den kleinen Bausatz von Falkonet hatte ich Euch ja schon vorgestellt (Siehe HIER) und wollte Euch jetzt auch den "Baubericht" nicht vorenthalten. Das kleine Set ist sehr anfängerfreundlich - die hier beschriebenen Problemchen lassen sich leicht beheben.
Es ist natürlich nur ein kleines Projekt, das ich mir dank der Erfahrungen mit dem "furnierten" Shipyard-Papier Cutter jetzt für den Urlaub zugetraut habe. Und tatsächlich konnte ich die kühlen Morgenstunden der letzten 2 Wochen ohne Druck nutzen, um das kleine Boot (fast) fertig zu bekommen. Über Historie habe ich hier GAR nichts gesucht und entsprechend auch nichts gefunden - und also nichts zu sagen. Weiss jemand Quellen oder hat Info, was Falkonet da genau anbietet?
Handwerklich werdet Ihr viele Anfängerfehler entdeckten - meist geprägt von Ungeduld und fehlender Erfahrung. Das mit der Geduld müsste sich ja eigentlich leichter lösen lassen - aber es ist wohl ein sehr starker Teil meines Charakters. Mist. Aber an anderer Stelle mag diese Eigenschaft ja auch ein Vorteil sein.
Also den Profis hier kann ich nichts Neues zeigen, aber der Anfänger mag an meinem Beispiel sehen, dass dieser kleine Bausatz geeignet ist, um sich mit der spanenden Bearbeitung von Holz anzufreunden. Obwohl nur wirklich wenig Späne anfallen .. trotzdem: das Ergebnis ist ein hölzernes Modellchen, das einen angenehmen Charme hat.
Hier seht ihr meinen zeitweiligen Arbeitsplatz an der Französischen Atlantikküste (d.h. ca. 1 km dahinter) - wo wir mit 2 Familien in einem schönen großen Haus mit Pool einen wunderschönen Pfingsturlaub verbringen durften.
Der Blick vom Pool beim Haus (ein Ferienhaus am Golfressort - wir spielten leider nicht - bei Moliets-et-Maa) Richtung Meer, das sich da hinter den Bäumen gut hörbar am Stand brandend auch über die etwas kühlere Brise bemerkbar machte.
Zum Thema: obwohl ich zunächst dachte, das der russischsprachige Plan doch bestimmt leicht über die Bilder umsetzbar wäre, bin ich gleich beim ersten Bild in´s Schlingern gekommen
Die beschriebenen Teile A14R und A14L sind wohl Bauteile, die man rechts und links des Kiel anbringt, die Steven mit Kiel verbinden helfen und die den stark gekrümmten Planken am Bug eine Klebefläche erlauben. Eine Sponung gibt das dünne Kiel nicht her, daher diese "Krücke".
Problem 1: der Bausatz hat je 2 von diesen Teilen - also 2 Linke und 2 Rechte - und die auch noch auf verschieden dicken Lasersets. Wieso? Beide nehmen? Aber wie? .. Problem 2: was soll denn nun gefeilt werden? ... und warum überhaupt diese Stufe? Problem 3: wie den Text verstehen, der halt in kyrillischen Buchstaben die russische Anleitung ist?
Hier seht ihr beide Platten mit dem jeweils rechten und linken Teil "A14x" des Plans .. links die habe ich schon rausgelöst und auf das Kiel-Steven-Teil provisorisch aufgelegt, um zu sehen, was die sollen. Rechts sind sie noch in der Laser-Platte drin (da in der Mitte - zwischen Teil 11 und Teil 7).
Hier die beiden fraglichen Laserschnitt-Platten, die jeweils die Teile A14x enthielten. Einen Messschieber habe ich nicht dabei, aber man sieht ja: die sind unterschiedlich dick. Also welches nehmen? .. ich habe mal mit dem Dickeren gestartet und die Dünneren noch nicht ausgeschnitten.
Danach ging es noch darum, zu verstehen, was das erste Bild wirklich zeigt, welche Flächen da zu feilen sind und warum die Anlagefläche offenbar einen Sprung hat. Die Beplankung kann das nicht betreffen, die ist ja "kraweel" - also glatt. Doch wie den russischen Text verstehen?
