist zwar ne Menge zusätzlicher Arbeit, allerdings minimierst Du dadurch die Chance, dir Knicke in den Rumpf zu bauen. Gerade bei den Größeren Schiffen sind die Spantabstände bzw. Schottabstände (=Bulkhead) meist zu groß. Jedoch steigt bei größeren Schiffen dadurch auch das Gewicht. Musst du abwägen, was es dir wert ist. Du bekommst eine superseidenglatte Auflage für die Zweitbeplankung, hast aber eben auch heftige Schleifarbeiten zu verrichten. Mir macht sowas immer Spaß.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Zitat von Matthias Kloth im Beitrag #2Laut Bauplan geht es jetzt weiter mit der Festigung der internen Struktur. Ich ringe noch mit mir, ob ich den Rumpf füllen soll. Bei dem Kutter Trial habe ich damit nicht nur gute Erfahrungen gemacht.
Moin Matthias,
da beim Bausatz eine 2. Beplankung vorgesehen ist, kannst du dir eine Rumpfausfüllung sparen. Nach der Erstbeplankung ordentlich schleifen. Unebenheiten dann einfach mit Holzkitt ausgleichen und abermals schleifen bis du eine glatte Oberfäche hast. So hat der Rumpf genug Stabilität, um dann die 2. Beplankung durchzuführen.
Gruß Matthias
auf der Werft: HMS Sphinx 1/ 48 ( Navy Board Model ) in Planung : L'Amarante 1/36
Die Füllung des Rumpfes soll das Straken der Bauschotten erleichtern, das auch bei einer doppelten Beplankung notwendig ist und sehr sorgfältig gemacht werden muß. Mit der Füllung kann man sich dann eine Unterbeplankung eigentlich sparen, falls sie nicht dickenmäßig im Bausatz vorgesehen ist.
Danke für die Tipps. Ich werde wahrscheinlich füllen, d.h jetzt stehen erst einmal ordentlich Holzsägearbeiten und danach noch mehr Schleifarbeiten an. Letzteres werde ich auf jeden Fall auf der Terrasse bei passendem Wetter machen. Den Schleifstaub vom letzten Schiff habe ich z.t. immer noch innen Ecken (einige nannten das dann zur Aufmunterung Patina). Viele Grüße Matthias
A propos Handbetrieb und Raspel: Vorgestern gesehen, wie schnell das mit wirklich großem Gerät geht. 😉 IMG_20240620_072900.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
war in den letzten Tagen mit vielen anderen beschäftigt. Habe unter anderem die Finanzaufsicht in unserem Verein übernommen und entwickle mich auf meine alten Tage noch zum Betriebswirt und Controller.
Nachdem das Spantgerüst erstellt war, stand als nächstes das Schanzkleid und das Batteriedeck an. Das innere Schanzkleid und Deckleisten zum Schanzkleid sind Lasercut-Teile, die rot gestrichen und sehr passgenau angebracht werden. Die Stückpfortenrahmen dienen hier als gute Hilfe zur Ausrichtung. Für das Batteriedeck selbst sowie den Fußboden für die große Kabine hatte ich kurz überlegt selbst zu planken, mich aber aufgrund der guten Qualität von VM dagegen entschieden. Man erkennt bei dem Maßstab kaum eine prägnante Maserung, die im Vergleich zum Original störend wirken würde. Außerdem sind bei dem Maßstab die feinen Decksnägel und die Kalfaterung nur schwer sauber darzustellen. Man muss sich ja noch Ziele für das nächste Projekt setzen (dann im Maßstab 1:48).
Um das finale Batteriedeck auf die Unterlage zu leimen, fand neben zahlreichen Klammern und anderen schwereren Teilen auch mal mein alter kleiner Kompass Verwendung.
gleich hinterher mein Beitrag zum Füllern des Rumpfes.
Bei meinem Kutter habe ich entschieden, die Zwischenräume des Spantengerüstes zu verfüllen. Bei dem kleinen Modell und der vergleichsweisen großen Anzahl an Spanten wäre das sicher nicht erforderlich, ich habe das aber eher als Übung für die HMS Sphinx gesehen. Nun geht es erst einmal daran, jede Menge Sägemehl zu produzieren. Die Stäbe sind aus Lindenholz 1 x 1 cm im Querschnitt.
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Im nächsten Schritt habe ich die Kanten mit Hobel und Stechbeitel vorsichtig geglättet, um mich schon einmal den Rundungen des Rumpfes zu nähern. Zum Sägemehl kommen nun noch Holzspäne hinzu.
Die Schleifarbeiten werde ich dann bei schönem Wetter auf der Veranda vornehmen. Bei dem kleinen Kutter ist schon so viel Schleifstaub angefallen, da möchte ich mir nicht vorstellen, wie es nach dem Schleifen dieses doch um einiges größeren Rumpfes aussehen würde.
Am Freitag war das Wetter schön und ich konnte auf der Veranda sehr viel Schleifstaub erzeugen. Aus den Duplo-Steinchen wurde eine ordentliche Füllung und der Rumpf macht auf den ersten Eindruck eine ganz passable Figur. Den Fingertest hat er bestanden (mit der Hand und den Fingerspitzen Unebenheiten ertasten). Ich werde noch mal Strakleisten bauen und diese am Rumpf entlang führen, um eventuellen Unebenheiten zu ermitteln und auszubessern.
Dann konnte ich doch nicht an mich halten und habe die untere Lage des äußeren Schanzkleids (bei VM ebenfalls ein Lasercut-Teil) zunächst gewässert, über Nacht am Rumpf befestigt, damit es in Form trocknet und heute verleimt.
Zu guter letzt habe ich zwei zusammengeleimte Lindenholzleisten am Rumpf entlang geführt und den Strakleistentest gemacht. Auch diesen hat der Rumpf in meinen Augen bestanden. Ich hatte zwischendurch überlegt, ob ich die kleinen Freiräume ebenfalls noch füllen soll. Da ich aber eh mit doppelter Beplankung arbeite, erscheint mir das nicht erforderlich. Ich werde mal sehen, wie die erste Beplankung mit Lindenholz wird.
Zuvor noch die Rumpfmaße genommen und einen kleinen Leistenplan entworfen.