Da überredet ein 28-jähriger General mit eindeutig despotisch- maßlosen Charakterzügen seine ohnehin schon am Hungertuch nagende Regierung, ihm einen Trip in die Wüste zu finanzieren. In Begleitung von 40.000 Mitreisenden und der Mitnahme eines Großteils der Flotte macht er sich dann auf den Weg, träumt von den Fußspuren Alexanders des Großen, und, nach dem ihm ein einarmig-einäugiger Seeheld der Gegenseite vor der Küste Agyptens die Schiffe weggeschossen hat, lässt er seine Soldaten in der Wüste im Stich, denn zu Hause ist gerade Feuer am Dach, sowohl privat als auch politisch. Im Anschluss daran macht er sich zu erst zum Konsul, dann gleich zum Kaiser, und gräbt Europa in den nächsten 15 Jahren so gründlich um, dass man es heute noch spürt.
So etwas kann man gar nicht erfinden.
Was also ließe sich daraus machen, mit meinen beschränkten Mitteln? In meinem Kopf ( aber vorerst eben nur dort!) entstehen schon die ersten Bilder, höre ich die Salven krachen, sehe die Kolonnen durch die Wüste marschieren, im Schatten der Pyramiden..... Mit denen wird es wohl kein Poblem geben, aber etwas anderes macht mir Sorgen: Ich habe kein Modell eines Linienschiffes. Mit meinen Fregatten werde ich aber kaum das Auslangen finden. Zwar gibt es da ein monströses Modell der San Juan Nepomuceno, das ist aber sehr unhandlich und von der Gestaltung her nicht das was ich suche. Vor zwanzig Jahren war mein Ziel, es möglichst so aussehen zu lassen wie auf dem Karton dieses spanischen Bausatzherstellers, damit lässt sich aber kaum etwas anfangen.
So werde ich die nächsten Wochen oder Monate damit verbringen, aus einem Dummy, der mir beim Bau der Pandora übriggeblieben ist, eine L'Orient zu bauen, oder vielmehr ein Typschiff, denn als Vorlage steht mir nur ein Aots über die Victory zur Verfügung.
Bei Allen, die sich hier mit Erfolg so akribisch um vorbildgerechten Modellbau bemühen möchte ich mich jetzt schon entschuldigen: Das kann ich nicht, und werde das für mich auch nie in Anspruch nehmen! Dafür fehlt es mir an Geduld und Expertise. Hier entsteht nur eine Filmkulisse in 1:192, die am Ende in die Luft gehen soll- aber bis dahin ist noch ein weiter Weg.
Möge die Übung gelingen! walter
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Projektorientierter Walter, es erfüllt mich mit großer Freude, dass Du wieder eine Idee erbrütet hast. Nun sind die Tage des Nichtstuns vorbei, eine Aufgabe hat sich gefunden. Um ein entsprechendes Abukirfeeling zu kreieren, solltest Du nicht nur einen Jan Nepumuc oder eine L´Orient in die Bucht holen. Nachweislich hat der junge General zahlreiche ligurische Saettiae als Vorsorgungsschiffe mitgeführt, dazu kamen Martiganas, Tartanen, Lautellos, Trekandinis, Skaphees, turquie caboteurs, Bracceras und vereinzelte Navicellos. Das waren Steintransporter, die brauchte man für den Stein von Rosette. Also, mir ist es wichtig, dass Du auch die Kleinschiffahrt berücksichtigst, denn ohne sie war nicht möglich Weltgeschichte zu machen. Das wusste auch ein Korse. Nur so kann die Übung gelingen. Walter, ich freu mich und bitte stelle Bilder vom Fortgang Deines Projektes ein. Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Am Beginn stand dieses Basisdings, welches eher als Grundlage für eine Fregatte oder Korvette dienen konnte. Ursprünglich war geplant, daraus eine 2. Pandora zu machen. Eher zufällig fand ich heraus, dass die Maße mit den 1:192- Zeichnungen in meinem Victory- Buch übereinstimmen. Wenn es also gelänge, diesen Modellkern aufzudoppeln, aufzufüttern, bis die Silhouette mit den Zeichnungen übereinstimmt, dann wäre damit eine gute Grundlage vorhanden.
So hatte ich mir das vorgestellt, wobei in der Phase nur das Victory Buch als Grundlage diente. Mittlerweile fand ich aber auch Bilder von einem L'Orient- Modell, und unser Dafi lieferte mir auch einige interessante Unterlagen. Nun stellte sich heraus, dass der Heckspiegel von Victory und L'Orient völlig unterschiedlich aussahen. Auch die Tatsache, dass die Victory bei Abukir gar nicht dabei war, führte zu einer ziemlichen Unsicherheit bezüglich dessen, wie ich denn nun weitermachen könnte.
