Vielen Dank! Ja, ich bin mir solche Bemerkungen mittlerweile gewohnt!
Hallo Willi
Deine Erläuterungen leuchten mir ein. Lt. BA und, wenn ich es richtig im Kopf habe (das Buch liegt mir derzeit nicht vor) dann auch lt. Petersson, ist die Grosseglegaffel UNTER der Rah und kann somit gefiert werden ohne an der Rah anzustehen. Auch habe ich bei beiden Vorlagen die von Dir angesprochenen Takelung nicht auf diese Weise gesehen und habe mich darauf verlassen. Leider ist es sehr schwierig, gute Unterlagen über die Takelung dieser Klasse zu finden. Schrage, Marquardt und Mondfeld beschreiben in erster Linie die Takelung von grösseren Seglern. Auch bei anderen zu Rate gezogenen Bauberichten von Kuttern ist das Rack immer direkt um den Mast gelegt. Ich werde das hier so lassen und mir aber zu Herzen nehmen für ein nächstes Mal, vielen Dank!
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Ok, dann hier noch als Nachtrag meine Quellen: John Leather, Das Gaffelrigg, und die Monografie von Jean Boudriots französischen Marinekutter "Le Cerf"
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Peter, Das ist eine feine Fachzeitschrift. Ich kann zwar den Text nicht/nur wenig lesen, aber die Pläne und Abbildungen sind spitze. Hier das Modell eines US Coastguard Cutters 83
Die Zeitschrift ist mir bekannt, der Baubogen der Speedy ist daraus! Hast Du ev. noch weitere Aufnahmen auch Details des Kutters? Vielen Dank! LG Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Hallo Peter, Welchen Kutter meinst Du? Dieser US Coast Guard Cutter 83 (83 für die Länge in feet) war der letzte Holzbau der Küstenwache und entstand um 1941. Als dt. U-Boote vor der Ostküste operierten, wurden die Fahrzeuge aufgerüstet, z. B. mit Wasserbomben und Sonar. Das konnte man aber nur einsetzen, wenn die Fahrmotoren aus waren. Zahlreiche dieser Fahrzeuge wurden an Bord von Frachtschiffen nach England gebracht und nahmen an der Invasion teil. Sie retteten Schiffbrüchige. Deswegen habe ich die beiden Modelle zusammen fahren lassen. Sie waren ja beide vor der Bretagne/Normandie im Einsatz. Der gelbe Kutter hat ein hervorragendes Segelverhalten. Recherche und Baubericht sind im Forum unter 1812 Le Renard. Bitte beachte, dass ich bei einem Fahrmodell immer bei der Takelage Änderungen und Vereinfachungen ausführen muss. Freue mich über Deine Arbeit.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Vielen Dank Jörg, habe ich gefunden. Natürlich meinte ich den Kutter mit Segeln
Hallo Leute
Nach ein paar kurzen Bastelabenden und einem regnerischen Sonntag mit reichlich Zeit, kann ich hier mal wieder einige Baufortschritte vermelden. Das Grosssegel war mein Ziel bis heute Abend. Dies benötigt einiges an Vorarbeit. Zunächst wurde die Gaffel vorbereitet. Zwei Einfachblöcke für das Piekfall, sowie die Klotjes und ein Augbolzen an der Klaue waren anzubringen. Nun bereite ich die Talje für das Klaufall vor mit dessen Hilfe ich dann die Gaffel am Mast anbringe und mit zweikomponenten-Kleber fixiere. Der Winkel wird aufgrund des Gerosssegels bestimmt und kann, da die Klaue so "eng" ist, dass die Gaffel auch ohne Kleber am Mast fest sitzt, so trocknen. (Im ersten Anlauf habe ich die Gaffel nicht verklebt. Das hatte zur Fogle, dass ich das Piekfall nicht straff spannen konnte, weil das Eigengewicht des Garns grösser war als dasjenige der Gaffel und letztere somit das Piekfall nicht straff zog. Ich habe das ganze wieder runter gerissen... )
In der Trockenzeit bereite ich das Grosssegel weiter vor. Rundherum wird ein Liektau angebracht und mit einem 0,9mm Bohrer bohre ich von Hand die Löcher in die Segelränder um das Segel an Mast und Gaffel anzuschlagen. Hier kommt nun ein Fehler, den ich schon viel früher gemacht hatte zum Tragen: Ich hätte am Mast Drahtringe "einfädeln" sollen, die dann durch die Löcher am Segel geschlauft worden wären, damit das Grosssegel am Mast flexibel ist. Habe ich vergessen, wird anders gelöst. Das untere Liektau tränke ich mit Sekundenkleber und gebe ihm eine leicht geschwungene Form um die Blähung des Segels imWind darzustellen.
Am oberen Rand des Segels werden die Beschlagzeisinge in Form von feinem Garn eingeknüpft.
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Nun können Gaffel und Baum getakelt werden. Das Piekfall wird Bakbords an einem Belegnagel fixiert, zum Masttop geführt und dann durch die Blöcke an der Gaffel und am Masttop abwechslungsweise nach unten geführt.