Den entscheidenden Tipp für Problem 3 hat mir der englische Pool-Techniker gegeben (unser Pool lief zwischendurch etwas aus, weil die Pumpe im Garagenkeller undicht wurde), der mir erklärt hat, dass Google auch Texte in Bildern übersetzt!
Wow - wo vorher kyrillische Schrift und russischer Text war, steht jetzt für mich lesbares Deutsch. O.k. natürlich in "Google-Qualität".. aber doch verständlich!
Man gibt im Smartphone im Google-Browser "Russisch Deutsch" ein und klickt dann auf das Symbol für den Photoapparat rechts unten im Text-Feld - hält die Smartphone-Kamera auf die Grafik, drückt den "translate-button" oder "Übersetzungs-"Knopf"" auf dem Touchscreen (Berührbildschirm) und schon kann die CIA, der NSA oder wer auch immer und man selber lesen, was sich da ein russischer Modellbauer dachte. Wenn das kein Spionage-Tool ist ..
Aber obacht: hier haben wohl auch Hacker ihre Finger im Spiel, denn der eine Text da in der Bildmitte sieht mir mehr nach einer dem Ukraine-Krieg geschuldeten Provokation denn nach korrekter Übersetzung aus:
Also: die Flächen sinnig bis zu den gelaserten Markierungslinien abfeilen, damit die Planken später eine schöne Auflagefläche an der Seite des Kiels finden - und die Stufe ebenfalls anschrägen, denn die wird später noch einen Spant unter den Planken unterstützen:
Danach werden die Teile auf den Kiel auch als Verstärkungs des Übergangs Bugsteven zu Kiel seitlich richtig herum aufgeklebt, so dass die Schrägen gut zur Aussparung (für den Spant) und der späteren Kurve der Planken passt.
Auf das Kiel aufgesteckt sind auch gleich der Heckspiegel und auch die Rückwand der "Bank". Was jetzt zur Stabilität noch fehlt, ist die Oberkante des Bootes - je eine Leiste rechts und links, die die Spanten und damit auch die Planken später in Form halten wird:
... denn diese Leiste soll sich später ja von der Malle leicht lösen lassen. Nur die Kiellinie wird an diesen Mallen geklebt, denn der (in Baurichtung) obere Teil der Mallen verbleibt - mit einer Sollbruchstelle - im Rumpf und dient als Bodenauflage und Verstärkung. Ich natürlich muss die Leiste an den Mallen ankleben - Stupid-me!
Auch das Anbringen der beiden Leisten rechts und links ist gar nicht einfach. Da man es auch noch vorsichtig in Form drücken muss und man für jede einzelne Feder-Nut-Kombination den richtigen Winkel erreichen muss - ohne die Leiste zu zerbrechen! - kommt man mit nur 2 Händen doch etwas in´s Schwitzen (oder war´s doch schon die Temperatur?). Aber letztlich hat es gut geklappt! Hier sogar noch ohne wässern und geschmeidig-machen.
Das alles liesse sich wahrscheinlich in wenigen Minuten machen - ich musste erstmal das Übersetzungproblem lösen und mich Stück für Stück vortasten - und mach für heute hier erstmal Schluss.
Jetzt ging es um die "Spanten" für das schöne Ruderboot. Die müssen auf die "Mallen-Spanten" und durch die Löcher im Kiel und in der seitlichen Abstützleiste (hat sowas einen Namen?) gefädelt werden - gem. des Planes hier: .. "Äste" sind natürlich die dünnen Spanten, die man später in der Hülle sehen wird.
Dabei sind Spant 20 und 21 die vordersten, die im Bugbereich z. T. durch den großen Schlitz zu führen sind, und für die dann auch die Stufe in dem ersten Füllstück vom ersten Bildchen der Anleitung gemacht ist. Auf DIE DRAUF kommt dann nämlich die Beplankung in diesem Bereich.