Der Heckspiegel lag mir zuerst besonders am Herzen. Nachdem eine entsprechende Höhe erreicht war, mussten 39 Fenster irgendwie untergebracht werden, wobei die Symmetrie auf beiden Seiten eine besondere Herausforderung darstellte.
Die L'Orient bei Abukir hatte offensichtlich Balkone, aber da waren die geschlossenen Fensterfronten a la Victory schon gebaut. Sollte ich sie abreißen? Stand sich das dafür? Ich entschied mich dagegen, und so baue ich nun eher ein Typschiff, welches als "Ship of the Line" durchgehen sollte, wobei ich die entsprechende Sorgfalt nicht aus den Augen verlieren möchte.
Gewiß, wir machen weiter! ( Was bleibt uns sonst auch anderes übrig....) In den Zeitungen liest man jetzt häufig vom "Lagerkoller", wenn Menschen es in den eigenen vier Wänden nicht mehr aushalten, weil sie kein Hobby, keine Beschäftigung haben und ihnen das Dach auf den Kopf zu fallen droht. Dagegen hilft "unser Virus" und der kollegiale Interessensaustausch ganz gut.......vorläufig zumindest.....
walter
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nachdem das eher eine Victory als eine "L'Orient" zu werden scheint, mach' doch Trafalgar statt Abukir...?
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Ich verfolge Dein Vorhaben mit Interesse und wenn nach dem Aussehen der L'Orient gesucht wird, schaue vielleicht in meinem bereffenden Baubericht nach-
...und übrigens; die Nase der Sphynx wurde von einem französischen Artilleriste heruntergeschossen. Ja, die arme Bande wurde alleine gelassen und zog über die Levante und abenteuerlichen Wegen heimwärts. Vor einigen Jahrzehnten habe ich noch Spuren von ihnen über Haifa auf dem Berg Karmel beim gleichnamigen Kloster gesehen. Man hatte zum Dank für Verpflegung und Verwundetenbetreuung ein aus mitgenommener Ausrüstung gebautes schmiedeeisernes Kreuz errichtet.
Die Franzosen hatten viel vor. Man hatte damals schon die Idee, den Kanal zu bauen. Die Bitterseen waren ja schon da.
Vielen Dank, Herbert, Peter und allen "Likes" für Euer Interesse!
Als L'Orient geht mein Schifflein nun wirklich nicht mehr durch, und das nur, weil ich zu faul war, mich mit den Balkonen auseinanderzusetzen. Die habe ich nämlich von der Bellona noch in bester Erinnerung, aber im Grunde macht das nichts, denn ich brauche bloß ein, zwei Schiffe, die groß genug sind, um als Linienschiffe dienen zu können. Als Schiff mit Balkonen werde ich eben die Bellona nehmen, in der Hitze des Gefechtes wird das nicht auffallen ( glaube ich zumindest...).
Umdisponieren nach Trafalgar? Die Sache habe ich doch schon einmal bearbeitet, und ich freue mich doch so sehr auf den Bau dieser ägyptischen Trümmerhaufen, auf die Wüste, die Sphinx etc., und das ich wieder einmal ein paar Dutzend von meinen Soldaten einsetzen kann, davon habe ich nämlich sehr viele!
Ich werde also weiterwurschteln....
walter
Heute habe ich diese Admiralspforten gemacht, und einen doppelten Ruderstand, mit 9 mm-Rad (am Ende war er immer noch einen mm zu hoch...).
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Manchmal stelle ich mir vor, wie unsere altvorderen Schiffbauer auf ihren Wolken sitzen und sich krummlachen über unsere Bemühungen.......
Da ist z. B. das Galion, dieses konstruktivisch unergründliche; weiß der Teufel, wie die das damals hinbekommen haben! Ich hab's versucht, aber mit Papier, Karton, Malerkrepp und Leim. Zumindest ist es mir gelungen, einmal diese "seats of ease" darzustellen, bis jetzt war da nie genug Platz dafür. Sechs Erleichterungsthrone sind es geworden, ich hoffe, es gibt kein allzugroßes Gedränge....
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walter
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Wundervolle Vorstellung mit den Herrschaften auf den Wolken, wenn man sich das so bildlich vorstellt.
Das mit dem Gedränge am Donnerbalken ist gut vorstellbar. Immerhin bekommt der Großteil der Crew zur selben Zeit essen und wird auch in etwa zur selben Zeit dem Ruf der Natur folgen wollen. Zum Zeitung lesen bleibt da keine Zeit.