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Das Ende wird mit einem Doppelblock versehen. Stb. des Mastes wird an einem Augbolzen ein Einfachblock eingehängt und mit dem Ende des Piekfalls mittels Talje verzurrt.
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Das Klaufall wird ohne Talje direkt Stb an der Nagelbank belegt.
Die (der? das?) Baumtopnant Wird am Masstop von einem Einfachblock aus zum Baumnock geführt, dort durch den vorbereiteten Block wieder zum Masttop gezogen und schliesslich nach unten wo er wie das Piekfall, aber Bb mittels Talje verzurrt und an der Nagelbank belegt wird. Zu guter Letzt wird das Flaggenfall vom Gaffelnock zum Heck gefürht und an einem Belegnagel vertäut. Hier finde ich nirgends etwas, wie genau das geschehen soll.
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Die Spaghetteria wird immer unübersichtlicher
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Da ich zum Glück die Webleinen noch nicht angebracht habe, habe ich noch komfortablen ( ) Zugang zum Mast. Das vorbereitete Grossegel wird erstmal auf den Baum geschoben und im Bereich der Baumklaue am Mast angebunden. Das Beschlagen am Mast löse ich nun mit einem laufenden Tau, das ich sprialfömig um den Mast führe und so das Segel beschlagen. Diese Technik wurde tatsächlich auch angewandt, aber im 18. Jahrhundert. Das ist eine ziemliche Fitzelarbeit, da ja schon einige Taue in Mastnähe verlaufen und ich so immer wieder Gefahr laufe, eines davon versehentlich einzubinden, bzw. auch mit dem langen Ende, das um den Mast geschlagen wird, da und dort etwas mitreisse. Es geht aber, mit viel Geduld, ohne Schäden vonstatten.
An der Gaffel wird das Segel mit den vorbereiteten Beschlagzeisingen angebracht. Das ist insbesondere im Bereich der Gaffelklaue zwischen all den vielen Tauen eine grosse Herausforderung, die mein leider etwas nachlassendes dreidimensionales Sehvermögen stark herausfordert. Aber letztendlich schaffe ich auch das. Alleine das Beschlagen des Grosssegels dauerte fast drei Stunden. Die Herausforderung machte aber unheimlich Spass und das Ergebnis macht mich, bei aller Bescheidenheit, ziemlch stolz Aber urteilt selbst.
"Willkommen im Club", auch was den Maßstab betrifft. Ein tolles Modell ! Solltest du mal ein Linienschiff in diesem Maßstab bauen wollen, wirst du ihn verfluchen, so wie ich gerade. Der seltsame Ehrgeiz, wirklich jedes Tau an- und unterzubringen ist bei der Enge zum Haare raufen. Aber vielleicht reizt es Dich ja gerade deshalb. jedenfall weiterhin gutes Gelingen.
Vielen Dank! Ja, der Massstab ist schon arg klein und dei von Dir angesprochene Enge um die Takel zu montieren wurde mir gestern gerade wieder vor Augen geführt. Ich wollte die Talje vom Racktau nun, da ich das Grosssegel ja angebracht habe, dem Mast entlnag nach unten führen und den unteren Block mit Haken am Augbolzen nahe des Mastfusses einhängen Ich bin fast verzweifelt, da hier na noch einige andere Teile angebracht sind, die einem den Zugang zu genau diesem Augbolzen von allen Seiten versperren....
Irgendwie habe ich es dann doch geschafft....
Deshalb überlege ich mir auch wieder ernsthaft, ob ich mein nächstes Projekt in 1:72 bauen soll. Es gibt aber immer noch sehr viel was für 1:96 spricht. Freundliche Grüsse Peter
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Und weil ich gerade so schön im Rausch bin, gehts auch gleich weiter. Die Grossrah ist zu fixieren. Dies geschieht einerseits ab dem Eselshaupt mit den Grossrah Topnanten, die ich durch jeweils einen an die Rah-Nocken angebrachten Einfachblock führte, zurück zum Eselshaupt und dann an den Nagelbänken Bb, bzw. Stb. an der Innenschanz belegte.
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Anderseits mit den Brassen. Dazu werden auch jeweils am Rah-Nock die Brassenschenkel mit einem 3mm Einfachblock angebracht. Die achternen Brassen werden nun an der Aussenschanz an einem Augbolzen mittels Haken eingehängt, durch diesen Block geführt und zurück zum Heck wo sie beidseitig durch ein Loch in der Schanz innerbords gefädelt und an einer Klampe belegt.
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Zum Bug hin geschieht das mit den Brassen die am Rah-Nock befestigt werden und dann zum Steven-Nock, durch einen vorbereiteten Dreifachblock, dem Steven entlang auf Deck und an der Nagelbank beim Bratspill belegt werden. Damit geht nun die Takelage stark in die dritte Dimension, will heissen in die Breite. Die Gefahr, dass ich beim Hantieren das ganze Modell vom Basteltisch runterreisse wird immer grösser.
