Gedanken mit der Hand zu schreiben (also mit Füller/Kuli und Co) soll während des Schreibens ein höheres Niveau für den geschriebenen Text bringen als in den Computer gehackt. Händisches Schreiben befördert dabei die Gehirnzellen, so wird berichtet. Obs stimmt?
Zu mindestens ein Indiz für diese These wären ja die täglichen geistigen Ergüsse so mancher Kommentaristen......
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Das mag sein. Aber beruflich bin ich es nun einmal gewöhnt von meinem Notizbuch direkt in den Rechner den Text zu schreiben. Und im Journalismus hätte man auch oft gar nicht die Zeit dazu es anders zu machen. Was anderes sind natürlich Briefe und Gedichte. Da ist Handarbeit conditio sine non qua.
Hallo Horrido, ich möchte dem dunklen Mirquel zustimmen, obwohl mir das nicht leicht fällt. Ich bin immer für ein höheres Niveau und das geht nur durch Reflektion und Prüfung. Dafür brauche ich die handschriftliche Vorlage. Meine Entwürfe für das schriftliche Abitur habe ich immer mit Aufgabenstellung und Erwartungshorizont händisch vorformuliert und das war gut so. Soeben habe ich den handschriftlichen Text "Mörserschiffe im Stadtgraben" 1) in den Rechner geschrieben und vor dem Abspeichern mit meinem Weiberl auf sprachliche Harmonie überprüft. Sie war nämlich ebenfalls schulisch tätig und ist mir eine große Hilfe. Nicht nur beim Segelnähen.
1) Der Bericht geht auch an die ModellWerft. Es geht dabei um so ein Diorama mit vielen Soldaten, Kanonen und einem Schiffsmodell . @Mr. Pett
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Es wird wohl nicht mehr viele Gelegenheiten geben, um länger am Teich zu verweilen. Heute gings. Der bessere Segler von beiden ist die Polacca. Bei der Bombarde gehen die Schratsegel nicht weit genug auf. Das krieg ich aber hin.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Marten im Beitrag #352Händisches Schreiben befördert dabei die Gehirnzellen, so wird berichtet.
Die Magie des Händischen hat übrigens eine lange Geschichte und bezieht sich nicht nur auf den Effekt besserer Einprägung des Stoffes; "Der Pharao hält den Himmel hoch" war für die alten Ägypter weniger rituelle Geste als vielmehr eine Lebensversicherung, und wehe, bei der Handlung lief was schief… Also mach bloß keinen Fehler bei den Kanonenbooten!
Heute habe ich die AKF geborgen. Abnehmbare Kielflosse - wer sich das ausgedacht hat... Dieses Märchen da in dem anderen Thread (Heute am Teich) mit dem Frankensteinschen Geschöpf hat sich der Thorsten @Carpfanger ausgedacht, völlig unglaubwürdig. Aber so wirds heute gemacht in NRW.
Hier nochmal die Fakten: Bild 1. Anfang November durfte die Saetia, nunmehr ein Polacker, erstmalig segeln. Sie kehrte brav zum Steg zurück, aber ohne abnehmbare Kielflosse. Hier sieht man das Loch im Kiel. Die Hülse mit Innengewinde hatte sich gelöst. Bild 2. Ende Juli wurde mit der Sanierung des Vereinsgewässers begonnen. Die Ufereinfassung wurde erneuert und das Wasser wurde weitgehend abgelassen. Bild 3. Wie der Phönix aus der Asche tauchte der verlorene motorisierte Kiel aus den Fluten aus. Die Versuchung war groß, die Entfernung weit. Soll ich, soll ich nicht? Bild 4. Hier ist er nun zurück auf der altdeutschen Truhe. Die Verriegelung oben wurde mit Rostlöser eingesprüht um sie wieder gangbar zu machen. Da sich der Propeller drehen ließ, habe ich eine Stromquelle angeschlossen. Motor läuft. Nach Monaten im Wasser ist der Zustand wirklich gut. Muss etwas überschliffen werden und kriegt neue Farbe. Der Erbauer hats halt drauf.
Irgendwie kommt mir immer wieder ein kleiner korpulenter Herr mit Hosenträgern und Propeller auf dem Rücken in den Sinn. Der sag immer das Lied "Karlson, Karlson, weltbester Karlson"
Gestern rief mich der Vereinscheffe um 15 Uhr an:" Komm, der Kiel guckt raus". Er guckt nämlich nicht immer raus, weil der Wasserstand wechselt. Der Teich hat ständig Zulauf und die Arbeiter pumpen zuweilen Wasser ab. Ich griff mir die Pfandflasche mit Krahnwasser, das Handtuch und das Wäscheseil. Dann trat ich das Moped an. Am Teil erwarteten mich der Cheffe (77) und Volker, ein Kleingartenbesitzer (78). Der ist immer da und sehr hilfbereit.
1. Bild Hier der erste Versuch. Ich wollte zu der AFK waten. Sah ja nicht tief aus. Wenn man vergrößert, ist die Spitze des Kiels vor mir zu sehen, so 3 - 4 m. Nach vier Schritten steckte ich richtig tief im Modder, kein Weiterkommen. Zurück war auch schwierig. Volker (immer noch 78) kletterte runter bis zum Ufer und streckte seinen Arm aus. Ich war wieder zurück, aber ohne AFK.
2. Bild Das Bergeboot wurde aus dem Vereinsgarten geholt. Das Wäscheseil wurde hinten angeknüpft. Das Boot ist wie ein Floß, hat keinen Tiefgang. Regnen tats auch. Zur Fortbewegung diente ein Besen. Ich griff die AFK unten an, um sie nicht auseinander zu rupfen.
3. Bild Die Jungs zogen mich und das Boot am Seil zurück. Hier bin ich wieder angelandet. Boot ist eingesaut, ich auch. Alles riecht nach Modder.
4. Bild Die Bergung ist vollzogen und die Sachen werden auf die Betonplatte der Landungsstelle gelagert. Später auch das Bergeboot. Wasche meine Beine und Füße mit dem Krahnwasser. Boot wird weggebracht, Zu hause ausgiebig geduscht, aber der Geruch geht nicht weg.