Die HMS Pandora wäre vielleicht nie in unser historisches Bewußtsein getreten, wenn man dieses Schiff nicht in Zusammenhang mit der Meuterei auf der HMAV Bounty sehen müsste. Diese Meuterei, bei der das Schiff nicht nur dem Kapitän abhanden kam, sondern auch in weiterer Folge in den unendlichen Weiten des Pazifischen Ozeans verschwand, ist der einzige Grund, diesem Schiff, der HMS Pandora, überhaupt eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen.
Als eher unwichtiges Begleitfahrzeug größerer Schiffe war sie bautechnisch simpel und von keiner größeren Bedeutung, allerdings schien sie geeignet, einer besonderen Mission zu dienen, nämlich den Flecken auf der Ehre der Royal Navy zum Verschwinden zu bringen, der durch die Bounty- Meuterei entstanden war. Man rüstete also ein Schiff aus, um Meuterer auf der anderen Seite des Globus zu fangen, ein Vorhaben, welches deutliches Zeugnis ablegt von der Überlegenheit, mit welcher die Royal Navy damals rechnen durfte. Die Suche nach den Bounty- Meuterern war teilweise auch erfolgreich, denn es gelang, einige der Meuterer auf Tahiti zu fangen und einzusperren, allerdings wurde dabei kein Unterschied gemacht zwischen aktiven Meuterern und Matrosen, die ganz einfach nur Zeugen der Ereignisse, aber keineswegs Meuterer waren. Die Rädelsführer erwischte man zwar nicht, denn die hatten sich wohlweislich bereits aus dem Staub gemacht. Dass man sie zuerst auf Tahiti suchen würde war ihnen wohl klar......
Im Herbst 2019 habe ich beschlossen, mich dieser HMS Pandora zu widmen, vor allem, weil ich das Aots - Buch besaß. Der Bounty- Geschichte war ich sowieso schon länger verfallen. Ich begann also mit der Konstruktion eines Modells in 1: 128, weil dies genau dem Maßstab in dem Aots entsprach. Damit bin ich nun durch, und ich glaube, ich habe es ganz gut hinbekommen.
Nun, wie könnte ich diese Geschichte nacherzählen, mit meinen bescheidenen Mitteln? Ich gesteh's: Ich bin erst am Anfang. Allerdings ist mir ( glaube ich zumindest) ein guter "opener" eingefallen: 1977 wurde das Wrack von Tauchern entdeckt, wird seither erforscht, zum Teil ausgegraben und in einem eigenen Museum dokumentiert. Damit hoffe ich einsteigen zu können und habe gestern begonnen, aus vier Tahitianern in 1: 87, welche also bereits über Bounty- Erfahrung verfügen, vier Taucher zu machen. Nun gilt es, die entsprechende Unterwasserszene zu bauen.....
Gut, dass es weiter geht, Walter. Einen der Taucher solltest Du Ron Bell nennen. Er hat das Wrack zuerst berührt.
Was ich nicht wusste, aber interessant finde. 1. Diese Pandora´s Box soll ein "round cage" gewesen sein. 2. Edward Edwards. der Kapitän der HMS Pandora, hatte von der Admiralität zwei Aufgaben zugewiesen bekommen: a) Auffinden und Zurückbingen der Bountymeuterer b) Vermessung der Endeavour Strait, der Meerenge zwischen Australien und Neu Guinea. Die Schiffe, die die Stäflingskolonie in Botany Bay aufsuchten, fuhren nämlich immer entlang der West- und dann der Südküste von Down Under. Die Passage durch die Torres Straße wäre viel kürzer, war aber wegen der Ausläufer des Great Barrier Reefs viel gefährlicher.
