Nun gibt es ja zu diesem Schiff die besagte Rekonstruktion von Lienau . Diese hat aber in meinen Augen ( und sicher auch in anderen ) so viele Fehler und Ungereimtheiten , dass ich diesen Versuch einer Rekonstruktion einfach mal links liegen lasse . Besonders der Spantenriss ist sehr abenteuerlich . Nun gibt es da noch eine weitere Rekonstruktion , nämlich die von O. Kallweit . Diese ist für mich sehr viel schlüssiger und realitätsnäher und ist es daher für mich wert , danach zu bauen . Natürlich haben sich dort auch kleinere Fehler eingeschlichen . Diese werde ich aber versuchen , im Baugeschehen auszumerzen . Wenn ich schon mal vorgreifen darf : Kallweit hat ein so komisches Gebilde von Betingsbalken gezeichnet . Hier war mit Sicherheit ein großer ,langer Betingsbalken , der die Bordwand durchstößt , vorhanden . Das Schiffsskelett ist fertig . In die Zwischenräume der Spanten leime ich Abachileisten . Dafür habe ich an den Spanten schon eine Auflage geschaffen . Ist der Rumpf geschlossen , wird er beschliffen und in Form gebracht . Dann erfolgt die eigentliche Beplankung . Gebaut wird diesmal im Maßstab 1: 100 . Eigentlich wollte ich alle meine Projekte in 1: 50 bauen . Aber diesmal geht es nicht . Da das Original ziemlich groß war , würde es in 1: 50 weit über einen Meter groß werden . Meine HENRY GRACE A DIEU ist auch nicht in 1: 50 gebaut , wie ich fälschlicherweise angegeben habe , sondern in 1 : 75 .
Grüße von Thomas
emily.ndh
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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Hallo Thomas, eigentlich bin ich massiv enttäuscht von Dir, weil Du die Namensgeberin meines neuen Modells ins Rotlichtmileu verortest, aber ich bin nicht nachtragend.
Diese frühen Schiffe wie der Peter sind uns höchstens von Zeichnungen oder Bildern her bekannt und da treten immer wieder Übertreibungen oder Verzerrungen auf. So stört mich, dass auf Deinen Plänen das Achterschiff niedriger ist als das Bugkastell. War das wirklich so? Nun habe ich die Abbildung einer nordischen Karacke gefunden, die gleichfalls diese Ausführung hat.
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Quelle: Segelschiffe, Stefan Gulas, Hanau, 1987 S. 134 f.
Du darfst weiterbauen!
Gruß Jörg
Ps.: Sultana ist ein arabisches Wort. Es bedeutet Frau des Sultans oder Königin. Ist also positiv besetzt.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
die schönen Schiffsthemen und Modelle dazu laufen ja wie am Schnürchen bei Dir!
Von der Kallweit-Rekonstruktion habe ich noch nie gehört. Das ist etwas Neues für mich. Solche Schiffe interessieren mich ja sehr, vielleicht kann ich noch einzelne Punkte an meinem kleinen Bauplan zur flämischen Karacke nach Deinen Erkenntnissen verbessern.
Die seltsamen, durchgestossenen Balken, die den Rumpf in der Breite zusaätzlich halten, sollen sicher Konstruktionen sein, wie sie erst beim Fund der Bremer Kogge 1962 entdeckt wurde. Das konnte Kallweit 1940 nicht wissen. Diese irre hohen Bugkastelle tauchen immer wieder bei solchen Schiffen auf. Da sie insgesamt meist kleiner waren als das Heckkastell wird diese Konstruktion sicher nicht viel negativen Einfluss auf das Segelverhalten dieser schweren Schiffe gehabt haben.
Was ich wissen will: Waren diese dicken Planken Berghölzer oder waren es aufgesetzte Planken um die Beplankung zusätzlich zu sichern. So wie bei den Naos. Für diese Überlegung spricht, dass der Peter das erste große Kraweel im Ostseeraum war und diese Bautechnik noch nicht so beherrscht wurde. Gut, sie war in Frankreich entstanden, aber .......
IMG_1997.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Diese durchstoßenden Balken, lieber Klaus, waren bekannt. Hier sind sie auf einem Stadtsiegel von Danzig um 1400 dargestellt. Die Balkenenden sind zusätzlich mit Zapfen gesichert um ein Auseinandergehen zu verhindern. @Klabauter Interessant auch: Es ist die erste Darstellung von Webleinen.
Quelle: Segelschiffe, B. Landström, Gütersloh, 1969, S. 87
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Jörg , schau mal genau hin . Das sieht sehr nach Klinkerung aus . Man sieht die Bordwand durchstoßenden Decksbalken . Außen an der Bordwand gesichert mit einem Keil .
(...) Diese durchstoßenden Balken, lieber Klaus, waren bekannt. Hier sind sie auf einem Stadtsiegel von Danzig um 1400 dargestellt. Die Balkenenden sind zusätzlich mit Zapfen gesichert um ein Auseinandergehen zu verhindern. @Klabauter
ja, das weiß ich. War das denn auch vor dem Fund der Bremer Kogge klar, was diese Balkenköpfe für eine Funktion hatten? Ich dachte, die Erkenntnis über die durchstossenden Balken hätte erst die Bremer Kogge gebracht
Lieber Klaus, es ist halt so, dass über diese frühen Schiffe viele Dinge (noch) unklar sind. Deshalb habe ich das Vlieboot erst mal zur Seite gestellt. Über Marbleheadschoner wissen wir viel mehr.