Die Spanten 22 werden also erst - wie in der Anleitung verlangt - gewässert und dann gebogen und möglichst in diesem Zustand erst auf der einen Seite durch die Schlitze der seitlichen Strebe geschoben, danach unten durch den Schlitz im Kiel (in der Helling natürlich über Kopf "oben").. und schließlich auf der gegenüberliegenden Seite wieder durch den Schlitz der seitlichen Streben. Und erstmal - wie im Plan - nur jeder 2te Spant - weil ja nur jeder 2te eine Unterstützung der Malle hat.
An den blau markierten Stellen dann also auch Kleber. Angangs habe ich noch mit Leim gearbeitet - bin aber bald zum Sekundenkleber übergegangen, weil´s schneller ging und die Restfeuchte der biegsamen Spanten nicht so sehr störte.
Ich musste das mit dem Plankenbiegen erstmal lernen - aber auch hier hat Falkonet super mitgedacht: es sind fast doppelt so viele Spanten vorhanden, wie man später braucht. Ich war erstaunt, wie weich und nachgiebig das dünne Holz wird. Diese Aktion ist so wirklich simpel und einfach - aber ich fragte mich: wie würde es mit der 2ten Hälfte der Spanten werden, die erst rein kommen, wenn die Hüllebeplankung da ist. Ob man dann die Löcher immer so findet? Ist ja schon recht eng dann in dem kleinen 1/72er Rumpf.
Tatsächlich habe ich auch mit den mittlersten Spanten begonnen, weil an denen die Biegungen am wenigsten kritisch waren - einfach auch um erstmal ein Gefühl für das nasse, weiche Holz zu bekommen.
Ich habe gelernt: ich muss das Holz in Wasser tauchen, es kurz abwischen (keine Tropfen mehr), vielleicht 20 Sekunden "einweichen" lassen und danach kann man mit den Fingern das Plänkchen sanft in eine runde Form biegen (ähnlich, wie man es mit trockenem Papier beim "Papier-Bausatz" macht). So halbkreisförmig vorgeformt läßt sich das Teil gut durch die drei Löcher fädeln und liegt schon fast genau so, wie man es braucht. Ein Gummi fixiert.. Kleber dran .. und ab zum nächsten. Ging raz-faz!
Hier sieht man jetzt den vorletzen Spant zum Bug hin - und wie er als einziger diese dreieckige "Fahne" aufweist, die mit einer der Kanten in den Schlitz geschoben wird (Platz lassen für den Spant der anderen Seite!) .. und durch diese Dreiecksfläche die vorher fein säuberlich gefeilte Stufe wieder "ein-ebnet" für die späteren Planken.
Es fehlen noch die letzten Spanten vorn und hinten. Die Vorderen wurden - ob des schrägen Einbaus - je rechts und links geteilt eingebaut. Die Hinteren fürchtete ich zu brechen, wenn sie denn durch den Schlitz im Kiel geschoben und dann erst durch die beiden Seitenteile geschoben würden - und dann an die Malle angepresst würden, was ja im Bereich Kiel beidseitig zu einem drastischen Knick führt - aber nichts da: sogar diese Gewalt steckt das feuchte Hölzchen locker weg ohne Bruch. Holz ist ein faszinierender Werkstoff.
Danach startet die Beplankung mit der obersten "Zier-Planke", die ein hübsche Laser-Ornament hat. Sie sitzt OBERHALB der stabilisierenden Leiste. Hier im Hintergrund die Laserplatte mit allen Planken - die Steuerbordseite schon ausgeschnitten und unter dem Gummi und mit der Klammer am Steven in Position geklemmt.
Das Beplanken mit den "normalen" Planken (in ihrer je individuellen Kontur) geht dann unterhalb der Stabilisierungsleiste wieder sehr schnell (Sekundenkleber) und ähnelt natürlich dem Vorgang bei meiner Alert. Und auch wieder dieser insekten- oder "trilobiten"-hafte Zwischenstand immer.. Ich habe immer vom Bug her begonnen, bei dem ich das Holz auch etwas angefeuchtet habe. Hier ist die stärkste Biegung notwendig - und tatsächlich ist so keine der Planken gesprungen!.. Auch am Heck vor allem zum Kiel hin half anfeuchten und weich machen, da die "Verdrillung" der Planken hier doch große Rückstellkräfte während des Klebens erzeugt. Was mir dabei dann etwas fehlte, ist ausreichend seitlicher Druck der Planken aufeinander - so dass dann ab und an doch eine etwas große Lücke zwischen zwei Planken entstand.