Edwards gelang es 14 Mann der Bounty auf Tahiti aufzugreifen. Es waren nicht umbedingt Meuterer, sondern auch die üblichen Unbeteiligten. Da war z.B. ein Michael Byme. Er war halbblind und diente auf der Bounty als Flötist. Die Zurückgebliebenen hatten inzwischen einen Schoner gebaut, um damit in die Zivilisation zurückzukehren. Edwards benutzte den Schoner - wohl vom Aussehen her ein Fahrzeug wie mein Port Jackson Schoner- als "Pandora Tender". An Bord waren 9 Mann, das Kommando bekam Midshipman David Thomas Renouard. Sie hatten kaum Wasser und Proviant, die nautische Instrumente waren unzureichend. Beide Schiffe wurden auf der Rückreise getrennt, aber Renouard erreichte schließlich doch Surabaya. Edwards gelangte nach Cape York in der Endeavour Strait und ließ Vermessungen ausführen. Ein Beiboot war ausgesetzt. Sturm kam auf und die Pandora scheiterte 1791 am Great Barrier Reef wie die Endeavour 1770 vor ihr. Geschistunde ist rum, Stühle hochstellen! Bild g.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Jörg
PS.: Ich habe da eine gute Quelle gefunden: Simon Miller, HMS Pandora, Earliest Records of Shipwrecks on the Queensland Coast
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
geniale Taucher und ein prima Konzept. Was mir auffällt, irgendwie passen die Luftschläuche aus "Tau" optisch nicht zum Rest. Als Alternative würde ich dünne ummantelte Litze vorschlagen - biegsam, glatte Oberfläche und in Schwarz bzw. Blau verfügbar.
Axel, Du hast recht, aber die Kurve vom Gerät zum Mundstück ist sehr eng, mit Litze ging es nicht ohne Knick. So ein Taucherkopf ist gerade mal 3 mm groß. Werde darüber nachdenken!
Geschätzter Jörg, es ist immer wieder eine Freude zu erleben, wie Du Dich in die Sachen hineinhängst, da spürt man förmlich den ambitionierten langjährigen "Wissensvermittler"! Dafür darfst Du jetzt als Erster sehen, wie Ron und seine Freunde 1977 das Wrack entdeckten! Die Bilder sind ein erster Versuch, ich muss mich noch um ein paar Fischlein kümmern....
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walter
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Zitat von walter im Beitrag #4Axel, Du hast recht, aber die Kurve vom Gerät zum Mundstück ist sehr eng, mit Litze ging es nicht ohne Knick. So ein Taucherkopf ist gerade mal 3 mm groß.
Hallo Walter, für dem Modellbahnbereich gibt es entsprechende Litze zu kaufen, kann man auch noch enger biegen.
Vielen Dank, Bernd, aber ich denke, eine Änderung lohnt sich nicht, die Taucher sind ja keine Hauptdarsteller. Mittlerweile bin ich schon auf der Suche nach den passenden Fischen.... walter
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Einen Schönen Guten Morgen aus meiner sturmgebeutelten Mansarde wünsche ich allen Anwesenden! Fast könnte man meinen, sich an Bord eines Schiffes zu befinden.....
Zu einer HMS Pandora gehört auch die "Box", also dieser vergitterte Kobel aus Holz, den man am Achterdeck aufgebaut hatte, um die Meuterer nur nicht wieder entwischen zu lassen. Heraus konnten sie nur über einen Dachausstieg, die Verhältnisse müssen fürchterlich gewesen sein. Ich habe auch versucht, mit meiner Kamera in das Innere zu dringen, was auf Grund der dort herrschenden Dunkelheit naturgemäß nicht ganz einfach war:
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walter
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Ich habe jetzt nochmals nachgelesen, Daniel, und ja, sie trugen in der Box ihre Hand- und Fußfesseln. Das wird bei den 1:87- Menschlein aber sicher kompliziert. Werde darüber nachdenken! walter
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Ich hoffe, er macht Freude und gefällt! Bemüht habe ich mich wie immer, wobei ich auch immer wieder an die Grenzen meiner technischen Möglichkeiten gestoßen wurde....
