Wenn ich ein Modell fertig gebaut habe , stellt sich für mich, die nicht ganz unwichtige Frage, des Ständers und des Namenschides. Ich will mein Werk so präsentieren, daß es für mich, als Erbauer, so zur Geltung kommt, wie ich es sehe und empfinde.
Das heißt: Das Beiwerk muß sich stilmäßig dem Modell anpassen und darf die Aufmerksamkeit des Betrachters nur schwach, aber wohlwollend, auf sich ziehen.
Was widerum heißt, es muß eine Einheit zum Modell hergestellt werden.
Ich versuche dies am Beispiel der Royal Caroline zu demonstrieren. Die Schnitzereien an der Caroline sind sicher ein bedeutendes Merkmal an diesem Modell, aber durch die massive Tarkelage doch etwas in den Hintergrund gedrängt.
Um die Schnitzereien doch wieder etwas in den Vordergrund zu bringen, werde ich den Ständer, sowie das Namenschild(noch hab ich keine Ahnung wie) versuchen die Aufmerksamkeit darauf hervorzuheben.
Den Ständer werde ich in an modifizierter Anlehnung an Doris Vorschlag zu realisieren versuchen.
Wie seht Ihr das??
Gruß Hubert
AVBiker
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Zitat von AVBiker im Beitrag #1Das Beiwerk muß sich stilmäßig dem Modell anpassen und darf die Aufmerksamkeit des Betrachters nur schwach, aber wohlwollend, auf sich ziehen. .....Den Ständer werde ich in an modifizierter Anlehnung an Doris Vorschlag zu realisieren versuchen. Wie seht Ihr das??
Ich sehe das im Prinzip auch so. Deine Bilder erinnern mich stark an zwei zeitgenössische Modellständer, die in John Franklins Buch Navy Board Models 1650 - 1750 abgebildet sind. Ein Modellständer sollte für sich allein zwar ein schönes Stück darstellen, aber nicht so aufwendig sein, dass er die Blicke vom Modell ablenkt. Was mir auch ganz gut gefällt, ist der von @Angarvater gezeigte Ständer aus Acrylglas.
Ich persönlich bevorzuge Modellständer, die den Blick auf die Linien des Rumpfes aus keinem Winkel unterbrechen. Für meine Berlin habe ich daher einen Säulenständer angefertigt,
den ich aber durch einen von den oben genannten, im Buch abgebildeten Ständern inspirierten, ersetzen möchte. Um aber zu vermeiden dass dieser den Blick auf den Rumpf beeinträchtigt, habe ich den so modifiziert, dass er wie ein Säulenständer nur am Kiel angreift.
Das Grundbrett des Ständers ist noch nicht fertig, die Fische bedürfen auch noch einiger Bearbeitung. Ich wollte eigentlich noch Schuppen in die Haut der Fische einschneiden, aber nachdem ich ihnen die Schwanzflosse eines Delphins verpasst habe, ist das vielleicht unpassend. Auf der anderen Seite hat man (wie man auf zeitgenössischen Bildern oft sieht) vor 350 Jahren oft phantastische Seeungeheuer dargestellt, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. Über die Färbung bin ich mir auch noch unklar, wahrscheinlich werde ich die Dinger genau wie das Grundbrett auf einen mittleren bis dunklen Braunton beizen.
Für meine Mayflower und Golden Hind, die beide zur Zeit noch auf einem primitiven Sperrholzständer stehen, werde ich demnächst Säulenständer wie den oben gezeigten anfertigen.
sehe Deine Anmerkungen zum Modellständer genauso. Er sollte nicht dominant sein und die Rumpflinien erkennen lassen. Die von Dir vorgestellten Ständer passen zudem hervorragend in die Epoche des Modells. Gratulation!
Sehr schöne Arbeit, die m.E. perfekt im Stil Deines Modells bleibt.
@ Falco. Entschuldige bitte, dass ich nicht auf Deine Frage nach meinem Acrylständer geantwortet habe. Ich bin im Moment etwas träge,da ich zwei Rippenbrüche die ich mir vor drei Wochen zugezogen habe auskuriere.
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Bei meiner Sovereign hab ich auch versucht die gleichen Kriterien, wie im Beitrag #1 beschrieben, anzuwenden.
Die Form der Textschilder sind vom Orginalgemälde entnommen, die Texte waren im Orginal einer in englisch, einer in Latein, wurden ins deutsche übersetzt. Das Namenschild passt für mich optimal dazu und hab ich im Netz unter "Barocke Ornamente" so gefunden.
Wiederum finde ich Modell und Beiwerk werden als Einheit gesehen.
Klaus, @Model Mariner , also Deine Variante 2 vom Ständer sieht sehr schmuck aus, aber meiner Meinung nach(die ja unbedeutend ist), passt zu einem solch klar strukturierten Rumpf, der doch einigermassen wuchtig erscheint, ein eher verspielter Delphinständer nicht so gut..... Variante 1 würde ich hier vorziehen.
Gruß Hubert
AVBiker
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Eine Anmerkung zu meinen Plexiglas Ständern. Ich habe den ersten für meine Agamemnon gebaut. Sollte eigentlich nur eine Übergangslösung werden, und war deshalb auch höher als der damals geplante Holzständer. Ein Freund, alter Fahrensmann, sah sich die Aga an und sagte spontan: sie schwebt wie auf dem klaren Wasser der Karibik schwimmend. Das war Grund genug bei der Acrylvariante zu bleiben.
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