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Für den Harzer habe ich hier Risse vom Peter. Er wird erkennen, woher die Rekonstruktionen stammen. Jedenfalls hatte das Schiff hier diese breite Bordwandabdeckung wie eine Nao, vielleicht auch eine Sichelbeplankung im Bugbereich.
Gruß Jörg
Quelle: Age of Sail, V. Laszlo, London 1999, S. 58
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Auch der Hamburger hat das schöne Buch und den Riss darin. Das ist die Rekonstruktion von Lienau. Den Plan halte ich für schlüssiger, weiß aber auch, dass es viele Ungereimtheiten darauf gibt und viel aus dem Schiffbau des 20. Jahrhundert eingefossen ist (Spantenriss). Das Schiff muß seinerzeit jedenfalls eine Sensation im Ostseeraum gewesen sein!
Zitat von Gebbi im Beitrag #2Hallo Thomas,,..,.........
Du darfst weiterbauen!
Gruß Jörg
Ps.: Sultana ist ein arabisches Wort. Es bedeutet Frau des Sultans oder Königin. Ist also positiv besetzt.
Hier irrt der Herr Lehrer!..Der Sultan war aus dynastischen Gründen nicht verheiratet (es gab Mal eine Ausnahme) Die Sultana war die Mutter des Sultans und stand den Frauengemächer vor. Hat aber auch nix geholfen, siehe Weiberherrschaft des osmanischen Reiches. Da regierten die Mamas, und der Sultan lutschte am Daumen.@Gebbi Im übrigen hat die Sultana gern die Halbbrüder ihres Sprössling beseitigen lassen, wo ist das positiv besetzt ?
Hallo Thomas, bin ganz gespannt auf deinen Bericht.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Bester Uwe, in Augsburg noch dachte ich, dass Du mein bester guter Freund werden könntest. So wie bei Forrest und Baba. Nun verfällst Du wieder in Deine monokausale Erklärweise und das ist nicht schön. Im osmanischen Reich hatten Frauen im öffentlichen Leben keine Rolle, so wie jetzt wieder in Afganistan. Der Harem hatte aber matriarchalische Strukturen. Da waren ja auch keine Männer nicht da, nur vereinzelte Eunuchen. Das erkläre ich Dir später. The-Harem.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die valide Sultan war gewöhnlich die Sultansmutter. Ihr Einfluss war sehr groß, wenn der Sultan noch minderjährig war oder ballaballa (lutschte am Daumen). Sie konnte auf ihren Sohn einwirken und so die Politik mitbestimmen. Aber auch eine Gemahlin konnte zur validen Sultan aufsteigen, bes. wenn sie ihm den Thronfolger geschenkt hatte. Dazu eine nette Geschichte. Aimée du Buc de Rivéry , geboren 1762 auf Martinique, wird bei einer Mittelmeerkreuzfahrt von algerischen Korsaren gekapert und als Geschenk an den Sultan weitergereicht. Sie wird zu seiner Favouritin und der gemeinsame Sohn wird später Sultan Mahumed. Die kultivierte Frau hat großen Einfluss auf Sultan Abdulhamid I und bewirkt eine frankreichfreundliche Politik. Darüber freut sich Napoleon gar sehr. Nun wirst Du sagen diese Aimée gab es garnicht und aus Martinique stammte eine andere Frau. Aber ich möchte mich nicht wieder streiten. Es lag halt immer an der Persönlichkeit und schließlich hat bei Euch ja auch Andrea ...@Marten
Gruß Jörg
PS.: Liebe Emily, wir kommen auch bald zum großen Kraweel zurück.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #2So stört mich, dass auf Deinen Plänen das Achterschiff niedriger ist als das Bugkastell. War das wirklich so?
....aus Gründen des damals noch vorherrschenden Enterkampfes war das Bugkastell höher, so dass von dort und möglichst über dem Deck des Gegners -daher die Höhe- ( Bug möglichst mittschiffs ) die Entermannschaft an Bord gelangte.
Jetzt hast du ja schon angefangen. Aber vielleicht überlegst du dir ja nochmal, ob du den Peter von Danzig nicht im gleichen Maßstab baust wie die Great Harry.
1:100 ist schon ein verdammt kleiner Maßstab.
Aber wie auch immer: Ich bin auf dieses neue Projekt von dir schon sehr gespannt!
Liebe Grüße Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Die Zwischenräume zwischen den Spanten habe ich mit zugeschnittenen Streifen aus Sperrholzresten gefüllt . Natürlich mit Überstand . Die Enden des Rumpfes , da wo die Biegung am stärksten ist - mit Füllhölzern . Parallel zum Modellbau bin ich am Renovieren . Einige Wände wurden neu gemacht . Da gibt es was zum Spachteln und natürlich muss danach alles schön plan geschliffen werden . Eine Schleifgiraffe wollte ich mir aber nicht kaufen . Das ist nicht effizient für den Heimgebrauch . Wann bräuchte man die Schleifgiraffe dann mal wieder ? Eigentlich garnicht . Nun habe ich mir dieses Teil gegönnt . Ich habe schon einige 18Volt-Akkugeräte von Bosch . Bis jetzt gab es keinen Akku-Exzenterschleifer von Bosch . Aber dieses Teil macht was her . Es kam heute mit der Post . Habe es gleich am Modell ausprobiert ; und ich bin begeistert . Habe im Garten geschliffen , da braucht es nicht mal eine Absaugung . Das Gerät ist nicht schwer und liegt wunderbar in der Hand . Man kann den Abtrag sehr gut kontrollieren .