Nach wie vor ungelöst ist das Problem mit der Vertonung, welches schon bei meinem letzten Projekt aufgetreten ist. Ich schaffe es nicht, dass das Videoprogramm mein externes Mikrofon erkennt, aber nur so ließe sich ein Kommentar einsetzen. Das eingebaute Mikro erzeugt zu viele Störgeräusche. Deshalb habe ich darauf verzichtet und auf die Möglichkeit von Untertiteln zurückgegriffen. Vielleicht ist das aber gar nicht so übel, denn als ungeübter Kommentator kommt man rasch ins Schwitzen. Man ist ja ein Einmann-Betrieb. Nachdem die Geschichte ja eng verbunden ist mit dem Schicksal der Bounty habe ich mich hemmungslos bedient an den Bildern, welche ich schon einmal gebaut habe. Ein Neubau wäre doppelt gemoppelt gewesen, und ich halte viel vom Recycling....
Auf den Einsatz der Videokamera habe ich diesmal verzichtet, so richtig überzeugt hat mich das nie wirklich, vielleicht sollte man dafür eine leistungsfähigere Kamera besitzen.
Wie immer darf ich um nachsichtige Beurteilung bitten und danke im Voraus dafür!
walter
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Die eingereichte Arbeit wurde geprüft und unter Berücksichtigung des fortgeschrittenen Alters des Urhebers und mit Einbezug der periphären Wohnlage und der Jahreszeit kam die Kommission schließlich und mit viel Wohlwollen zur Ergebnis, dass ..
Ich weiß nicht, wieviele Punkte die hochehrenwerte Kommission vergeben hat, lieber Walter, aber ich gebe Dir 17 von 15 möglichen Punkten. Es ist nicht nur der Bilderreigen, der uns durch Deine "kleine Welt" führt, es ist auch z.B. die Didaktik. Das Tauchunternehmen am Anfang mit der Vermischung von realen und virtuellen Szenen, der Rückblick auf die Bountyexpedition und Meuterei, schließlich die gefährliche Fahrt der Pandora durch die Torres Straße und endlich der Untergang. Der Kreis hat sich geschlossen. Die Mission der Pandora wurde mit der Aufhängung der Meuterer zu Ende gebracht, Gerechtigkeit und universale britische Strafgewalt demonstriert.
Zuerst hatte ich gedacht: Er muss doch mehr über die box bringen, die unmenschlichen Bedingungen da in der Hitze der Südsee und das Verzweifeln beim Untergang. Dann aber ist mir klar geworden: Walter hat den Arbeitstitel geändert - von Pandora´box auf Pandora´s mission und so ist es o.k. Was halt schade ist: Das steckt so viel Ideengut, Handarbeit und Arbeit mit der Kamera drin und alles ist verdichtet auf einige wenige Minuten Videolänge. Deshalb möchte ich Dich bitten, lieber Walter: Lass uns das nächste Mal mehr an der Arbeit und Entwicklung teilhaben, d.h. stelle doch mehr Detailbilder in den Thread ein. Lass uns teilhaben an Deinen Gestaltungsversuchen, Erfolgen und Mißerfolgen. Wie hast Du das gemacht mit Deinen Flossenschwimmern? Hängen sie an Plastikfäden oder hast Du in Bilder hineinkopiert? Walter, Du bist ein Exot hier im Forum. Mit der Recherche über Schiffe und den Bau von Modellen versetzen wir uns in die Vergangenheit, wir lassen die Welt der Jack Aubreys wieder entstehen. Durch Dein Vorgehen der bildlichen Abfolge aber sind wir wirklich da. Ich mag Exoten, schließlich bin ich mit meinen ZKs, dem Epoxi und den Drehmasten auch einer.
Ich bin so begeistert und habe mir gleich noch die Wasa Story angeschaut.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Walter , @walter , dein neues Meisterwerk habe ich eben mit Interesse und Bewunderung angeschaut . Ganz großes Kino . Du knüpfst in Qualität und Quantität an deine bereits veröffentlichten Geschichten an . Ich hoffe , dir gehen niemals die Ideen aus und du verwöhnst uns auch weiterhin mit solch tollen Storys .