Bevor ich das untere Bckdeck geschlossen habe, belegte ich Ankertrossen und Ankerzurrings. Eine Leiter macht den Aufstieg auf das Deck möglich. An die Öffnungen für den Mast und das Fockfall - bereits an der Beting belegt, nach Winters Hanseschiff gefolgt - , die Öffnung für den Bugspriet (hat als Lager einen Decksbalken) und eine Öffnung für die Zurring des Großstags habe ich gedacht.
Der Fockmast - Federstahl mit Zigarettenpapierwicklung - ist auch schon eingebaut. Das habe ich jetzt schon gemacht weil ich später den konischen Mast nicht mehr durch die kleineren Öffnungen der darüberliegenden Decks bekommen würde. Außerdem hat der Mastkragen die Nachbildung eines Keilrings - der erst recht nicht durch die späteren Öffnungen passt. Letztendlich ist der Fall des Mastes nach vorn damit für mich besser kontrollierbar.
Klabauter
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Die Seiten zwischen Bordwand und unterem Backdeck sind nun senkrecht in Sichelform beplankt. ich folge damit dem Hinweis aus dem Forum, dem Matáro.Modell sowie einigen mittelalterlichen Darstellungen.
Im Bauplan lasse ich die Form der eher waagerechten Beplankung. Es finden sich ebenfalls Besipiele von mittelalterlichen Schiffen, die dieses Methode zeigen. Auf dem Stich von W.A. könnten die waagerechten Linien hinter der Ankerklüse dieses Detail meinen:
Vorbild.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich bin sicher, es bleibt Interpretationssache
Klabauter
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Der Hauptmast ist zum Einbau vorbereitet. Ich baue den Mast ein, setzte die Wanten und dann das Großstag. Solange die Back noch offen ist, lässt sich die Wuling um das Schegknie besser legen (bitte die Frage dazu im nächsten Posting beachten ).
Der Mast hat einen Holzkern der mit Kassenzettelpapier umklebt ist. Der Masttopp ist vierkant geformt mit eingesägtem Scheibgatt für das Großfall (nach dem Matáro-Modell). Ich denke mir einen rund 14 meter hohen, gebauten Mast (er ist etwas kürzer als die KWL lang ist). W.A. zeigt deutlich die Tauwulings was auf diese Bauart hinweist. Die Wulings werden oben und unten mit der Darstellung eines Holzrings begrenzt. Am Mastkragen sind die Keile mit Graupappe dargestellt:
Klabauter
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Das Achtedeck ist ausgerüstet. Der Niedergang weist nach vorn (damit im Verteidigungsfall Angreifer den Verteidigern des Achterdecks zunächst den Rücken zukehren müssen). Das Deck ist laut W.A. mit einer geteilten Reling abgeschlossen (zur Führung der Mittelschot des Großsegels?). Das Heck zeigt sich in vorvorbarocker Bescheidenheit.
Der Hauptmast ist nur provisorisch eingesteckt.
Zum erwähnten Großstag: Am Masttopp liegt es mit einem gezurrten Auge, am Schegknie mit zwei-drei Wicklungen. Die Lose ist mit zwei Taklingen am Stag belegt. Ist das richtig für so ein kleiens Schiff?
Ich glaube man kann nun sagen, "man erkennt so langsam was das mal werden soll"...
Klabauter
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Ich muss mir selbst immer wieder deutlich machen, wie klein das Schiff ist. Die Takelung darf daher ruhig deutlich einfacher und leichter bemessen sein. Das Focksegel meiner Rekonstruktion ist etwas größer als das quadratische Toppsegel der gängigen SANTA-MARIA-Rekonstruktionen. Auch der Besan wird winzig.
Hier steht mein Modell auf dem 1:100-Plan des Matáro-Schiffs:
Klabauter
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... und hier auf dem Kartonmodellbogen eines aktuellen Boots der Wasserschutzpolizei vom Rhein (natürlich in 1:100, wie die kleine Karacke):
Klabauter
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Ich habe mir aber dann doch überlegt - wie den Rest des Modells - alles selber zu fummeln.
Die Jungfern habe ich ausgedruckt und das Papier beidseitig mit Schnellschleifgrund gestärkt.
Dann habe ich beide Seiten mit brauner Aquarellfarbe bemalt und die Jungfern mit dem Cutter ausgeschnitten.
Zwischen zwei Jungfern (Vorder- und Rückseite) habe ich eine Kartonscheibe mit dem Durchmesser von 2mm geleimt (das soll die Keep darstellen).
Nach dem nötigen Kantenfärben der Jungfern habe ich Nähgarn (Seralon von Ammann) mit brauner Beize gefärbt und mit Leim stabilisiert.
Die passenden Garnstücke habe ich beiseits aufeleimt. Auf den Rückseiten ist der "Anfang" der Taljenscherung mit einem aufgeleimten Knoten imitiert.
Mir reicht die gefundene Lösung aus. Auf den Fotos ist oben die Reihe für die Großwanten an Steuerbord aussen, darunter die Reihe für Backbord innen zu sehen. Eine Jungfer von Krick liegt daneben, eine hatte ich noch herumliegen. Klar, die Makros sehen schlimmer aus als die augenscheinliche Realität. Mit den gefummelten Teilen will ich weiterarbeiten.
Klabauter
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Ich hoffe, daß dann die Klebungen dem Zug der Wanten standhalten. Ansonsten hätte ich es wohl ähnlich gemacht, nur daß ich das Auschneiden meinem Lasercutter überlassen hätte (mit Blöcken hatte ich in dieser Hinsicht nicht so viel Glück).
Ich bin zuversichtlich was den Wantenzug angeht. Ganz arge Spannungen und Straffungen werde ich vermeiden. Und am Ende wird der Vorstag für die letzte Spannung sorgen.
Wie waren um 1470 die Rüstjungfern mit den Püttungsketten verbunden? Mit einem Eisenbeschlag oder mit einem Taustropp? In die »Die Schiffe des Christoforo Colombo« wird vom Taustropp berichtet, Franco Gay zeigt den Eisenbeschlag, in »Historische Schiffsmodelle« sieht es ebenfalls nach Eisenbeschlag aus. Ich tendiere auch zum Eisenbeschlag.