Ach ja, das Rackfall sollte ich ja noch schnell an Deck verzurren. Damit hatte ich gewartet um mir den Mast zum Beschalgen des Segels nicht zu arg zu verbauen. Also schnell mit dem am Ende des Fall's eingebundenen Block und einem Doppelblock mit Haken eine Talje gebunden und diese am Augbolzen am Mastfuss eingehängt. Ha! Denkste! Hängt mal einen Haken von weniger als 1mm an einem eben so kleinen Augbolzen zwischen Mastfuss, Winde, anderen Blöcken, -zig Takeln und anderen Teilen mit einer spitzen Pinzette ein Ich weiss nicht wie, aber irgendwie und irgendwann habe ich es dann doch geschafft.
Imnächsten Schritt habe ich angefangen, das Marssegel vorzubereiten. Rundherum wird auch hier wieder ein Liektau angebracht. Dieses wird mit Schot- und Nockhörner versehen. Seitlich müssen zusätzlich jeweils drei Bulinenlegel eingebunden werden. Hier behelfe ich mir mit einer vereinfachten Methode. Ich knüpfe dieDinger einfach an das Liektau. Ein 0,25mm-Garn in ein 0,75mm Garn zu spleissen ist mir dann doch zu blöd.Ich weiss, es gibt sicherlich Kollegen, die das gemacht hätten. Aber ich nicht
Und weiter ging die Vorbereitung des Marssegels. Die Marsrah musste auch wietgehend fertig vorbereitet sein, ehe das Segel angeschlagen wird. Spring- und Fusspferde, und die Blöcke für das Geitau. Am Segel selber wurden an den Nockhörnern ebenfalls Blöcke für die Geitaue angebracht, die Bulienen und die Beschlagzeisinge eingeknüpft. Nun konnte das Segel an der Marsrah angeschlagen werden.
Das Marsrahfall wird eingezogen und mit einem Haken versehen. Nun kann die Rah mit dem Segel eingehängt werden. Bevor ich irgendetwas fixiere bringe ich sämtliche Taue an. Es sind dies die Geitaue, die bereits durch die Blöcke gezogen werden, die Topnanten, die an den Rahnocks eingebunden und durch zwei Blöcke an der Stenge oberhalb der Rah gezogen. Die Brassen werden auch an den Nocken befestigt und durch einen Block am Nock des Bugspriets gezogen, ebenso die Bulienen. Die Pardunen werden an den Nockhörnern eingeknüpft, durch die Grossrah und die daran befestigten Blöcke gezogen. So, nun hängt das alles sehr wild und unübersichtlich provisorisch am Mast....
In welcher Reihenfolge soll nun gespannt und fixiert werden? Mit etwas logischer Überlegung versuche ich meinen Weg zu finden und fange mit dem Fall und den Topnanten an, diese fixieren nun die Höhe und den rechten Winkel der Rah. Nun wird diese mit den Brassen parallel zur Grossrah ausgerichtet und die Brassen ebenfalls fixiert. Das Segel soll ja etwas bauchig dargestellt werden. Also wird diese Position, gleichzeitig mit den Pardunen und den Bulienen ausgerichtet und diese wiederum fixiert. Zum Schluss sollen nun die Geitaue fixiert werden.
Leider ist die "Bauchung" des Segels nicht ganz so geworden, wie ich das eigentlich wollte, ich kann Euch aber sagen, dass der erste Versuch, den ich wieder runtergerissen habe noch viel schlimmer war....
Zum Schluss werden die ganzen Taue an den dazu gehörenden Nagelbänken belegt, was wiederum, bzw. immer mehr eine Herausforderung der Sonderklasse wird. Zu viel im Weg. Was nun noch fehlt um diesen Bauabschnitt abzuschliessen sind die Taurollen an den Belegnägeln und die Nockbänsel. Aber nicht mehr heute!
gefällt mir sehr gut, dein Modell! - Allerdings... Du bist selbst kein Segler, oder?
Denn die Segelstellung ergibt so nicht wirklich viel Sinn. - Ich begrüße es sehr, daß Du nicht, so wie die meisten anderen, den Großbaum einfach mittschiffs platziert hast.
Allerdings, müsste man, damit die Segelstellung einen Sinn ergibt, die Rahen entsprechend anbrassen und wo die Vorsegel stehen müssen, ist damit eigentlich auch klar.
Weiter so!
VG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Du hast richtig erkannt, ich bin kein Segler. Ich habe mir aber tatsächlich Gedanken dazu gemacht und habe mich gefragt, wie die Rahen zu stehen haben. (Nach meinem Dafürhalten, achtung laienhafte Workonstruktion, Steuerbord nach achtern gebrasst, der Wind sollte von (achtung gaaaaanz laienhaft ausgedrückt) links hinten kommen (backbord achtern?)) Das ist aber nur im Bereich von ganz wenigen Grad möglich, da mir sonst die Pardunen im Wege stehen. Vielleicht kann mich da jemand für ein ander Mal aufklären?
Die Vorsegel müssten Steuerbord stehen, richtig?
Freundliche Grüsse Peter
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