Hier wäre eine Vorgehensweise wie @wefalck sie an den filigranen Booten seiner Wespe ausführen will vielleicht besser geeignet. Aber die unerbittliche Marko-Aufnahme läßt die Sache dramatischer erscheinen, als sie im normalen Ansehen wirklich ist. Und: durch die vorgegebene Kontur der Planken stimmt die Linie der Vorderkante recht gut. Diese individuell vor-"konturierten" Lasercut-Planken-Technik ist eine ziemliche Erleichterung. Ich möchte nicht wissen, wie viel Aufwand ein individuelles Anpassen der Kante wäre, wenn die Planke quasi vorab in vielen Try-and-Error-Versuchen lansgam in die richtige Kontur gebracht werden muss... und sei es nur die Vorderkante/Stirnseite der Planke zum Steven hin. Respekt für jeden, der so eine Vorlage nicht hat.
Vielleicht hätte ich die gelaserten Stirnflächen der Planken etwas vom dunklen Russ säubern sollen - sie heben die Spalte vielleicht etwas zu kräftig hervor. Beim nächsten Mal wird das besser!
Danach muss das Modell von seiner Helling und den "Mallen" befreit werden.. zunächst als die an die Mallen angeklebten Spanten über der Rumpfoberkante abtrennen:
Dann die Helling von den "Malle-Spanten" lösen .. kein ganz einfacher Vorgang - viel Reibung, leichtes Verkanten: also Geduld und immer wieder hin und her .. das Spiel langsam erweiternd..
Jetzt beginnt der etwas knifflige Teil, diese eigentlich ja nicht zu klebenden "Mallen-Spanten"/"Spanten-Mallen" von der Hülle so zu trennen, dass die Spanten nur unterhalb der Bodenplatte an der vorgelaserten Sollbruchstelle abbrechen. Also ein Vorgehen so wie die Igel bei der Paarung: gaaaaaaanz vooooorsichtig!
Oben - wo ich Dummy die Leiste mit diesen Malle-Spanten verklebt habe - versuchen, mir Platz zu verschaffen und den losen Teil des Spants lösen:
Dann mit einer breiteren Pinzette den Spant über lokales seitliches "Verdrehen" von der falschen Klebestelle an der seitlichen Stützleiste lösen. Es geht darum, die Spannung, die Last in einer Richtung auf den Kleber zu bringen, die dann die Leiste darunter möglichst gut erträgt. Also nicht gerade in ihrer Querrichtung wo sie am schwächsten ist, sondern eher in ihrer Längsrichtung, wo die Leiste sich "auf sich selber abstützen" kann, während der Kleber keinen Halt mehr findet. Und dann, wenn der obere Teil des Spants vom falsch gesetzten Kleber losgebrochen ist, in einem zweiten Schritt über der Sollbruchstelle breit packend nach vorn und hinten biegen, bis die Kerbwirkung der Sollbruchstelle das gewünschte Knacken ergibt:
Puh, ich komme sogar beim Beschreiben wieder in´s Schwitzen. Vor diesem Schritt hatte ich mich gefürchtet, seit ich bemerkt hatte, dass ich zu viel Klebestellen hatte. Deswegen muss ich hier erstmal wieder eine Berichtspause machen.. (will sagen: morgen - oder so - geht´s weiter mit dem Bericht.. das Schiffchen ist ja fertig )
aber ach, das saubere Aussehen ist glaube ich viel mehr der Qualität und der Einfachheit des schönen Bausatzes geschuldet. Ich muss noch viel lernen..
Und davon abgesehen: ich zeige Euch nicht jede Delle, nicht jeden Spalt. Aber wer genau hinsieht, bemerkt es schon . Je nach Lichteinfall kann man die Stufen, den Versatz der Planken schon erkennen. Gegen das Licht scheint die Sonne zwischen den Planken durch. Ich würde nicht darin rundern wollen. Man müsste mehr schöpfen, als man Eimer mitnehmen kann. Wahrscheinlich wäre es sicherer, man würde sich ein Floß aus den Eimern zusammenbauen.
