IMG_2977.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)100_4576.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Und hier zeige ich sie Euch ein weiteres Mal - es ist aber wirklich jetzt das letzte Vergleichsfoto - mit einem ähnlichen Segler. Dieser türkische Carboteur war der Grund, warum ich die Trekandini gebaut habe. Der Türk ist ein hervorragender Segler, aber man muss sehr aufpassen. Der Laderaum ist offen und liegt tiefer als die Wasserlinie. Bei stärkerer Krängung läuft das Boot voll - und dann isser kronk. Einmal bin ich schon unerschrocken ins Wasser und habe ihn vor dem Ertrinken gerettet. Der türkische Küstensegler ist viel schmaler. Ob die Trekandini so schnell sein wird? Muss nicht sein. Mit ihren Verzierungen und gefälligen Linien erfreut sie mich gar sehr. Ihr seht, dass es weitergeht. Die Segel werden gerade angeschlagen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
In Beitrag # 99 habe ich den KFK 248 eingestellt. Ich stelle hier ja alles ein, was so schwimmt und segelt. Den Kutter gibt es nicht mehr. Er wurde 2014 an Land gehoben und abgewrackt. Auf dem Bild aus dem Jahr 2013 seht Ihr, dass die Substanz sehr schlecht war. Der Unterhalt eines Holzschiffes ist nach 70 Jahren kostenintensiv und für eine Privatperson mit kleinem Geldbeutel kaum zu leisten.
In der FAZ vom 31.12. 18 ist ein Artikel über die "Fleur de Passion" Die Ketsch ist ein umgebauter KFK, 43 von Burmeister in Bremen erbaut und von Frankreich beschlagnahmt. Als Minenräumer ausgeliefert, suchte er nach Kriegsende weiterhin Minen und war bis 1976 im Besitz der franz. Marine. Danach wurde er mehrmals verkauft und 2003 grundrenoviert. Er wird als motorisiertes Segelschiff von der schweitzerischen Association Pacifique für Changing Oceans Expeditions eingesetzt. So wurde der Zustand des Great Barrier Reefs dokumentiert und die Vermüllung der Meere untersucht. Das Schiff ist auf dem zweiten Bild zu sehen, weitere Artikel und Bilder sind im Internet zu finden.
1943 wurden zwei KFKs aus der laufenden Produktion abgezweigt und für das "Unternehmen Reisernte" hergerichtet. Sie wurden als Segelschoner mit Ketschrig fertiggebaut. Um die Segelfähigkeit herzustellen, wurde ein 10 Tonnen schwerer Ballastkiel (sic!) untergebolzt. Die Schiffe und die Besatzung sollten an der Küste Westafrikas und Südamerikas Sabotageunternehmen ausführen und Agenten sollten abgesetzt werden. Die Boote erwiesen sich als hervorragende Segler. Zur Jahreswende 44/45 verließen sie Flensburg um durch die Dänemarkstraße, bzw die Färöer-Island Enge den Nordatlantik zu erreichen. Das Unternehmen war streng geheim. Zumindest KFK 204 hat das Himmelfahrtskommando überlebt, denn später tauchte er wieder in Dtld. auf und wurde zum Fischkutter umgebaut.@Tarjack
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Nachdem ich das letzte Vergleichsmodell eingestellt habe, möchte ich heute und jetzt das allerletzte Modell zeigen. Ihr habt damit gerechnet? IMG_2978.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)100_4344.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Es ist die Laut. Mein Modell ist ein größeres Fahrzeug. Im Original wäre es 19,15 m lang gewesen. Laudos gab es meist kleiner, so 10 m lang. Sie wurden im ganzen Mittelmeer als Fracht- und Fischerboot eingesetzt. Die erste Erwähnung ist aus dem Jahre 1243, auch 1354 und 1357 werden Laüts aufgeführt. Es gab viele Abarten, die sizilianischen Sadaras und Paranzas, die ligurischen Bilancellas, Corllinas und Rivanettos, die maltesischen Luzzus und auch die mallorcinischen Llauts. Die Grundform ist immer gleich. Es ist ein symetrisches Boot, ein Spitzgatter mit einem Länge Breite Verhältnis von 1 : 3-4. Es ist mit Lateinersegel ausgestattet und das typische Boot im Mittelmeer. Schiffe mit Spiegelheck gab es nur sehr selten, obgleich Spanien und Frankreich Kriegs- und Handelsflotten im Atlantik sowie im Mittelmeer unterhielten. 100_4267.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Meine Saettia ist so ein Schiffstyp mit einem adaptierten Spiegelheck. Sicher war das eine Modeerscheinung im Barock. Hier wird der Einfluss aus dem Norden deutlich. Erst Mitte des 18.Jh. werden Kutter, Brigg und Brigantinen im Mittelmeerraum gebaut, aber fast immer mit Rundgatt/elliptischem Heck. Alle meine bislang gezeigten Schiffe sind irgendwie mit der Laut verwandt. Diese grüne Laut war mein erstes Fahrmodell mit einem Lateinersegel und ihr Fahrverhalten war grottenschlecht. Sie fuhr Schlangenlinien und das große Segel schwenkte ständig hin und her. Enttäuscht stellte ich es weit, weit weg. Bei Teichveranstaltungen sah ich gelegentlich Modelle mit Lateinersegel und sie segelten vernünftig. So versuchte ich es noch mal. Der Mast wurde weiter nach vorne gesetzt, die Rute bekam unten eine Halstalje. Das war schon mal gut, aber richtig geholfen hat das Vorsegel. Sie ist nun ein schneller und kurstreuer Segler. Das führte dann dazu, dass ich eine größere Anzahl von Booten aus dem Mittelmeerraum gebaut habe. Happy New Year
Jörg
