Da sich der Meister hier ja einiger Beliebtheit erfreut (die vielen Fahrmodelle basierend auf Tafeln der ANM *träum*), möchte ich mal einige der Schiffe vorstellen, die mir im Laufe der Zeit beim Surfen ins Netz gegangen sind, aber nicht ganz so bekannt seien dürften. Der Vänta Litet hab ich ja einen eigenen thread gegönnt, die Schiffe hier müssen sich einen teilen :P
Als Einstieg erstmal ein sehr schönes (und hochauflösendes!) Portrait von af Chapman:
@dafi - Danke für das herrliche Drachenvieh!!! Ich bin ja schon immer auf der Suche nach zeitgenössischen Vorlagen für meine Patache-Drachen, wobei mir das von dir gepostete Tierchen bei meinem letzten Stockholmbesuch irgendwie entgangen zu sein scheint. Gerade vorgestern erst wurden in unserem Uralt-Forum übrigens Bilder des von Helmut Olszak (†) begonnenen und von einem Anderen fertiggestellten Modells des preussischen Küstenwachtschiffes gepostet:
Danke für das Bild, had schon gedacht, ich werd senil. Hab den Plan heruntergeladen und mir gedacht, das hab ich doch vor kurzem schon mal gesehen, konnt das déja-vu aber beim besten Willen nimmer zuordnen. Dabei hab ich mir vor zwei Tagen den thread zum schwedischen Museum angekuckt...*facepalm*
Zitat von Foxtrott im Beitrag #3Das ist ja eine ganz neue, fantastische Quelle. Vielen Dank, Stephan
Hier hab ich auf dem Link die Pläne der Amphion gefunden, die ich mir schon mal im Krigsarkivet vor Ort angesehen hatte.
Heck der Amphion aus der Feder Chapmans
Planzeichnung der Amphion zum Bau des 1:32 Modells 1902 - 04 An Admiral Jacob Hägg
Schönes Ostergeschenk. Besser als Eiersuchen
Grüße, Alexander
Hm, die Amphion. Wohl eins der schönsten Schiffe von Chapman. Wenns halt nur ein bischen besser gesegelt wäre...:P
Und die Zeichnungen nach Chapman sortiert war nur das Aufwärmen zur richtigen Eiersuche. Unten auf der Seite von WC sind noch weitere Filter, eins davon zeigt einem alle Uploads vom schwedischen Museum:
Hätt ich fast vergessen, ein paar der (Original?) Kupferstiche von Chapman wurden auch schon eingescannt, die bekannten schwarz-weiss Tafeln sind ja Kopien des Reprints von 1790, soweit ich weis.
Wenn man bei den letzten links zu den schwarz-weiss Tafeln weiterklickt, sieht man sehr schön welche Details - v.a. bei den Verzierungen an den Heckspiegeln/Seitentaschen - bei dem Reprint teilweise verloren gingen. Hoffentlich folgt der Rest der ANM auch in Bälde :)
Schande auf mein Haupt...einen meiner Lieblingsentwürfe hab ich noch gar nicht eingestellt:
eine wirklich knuffige 8-Pfünder Fregatte, datiert 1779, mit 121' / 32' / 13' 1''.
1978_25_13.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Interessanterweise hat der (nicht gebaute) Entwurf exakt dieselben Dimensionen wie die Enigheten oben. Die war laut Plan auch eine 8-Pfünder Fregatte, bekam aber direkt nach dem Stapellauf 12-Pfünder verpasst.
Auch gut zu sehen ist der Unterschied zwischen den Rumpfformen der Schiffe, die af Chapman für die schwedische Marine gebaut und den Entwürfen in der ANM. Für erstere waren die deutlich 'eckiger', kürzer und hatten weniger Tiefgang als vergleichbare Schiffe in der Architectura. Zum Vergleich die 9-Pfünder Fregatte der ANM:
Untitled.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Obwohl beide für eine vergleichbare Bewaffnung ausgelegt waren (24*9 bzw 24*8), wäre die ANM-Fregatte - in schwedischen Fuß - auf 128' 4'' / 33' 4'' / 15' gekommen.
Interessant! Die Fregatte zeigt auch die, mancherorts als Chapman's Markenzeichen bezeichneten, abgerundeten Pfortenöffnungen. Ein sehr schön proportionierter Entwurf *schwärm*
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Der grundlegende Vorteil dürfte wohl gewesen sein, dass sich kein Wasser in den Ecken sammeln konnte. Wenn ich mich richtig erinnere, hab ich am Modell der Kronprins Gustav Adolph gesehen, dass die gunports sills aus einem Stück waren und bereits diese abgerundete Form hatten; die Beplankung wurde dann wohl einfach so zugeschnitten, dass es passte. Dass die Pforten oben abgerundet waren, war wohl wirklich nur der Optik wegen.
ZitatDie Fregatte zeigt auch die, mancherorts als Chapman's Markenzeichen bezeichneten, abgerundeten Pfortenöffnungen.
Ja, die machen schon was her. Aber af Chapman hatte ja später - so ab 1795 - noch mehr Alleinstellungsmerkmale, wie das hochgezogene Galion und wieder den abgerundeten lower counter (auf deutsch unterer Heckspiegel?)*. Dieser fehlt ja leider bei seinem 'Hauptwerk', den Schiffen, die zwischen 1782 und 1785 für die schwedische Marine gebaut wurden. Bei den Entwürfen ab 1797 ist dann wieder alles da:
22.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
23.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(mein 3D-Modell einer nicht gebauten, kleineren Schwester der Diana/af Chapman)
Vom Wiedererkennugswert auf See dürften die Entwürfe von af Chapman unter Zeitgenossen wohl einen Spitzenplatz gehabt, gleich hinter denen von Hohlenberg :P
*den hab ich sonst so nur bei einem anderen Schiff, das nicht aus Schweden stammte, gesehen, der frz. L'Embuscade. Die ist allerdings auch von Vial de Clairbois, dem frz. Übersetzer der ANM, gebaut worden.
P.S. hab noch ein schönes Portrait gefunden, den Link dazu gibts ganz oben im ersten post :)
Hab heute ein bischen mit den Plänen der Camilla/Athis von oben rumgespielt und versucht, alles 'auf Linie' zu bringen. Das Ergebnis stell ich hier gerne zur Verfügung :)