Ich habe später noch die Oberfläche etwas überschliffen und gerade noch rechtzeitig aufgehört, bevor ich eine der Planken fast durchgeschliffen hätte Ein bisschen weiter, und da klaffte ein auch ohne Makro oder Gegenlicht sichbarer Spalt.
Aber tatsächlich ist es für mich gar kein "Durchbeissen". .. Nein, das drucklose Basteln hat für mich tatsächlich fast etwas Meditatives. - Ich tu´s nur für mich. - Ich nehme mir die Zeit. - Es läuft etwas klassische Musik oder auch der ein oder andere Soundtrack.. - Ich lege die Latte des Anspruchs nicht gleich wieder zu sehr hoch - sondern orientiere mich erstmal an meinem heutigen Fähigkeitsstand - Ich habe am Ende was in der Hand (anders als bei der Büro- und Homeoffce-Arbeit).
Ja, tatsächlich tut mir der Modellbau spürbar gut. Die von der "rush-hour des Lebens" gestresste Seele schaltet mal ab und gerade das hölzerne Produkt hat so eine schöne, federleichte Natürlichkeit... Funktionalität, Form, Farbe, Haptik.. Ist wie ein guter Spaziergang im Grünen das Ganze.
Jetzt doch heute nochmal weiter.. Feierabend - da gönn ich mir noch mal einen Review auf den kleinen Bau
Wir waren also hier gerade: Ihr seht die Rumpfschale mit der ersten Hälfte der Spanten, die auf der Malle vor dem Beplanken vorgeformt durch die beiden Seitenleisten und den Kiel montiert waren.
Das Nächste ist das "Einziehen" der noch fehlenden Spanten jetzt IN die Rumpfschale.
Ihr erinnert Euch: als die Planken noch nicht da waren, konnte ich von aussen leicht die feuchten, weichen Spanten durch die 3 Schlitze in den 3 stabilisierenden Elementen Kiel und seitliche Leiste (hat irgendwer einen Namen für das Ding?) ziehen. Jetzt hier sieht die Sache anders aus. Man MUSS von einer Seite kommend den Spant in den ersten Schlitz der Leiste schieben, die Krümmung muss etwa so sein, dass man an den Planken innen nicht hängen bleibt, man aber unten in den Schlitz im Kiel kommt. Das war noch relativ einfach .. aber das schwierige war dann, den Spant so nachzuschieben, dass er auf der anderen Seite des Kiels "nach oben" wandert und dann am oberen Ende wieder den letzten Schlitz in der anderen Leiste trifft - und dann da durch möchte.
Das Ganze ist ein Schieben und Ziehen, ein Drücken und Würgen - und bei der Aktion wird auch der Anfang des Spants (also der Teil, der "gefädelt" werden muss) in der Regel so verbogen, dass man - wenn man ihn durch die letzte Leiste hat - ihn noch weit raus ziehen / schieben muss, damit das krumme Ding später abgeschnitten werden kann und keiner diese Art der Montage ahnt:
Man kann gut erkennen, dass ich den einen Spant von der einen, den anderen von der anderen Seite reingezogen habe. Die krumme Seite ist die, die gefädelt wurde und die sehr zu leiden hatte.
Hier jetzt schon mit allen Spanten .. ich fürchte: Bildtechnisch wird es jetzt schnell gehen!
Die 2-vordersten Spanten sind - wegen des Winkels gegen den Kiel unten - genau wie die Vorletzten im Heck - in der Mitte geteilt und nicht durch die Öffnung im Kiel durchgefädelt. Ich hoffe, Ihr seht mir diese Schlamperei nach. Man kann es vorn nicht erkennen da unten . Im Heck sieht man es aber deutlich, weil sie sich offensichtlich am Kiel nicht treffen! Ich habe die Position tatsächlich noch etwas korrigieren können - man sieht es aber hier, mit den eingebauten Bodenplatten und dem Gräting unter dem Cockpit (ist das so richtig?):
Das Gräting für Vorn liegt noch ausgeschnitten bereit. Man erkennt aber, dass ich die vorletzten Spanten in ihrer Position korrigieren konnte..