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IMG_2983.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Corbita 21.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gelegentlich frage ich mich, ob die Laut und die mit ihr verwandten Segelschiffe aus dem Mittelmeer nicht von der römischen Corbita abstammen könnten. Auch diese war ein symetrisches Boot mit einem Spitzgat. Nun besteht ja nach der Antike eine Lücke von 600 Jahren in der keine Angaben über Schiffe im Mittelmer vorliegen. In diesen Jahrhunderten war die Seefahrt eine sehr unsichere Angelegenheit und mag sich auf Küstenschiffahrt beschränkt haben. Das Lateinersegel war für diese Unternehmungen geeignet und beim Kreuzen wirkungsvoller als das Rahsegel. Björn Landström zeigt in seinem Buch "Segelschiffe", Gütersloh 1970, auf S. 50 eine griechische Miniatur aus dem 9. Jahrhundert (113 u. 114). Das Boot hat er in Abbildung 115 nachgezeichnet. Der Mast ist leicht nach vorn geneigt, da wegen der Länge der Rute kein Vorstag angebracht werden konnte (Habe ich plakatiert, abgeschrieben!). Dieses Boot hätte auch im 19./20. Jahrhundert segeln können. Bis auf die Ruderausführung, die Art der Blöcke und die durchstoßenden Decksbalken ist es gleich. Diese Decksbalken könnten ein Hinweis sein, dass das Boot nicht gedeckt war. IMG_2984.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_2985.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Um die Lücke nach dem Zusammenbruch des röm. Imperiums zu schließen, müsste man stärker nach Quellen im oströmischen/byzantinischen Bereich suchen. Auch die kürzlich aufgefundenen Schiffswracks im Schwarzen Meer könnten wichtige Erkenntnisse liefern, so sie aus dieser Zeit stammen. Die Abbildungen in Landströms Buch auf den Seiten 54/55 zeigen Handelsschiffe aus dem 13. Jh. zur Zeit der Kreuzzüge. Das Heck ist gerundet, die Kastelle sind nur aufgesetzt und nicht Teil des Schiffskörpers. Auch ist der Hecksteven nach innen gebogen. Ich sehe viele Übereinstimmungen mit den Schiffen der Antike.
Gruß Jörg
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Da habe ich Euch mit den 7 Schiffsvergleichen so eingelullt, dass es keiner gemerkt hat. Die Trekandini ist aufgeriggt, auch die Anlenkseile sind dran. Gerade beschäftige ich mich mit den Ankern, den Pumpen und mit dem Beiboot. Dafür nehme ich wieder eine von meinen treuen Gipsformen. Die ausgesuchte Form ist aber etwas zu lang. Das Beiboot kommt zwischen dem Mast und dem hinteren Niedergang und da müssen sich die Türen öffnen lassen. So habe ich die Form mit etwas Knete hinten verkürzt. Hier liegt alles bereit: Form, hartborstiger Pinsel, Mischbecher, zwei Stück Gewebe (eingeschnitten, damit sich keine Falten bilden) Polyesterharz und Härter. Ja, die Abdeckplane ist ist schon etwas gebraucht. Sie soll auch im neuen Jahr (2020) ersetzt werden. Im zweiten Bild wurde das Gewebe eingebracht. Ich arbeite naß in naß, d.h. mit einer Mischung werden beide Gewebe eingearbeitet. Die Form steht dann wieder auf der Heizung. Aber weit oben. IMG_2987.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_2988.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg, Ein gesundes neues Jahr wünsche ich Dir. Wie auch in den vergangenen Jahren geht es bei Dir speedmäßig weiter. Wie viele Modelle hast Du Dir für dieses Jahr vorgenommen? LG Frank
Auch Dir ein gutes neues Jahr, Frank. Du bist ja einer meiner fleißigen Leser. @Frank Wie viele? Du, ich weiß nicht. Kommt auch darauf an, wieviele Reisen mein Weiberl so einplant und wieviele Vogelhäuschen ich für die Muschpoke so errichten soll. Aber da habe ich den Plan von einem schwedischen Schärenkutter. Ganz flach gebaut. Der würde schnell sein.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der amerikanische Loitsenschoner - a neverendig story Es gibt da Kollegen, die wollen mich FREMDBESTIMMEN: A) er soll eine Galeere bauen. Echt, solche Anträge habe ich bekommen! B) er soll einen Lotsenschoner bauen a) Am Teich nennen sie mich schon "our schoonerman". Wegen der vielen, vielen schönen Schoner, die ich gebaut habe. b) Ich fürchte mich vor der Baubetreuung. Da mangelt es an Feingefühl und Empathie, leider. c) Die Luke für die Versorgung (Empfänger - Akkapack), wo soll die nur hin? Nein ich bin noch nicht soweit! @Tarjack
"Ich soll das Auto vorfahren? Seit 10 Minuten schon? Nein, habe ich nicht vergessen! Meine Liebste, ich komm ja, ich bin doch schon da!"
Flüchtiger Gruß Jörg
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Was ist hinzugekommen? Die Pumpen sind aufgestellt, das Beiboot ist recht weit, die Rudervergrößerung ist hergestellt, die Anker sind aufgehängt. Ich würde gerne den Zeitungsbericht schreiben, aber dafür brauche ich Fahrbilder.
Gruß Jörg
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Zitat von Gebbi im Beitrag #116 Ich würde gerne den Zeitungsbericht schreiben, aber dafür brauche ich Fahrbilder.
Und du glaubst wirklich, die Leute würden Zeitschriften kaufen in denen Bilder zu sehen sind, wie du den Wagen vorfährst? Ich hab da so meine Zweifel...