Es ist eine Umbruchszeit, viele Entwicklungen finden statt. Die baskische Galeone um 1530 hatte untere Juffern, die mit einem Eisenband eingefasst waren. Daran waren Kettenglieder gereiht, das unterste davon war am Rumpf gefestigt. Die Galeone hatte auch Belegnägel. Die Juffern waren dreieckig mit länglicher Öffnung.
IMG_20231227_112114.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Auf der Seite ist die Befestigung beschrieben.
Gruß Jörg
Quelle: Underwater archaeology at red bay, R. Grenier
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Bevor es mit der Takelage weitergeht, muss der Rumpf dringend vorm dauernden Anfassen geschützt werden. Das bedeutet, das Modell kommt in sein Modellwasserbett.
Zunächst habe ich einen flachen Kasten aus 3mm starken Karton gebaut (die Rückseite eines Glasbildträgers war das mal). Die Breite des Kastens ist länger als die Großrah lang ist, die Länge des Kastens lässt vor- und hinter dem Modell noch genug Fläche. Schlimm finde ich Modelle, die eine Wasserfläche z.B. mit dem Bugspriet überragen. Schlimm finde ich auch Schiffsmodelle, die brav im 45-Grad-Winkel in so eine Fläche eingebaut sind. Daher habe ich eine Mittelline gezogen, um das Schiff in der Längsausrichtung schön langweilig auszurichten. Ziel ist, das Modell wie auf dem alten Stich bei mäßigem Seegang nur unter dem Großsegel fahrend zu zeigen. Die Szene soll ruhig und auf das Schiff fokussiert wirken. Daher kein diagonaler Versatz oderso.
Der Blick ins Altpapier ließ mich eine zerknüddelte Brottüte entdecken. Die schnitt ich auf die Fläche des Kastens zu und schnitt innen den Umriss meines Schiffes aus.
P1030756.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Wind kommt direkt von achtern, die Karacke macht keine großen Fahrtwellen und druchbricht langsam die natürlichen Wellen vor ihrem Steven. Zahnstocher und bilden die groben Wellenlinien. Mit viel UHU kommt die Brottüte auf das Konstrukt.
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Ohne Modell modelliere ich mit einem breiten Pinsel die Wellen mit Acrylpaste (aus dem Ein-Euro-Shop). Die Pinselstriche folgen der gedachten Windrichtung bzw. den Fahrtwellen des Seglers.
Nach ein paar ersten Farbaufträgen (Braun, Blau, Grün) zeigte sich, wo noch nachgearbeitet werden musste. Nach dieser Phase kam das Modell in Haushaltsfolie verpackt in die gemachte Aussparung. Mit Acrylpaste habe ich nun um das Schiff herum die Wellen „gebaut“. Das hat nun alles zu trocken.
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Das Schiff werde ich herausnehmen und die Wasserfläche weiter mit Farbe und klarem Acrylgel ausformen. Der Sockelrand wird umklebt und eine umlaufende, tiefsitzende Leiste kommt hinzu.
Dazu dann mehr wenn ich die angekündigten Schritte ausgeführt habe.
Grob strukturiertes Aquarellpapier eignet sich übrigens auch recht gut als Grundlage für die Gestaltung relativ ruhiger Wasserflächen (nicht meine Idee, aber erprobt).
Zu dünnes Papier ergibt leicht unnatürlich 'geknickte' Wellen. Wellen habe ja im Prinzip eine Sinusform, die aber durchaus gestaucht oder eben auch gebrochen sein kann, dann aber in der Laufrichtung und nicht dahinter.
Bin auf die weitere Wetterentwicklung auf See gespannt ...
Ja, mit Aquarellpapier habe ich schon bei kleinen Maßstäben gut gearbeitet. Die Brottüte ist nur Unterlage für die darufliegende Acrylschicht. Letztendlich haben die Knicke darin wenig Einfluss auf die spätere Gestaltung. Das finale Wellenbild arbeite ich dann mit dem Borstenpinsel und dem kleinen Malerspachtel heraus. Eine Anleitung kann ich dafür nicht geben, das soll im Idelafall alles »von selbst« aus den Fingern fließen. Dasselbe betrifft auch die endgültige Farbe der Modellsee.
Zum weiteren Vorgehen habe ich meine Technik in diesem Beitrag beschrieben:
Zitat von amateur im Beitrag #67Frage: die Link in #33 functioniert nicht. Weiss jemand wass da los ost?
(...)
Oh, die Seite scheint aus dem Netz genommen worden zu sein. Ich kann sie jedenfalls nicht mehr aufrufen und auch bei den Suchdiensten erscheint sie nicht mehr. Weiß jemand etwas genaues? Hat Herr Czytko seinen Handel aufgegeben?
Dass Herr Czytko gestorben ist, war traurig, ich hatte trotzdem gehofft, dass es irgendwie für das Geschäft eine Zukunft gibt. Sehr schade.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Das tut mir leid zu erfahren. Ich habe mich mit Herrn Czytko bei Ak-Treffen gerne unterhalten und habe seine sehr gute Website zu schätzen gewusst. Mein Beileid gilt seinen Angehörigen.
Die Wasserfläche ist soweit fertig, dass dort bald das Modell eingesetzt werden kann. Der Sockel ist mit Buchenleisten umschlossen, ein Namensschild erkärt um was für ein Schiff es sich hier handeln soll. Den oberen Sockelrand habe ich in Neapelgelb bemalt. Die Farbe habe ich als Hommage an das Modell der großen flämischen Karacke von zu Mondfeld im Berliner Technikmuseum gewählt (das Modell hat mich in letzten Jahr angeregt, den Modellbau der kleinen Karacke anzufangen).
Klabauter
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Auf Photos ist die Farbabstimmung ja immer etwas Glücksache - ist die See wirklich so Ultramarinblau? Ich finde das irgendwie etwas zu blau, aber das ist mein persönliches äthestische Empfinden.
Das Vorkastell ist auch fertig. Bevor das zweite-, das oberer Deck aufgesetzt wurde, habe ich die Schoten des kleinen Focksegels belegt. An die Klampen komme ich später nicht mehr heran. Das nach achtern weisende Schanzkleid ist nach anderen Stichen W.A.s folgend in der Mitte offen dargestellt. Das Fall der Fockrah ist am Betingbalken belegt und durch eine Öffnung im Deck gefädelt.
Klabauter
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Zitat von wefalck im Beitrag #73Auf Photos ist die Farbabstimmung ja immer etwas Glücksache - ist die See wirklich so Ultramarinblau? Ich finde das irgendwie etwas zu blau, aber das ist mein persönliches äthestische Empfinden.
Ansonsten: bin dann gespannt auf das Gesamtbild !
Die See ist schon recht sommerlich in der Farbgebung. Aber so grell wie auf dem Foto tatsächlich nicht. In einer Stellprobe fügt sich die doch recht monochrome Karacke meiner Meinung nach ganz gut in ihr Umfeld.
Klabauter
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