Jetzt gehts schnell: hier sieht man die beiden Dollborde, die als Abschluss über die Oberkante der Seiten geklebt werden. Darunter sind da noch die beiden Leisten, die von Innen gegen die Seitenwand - unter den Dollborden geklebt werden, so dass die gesamte Oberkante des Rumpfs deutlich verstärkt ist.
Ausserdem zu sehen: die Duchten, in die ich schon je einen kleinen Rahmen für die Stützen von unten aufgeklebt habe. Von diesen Rähmchen hat es ebenfalls mehr als man braucht. Aber das ist wirklich gut so..
Die Stützen habe ich nicht fotographiert. Eine ist mir leider entwischt (die einzigen sehr kleinen Teile, die je nur einmal da waren!).. aber sie sind relativ leicht mit Reststücken des Bausatzes zu fertigen. Als Schablone kann ja der Ausschnitt der gelaserten Platte herhalten.
Ich musste alle Stützen dünner feilen - sie hätten tatsächlich nicht in die Aussparung der Rähmchen und der Bodenplatte gepasst. Aber die 5 min. Feilerei sind - neben dem anpassen der Passung der Helling und dem verrunden der Füllstücke für die Bugbeplankung eigentlich die einzigen abrasiven, "spanenden" Schritte. Das kann sogar ein Bürohocker wie ich.
Wenn alle Teile verklebt sind (ich habe die Dollborde mit den Dollen und die Scheuerleiste geschwärzt - den schwarzen Leim, den ich dabei hatte, nutzend) sieht das Ergebnis erstmal SO aus:
Ich finde ja, es sieht niedlich aus, das kleine Boot..
Es fehlen noch die Riemen, das Ruder und die Bemastung. Die habe ich in den Ferien nicht angegangen, weil das Ruder tatsächlich mit einer Messing-Beschlagbefestigung am Rumpf angeschlagen werden müsste - ich aber kein Werkzeug für Metallbearbeitung dabei hatte. Auch die 2 Maste muss ich mir erst noch zur Brust nehmen, denn die sind im Bausatz aus eckigen, flächigen Bauteilen gelasert - und müssen irgendwie noch rund gemacht werden. Ob das so funktioniert, wird sich noch zeigen.
Hier mal der erste nicht-erfolgreiche Versuch, einen der Riemen zu fertigen und zu verrunden - er hat das gleiche Problem wie die Masten: eigentlich rund, wurde er aus flächigem Material gelasert. Das konnte so nicht bleiben - was mit Bruch endete:
Zunächst wird am Griffende je eine Verdickung aufgeklebt. Bin nicht sicher, ob das einfach ein Gegengewicht zum Blatt und der Länge des Aussenholms sein soll - oder ob der Griff verdickt werden sollte? .. aber in in jedem Fall kann das nicht so eckig bleiben. Also habe ich versucht, vorsichtig mit der Feile zu verrunden (mehr Werkzeug hatte ich ja nicht dabei). Da ich auch den Holm verrunden wollte, ist mir das Ding dann doch bald in der Mitte eingeknickt! .. Mehr Übung tut not (aber auch hier - Falkonet hat mehr gelasert! Es sind mehr Riemen da, als man bräuchte - nämlich 7. Ich muss also die 6 übrigen vorsichtig fertigen!)
Das letzte Bild für diesen Beitrag, mit dem ich Euch erstmal die nächsten Tage in Ruhe lassen muss (weil ich erstmal weiter kommen muss mit dem Ruder) sollte kein Bild vom Bruch sein, sondern eins der Schönen:
Hoffe, es gefällt auch Euch soweit? Ich kann den kleinen Bausatz für den Anfänger oder als "Zwischenspiel" wirklich nur empfehlen. Er machte Spaß und sieht am Ende wirklich nett aus.
Sehr hübsch. Dann kannst Du Dich ja jetzt am Zubehör austoben, wie z.B Ösfass, Bootshaken, Wasserfässchen, Taubündel, Riemen, Draggen, Reibhölzer, Flaggenstock usw.....
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.